tagebuch 16. mai 2007
chile / an der promenade von punta arenas - nähe terminal san gregorio


judihui (den titel hat fredel als test geschrieben, auf dem neuen netzwerk, ein paar tage später ;-). alles erledigt, wir sind weg....
ich hab semigut geschlafen, klau bei fredel noch etwas wärme und find es irgendwie "än chrampf" aufzustehen ;-). fredel kocht kaffe, wir sitzen am tisch, schauen den morgenjoggern und hündelern zu (hunkelers) und sind froh, drinnen zu sein, scheint noch kälter draussen ;-). fredel sieht endlich mal, wie eine möve ihre muschel runterfallen lässt und wir sinnieren, im alter ist beweglichkeit und gemütliches spazieren sicher besser als kraftübungen und ausdauer bis zum umfallen ;-).. nun gut, da besteht bei mir eh keine gefahr.

wir wollen uns computertechnisch verbinden, aber unser netzwerk will nicht mehr.. shit.. bin grad etwas gehässig und bald fahr ich meine vaio-zicke runter um selber noch etwas zickig drauf zu sein. wir fahren los, fahren in eine sackgasse mit weissen (mini) killerhund und wieder zurück und dann zum touristinfo.. ja, ich will den gedanken waschen nicht aufgeben, vielleicht gibts ja doch eine selber-wäscherei.. der nette herr erklärt mir wo und fredel lädt mich wieder auf, es geht an die erste adresse, da ist das selberwaschen fast teuerer als wenn sie das machen.. na ja.. nächste möglichkeit bei einem einkaufszentrum. nichts zu machen, das projekt muss warten.

dafür findet fredel in einem nähladen faden für die fliegenbinderei und dann ersteh ich mir im supermercado heidelbeeren. ja, war doch für was. mir tut zwar noch immer der kleine vogel leid, der in die einkaufshalle geflogen ist, hoffentlich findet er wieder raus (nachdem er sich den bauch gefüllt hat mit frischwaren ;-). weiter gehts zum internetkaffe, ich spring raus und will schon mal online gehen, fredel parkieren. der plant aber eine attacke, will mich überfahren, tot machen! war ihm wohl zu zickig heut morgen ;-). das ganze wieder vor der polizei unter den sympatischen augen der parkplatzfrau ;-). wir schlürfen kaffe, lassen mails raus und sind schon wieder weg. fredel zahlt bei der parkfrau und sie erklärt, wir hätten noch eine stunde zu gute, irgendwo.. aha..

adios und weiter zum gas-laden. auf der fahrt kommen mir die kalten hände der frau in den sinn, sie hat keine handschuhe, wir haben viele, sie hat eine uralte, zerschlissene brille, wir haben viele.. mich dünkt, wenn sie ihr passen, könnte sie die mammut windstoper handschuhe haben, die mit der klappe. so kann sie schreiben (finger los) und wenn kalt, die klappe drüber. das dünkt uns beide eine gute idee und wärend fredel das gas wechselt, tu ich die raussuchen. vom dem alten herren des gasladens (schaut etwas schräg aus der wäsche ;-) werd ich noch herzlich auf die backe geküsst und wir können weiter, ein paar blocks zurück, die handschuhe auf meinem schoss.

da steht sie ja, die frau, die wir beide ins herz geschlossen haben, anhalten, fragen ob sie ihr passen, ja, sind für dich, für mich?? ja, für dich.. tschüss!!! sie ist ganz perplex und ihre augen leuchten, schön.. sie braucht sie sicher nötiger als wir und eng waren sie uns eh auch, also nur selten im gebrauch.. so wird nun also eine chilenische parkplatzfrau mit schweizer handschuhen abrechnen und das parkgeld einziehen. gut so. wir gehen weiter zur zweiten wäscherei, aha, erst jetzt.. also oben nachlesen ;-). hab grad etwas verwirrung gemacht, aber will das nicht nochmal schreiben, gedenke denn, alles ändern.. hihi.

mit heidelbeeren und faden gehen wir weiter zum lidder und ich versuch eine fasihose, die mir aber irgendwie nicht um die rundungen passt. kann sein, dass die grad etwas ausgeprägter sind als die norm, oder haben die vom lidder einfach keine ahung? muss es sein ;-). dann gehts aber in die gestelle der lebensmittel und wir sind erfreut, haben wir den grundeinkauf schon hinter uns. wir brauchen also wirkich nur noch frischwaren und nochmal ein paar kerzli. fredels geburi steht an, wir rüsten uns mit filet fleisch für ein fondue und kaufen viel gemüse und ein paar beeren "au no". ein herr macht uns den durchgang auf, wir können mit dem wagen zum parkplatz der übergrossen fahrzeuge rüber und packen alles ein und weg sind wir auch hier.

