ich erwach aus einen wilden u-boot traum und frag mich, wer denn licht gemacht hat? der tag, die sonne ist schon wieder da und bringt ein schönes morgenrot, das meer glitzert in allen himmelfarben und wird von ein paar delfinen durchschnitten.. guten morgen, was ist es schön. ich erzähl fredel all meine träume und frag ihn, ob er ab und an auch aufs kissen sabbert ;-). er wartet grad mit einer semi-wissenschaftlichen erklärung für das phänomen auf ;-).
wir erleichtern unsere blasen, schauen den delfinen zu und sitzen alsbald am zmorgentisch und plaudern über dies und das. meine notiz zu dem morgen: wir rätselten über.. über was hab ich nicht notiert ;-). also wir waren noch rätselnd, aber es bleibt ein rätsel über was wir gerätselt haben ;-). auch den bauch erleichtern wir zusammen und der gemeinsame entschluss (ach, was sind wir harmonisch ;-): wir fahren weiter, in die hügel rauf, zu einen see. also alles zusammenräumen und los. adieu du schönes plätzli, mir hat es sehr gefallen. warum blieben wir da eigentlich nicht noch länger? das frag ich mich jetzt, heut abend, am tippen, irgendwo über punta arenas ;-). semi schön hier, aber das wussten wir ja da noch nicht.
es geht der schönen küstenstrasse entlang zurück, die gänse sind noch immer da, die antiken gräber stehen auch noch da.. alles beim alten, oder doch nicht? mich dünkt, man grüsst uns eher.. wohl gemerkt, dass es uns hier hinten gefallen hat und das scheint einem in die gesellschaft zu integrieren ;-). an der kreuzung beim zentrum von chile haben wir nun 2 abzweiger erkundet, den dritten ziehen wir uns nun noch rein. durch einen schönen, herbstlichen wald geht es runter an die küste wo ein renoviertes fort steht, mit kirche und allem. wirklich hübsch hergerichtet und beschildert. wir sind die einzigen vor ort und können so eine zeitreise für uns machen. die hunde, die uns begleiten, 5 an der zahl, könnten ja auch anno schon hier gelebt haben.
wir staunen ab der bauweise, ab dem ort und der aussicht, den tonnenschweren kanonen etc. am parkplatz winkt noch ein herr voller euphorie und fredel geht für einen kurzen schwatz vorbei, ich wende das matzmobil. kaum am wegfahren, kommt uns schon das erste fahrzeug entgegen, hatten wir ja mal wieder glück. bei einem kleinen krämerladen kauft fredel noch ein brot, dass tonnenschwer ist, aber - so find ich - nicht sonderlich gut. fredel chnäbbert aber immerzu an dem runden teil rum und er hat für heute wohl so viel mehl intus, wie man sonst in einer woche in sich reinbringt ;-).
ich esse lieber gummibären und beide geniessen wir die fahrt, entlang all den heimätlis, neben der schönen küstenlinie. den müll versuchen wir zu übersehen (fällt schwer). wir grüssen die vielen tölpel und milan, der wohl staunen würde, wenn er wüsste, dass sein haus (mit boot im garten), im schweizer internet zu finden ist ;-). ich fahr gemütlich, gemächlich um all die schlaglöcher rum und geniess den apshalt, als der dann erreicht ist. den abzweiger zum see rauf finden wir, trotzdem er nicht angeschrieben ist von der seite (gibts in chile ;-). wir machen also höhe und fahren eine weile in einer nicht all zu schönen landschaft gegen die berge (hügel) zu. hier scheint es mal gebrannt zu haben. nun lugen nur noch baumstummel aus dem weiss (ja, hier hat es schon ein wenig schnee).
ein huaso und ein herr der grad den zaun flickt (man erinnere sich, zäune gibts viel hier) winken uns zu und wissen wohl, dass wir bald wieder zurück kommen. wir nicht. fahrerwechsel und ein klitzekleiner gedanke von mir: vielleicht fährt fredel noch länger als wir denken und weiter geht es.. es geht höher rauf, es wird noch weisser, die strasse ist sogar vom schnee befreit worden, wir staunen. die haben also sogar einen schneeschnutz.. aber warum? das fragen wir uns, als wir vor verschlossenen toren stehen.. der park ist zu, cerrado, mit kette und schloss gesichert, kein matzmobil kommt da rein, ausser wir würden vielleicht mit der winde die sperrung rausreissen?
