gut geschlafen hab ich.. ist schon was schönes, so tiefer schlaf. ich bin also fit für den tag und texte fredel grad mal ein mit all meinen erkenntnissen in sachen wünschen und erfüllung dieser ;-). wie es mir fast etwas zu viel wird, wie er nähe sucht, wird es ihm zu viel wie ich rede ;-). guten morgen..
nach dem zmorgen mach ich ausgedehnte morgen-toilette-show und fredel gefallen vor allem meine neuen haare ;-). mich dünken sie noch immer zu hell, aber ändern kann ich das nicht, und ich will ja ins innere gehen, nicht auf äuserlichkeiten achten. also gute übung. bald fahren wir los, es hat grad mit schneefall begonnen. nicht lange sind wir von weissen flocken begleitet, sie werden bald zu regentropfen und dann bleibt nasses vom himmel ganz aus. die sonne lacht und wir fahren weiter und weiter, ebene an ebene. mal ein paar nanus am strassenrand (wie immer rennen sie weg wenn wir kommen), mal ein überfahrenes stinktier, mal etwas rübli essen, das sind die abwechslungen im monotonen fahr-leben ;-).
fahrerwechsel, fredel hat seine hände am steuer, ich meine am spanisch dicionaire.. etwas üben kann nicht schaden. dann räum ich noch etwas auf, wir haben ein riesen dreck und puff im fahrerhaus und schon sind die 2 stunden von fredel vorbei, das ging ja flott. also leg ich wieder hand an das runde ding zum steuern und frag mich, ob ich das auch mal brauche.. es geht schnurgerade aus ;-). die wolken im hintergrund spannen sich wie ein bogen über die erde.. sieht aus wie ein überdimensionales fischmaul, das uns grad ausgespuckt hat.
viel gibt es nicht zu berichten, irgenwann sind wir am meer.. es hat einen hack wind vom land her, wir schauen auf das grosse nass raus. schon schön. eigentlich hab ich gedacht, dass wir hier vielleicht mal pause machen? aber bei dem wind, wär es eh nicht grad friedlich.. und meer sehen wir ja schon bald wieder, in italien.. so quasi das kleine bubi-meer ;-). in den ebenen im hingerland hat es das ein oder andere öl-insekt. die öl-bohr-maschinen sehen echt wie insekten aus, bohren ihren stachel in die erde und dann wieder rauf und wieder runter in die erde.. so gemächlich und monoton. hier scheint das dunkle gold zu fliessen für gut.
ich bin sehr konzentriert am fahren, der wind ist nicht zu unterschätzen, mehr verkehr hat es auch. im nächsten ort schauen wir uns wieder um nach waschmöglichkeiten fürs matzmobil. ein weiteres mal erfolglos. die strasse geht nun direkt am meer entlang und ich geniess die ausblicke. frevelfred schlägt auch noch zu und wir haben nun auch einen stinktier-schwanz im fliegenbindeset. nun wissen wir auch, woher der seltsame duft in der natur draussen kam, den wir ab und an ausgemacht haben. wir erspähen ein paar strandflächen, die geradezu einladen um mit dem wägeli drüber zu fetzten, gezogen vom kite.. heut ist der wind vielleicht etwas zu bockig und kalt, aber im sommer?!? wir haben schon beschlossen, hier mal noch kite-wägeli ferien zu machen. die schönen klippen runden die kite-buchten ab.. alles im abendlicht, gefällt uns sehr gut.
ich kann zwar nicht allzuviel um mich schauen, bin in vollkonzentration und dank dessen reagier ich wohl auch grad richtig, als ein lauter knall das herz zum stocken bringt. shit.. da stimmt was nicht.. warnblinker, sanft runterbremsen, von der fahrbahn weg.. reifenplatzer? sind die so laut? hatten noch nie einen mit dem matzmobil.. etwas am motor?!? ein blick unter unser gefährt genügt, der mittlere reifen hängt wie ein lappen um die felge, der ist hin, total hin.. ich stell uns noch etwas mehr von der stark befahrenen strasse weg in einen graben, wir haben arbeit die auf uns wartet.