es scheint die sonne, ein schöner tag, nächster stop: zofri. fredel will rauchzeug kaufen, ich die fototasche, meine nikon soll geschützt werden. auch undis kommen nochmal ein paar dazu und dann sind wir listo. leider ohne zigis, die abteilung war in mittagspausen-schlaf gefallen. und noch was haben wir zu erledigen: volltanken des wasser und dieseltankes. der antriebsstoff fürs matzmobil ist schnell drin, fürs wasser geht es etwas länger. ich nutze die zeit und esse raclettresten, müssen ja auch mal weg ;-). ist das gut, könnte echt jede woche geschmolzenen käse essen. fredel plaudert mit einem taxi-chauffeur, der mit einem feuchten tuch den dreck regelmässig auf dem schwarzen lack verteilt ;-).

jetzt aber los, fredel ist am steuer, ich wehr mich nicht. am ende der stadt ist der fährhafen und da steht ein boot, doch nochmal nachfragen, was es kosten würde, so die devise. das schiff würde aber nicht nach feuerland, sondern noch weiter südlich, nach puerto williams gehen und von da geht nichts nach usuaia, schade.. sonst wären wir grad mit, ist eine gute reise durch viele meerarme, fiorde, an gletschern vorbei.. aber eben, wenn man da nicht mehr wegkommt, nutzt das nicht wirklich viel. also weiter, so wie geplant, der magellanstrasse entlang bis zum schmalen übergang und da auf die fähre nach feuerland.

die fahrt ist nicht sehr abwechslungsreich, landschaftlich. unser scheibenwischer macht dafür einen auf ganz lässig und tut, auf dem nichts raus, einen arm anstellen und anhalten, mitten auf der scheibe ;-). dann sehen wir noch ein paar minenfelder, ein überdimensionales schild "achtung fuchs", ein in der abendsonne leuchtendes strassenschild.. ja, wir nehmen auch das alles auf und blödeln etwas rum und singen und bewerten die musik und so geht die zeit auch um. in der nähe einer raffinerie nuten wir die meernähe der strasse und fahren auf einem kleinen weg zum grossen salznass. bald sind wir installiert und ich noch lange nicht müde, den tag mit erledigungen vollzustopfen.

wir haben den wassertank ganz gefüllt und bevor die hälfte einfach so raustropft, nutz ich das wasser lieber zum waschen meiner schlafklamotten. wärend alles zum trocknen im matzmobil hängt, räum ich noch all das erstandene ein, zieh die bettwäsche wieder an (nicht gewaschen, sniff) und präparier mir dann einen tom-moz salat. mister kaltes plättli tut sich an seinen goodis genüsslich und so geniessen wir beide den abend am meer. die lichter der industrieanlage glitzern wie eine stadt, jonathans ziehen an uns vorbei, hinter uns hat es ein rinnsal, dass ansteigen könnte, wie ich befürchte.. aber genug zum überleben haben wir ja ;-), auch wenn wir nicht grad wieder wegkämen hier.

im bett beginne ich ein neues buch von paulo coelo in spanisch und parallel in deutsch.. das ist im moment mein beitrag ans spanisch lernen. irgendwie bin ich aber müde, würde am liebsten nur jammern und rauä und als fredel mich noch mit seinen nicht in worten zu beschreibenden (wenn ich ein wort brauchen müsste: tödlich), fürzen verwöhnt, könnt ich am liebsten ausziehen ;-). gut nacht..

zum zmörgelen schauen wir hunzikers und hündelers zu wie sie ihre haustierchen ausführen. einige winken sogar zurück, andere sind so dick in ihre winterjacken eingehüllt, dass sie sich kaum mehr bewegen können. gleich gegenüber ist ein eingang zur zofri zone. aber da der torwächter entweder grad nicht da ist, oder verschlafen hat, bildet sich langsam aber sicher ein richiger stau auf beiden seiten der costa nera.

unsere erste aktion heute gilt nochmal unserem waschberg. schine will einfach nicht glauben, dass es in der ganzen stadt keine wäscherei gibt wo man die arbeit selber machen kann. ich fahre also los, und einmal um die plaza rum. ruscheli hechtet raus, erfragt sich die wäsche information während ich mit warnblinker auf der strasse stehen bleibe. von hier fahren wir einmal mehr zum cyber cafe wo schine wiederum schon raushechtet, und ich einen parkplatz suche. beim losfahren überfahre ich schier meine frau, die vor dem matzmobil durch läuft..... die parkplaz wächterin weist mich ein, und ich kann mir im cyber einen weiteren cortado gönnen. da gestern unsere beiden kompis plötzlich nicht mehr wollten, müssen wir heute nochmal einen versuch starten die mails rauszuschicken, was heute auch problemlos gelingt.

