was haben wir beide gut geschlafen, der wind kam wirklich nicht, dafür aber der schnee.. irgendwie dünkt es mich farblos als ich das erste mal rausluge, augen reiben, aha, schnee.. flocken tanzen, ich kuschele mich an fredel der sofort mit dem geburtstagskind-verwöhn-program startet. ja, heut werd ich ein jahr älter, also vor 38 jahren bin ich geschlüpft, da hatte mein mami zu tun ;-).
fredel trällert mir mit der flöte ein geburtstags-ständli und doppelt mit der "schnurrägigä" nach. guten morgen. dann wird mir ein zmorgen bereitet, räucherstäbli duft verfeinert die atmosphäre und ich setzt mich an den gedeckten tisch. danke an meinen mann, so lässt es sich leben. heut lassen wir die dieselheizung laufen, müssen ja nicht leiden.. und heute müssen wir ja weiter.. wandert ist nichts und somit wollen wir zum lago grey, wo es eine kleinen rundweg gibt, mit der hoffnung einen blick auf eisberge zu erhaschen. mal schauen. mich dünkt der tag eh schon schön, so schön winterlich..
das matzmobil surrt zufrieden mit dem vorgewärmten motor und wir stellen diesen schon bald wieder ab. das info-center um die ecke wird inspiziert.. wir wollen wissen, ob die eine ausfahrt-strasse vielleicht doch schon offen ist? das infocenter ist es, aber niemand drin. wir stolpern also mal etwas rum, stellen fest: hier wird nicht geheizt. dafür hat es schöne bilder, auch von pumas.. die essen übrigens 48 % cuanacos, einige hasen und auch schafe und gänse. mein herz macht sprünge beim anblick der schönen bilder, aber ich halte es noch immer für ein gerücht, dass die grossen katzen wirklich irgendwo leben.. nur immer bildern, meistens schlechte oder solche aus gefangenschaft..
bald weiss ich es besser. eine parkwächterin kommt, stellt das licht an, beantwortet unsere frage nach der strasse mit: zu, aber wenn man glück hat.. und dann stellt sie einen fernseher an, schwärmt über den film, der ein CHILENE gemacht habe und kommt nicht aus dem lob über den einen parkwächter raus. der rieche förmlich die pumas, der finde immer welche.. es hat sie also wirklich. dann werden wir verwöhnt von einem genialen film über die heimischen miizekatzen und über andere tiere. ich hock da, mir kullern fast freudentränen über die backen beim anblick der katzenbilder.. ja, das ist echt ein genialer film und die pumas werden ins detail gezeigt.. das sind ja kraft packete!! arme cuanacos.. aber das ist das leben. was würd ich darum geben, mit dem älterne parkwächter mit dem gespühri für pumas, einen runde zu drehen..
vorgestern sei übrigens ein puma grad hinter dem haus gewesen, die putzfrau hat ihn früh morgens getroffen.. ja, mal so eben getroffen, gibt es eben ;-). meine hoffnung, doch mal noch so ein tier zu gesicht zu kriegen ist in dem moment in die höhe geschnellt ;-). auf der weiterfahrt lugen wir beide verdächtig viel in die schneeflächen raus. äs büssi??? eine miize sehen wir nicht, aber viele schneeflocken und die bäume und büsche, die das weisse kleid tragen, über dem bunten, herbstlichen. was für ein schöner geburi.. und es geht weiter so schön.. wir haben nämlich vom manager höchst persönlich (der, der uns gestern besucht hat), die erlaubnis, beim lago grey ein, zwei nächte zu stehen. er hat es wohl geschätzt, dass wir gekommen sind und nachfragten.
kaum auf dem parkplatz des sees installiert, gehen wir auf kleine wanderschaft. es stehen andere autos auf dem platz, aber wir haben mal wieder glück und die welt für uns. über eine wippende hängebrücke, durch wünschelwald mit massiven bäumen, runter auf eine sand/kiesfläche, auf einen bootsteg raus, rüber zu einer kleinen peninsula, die wir umrunden. so in etwa. im wasser plätschern, weit hinten, ein paar eisberge, die schneeflocken fallen an uns vorbei, legen einen teppich über die welt, ist das friedlich, ist das schön.. fredel zeichnet mir, nachdem ich auf dem kaffeschaum schon eines entdeckt habe, ein herz in den schnee. die kleine insel ist genial, felsen, abgeschliffene steinplatten, solche mit seltsamen, runden löchern drin, wäldern, kleine seeli, ein auf und ab, ein wunderschöner weg.. zum gletscher können wir nicht sehen, der bleibt im nebel versteckt, aber das stört uns überhaupt nicht, wir nehmen details wahr, wie die farbigen,kleinen blätter, die ihre schneelast tragen.
