tagebuch 08. mai 2007
chile / am seno skyring (mit ausfahrt an den rio perez)


dolfinshow dolphin is still alive....
diese nacht hab ich viel studiert, aber immer wieder den guten schlaf gefunden und mich darauf eingelassen. ab und an traure ich um mäxxxxx, gut zu wissen, dass er sicher ein gutes katzenleben hatte, viel futter, viele menschen die ihn geschätzt haben, wie ich. nach übungen brau ich kaffe und fredel vollendet diesen zu seinem mix, mir reicht er einen espresso.. ich bin aber noch am dehnen.. guter plan, ich bin ja schon ein klein wenig unbeweglich geworden.

dann sitzen wir beide am tisch, lassen den tag gemütlich angehen, fredel schaut aufs meer raus und meint: da ist was.. ja ob da was ist. ich muss zwar zu ihm auf den bank, um was zu sehen. sein eines fenster hat doch eine weniger verdreckte stelle ;-). durch diese paar quardrat cm schauen wir raus und sehen: delfine!! jöhhh.... ich schnapp mir noch den feldstecher um sicher zu gehen, ob es solche "fische" sind, nicht seehunde.. aber wirklich, wir kriegen zum zmorgen noch eine dolfin-show geboten. einmal mehr in meinem leben muss ich an murthy denken, an unseren lieferanten aus indien. in seinem mail: we can go to the dolfin show, but we only can see the seal, becaus dolfin died ;-)... ja, das war der hammer, lange geschichte aber hat schon viele lachende gesichter gezaubert ;-).

diese defline sind sehr wohl am leben und es sind viele in der bucht, dem meerarm, oder was das auch immer ist, ein fijord? egal, es hat auf jeden fall viele delfinfreunde da drin, viele vögel drauf und drum und rinderkinder an den ufern, und viele estanzias auf landzungen und schöne, farbige bäume die vom wind in bizzare formen gezwungen wurden. aber wind ist heute nicht, kein lüftli.. haben wir uns verfahren? nein, wir sind im, windstillen, patagonien und geniessen das leben. wir fahren noch weiter dem ufer entlang, bis an den rio perez, da soll es gut zum fischen sein.

gut, das fischerparadies finden wir nicht, aber sich tummelnde, jagende delfine im glatten meer und die wunderschöne natur patagoniens. wir bewundern einige fabrikli von estanzias, winken allen rinderkindern und schafen, sehen den, von uns flüchtenden gänsen zu (ihre flügel sind weiss-schwarz gezeichnet, sieht man gar nicht, wenn sie nicht fliegen), ein paar berge in hintergrund, schöne wolkenschlieren am himmel.. wow.. am rio perez ist eine estanzia, die wohl schon bessere zeiten gesehen hat und kein weg weiter. ein klein wenig haben wir, oder ich zumindest, schon gehofft, dass da vielleicht doch eine strasse zu den termen geht? nichts dergleichen, aber wir bereuen die ausfahrt überhaupt nicht. das ist sicher ein einblick ins patagonische leben gewesen.

auf dem rückweg schauen wir nochmal in aller ruhe den delfinen zu, ich lichte dies und das ab, fredel filmt. ein paar altertümliche maschinen stehen auf einem fell, was mag das gewesen sein? wir sinnieren, wie sich die ersten siedler wohl gefühlt haben hier? ein unbekanntes, rauhes land? die armen kerle, die sich in den unendlichen armen des meeres verirrt haben, einen durchgang gesucht haben.. ja, das waren die wahren abenteurer. wir reisen im matzmobil und mit viel sicherheit im rücken und wir sind froh drum ;-). das zeug zum abenteurer der guten alten zeiten, nein, das hät ich bei weitem nicht.

wir parkieren bei der schwarzen madonna von montserrat.. die jungfrau ist in einer grotte, über die ein wasserfall peitschtscht.. wow. das wasser ist zwar, wie alle bäche hier, etwas rot-braun. wohl zu viele tiere die ihre flüssigkeiten loswerden ;-). aber trotzdem ist der ort magisch.. viele danksagungen, kreuze (auch unter dem wasserfall, sieh fotos) und die kleine madonna, die von spanien kommt. wir rätseln, warum es eine schwarze ist.. ich bedank mich bei ihr für unser glück, halte etwas inne, aber in die totale ruhe komm ich heute nicht. vielleicht sind wir ja morgen nochmal in der gegend, würde sie wohl nochmal besuchen, die heilige mutter.

