was hab ich gut geschlafen, trotz lärm ;-). ich geh noch etwas in mich rein, über den punkt beim hüftknochen und versuch tief zu gehen. schliesslich hab ich mich, frühmorgens beim bikini-gedanken erwischt. das kann es echt nicht sein. ändern tut sich an meiner figur sicher nichts mehr und im bikini werd ich trotzdem rumlaufen. also, innere schönheit..
dann schreit ich zur tat, koche kaffe und mach alles fahrbereit. auch das matzmobil kriegt ein warmes herz und startet so sicher ringer. die strasse ist heut morgen überzuckert mit einem hauch aus schnee. der wind treibt die weissen wellen über den asphalt. im hintergrund erheben sich ein paar weisse hügel, winter eben. auch ein paar lava felder, schwarz und düster, sind auszumachen. ein lichtstreifen am horizont, über uns eine dicke wolkendecke. sieht irgenwie sibirisch aus, zumindest wie ich mir das da vorstelle. vor dem nächsten, grösseren ort, schnappt sich fredel schon die stadtkarte (hat wohl meine gedanken gelesen, kann er ja bekanntlich) und so finden wir uns in der stadt bestens zurecht.
unterdessen sind wir am lichtstreifen am horizont angekommen und die sonne blendet über die nassen strasse nicht zu knapp. vor uns ist ein unfall passiert und beim nächsten lichtsignal weiss ich auch warum. bei dem gegenlicht sieht man die rotlichter nicht.. auch ich fahr auf die kreuzung zu, will weiterfahren und seh dann eine blechlawine auf mich zu rollen. es hupt, ich bin auf vollbremskurs und uff, es ist nichts passiert. hab doch glatt kein rot gesehen. da hatten wir nochmal glück. danke schutzengel. wir steuern eine aca (tcs) tankstelle am meer an und finden diese auch. leider ist die waschhalle nicht für uns. eingangstor zu niedrig. nichts mit sauberem matzmobil. dafür werden die räder wieder auf asphalt-pression gepumpt und der dieseltank mit günstigem treibstoff gefüllt.
nach den manövern sind wir beide dreckig, fast wie unser haus. auch hab ich die wifi-strahlen gecheckt, aber niemand will uns reinlassen. also weiter, vielleicht sehen wir noch ein internekaffe und eine waschanlage? beides nicht.. dafür erreicht uns ein telefon von meinem bruder, die buchung hat geklappt, wir fliegen also definitiv am 26... ist das alles aufregend!!! so können wir das mit internet eh bleiben lassen. weiter, kurs nord. irgendwie finden wir den weg aus dem gewirr von umleitungen aus der stadt raus. wieder gings durch dreckstrassen. zum glück haben wir das auto noch nicht gewaschen ;-).
beschwingt geht es also weiter, wieder auf unendlichen weiten, ohne gross verkehr, wir fahren mit 70.. kommt uns unheimlich schnell vor ;-). an einer polizeikontrolle stiften wir verwirrung mit der auskunft: wir kommen aus der schweiz und gehen in die schweiz ;-). fahrerwechsel, fredel übernimmt. ich derweil tu etwas in einem spanisch büchli üben. unterdessen hat die sonne überhand genommen, kommt uns vor wie im sommer, ist sogar fast fünf grad draussen. wir plaudern über unsere gummibärli-ess-vorgehen (ich tu sie im moment längs aufschlitzen und saug sie so aus, fredel beisst ihnen den kopf ab ;-), sinnieren über ein paar sachen in der schweiz. wie zum beispiel: was essen ;-).
die landschaft ist nicht sehr abwechslungsreich, ebene, an ebene, ab und an ein tal, dann wieder auf eine ebene.. die farben halten sich in brauntönen. ein meerarm bringt etwas abwechslung ins bild. die schönen dünen heben sich vom wasser ab.. sieht echt schön aus in "guätästei" (piedra buena). waschanlage ist auch hier nicht trumpf, wir fahren also mit unserem drecks-spatz-matzmobil weiter. um uns hat es harmonisch geschwungene hügel, endlose flächen, wir fahren und fahren. mich dünkt ich will ein witzli machen und sag zu fredel: du musst mir sagen, wenn ein gürteltier auf die strasse will.. die tiere würd ich hier eh nicht erwarten..