so sind wir ja nicht, wir grinsen und fragen uns: was zu?!? zu fuss gehen wir auf erkundung, aber auch da keinen weg zum durchkommen, keine menschenseele, die uns vielleicht das tor aufmachen könnte? nichts. nun gut, einen spaziergang im schnee, eine kletterpartie über das tor, wir haben zumindest was gemacht. wohl oder übel geht es zurück zur hauptstrasse und wir beschliessen, im skigebiet über punta arenas unser glück zu versuchen. fredel, der fiisling, überfährt die muscheln, an denen sich grad ein paar vögel genüsslich getan haben, zu mantsch.. das war nicht nett ;-). ich glaub fredel nun mal, dass er es nicht gesehen hat ;-).
bald wird es also geschäftiger um uns, ich will noch eine boots-leiche fotografieren und zwing fredel zu einem kriminellen stop-manöver und dann lots ich uns gegen die "berge" zu.. das skigebiet hat einen lift und 12 pisten, nicht schlecht ;-). in den aussenquartieren der stadt häuft sich der dreck und müll. es scheint anscheinend niemanden sonderlich zu stören, wenn der garten oder der hang unter einem, müllübersäht ist, oder gar eine richtige müllhalde. das ist echt der grosse punkt, der uns an dem land stört, aber vielleicht kommt es ja besser in zukunft, ein zwei generationen später?! ;-). noch was, in sachen antennen. mich stört ja die ein oder andere nicht, aber was wir hier zu gesichte kriegen ;-). kaum ein grundstück, ohne eine antenne, den berg über allem wollen wir gar nicht erwähnen ;-).
wieder weisen uns ketten, schloss und schranken ein. alles zu, also wieder zurück, einem anderen schild folgen und da ist sogar das tor offen, das erste ;-). am zweiten ist dann auch schluss mit weiterkommen. ein verwirrter herr der guardaparque stolpert uns entgegen und ist furchbar gestresst, dass er einem anderen das tor öffen musste und wir auch noch da sind ;-). wir haben zeit und dann kommt er zu uns und meint: zu.. aha, hätten wir nicht gedacht ;-). ob wir hier für einen nacht auf dem parkplatz stehen dürfen? wir kriegen ein klares ja, das hätten wir nicht erwartet. und nun sitzten wir also an einem semigemütlichen ort, tippen tagesberichte, die wir dann morgen grad rüberbiimen können. schliesslich hat uns die stadt wieder geschluckt, also können wir uach grad alles erledigen.
wie schön wär es in der natur draussen. aber zurück an unseren ort fahren wär dann schon etwas übertrieben ;-). also bleiben wir da, machen was gemacht werden muss und jammern nicht und verschieben unser geschlemme von übermorgen eben auf heute. ja, warum auch nicht: 2 jahre, 1 monat minus 2 tage feiern.. hört sich doch gut an! zuerst wird aber noch getippt, gesichert und vorbereitet.. also adios. nun gut, lange halt ich es nicht mehr aus hinter dem bildschirm und ich beginne schon mal käse aufzuschneiden.. ja, muss ja auch gemacht werden..
unsere tagebucheinträge und fotos sind bis 13. a jour, alles wird auf meine vaio dame gespiesen und dann fahr ich runter für heute. fredel lock ich mit den gespritzten weissen vom tisch und alsbald sind alle zutaten auf der esstafel, das glas voll, der film läuft an.. der käse ist semigut, die tomaten ihren preis bei weiten nicht wert, aber mit den guten gurken und dem speck und und und.. ist alles superbefriedigend.. wir stossen auf unser glück an und auf das der restlichen welt. prosit und schon wieder hat der treue racly ein käse geschmolzen, also abziehen, geniessen ab den film lachen.. ice age, passt doch irgendwie zu einer raclette-schlemmerei.
nun gut, der abwasch dünkt uns dann schon "än chrampf", aber das gehört dazu und ist eigentlich schnell vollbracht und wir im bett. noch etwas spanisch lesen, dann im buch über die sinnlichkeit der frau.. ich lass alles einwirken und schlaf dann neben meinem mann ein.. ja, morgen steht ein anstrengender tag an, voller erledigungen, besser ausgeruht angehen.