wieder beim matzmobil jammert unsere wächterin über die kälte und vorallem ihre klammen finger. wir bezahlen unsere halbe stunde, und sie weist uns darauf hin, dass wir mit der bezahlung noch eine weitere stunde zu gute haben. erfreut über so viel freundlichkeit, fahren wir los und besinnen uns erst zwei quadras später, dass wir noch irgendwo ein päärli mammut handschuhe haben die uns beiden zu klein sind, unserer freundin aber perfekt passen könnten. wir fahren die huelta nochmal und überreichen ihr das geschenk. sie kann es zuerst gar nicht fassen, und freut sich riesig über die windstopper handschuhe. wir freuen uns auch riesig, dass es leute gibt die so hilfsbereit freundlich und offensichtlich glücklich sind.

unsere suche nach einer wäscherei geht weiter. der nächste tip ist bei einem anderen einkaufscenter. aber auch hier ist nichts mit selber waschen, und wir geben die suche nun endgültig auf. dafür finden wir im näh lädeli nebenan metallic farbenen faden zum fliegenbinden und im supermercado gibts für schnitz heidelbeeren und für mich zwei flaschen caramelsauce für meine morgendlichen caramelitos. aber den richtigen endeinkauf machen wir wieder im grossen lider. hier fahren wir durch die gestelle, und können fast bei allem sagen, dass wir nichts brauchen, da wir ja den grundeinkauf erst gerade gemacht haben. aber die chance ein filet für burtseltags feierlichkeiten zu erstehen sowie die kaffe aktion haben wir noch immer genutzt.

nach dem lider steht nochmal ein besuch der zofri zone an. schines unterhosen haben sich bereits bewährt, und ich möchte bei der zollferei möglichkeit gleich mal meine freitags zigarillo vorräteaufstocken. aber ich habe die rechnung mal wieder ohne die mittagspause gemacht. im einen gbäude wo's die ganze elektronik, alkohol und raucherwaren gibt, ist alles zu, geschlossen cerrado. also lieber zu schnitz rüber und bei sanchez & sanchez noch ein päärli gioven klein unterhosen erstehen. somit wären unsere wünsche betreffend zollfrei gedeckt, und wir machen uns auf, an die nahegelegene tankstelle. diesel und wasser sind schnell gefüllt, und nun sind wir gerüstet für das abentuer feuerland.

als wir punta arenas verlassen, führt uns die strasse nochmal am hafen vorbei. und genau als wir da vorbei kommen, hat doch tatsächlich gerade eine fähre angelegt. spontan machen wir kehrt um. mal fragen wo, wie lange und für wieviel die fähre abfährt, kann ja nicht schaden. es stellt sich dann heraus, dass das boot nach puerto williams übersetzt. da puerto williams eine insel ist mit knapp 80 km strasse und ohne verbindung nach feuerland, lassen wir die fähre links liegen und fahren zur meeres enge wo uns hoffentlich eine günstigere überfahrt erwartet.

die strecke ist nicht gerade sehr abwechslungsreich. wir sehen endlose pampas, gespickt mit schafen, guanacos, nanus und rinder kindern. imme wieder passieren wir estancias die wie es scheint noch immer bewirtschaftet werden. die asphaltierte strasse führt uns weg vom meeresarm, rein in die unwirtlichkeit. die landschaftliche eintönigkeit wird nur ab und an von den guanacos aufgeheitert. die tiere lassen sich von zäunen nicht wirklich einengen. immer wieder sehen wir wie die viecher elegant und manchmal sogar aus dem stand über die hohen absperrungen springen.

ein zwei drei fahrerwechsel später sehen wir dann den meeresarm wieder. wir hoffen auf ein lauschiges plätzli irgendwo am strand. die allererste spur die abzweigt führt zu einer riesigen raffineri, und das ganze gelände ist gesperrt. die spur führt aber weiter, und nach einer kleinen kuhle können wir uns, leicht erhöht am kiesigen strand hinstellen.

die zeit bis zu meinem lang ersehnten kalten plättli lese ich noch im angefangenen buch. da mich schon ein hüngerchen plagt, stelle ich mir ein kleinse vorspeischen mit oliven, und sardellen auf den tisch die aber die zeit bis zum znacht nicht wirklich überleben. ruscheli darf sich zur abwechslung mal wieder mal einen tomaten mozarella salat machen, und bald sitzen wir bei kerzenlicht am tisch und geben uns dem genuss unserer leibspeisen hin. in der dunkelheit sehen wir dann erst.dass die lichter der raffinerie nebenan beinahe heller leuchten als die einer stadt. wir verdunkeln die fenster, lesen noch eine weile und schlafen dann dem morgigen tag entgegen......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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