ich hab viel geträumt, weiss aber nichts mehr am morgen. gut geschlafen hab ich auch, aber das veranlasst mich noch lange nicht, auf fredels zeichensprache info: ich soll kaffe kochen, einzugehen ;-). dann macht er das eben und als alles blubbert und vom gas warm wird, beordere ich ihn, auch in zeichensprache, wieder ins bett. er legt sich grad mit der ganzen masse auf mich ;-). ok, guten morgen.
dann schau ich noch etwas den regentropfen auf dem dachfenster zu. eine figur zeigt mir: für die liebe muss man geben.. stimmt. aber das fällt mir grad etwas schwer, wohl aus angst, aus selbstschutz. aber so ist der mensch nun mal. ich stell mich mal in die vertikale und geh kaffe trinken, muffin essen und etwas mit fredel plaudern. wir werden heute an den hafen fahren, da das matzmobil hinstellen. unsere baterien sind voll. wieder mal abschied von einer miize, wennschon ich diese sicher noch nicht sehr ins herz geschlossen hab. bin ihr aber dankbar, für ihre anhänglichkeit, hat mir gut getan. dank fredels tipp, kann ich ihr ja noch resten von gesern verfüttern, etwas rahm.
der junge vom camping kriegt noch das geld und wir bedanken uns bei ihm, dass er uns geholfen hat. echt netter kerl. winke winke und weg sind wir. fredel macht eine kleine dorfrundfahrt und findet das ja soooo toll und er ist ja sooo gut drauf und sooo lustig.. mir wirds irgendwie grad wieder zu viel und das schlägt mir zeitweilig auf die stimmung. aber ich schau mir eben die schönen berge an und v rsuch mich nicht drauf einzulassen. gelingt mir semi gut. nachdem fredel ein rotlich und eine einbahn in falscher richtung durchfahren hat, stehen wir auf dem grossen parkplatz, grad am wasser, am hafen. auch bei der strasse, aber für einen stadtplatz, ganz ok.
ich geh grad mal auf wifi-strahlen fang und es glückt mir sogar, ein paar mails runterzuladen, wow. aber fredel kommt nicht rein, bei mir ist nach einer weile auch schluss. haben wohl gemerkt, dass ich ein fremder bin ;-). dann gehen wir eben auf dorfbummel und versuchen es am abend nochmal. alle läden sind zu, klar, ist mal wieder mittagszeit und sonntag dazu. in einem schaufenster erspäht fredel ein paar hosen, wirklich ein cooles teil. aber der laden ist zu. ein kleiner laden mit ohren-ringen ist offen, aber zu teuer. also besser einen kaffe trinken und einen toast essen und eine cola dazu. so sitzen wir also in unserer stamkneipe und reden darüber, wie der eine den anderen einschränkt in unsere beziehung. gutes thema.
fredel kann seinen bereiche voll eingrenzen und es auf den punkt bringen, ich hab da schon eher subtilere ideen und ansichten. aber gut tut uns reden eh. dann skizzier ich noch einige globulare träume auf eine serviette und wir verlangen die rechnung. zu hause versuchen wir es nochmal mit wifi, aber nichts zu wollen. so geben wir uns eben einem kleinen vorspeisli hin ;-). rohschinken-bruchettas mit olivenöl und tomatenpurre. ja, das war gut. besser als das znacht, das noch folgen wird. es ist zeit für eine apero, beschliessen wir und stolpern gegen die wein-bar zu, die einpaar häuser weiter zu finden ist. eine kleine disharmonie ist unser thema, aber bis wir mit 2 mochitos angestossen haben, ist alles wieder bestens.
wir hängen in einem grossen sofa, sinnieren über dies und das, ich erzähl mal wieder die geschichte: brigitte und ruth in st. tropez, wir lachen und plaudern und zahlen und fredel weist den herren an der bar noch drauf hin, dass sie vielleicht mal die musik wechseln sollten. genau. unser znacht resti ist aber um die zeit noch zu, wir machen also nochmal eine wanderung der hauptstrasse entlang. ein kleiner junge kommt, schaut uns mit traurigen augen an und will geld für etwas essen. fredel meint, was er dann wolle. einen alfajore, also süsses. wir meinen: er könne mit uns kommen, wir kaufen ihm was.. aber das will er dann doch nicht.. wollte wohl nur das geld, für irgendwas. hungrig ist er sicher nicht, sonst hätte er sicher ein paar schritte von seinem kurs abgewichen.
nun ist es halb acht, das restaurant ist offen. das erste mal schaffen wir es, einen tenedor libre (freie gabel) zu besuchen. all you can eat, ists in englisch.. wir können essen so viel wir wollen. ja, das machen wir dann auch. das buffet ist eigentlich recht gross, aber eben nicht allzugut in geschmack. satt werden wir aber noch lange und unterhalten werden wir auch. hinter uns sitzen 3 junge traveller und der eine weiss ja so viel über alles zu berichten, er weiss über ALLES bescheid und wir grinsen nur vor uns hin ;-). nach dem 3. dessert hab ich dann wirklich genug, wir zahlen und sind nach 2x stolpern schon im matzmobil. ist einfach immer schön, nach hause zu kommen.
nochmal versuch ich das internet glück, aber nichts geht. also zu fredle ins bett und meine eisigen füsse an ihm wärmen. es ist schon spät, aber das treiben um uns rum beginnt erst. die jugend von ushuaia trifft sich für das sonntags abend autorennen. die motoren werden warmgelaufen und dann wird runde um runde gedreht, nicht nur auf dem parkplatz, nein, der promenade entlang, und wohl durchs dorf zurück. fredel meint: ob wir im monaco wären? hört sich echt so an ;-). ich grinse, dass die polizei hier nicht eingreift.. nichts dergelichen, die jungen dürfen sich ausleben. nun gut, ich hab ja irgendwie schon verständnis, schnelle autos, freie strecken.. aber die "alte" in mir sagt natürlich: viel zu gefährlich!