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semi- bis mittelgut ausgeschlafen, kuschle ich mich an meine frau. wieder bestaunen wir zusammen den sonnenaufgang vom bett aus. das spiegelglatte meer liegt vor uns, ab und an sieht man ein paar delphin finnen durchs wasser pflügen. dies ist es dann auch, was ruscheli aus dem bett treibt. wc gang und fötelen lassen sich bestens kombinieren.
mein signal zum aufstehen ertönt auch schon bald. die kaffekanne zischt und pfeifft. ich zwänge mich an meiner rumpfenden und beugenden frau vorbei und bereite uns den käfu und schneide den letzten brownie auf. die frage des tages ist bald mal aus dem bauch raus beantwortet. bleiben wir oder fahren wir weiter...es scheint wieder ein schöner tag zu werden, also fahren wir mal zur lagune hoch ( 346m ) über punta arenas und schauen ob wir uns da einrichten können. im nu ist alles fahrbereit, und ruscheli hinter dem steuer.
am geografischen mittelpunkt chiles, vollbringt schnitz ein spontan manöver. eine abzweigung geht nach fuerte bulnes. tönt gut, sehen wir uns an. im wäldchen passieren wir zwei hölzerne wachtürme, und ein paar kurven später sind wir auf einem näs über dem meer. nun wird uns auch bewusst was fuerte bulnes bedeutet. fuerte ist fort. so ein richtiges fort wie früher mit den zugespitzten holzpfählen. die anlage scheint geschlossen, mindestens menschenleer. wir haben aber glück, und das eingangs tor in die erst kürzlich renovierte anlage ist offen. wir bestaunen die adobe bauweise, die gusseisernen tonnen schweren kanonen, die kleinen aber immer noch intakte und in gebrauch zu sein scheinende kapelle. als wir das gelände wieder verlassen und losfahren wollen, kommt gerade noch der chef der caffeteria raus. ein, zwei, drei herzliche handschütteln, ein kleiner schwatz und weg sind wir.
an der küstenstrasse entlang fahren wir wieder zurück. beim kiosco der einen siedlung, hält schnitz an. ein bisschen brot hat noch nie jemandem geschadet. ich steig aus, geh die paar stufen hoch, und schon geht die türe auf. ein altes mütterchen schaut mich verwundert an. ja ja brot habe sie. sie bittet mich in die stube wo ein zuber voller brote auf dem tisch steht. sie gibt mir eines in die hand, ich hebe mir schier einen leistenbruch. 600 peso sfr. 1.50 kostet mich das kilo mehl und wasser masse.... ruscheli chauffiert unser heimetli weiter um die schlaglöcher rum. nachdem die räder dann aber mal wieder knapp einen kilometer asphalt geniessen durften, müssen wir schon wieder abbiegen und es geht wieder im holper die polter modus weiter.
ein junger huaso im gore tex jäggli - was für unsere tradiitionell eingestellten gemüter ein widerspruch in sich selber darstellt - grüsst uns freundlich, und scheint sich wohl zu fragen was die gringos denn bei der lagune wollen. das gebiet ist ein weiteres naturreservat, und wie gesagt das trinkwasser reservoir von punta arenas. je höher wir kommen, umso weisser wird die umgebung. an einer weiteren estancia vorbei - der padron ist gerade mit säge und draht unterwegs zum zaun flicken - staunen wir sogar, dass der schnee geräumt ist. es scheint tatsächlich einen schneepflug in diesen gefilden zu geben. wir fahren also durch die winterliche landschaft, der reserva laguna parillar entgegen. wir träumen schon vom lauschigen plätzli im märchenwald in trauter zweisamkeit....