so richtig zufrieden sind wir. meine knie noch nicht so ganz, haben wohl angst, sie müssen wieder einen 30 km marsch machen ;-). auch dünkt mich die last meiner fotoausrüstung zu schwer, aber heut wird mir ja alles abgenommen. was geht es mir gut. zurück im matzmobil kommen plötzlich von allen seiten menschen und machen die wanderung auch. was hatten wir wieder glück, wir haben keine menschenseele gesehen. was uns ein klein wenig entäuscht hat: dass man hier im see nicht schwimmen darf!! ist also echt verboten.. was hätten wir gerne ein paar runden im erfrischenden wasser genossen, zu den eisbergen geschwommen.. aber nein, nichts darf man ;-).
was sind wir verwöhnt, wir können im huddelwetter einfach rein, heizen, tee kochen und in den sesseln hängen. ein büssli am anderen kommt, touristen steigen aus, stolpern zt. mit turnschuhen durch den schnee, frieren, schlottern und wir, wir setzten den wärmenden tee an.. so viele momente gibts, wo ich tief dankbar bin, dass wir unsere grosse reise(n) so gestalten, mit dem matzmobil. da drinn sitzen wir noch immer, tippen unterdessen, gestärkt mit etwas schinken, tagesberichte und lesen uns diese auch vor. auch auf dem tisch, neben technischem gerät, steht eine flasche weisswein und wir werden alsbald anstossen, auf meinen geburi. wieder bin ich nicht a jour mit tippen, aber was solls, wir haben ja noch einen moment zeit ;-).
prosit, auf mich, aufs leben, auf die reise, dass alles noch lange so schön bleiben mag.. wir stossen an, plaudern ein wenig, hängen in den kissen und dann mach ich mich mal etwas ans znacht bereiten. das volle program: käse, speck (und was für guten!!), gurken (was für ein grosses glas, noch von santiago her ;-), ananas, maischölbli (ohne grossen geschmack, aber mit etwas kräutersalz auch recht gut - aromat ist rationiert ;-), tomaten.. unser racly schmilzt käse, lässt den speck braten, die tomaten erhitzen und das alles wird von uns auf die teller geschoben und mit riesen genuss verschlungen.. dazu die gurken, ananas, maislis.. was geht es uns gut.. schon vor einem jahr war raclette angesagt, ich wiederhol mich gerne ;-).
dazu trinken wir munter weiter den gespritzten weisswein und auch heute werd ich nicht agressiv.. wie könnte ich auch, bei meinem glück ;-). meine vaiodame zeigt uns noch einen film von 4 brüdern, ab und an etwas brutal, aber doch recht unterhaltsam. als fredel den film, zwecks nächstem wein-mix unterbricht, genau an der stelle wo auf einen offenen beinbruch gezoomt ist, da bitt ich dann aber doch, noch eine sequenz weiter zu "spulen". wir lachen, prosten auf mich und schauen uns den steifen zu ende an und füllen unsere bäuche.
der krönende abschluss des tages: ich sitz vor einer, von meinem mann gestarteten, fundo-büssi-diashow und fredel wäscht ab.. ja, ich hab fast ein wenig vermiss-tränen in den augenwinkeln, wenn ich die katzen sehen, dä moudi, dä chli moudi, d'tussä, furz, diä hübsch, scatcha.. wie geht es den beiden engeln wohl (moudi und tusse)? ich weiss es nicht, möcht aber gerne, grad jetzt, die tiere im hause matzmoil haben.. aber jeder wunsch, auch am geburi, kann nicht erfüllt werden ;-). ich bedank mich an der stelle nochmal bei fredel, für die gestaltung meines geburis, ich hab ihn genossen.. ich durfte prinzessin, königin, ja gar kaiserin sein und das war schön.