wir gehen die holztreppen wieder rauf, steigen ins matzmobil und sind bald wieder am platz von gestern, etwas weiter hinten, geschützt vom wind, der gar nicht kommt, bis jetzt zumindest. jetzt ist es vier uhr, wir haben schon angestossen mit gespritztem weissen, auf uns, auf alle katzen dieser welt, ob lebend ober eben im katzenhimmel (määxxx!!), fredel auf den polterabend von dani und nun sitzen wir wieder vor dem compi und tippen tagesberichte. den nachmittag haben wir mit lesen, sein, mails vorlesen, tippen, rumblödeln und tanzen, fotos ordnen, kaffe trinken, tee kochen etc verbracht. wie schön friedlich es hier ist.. wir werden wohl noch einen tag bleiben.

waren wohl schon viele reisende hier? wir sinnieren, dass wir gerne selber erkunden. viele informieren sich bei anderen, was es wo zu sehen gibt. aber für uns stimmt es grad so, wie es kommt (ausser in städten, da sind wir auch froh, wenn man weiss wo man stehen kann). wenn dann hald der fluss nicht zum fischen ist, egal, wir haben einen schönen ausflug gemacht heute. klar, wir scheuen uns auch nicht, tipps anzunehmen, aber suchen tun wir sie auch nicht grad ;-) jedem seine art, für uns stimmt es so wie es ist. ich trink grad noch einen schluck wein und nun werde ich die fenster vom dreck befreien, will die schöne welt vor uns sehen..

wir haben wieder klarsicht, viel besser!! gemütlich stell ich alle zutaten für die schlemmerei zusammen und schau immer wieder raus aufs meer, keine delfine mehr, aber meer ;-). fredel liest und ich vollende noch die tagesbegleitende mani-pedicure. fredel verspricht mir, nur noch EIS STÜNDLI zu lesen, ich warte geduldig, kerzenlicht, der gedeckte tisch und ein buch, so lässt es sich leben. dann stossen wir an auf unser glück, auf alle die auch träume haben! auf dass ihre wünsche auch in erfüllung gehen. wir haben ein mail gekriegt von unbekannten die auf unserer page gestossen sind und auch am matzmobil bauen sind. auf euch und all die anderen mit träumen und visionen.

dann gehts los, käse schmilzt zu eisigen filmen ;-). ja, ice-age eins ist mal wieder verursacher eines lustigen abends (man beachte, das foto vom raclettplausch in der gallerie, ist nicht von heute, das war der letzte plausch mit einem etwas ernsteren film ;-) hab etwas "bschissä" ;-).. das ausgehende rechaud veranlasst uns, einen notstopp in die vollendete überesserei zu reissen ;-). zu viel hatte ich auch so, fredel sozial schenkt mir die letzte portion, die eigentlich für ihn auf dem racly war.. das schätz ich sehr und übernehm so grad den abwasch, der schnell erledigt ist und wir im bett. ja, mein kopf brummt etwas, weisswein fordert seinen tribut ;-).

zum käfelen schaue ich etwas zum fenster raus, oder besser gesagt an den verdreckten stellen vorbei welche unsere fenster verdunkeln. wieder ist kein lüftchen zu spühren, und der estrecho der meeresarm liegt spiegelglatt vor uns. aber da buckelt plötzlich etwas durch die wasseroberfläche, zerreisst den glatten spiegel und verschwindet gleich wieder. da auch und hier auch und dort gleich nochmal. ich rufe schnitz auf meine seite, und dann können wir zusammen eine private morgendliche delphin schow geniessen. das ist ein auftakt in den tag. wir erfreuen uns ab solchen, nicht selbstverständlichen ereignissen.