es vergehen keine 2 sekunden und neben uns ziehen ZWEI gürtertiere vorbei, die sich an einem kadaver genüsslich tun. noch nie haben wir zwei gesehen, noch hab ich hier solche erwartet. wieder einmal wird es mir fast etwas bang ums herz.. wie konnte ich das wissen? weiss ich mehr als ich denke? ein lied mit den worten: sweethart i love you, i belive in you (ich glaub an dich).. ich sitzt da, für mich, lass es einwirken und mein zu fredel, dass ich an ihn glaube. mein nächster gedanke: ich sollte wohl an mich glauben.. genau das bestätigt mir dann fredel auch.. ist wohl mal wieder ein wink vom himmel.. noch immer schau ich in die welt raus und seh sie nicht.. bin mit den gedanken beim grad erlebten. kann ich sachen sehen die kommen? im dorf, als ich den fast-unfall gemacht hatte, hab ich vorher gedacht: schlechte lichtverhältnisee, gefährlich.. hab aber nicht wirklich so darauf gehört.. hm..
wie auch immer, irgenwann lass ich gürteltier, gürteltier sein und kehr zurück in den moment. ich dank den engeln für den wink und kann nicht versprechen, dass ich an mich glaube ;-). aber ich arbeite dran. weiter gehts.. die sonne steht schon recht tief und das gibt ein schönes licht über die landschaft. mein fuss schmerzt irgendwie so komisch und ich frag mich warum.. auch lacht mich fredel wegen was aus, ich nehms persönlich.. weiss nicht mal mehr um was es gegangen ist.. bin etwas empfindlich im moment, fühl mich so schutzlos, wie ohne haut.. kann es nicht ändern im moment.
fredel findet uns ein schlafplätzli, etwas ab der strasse, perfekt. ich hab richtig lust zum kochen und tu das auch. während fredel sein freitagszigarett geniesst, geniess ich es zutaten für älplermakaronen zuzubereiten. das gibt ein fettiges, gutes znacht, das apfelmus darf nicht fehlen. nach dem verspeisen dieser nahrhaften schweizer spezialität geh ich ins bett und lese grad alle bücher fertig, die aktuell sind. eine aussage im jakobsweg buch von päuli cohelo bleibt mir und wirkt nach: man wünscht sich was, aber man sollte auch wissen was man damit anfangen will, wenn man den wunsch erfüllt kriegt. was will man damit genau?
ich studier am fabrikli-traum rum: das will ich um den frieden zu finden, einen platz zum sein, ein nest. nun gut, den frieden findet man nur in sich drinnen und ein nest haben wir auch mit dem matzmobil. aber dennoch werd ich den fabrikli traum weiter träumen. weiss einfach, ganz tief in mir drinnen, dass das richtig ist. weiterer traum: eine katze haben.. nun gut, besitzten kann man sie eh nicht, aber ich würde gerne so ein pelztier um mich haben. warum? nun gut, ist wohl voller ego-zweck. liebe es einfach, die präsenz dieser tiere.. hm.. aber ich geb ihnen ja auch was zurück mit meiner zuneigung.. wie auch immer, so das ein oder andere geistert mir noch durch den kopf und mich dünkt das ein guter ansatz, auch zu überlegen, was man mit dem erfüllten wunsch anfangen will.
fredel untersucht noch meinen fuss, tut echt weh.. komische sache. er konsultiert auch noch sein fussreflexzonen buch und die gegend, wo es schmerzt, ist der lunge oder den augen zuzuschreiben. mal schauen wie es sich entwickelt. jetzt ist erst mal lichterlöschen angesagt. ich geh nochmal in die tiefe, schlaf halb meditativ ein.. gut nacht.
|
trotz agregat und dank ohrenpfropfen hab ich gut geschlafen. schine macht kaffe, und warm, und bald sitzen wir am tisch und schauen dem regen treiben am zoll zu.