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heute noch ein bisschen mehr als sonst, ist meine frau das prinzesschen, die königin ja die kaiserin im matzmobil. sie wird mit sanften flötentönen und folgenden mundharmonika rythmen in den tag begleitet. sie darf sich noch etwas im bett räkeln während ich ihr ein weltmeisterliches carameluccino schäumchen mit herz zaubere und ihre den frühstückstisch decke. das ganze wird von draussen mit herrlichstem winterwetter untermalt, ich stelle die diesel heizung an.
das wetter macht uns nicht wirklich an, eine zehnstündige wanderung unter die füsse zu nehmen. obwohl, das wetter selber wär uns, ausgerüstet wie wir sind, ja egal, aber nur in der gegend rumwandern ohne auch nur ein bisschen aussicht zu geniessen, entspricht nicht so ganz unserem ideal. wir entscheiden, am lago grey, bei den eisbergen hinten ein plätzli zu suchen, und wenn das wetter dann mitspielt vielleicht morgen eine grössere wanderung zu unternehmen. während dem zmörgelen, diskutiern und gratulieren, wärmt schon der motor auf, und bald sind wir wieder auf der schotterpiste.
jedoch nicht für lange. zwei drei kilometer später fahren wir ans info center. hier wollen wir uns ein weiteres mal erkunden, wie die andere strasse nach natales aussieht und ob wir uns hinten am lago grey einrichten können. als wir aber in das, mit liebe eingerichtet info zentrum eintreten, ist es erstens, tzrotz riesigen gusseisernen radiatoren eisig kalt, und zweitens ist kein mensch da. wir gschtürflen also erst ein wenig verloren zwischen den vielen info tafeln und puma bildern umher. nach einer graumen weile kommt dann doch noch eine angestellte aus einem hinterzimmer und beantwortet unsere fragen. die erlaubniss um hinten zu übernachten, erhalten wir dann vom manager des parkes den sie hurtig fragen muss. er war auch der mann welcher uns gestern abend noch besuchte. anscheinend machen wir einen guten eindruck, nun nach erlaubniss zu fragen.
als spezielle burtseltags überraschung, startet dann die angestellte einen film über pumas im park. anfangs erzählt sie uns noch ein paar sehr interessante geschichten und zieht sich dann wieder in ihr oficina zurück. als dann auf dem bildschirm eine puma dame mit ihren tolpatschig wirkenden jungen auftaucht, ist es um schine geschehen. das ist ein perfekter start für ihren geburtstag. nach dem film verlassen wir das gebäude, und ich fahre unser heimetli in schlangenlinie um die schlaglöcher zum lago grey. als ob wir noch nie schnee gesehen hätten, halten wir immer wieder an und versuchen die tristesse des wintereinbruches irgendwie festzuhalten.
kaum auf dem grossen parkplatz installiert, ziehen wir uns warm an, und machen uns zu einer kleinen rundtour zum see auf. mutterseelen alleine waten wir durch den pflotsch schnee, über eine sanft schwingende hängebrücke, durch ein wäldchen, bis wir am ausladenden kies und sand ufer des sees anlangen. leider ist der gewaltige eisbrocken, welchen wir erst vor zwei tagen von der hosteria aus noch gesehen haben, entweder gschmolzen, abgetrieben oder versunken. weiter hinten können wir aber trotzdem noch zwei eisberge im wasse treiben sehen. nach der kleinen rundtour um ein halbinselchen und über den kiesdamm wieder zurück, sind wir einmal mehr einfach nur glücklich, können wir uns daheim umziehen, ein teeli kochen und in der wärme dem garstigen wetter trotzen.
das ganze glück wird uns noch bewusster, als neben uns ein paar jungs mit durchnässten jeans und schuhen etwa eine stunde im schneeregen auf ihren kollegen warten müssen. unter ständiger beobachtung, was um uns herum so geschieht, tippen wir ein zwei tagesberichte, und schnöden nicht zu knapp über all die besucher welche nun am nachmittag hierhin gekarrt und zum see hinunter geschickt werden. bald verleidet uns dann aber das schreiben, und ich bereite uns mal einen kleinen gespritzten weissen apero. beinahe übergangslos beginnt ruscheli mit käse und speck schneiden, und plötzlich sitzen wir am tisch, racly schmilzt die erste runde, und die vaio dame unterhält uns mit einem film.
ruschelis geburtstag geht langsam aber sicher dem ende entgegen. nun ist sie achtzehn tage lang eine alte schachtel. zwei jahre älter als ich, und dann werde ich wieder aufholen. zum krönenden abschluss ihres feiertages stelle ich meiner frau den kompi auf den tisch, starte eine diashow von cats kids für schnitz und erledige den ganzen abwasch. glücklich zufrieden und vollgefressen liegen wir bald nebeneinander im bett und freuen uns auf einen weiteren tag unterwegs daheim....
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