das kennen wir ja schon, wir sind ein eingespieltes team.. ich löse den ersatzreifen von der rückwand und fredel löst den kaputten (mit einsatz von highlift für die kabine und wagenheber für die achse).. um dann eine übergabe zu machen und ich wieder hinten arbeite und fredel auf der seite. der wind ist echt nicht hilfreich bei unserem unterfangen! der bläst mich fast vom dach und alles muss angemacht und fixiert werden, sonst bläst der wind es ins meer raus. aber wir halten uns recht gut (trotz viel staub schlucken) und ziehen ihn durch. unglaublich aber wahr: ab und an hält ein wagen.. nicht dass man uns helfen wollte.. man schaut einfach etwas zu, wie wir räder wechseln ;-). nun gut, wenn man hier in die fernsehprogramme schaut: man ist hautnah dran, wenn unfälle passieren, bilder der verletzten, sogar durchs krankenauto-fenster. ja, meine lieben, hier gibt es kein blut zu sehen.
oder doch? fredel hat sicher wieder die ein oder andere schramme an den händen und auch meine sehen lausig aus.. meine nägel sind futsch ;-)... es kann weiter gehen, wir sitzen noch immer im "übergwändli" im fahrerhaus und fahren.. unsere reisegeschwindigkeit ist wieder 60 ;-). nun gut, wir finden überall unser gutes.. das einzige was wir nach dem vorfall berichten können ist "glück im unglück". gut, ein reifen ist hin.. wir haben also nur noch einen ersatzreifen.. aber das ist nun mal so. wir erfeuen uns ab folgendem: der reifen ist nicht an der seitenwand geplatzt.. das hätte geheissen, dass sie langsam etwas schwach sind da und vielleicht grad einer nach dem anderen das zeitliche segnet. zum glück war es das mittlere rad, somit war der wagen noch einigermassen spurtreu. zum glück war ich eh grad so konzentriert am fahren, mit beiden händen am lenkrad. zum glück war nichts im motor, der achse oder ähnlichem.
ja, wir finden genug gründe, um nicht zu jammern. etwas energie hat uns das manöver aber doch gekostet, weit fahren wollen wir nicht mehr. im nächsten dorf, rada tilly, fahren wir zur tankstelle und wollen füllen. der nette herr gibt uns aber nur für 160 peso diesel, mehr könne er nicht geben ;-). dafür kriegen wir info, wo der camping municipal ist. eine dusche? das würde uns gut tun.. der camping ist aber zu, ein anderer offen aber viel zu teuer. also gehen wir doch einfach an die strandpromenade. hatten wir doch schon vorhin, beim anblick der glatten strände ein wenig nordfrankreich gefühle, werden sie hier nochmal aufgewärmt. ja, der ort hat echt stil, schöne gebäude, strand flach und breit... uns geflällts.. da kommen wir wieder. aber heute mögen wir nicht mal mehr ans wäggelen denken, wir sind müde.
fredel muss zwar noch mit den nachbaren etwas plaudern und den kindern unser haus zeigen, aber dann kehrt ruhe ein im hause matzmobil. wenn dann der wind nicht wäre ;-). sogar am äussersten ende des strandes, an der klippe, schlägt die luft böig auf uns ein, schüttelt an unserem daheim. das können wir aber nicht ändern, also lassen wir uns eben durchrütteln ;-). im rahmen der büchsen-vernichtungs-aktion, koch ich heute eine beutel-pesto sauce mit erbsli und teigwaren. nun gut, die sauce werden wir nicht mehr kaufen ;-). aber satt wurden wir schon.