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mit aller macht der zeichensprachlichen überzerugung versuche ich meine frau zu überreden die kaffekanne aufzusetzen. mir gelingt es nicht, dafür braucht sie wenig später nicht mehr als einen finger zu krümmen, um mich ins bett zurückzulotsen.
nach käfelen und katze verwöhnen, ist alles fahrbereit, unserem nachbarn das geld überreicht, und ich hinter dem steuer, richtung stadt unterwegs. heut ist sonntag, und wir wollen erst ein plätzli am hafen unten suchen und uns dann einem stadtbummel hingeben. durch strassen und gassen fahren wir bald der küstenstrasse entlang, ich heitere mir meinen sonntag morgen mit singen brummen und sprücheln auf, meine frau ergibt sich dem beifahren. nach einer huelta bis zum stadt rand, fahre ich dann auf ziemlich unkonventionelle art - ich bin turist ich darf das -auf den grossen leeren parkplaz am hafen ein. kaum habe ich den motor abgestellt, ist schnitz schon eingeloggt, und hat sogar eine wifi verbindung gefunden die sie nutzen kann.
bei mir funktioniert diese dann aber schon nicht mehr und auch bei ruschelis vaio ist bald mal ende feuer. also lassen wir das home page rüberladen mal noch sein und gehen auf erkundungstour. ein bisschen lädelen, all die schaufenster der geschlossenen souvenier shops betrachten, uns ab all dem ramsch wundern, und ganz zuhinterst im dorf meine zukünftigen nachfolger hosen meiner lieblings, aber leider unterdessen zerlumpten cargo pants finden. aber auch dieser laden hat zu. also lassen wir das gänggelen sein, und setzen uns ins stammlokal und lassens uns bei tostado cola und cortado gutgehen. in dieser lockeren atmosphäre beginne ich eine eher philosophische diskussion, deren schwerpunkt darin liegt, welche kompromisse wir in unserer beziehung eingehen müssen, und wie schwer uns diese einschränkungen fallen.... wir reden!
beim rundgang haben wir einen tenedor libre= freie gabel= iss soviel du kannst gefunden, der zwar nicht super gemütlich, dafür billig zu sein scheint. sfr 9.-- bis einem die ohren wackeln. bis zum znacht gehts aber noch eine weile, und wir verziehen uns nochmal nach hause. während schnitz einmal mehr versucht in das verlorene wifi netz zu kommen, bereite ich uns ein köstliches vorspeisli mit oliven öl auf zwieback mit jamon crudo garniert. den magen so richtig angeregt damit, beschliessen wir sofort loszugehen und uns in der wein bar in der nähe einen apero zu gönnen. bald hängen wir im sofa, schlürfen einen mojito, plaudern darüber wie eier und eier schachteln zu kunst mutiern können und hören während dieser zeit sicher dreimal die gleiche cd.
als wir aufbrechen sind wir immer noch zu früh fürs znacht. also bummeln wir einmal mehr der hauptstrasse entlang. nachdem wir einen, nicht sehr gepflegten dafür immer noch intakten, oldtimer betrachtet haben, steht plötzlich ein junge neben mir und bittet um etwas geld für essen. gerade vorhin haben wir diskutiert, dass wenn wir geld hätten ohne ende, wir einfach ab und zu jemandem was zu gute tun würden. ich frage ihn, was er den essen wolle. er meint ein alfajore, worauf ich finde das sei nicht sehr gesund. ich sage ihm, er soll uns folgen. fünf strassen weiter ist der anonyma wo ich ihm brot käse und etwas aufschnitt gekauft hätte. aber plötzlich scheint er nicht mehr sehr hungrig zu sein, und lässt uns stehen.......
mit diesem erlebniss haben wir die zeit soweit über die runden gebracht, dass nun auch der tenedor libre offen hat. wir sind praktisch die ersten im lokal, was uns aber gar nicht stört. die auslage ist reichhaltig, wenn auch nicht besonders abwechslungs reich. auch sind die meisten gerichte nur lauwarm, aber für den preis darf man wirklich nicht jammern. wir hauen also rein bis uns die ohren wackeln, horchen dazu einem allwissenden jüngling der zwei französische unerleuchteten zutextet, und amüsieren uns köstlich an der wichtigtuerei. ich werde den gedanke nicht los dass der alleswisser ein schweizer ist, weshalb unsere schnöderei etwas gedämpfter als sonst abgehalten wird.
mit vier desserts im magen - was nicht heissen soll dass sich dieser nun gut fühlt - schaffe ich es noch die erlaubniss einzuholen ein glürliwasser zu kaufen, und dann wackeln wir zusammen nach hause. wir freuen uns schon, gemütlich ins bett zu sinken und zu schlafen. nur haben wir die rechnung nicht mit der autobesitzenden jugend von ushuaia gemacht. wir sind am puls der 18 bis 20 jährigen bevölkerung. da wo man sich trifft, mit vibrierenden lautsprechern angibt, röhrende auspuffe aufheulen lässt und gerne mal einen schwarzen liegen lässt beim start für ein rennen um ach blocks...... alles ist immer nur so schlimm wie die einstellung dazu. ich stelle mir vor, in monaco zu sein, und träume bald von langmähnigen mandelförmig und braun äugigen boxenhäschen in engen kombis mit riesigen decoltee's, und die akkustische kulisse passt einfach perfekt dazu.....
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