nach dem zmörgelen wollen wirs aber dann wissen. es wird alles fahrbereit gemacht. die schotterpiste will bis ans ende erkundet werden. gleich nach der ersten kurve fahren wir an den parkplatz der virgin de montserrat. diesen kleinen abstecher sparen wir uns aber für den rückweg auf, und fahren weiter der ufer strasse entlang. vorbei an zwei drei vier estancias, die einen wohl gerade neu renoviert, die anderen ihrem zerfall preisgegeben. alle gehöfte haben drei vier wohnhäuser, einige ställe und am auffälligsten einen riesigen schärstall mit fünf bis zwanzig ausgängen welche die geschorenen schafe in die färriche vor dem stall führen. wenn hier schär saison ist, wird wohl was abgehen.....

aber heute scheint alles ruhig, aus dem einen oder anderen kamin steigt ein dünnes räuchlein auf, das einzige zeichen von leben in der sonst menschenleeren gegend. einige male halten wir an, um die tristesse und wilden sujets von patagonien einzufangen. martin pescador = blauer specht ähnlicher fischer vogel posiert extra für uns auf einem alten rostigen eisenrad im wasser. als ob für uns ein schalter umgelegt wurde, ist immer noch kein lüftein und kein regentropfen aufgekommen. nach einer guten halben stunde fahren wir über die brücke des rio perez. gemäss turistel buena pesca in diesen gewässern.

als ich aber von der brücke runterschaue, ist mir gar nicht nach fischen. der bach an und für sich wäre von seinen gegebenheiten sicher gut zum fischen, aber das wasser ist trüb braun beinahe caramell farbig und in jedem kehrwasser ist centimeter dicker fester schaum. ich vermute dass diese verschmutzung von fäkalien der abertausenden schafen und rindern auf den feldern in den fluss und dann ins meer geschwemmt wird.... auf der anderen seite der brücke stirbt dann auch unsere hoffnung, vielleicht doch noch eine piste zu den thermen vorzufinden. recinto privado, gatter geschlossen und die piste scheint nur noch zur halb zerfallenen estancia am ufer zu führen.

also wenden an ort, den caramell fluss hinter uns lassen und wieder dem fjord entlang zurückfahren.immer wieder müssen wir anhalten. fasziniert von den jagenden delphinen starren wir auf das glatte meer. ziemlich nah am ufer sind ganze familien offensichtlich am jagen. weiter draussen scheint der kindergarten zu sein, wo die niedlichen tiere hoch in die luft springen und sich austoben. nach unzähligen aussicht stops fahre ich unser heimetli auf den parkplatz der virgen maria grotte. über holztreppen gehts zu einem felsplateu unter welchem eine - extra von spanien eingeschiffte - schwarze maria in einem schrein ausgestellt ist. darunter und rundherum sind gravierte granit platten und geschnitzte holzplanken mit danksagungen für die erfüllung der wünsche der bittsteller.

wenig später fahre ich wieder auf unseren stammplatz den wir heute morgen verlassen haben. schine kocht tee, wir tippen das erlebte nieder und geniessen die ruhe und den frieden an diesem ort. nach einem tagesbericht tippen scheint es uns angebracht uns einen apero zu genehmigen. einen gespritzten weissen in vorahnung auf das raclette znacht haben wir noch immer mitte nachmittag gestürzt. schine kann sich nicht so recht zurückhalten, und bereitet schon mal alles für das käse schmelzen vor. ich lese noch ein zwei drei vier kapiteli und dann kann das festmahl endlich beginnen.

was wir genau feiern, müssen wir erst noch rausfinden, aber in kürze haben wir einige gute gründe rausgefunden. mein kompi untermalt die festlichkeit mit ice age dem ersten, schliesslich sind wir so nah am ewigen eis, da kann etwas geschichte darüber nicht schaden. nach dem essen beschäftige ich mich mit dem krampf, den kompi und die kablerei zu verstauen, und als ich wieder aufschaue hat ruscheli schon den ganzen abwasch erledigt. so bleibt uns nicht viel anderes übrig als uns ins bett zu legen und uns den literarischen genüssen hinzugeben. eine stunde später ist dann jedoch fertig lustig. mein 720 seiten wilbur smith roman ist zu ende, grund genug die lichter zu löschen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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