in kürze sind wir unterwegs nach rio gallegos. der plan: matzmobil waschen, eventuell tanken - solange wir den einheimischen tarif kriegen füllen wir wo wir nur können - internet kaffe suchen, der flug muss noch bestätigt werden, und dann weiter des weges. aber wer sich viel vornimmt, muss auch mt vielen änderungen rechnen, es kommt anders als wir denken. schine lenkt, von mir gelotst das matzmobil schnurstracks in die stadt rein. an ein zwei tankstellen vorbei, immer schwanenhalsend obs da einen lavadero gibt, aber es sieht schlecht aus.
vielleicht haben wirs auch nicht so genau gesehen, denn die sonne ist so flach am himmel, dass wir die augen trotz swans super gläser brillen die augen zusammenkneifen müssen. an einer kreuzung hat einer die augen wohl zu fest zusammengekniffen und hat einen auffahrunfall verursacht. an der nächsten kreuzung passiert uns schier das gleiche. keiner von uns hat die ampel gesehen, und schon halb auf der kreuzung draussen werden wir durch agressives hupen und eine auf uns zurollende blechlawine darauf hingewiesen. schine meint nur, sorry wir sind turisten......
am quai vorne, am ende der stadt fahren wir dann an eine tankstelle die sogar einen waschhalle hätte. nur ist das eingangstor etwas tief und wir kommen nicht rein. dafür pumpe ich die reifen wieder auf asphalt modus hoch. diese arbeit kann ich gerade noch beenden, dann überfällt mich ein derartiger druck in der darmgegend, dass ich schier fluchtartig die tankstellen toilette aufsuchen muss. als ich erleichterten schrittes zurückkomme hat schine schon an die nächstgelegene tanksäule umparkiert. für 70 rappen den liter lassen wir nochmal den tank füllen, und suchen dann den ausweg aus der stadt.
wir hoffen im nächsten städchen eine waschanlage zu finden. bis dort gehts aber noch mal satte zweihundert kilometer. wir fahren ungewohnt schnelle 70 km/h, die landschaft zieht nur so an uns vorbei. gerade als wir die stadt verlassen, ruft super sürli urs an und verkündet die freudige nachricht, dass unsere buchung bestätigt worden ist. auf gehts, ab in die schweiz. wir fahren die schnurgerade strasse, sehen links und rechts wie flach, flach sein kann. das sind die unendlichen weiten patagoniens. nicht sehr fruchtbar, karg und ohne landmarken. uns fährts, wir machen strecke, beflügelt von der bestätigung unserer flüge lassen wir die gedanken schweifen, erinnern uns an sachen und sächeli die wir die letzten zwei jahre entbehrt haben.
so verfliegt die zeit, und schwupps sind wir in piedra buena. aber auch hier scheint niemand an sauberen autos interssiert zu sein. also weiter des weges. die welt liegt uns zu füssen. ab und an erklimmen wir eine anhöhe von wo aus sich die strasse dann wie eine silberne schlange in die unendliche weite der pampa legt. wieder ist es an der zeit, nach einem schlafplätzli aussschau zu halten. und wieder ist es nicht so einfach. wir haben uns schon beinahe damit abgefunden, uns direkt an der strasse an einem ausstellplatz hinzustellen, als ich sehe wie die alte strasse hinter einem hügel verschwindet. ich biege ab, und schon haben wir ein plätzli, etwas abseits der strasse, wo uns nicht gleich jeder vorbeifahrende lastwagen ins schlafzimmer zündet.
schine verspührt eine unbändige lust, ein älplermaccaroni znacht zu kochen. ich unternehme nichts dagegen, suche statt dessen in meiner raucherkiste nach einem freitagszigaret und verbrenne derweil eine erste hälfte. als ich wieder reinkomme, ist das währschafte zancht schon fast fertig. mit heisshunger geniessen wir die teigwaren mit speck und resten gschwelti und versüssen das ganze mit apfelmus. schnell ist alles abgewaschen. ich verbrenne die zweite hälfte des zigarillos unjd dann liegen wir beide im bett, legen uns schlafen damit wir fit sind, morgen wieder eine ettape mehr richtung schweiz hinter uns zu bringen.
|