als wir dann aber beim eingangstor ankommen, ist vorbei mit träumen. mit einer dicken kette und einem grossen vorhänge schloss ist tas tor versperrt. ein hölzernes schild verkündet unmissverständlich: cerrado geschlossen. wir könnens einfach nicht glauben, und steigen über das gattertor und wollen uns hinter den schranken versichern dass da wirklich nichts zu wollen ist. wir wandern zum conaf häuschen und sehen, dass da wirklich niemand da ist, und wir uns wohl ein anderes plätzli suchen müssen. also wenden an ort und kehrt um.
wieder auf der asphaltierten strasse, geht es etwa 5 kilometer weiter bis ein weiterer abzweiger zu drei bergen hochführen würde. da ich aber keine drei berge sehen kann, uns dafür von weitem die pisten des skigebietes über arenas entgegenlachen, lassen wir diesen abzweiger links liegen und fahren dem sessellift mit seinen zwölf pisten entgegen. schine lotst mich durch den hafen mit den, vor sich herrostenden riesen kähnen, durch die gassen von punta arenas langsam den hügel hoch. die behausungen werden immer ärmlicher, einige häuser scheinen auf der müllhalde zu stehen, und die ganze gegend ist gespickt mit antennen.
als wir um die letzte kurve kommen, scheint uns ein dejavu eingeholt zu haben. wieder ist da ein gatter mit kette und vorhängeschloss das uns den eintritt verwehrt. nun gut, die pisten sehen nicht gerade perfekt zum airborden oder gar schifahren aus, und wir machen wieder kehrt. ei stück weiter unten war doch noch ein abzweiger zu einer anderen reserva natural. wenig später sind wir diesen teil am erkunden. am bach vorbei wo vom sofa zum kühlschrank bis zum rostigen kochherd alles zu holen wäre, durch ein kleines wäldchen bis wir wieder an einigen gebäuden vom conaf stehen. zum glück überholt uns gerade noch ein jüngling mit seiner camionetta. so müssen nicht wir den guarda parque suchen.
dieser scheint dann aber eher einer der verwirrten sorte zu sein. als er zur barriere schreitet um dem jüngling aufzusperren, heisst er uns zu warten, und als er zurückkehrt verliert er erst mal die schlüssel, und dann haspelt er zu uns rüber und erklärt, die schlüssel schwingend dass alles geschlossen sei. wir erklären ihm unseren notstand, und dass wir nur einen platz zum übernachten suchen. er fackelt nicht lange, entschuldigt sich schier noch dass es bei den baños kein warmwasser habe, und erlaubt uns hier zu übernachten. hurtig hab ich unser heimetli parkiert, und wir haben schlussendlich doch noch einen platz zum nächtigen gefunden.
wir besprechen kurz was morgen in der stadt eigentlich alles zu erledigen wäre. dann packen wir die kompis aus, und tippen tagesberichte, schine will noch eine sicherheits kopie brennen, und ich muss jetzt abschalten weil sie umsverrecken ein raclete zum znacht wollte, und wir dazu einen gespritzten weissen kippen müssen, und ich danach sicher nicht mehr schreiben kann.... so kommt es dann auch raus. wir feiern also ab mitte nachtmittag zwei jahre und einen monat ex schweiz irgendwo über punta arenas am eingang eines naturreservates.
kaum den ersten schluck gespritzten weissen intus, stehen auch schon die raclette inkredenzien auf dem tisch. wenn schon feiern dann grad richtig. ich richte unser surround digital sound home cinema ein, will heissen ich stelle den kompi auf die ablage und schiebe ice age 1 dvd ins fach. draussen schnee, wind und kälte, im film schneetreiben und eiszeit und auf dem tisch geschmolzener heisser käse. den krönenden abschluss der festlichkeit celebriere ich mit einem, 25 monate reise und immer noch 37 jahre alt selbstgedrehten stumpen den ich in der nacht draussen mit blick auf die stadt runter verbrenne.
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