ich checke den platz noch nach wifi-strahlen ab, aber nichts zu machen. also besser schlafen? noch zu früh.. ich leg mich hin, taste meinen fuss ab, der noch immer schmerzt und beginne mit neuen spanisch-deutsch-lese projekten. jetzt ist der kleine prinz dran. fredel jammert etwas rum, er wolle mehr wärme von mir, aber ich will lieber für mich sein. ich leg mir noch die engelskarten und die karte heilung sticht mir ins auge.. selbstheilung.. ich geh also in mich rein, zu meinem fuss und versuch es.. verlieren kann ich nichts. fredel und ich kneten dann ohrstöpsel in die form und wir stecken sie, eben in die ohren. luft kann laut sein, das wissen wir ja schon.. gut nacht.
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nach einer ruhigen nacht und einem starken kaffe zum zmorgen lenkt schine unser heimetli wieder auf die strasse. es ist schon mächtig was los heute morgen und uns überholen autos minivans und ein lastwagen nach dem anderen.
leicht geschwungen in angenehmen wellen führt die strasse durch die pampa. am strassenrand sehen wir immer wieder tote skunks, guanakos, vögel und gürteltiere. immer wieder denke ich mir, dass skunk haare sicher eine hervorragendes material zum fliegen binden sein müssten. vor allem wäre es nicht einfach gemeiner skunk sondern patagonien skunk bemerkt schine! sie findet auch, dass sich die wenigen borstigen haare der gürteltiere als luxus bindematerial eignen würde, da die viecher ja nicht so viele haare haben....
wir fahren und fahren und nach unendlichen stunden sehen wir wieder das meer. schine spielt schon mit dem gedanke, uns hier ein zwei tage an einem der zahlreichen strände einzurichten, tagesberichte zu schreiben, uns etwas von der vielen fahrerei zu erholen. der gedanke wird dann aber, sobald wir auf meereshöhe ankommen von den hackigen, ablandigen windböen sogleich im wahrsten sinne des wortes verblasen. von hier sehen wir auch, dass die langgezogenen strände sich perfekt zum wägeli kiten eignen würden. wir kommen aber beide zum schluss, dass der wind im moment zu hackig und zu kalt ist, wir aber mal hierher zurück kehren und buggy kiten werden bis zum geht nicht mehr.
nach beinahe 300 kilometern fahren wir in die nächste ortschaft ein. aber auch hier ist nichts mit waschen. an einer waschanlage fahren wir zwar vorbei, aber da stehen erstens etwa zehn fahrzeuge an, und für uns ist es eh zu tief..... die strasse folgt nun dem meer. nur ein breiter streifen pampa liegt zwischen dem strand und uns. der wind immer noch bockig. ich informiere schine, dass ich nun bereit bin, einem toten skunk den schwanz zu freveln. aber ab diesem augenblick fahren wir nur noch an unkenntlichen kadavern oder verrotteten plattgedrückten fellknäueln vorbei.
nach einigen kilometern jedoch liegt ein ziemlich frisch überfahrenes tier am strassenrand. schine hält an, ich zieh die abwasch handschuhe über zücke das messer und entledige das tote tier seines schwanzes. aber skunks wären nicht skunks, wenn sie nicht eine ganz bestimmte duftnote verströmen würden. der schwanz kommt erstmal zu den sandblechen zum ausduften. auch die handschuhe hätten noch eine weile dort verweilen dürfen, in der fahrerkabine haben wir nämlich plötzlich einen feinen aber penetranten geruch.
wir fahren weiter der küste entlang, denken nichts böses, da knallts plötzlich. es ruckelt auch kurz auf meiner seite. schine reagiert mal wieder beispielhaft. steuer rad fest in der hand. blick geradeaus, sanft runterbremsen, warnblinker rein.... beide wissen wir sofort, irgendetwas ist nicht ganz busper. als erster gedanke kommt mir die achse oder die radnabe in den sinn. ich steige aus und sehe, dass es "nur" ein geplatzter reifen ist. der pneu an der mittelachste hat den geist aufgegeben, ist zerfetzt luftlos. für einen reifenwechsel sind wir aber noch zu nah an der strasse. schine fährt den patienten über die kleine böschung vom verkehr weg, und dann beginnt die team arbeit.
wir ein alt eingespieltes camel trophy team funktionieren wir. ruscheli setzt den flaschenzug auf der dach schine an und demontiert das reserve rad. ich demontiere den hi lift, will die verlängerung dafür in die hohl achse einführen, und stopfe das bisschen dreck mit dem massiven rohr einfach mal nach hinten. leider habe ich vergessen, dass ich das gerissene tankbefestigungsblech ebenfalls mal in dieser achse verstaut habe. mit dem dreck hab ich auch dieses nach hinten gestopft. mit einigem üben und dickem draht bringe ich das ding wieder raus, und kann endlich mit dem demontieren des defekten rades beginnen.
unter dem fahrzeug bläst mir der bockige wind den ganze staub und kies ins gesicht. aber wir sind ja nicht aus zuckerwatte. mit vereinten kräften wechseln wir das rad, und nach einer geraumen weile wir haben nichts verjuflet ist es vollbracht. wir setzen uns gleich in den kombis wieder ans steuer, und fahren, nun in gemächlicherem tempo weiter. nach dieser aktion bin ich mir einmal mehr im klaren, dass ich mit dieser frau als temamitglied sofort und ohne zu überlegen paris dakkar fahren würde.da wir im letzten dörfli vergessen haben zu tanken, steuern wir nun rada tilly, das letzte dörfli an der küste bevor wir inland abbiegen an.hier hats erstens eine tankstelle, und zweitens, meint der tankwart sei der camping municipal offen.
das wär was. volltanken, je nach preis ein zwei tage auf dem campig, duschen wasser verschwenden .... aber es kommt schon anders als wir volltanken wollen. nach 160 pesos sfr. 80.-- stoppt der tankwart die zapfpistole. wir sollen morgen nochmal kommen wenn wir mehr bräuchten......? als wir dann in den camping municipal einfahren, meint der wächter es sei zu, wir könnten hier nicht stehen, auch nicht nur für eine nacht. beim nächsten camping, ist dann der preis leicht überrissen, worauf wir die vorfreude auf eine dusche verwerfen und uns die seepromenade für eine übernachtungs plätzli unter die lupe nehmen.
das käffli hat charme und erinnert uns schwer an frankreich. einige strandhäuser sind elegant bis ausgefallen, die promenaden strasse breit und nur einspurig befahrbar. direkt an der einfahrt dieser strasse, von einer riesigen dünenklippe etwas vom wind geschützt, bei den ersten häuschen ist die gemeinde gerade am baños publicos bauen. da stellen wir uns hin. der motor ist noch am laufen, als die ersten bewohner der häuschen zu uns rüberlaufen. schine verzieht sich ziemlich schnell rein, und ich plaudere ein weilchen mit den freundlichen anwohnern. selbstverständlich können wir hier parkieren, und wie lange wir bleiben wollen und dies und das und jenes.
ein älterer päppel will mir partout nicht glauben, dass die vorderen räder auch angetrieben sind, und kriecht sicherheitshalber mal unter den wagen. ein etwa zwölfjähriger drei käse hoch fragt mich was für einen motor das gefährt habe, und sein vätu meint vielleicht dürfe er auch mal reinschauen. klar darf er, und kaum ist die türe offen, sind plötzlich vier oder fünf kids am eingang.... bald ist die aufregeung vorbei, und wir haben unsere ruhe. schine kocht uns teigwaren mit einer undefinierbaren sauce und grünen kugellager erbsli und dann ist der tag für uns gelaufen.
der wind rüttelt noch ein paar mal ziemlich kräftig an unserem haus, dafür werden wir von festenden nachtschwärmern verschont, und können in ruhe schlafen.
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