tagebuch 27. april 2007
chile / nationalpark torres del paine


jakobsweg-erinnerungen, neue eindrücke auf zu den türmen....
mitten in der nacht hab ich schon mal das gefühl, ich müsse nun entscheiden, ob wir heute wandern oder nicht.. ein blick auf die uhr, und weiterschlafen. oder besser versuchen zu schlafen. es hat gerüttelt an unserem haus für gut. am morgen braut dann fredel kaffe, wir ziehen uns die wandersachen über, packen, wir gehen ;-). ich wünsch mir eines: einen lift bis zum refugio. so könnten wir 1.5 stunden eintöniges zuwandern sparen. und wenn ich mir was wünsche..

ja, kaum los, gerade mal über die brücke gestolpert, den morgentlichen blick auf die fernen cerros bewundert, etwas fotografiert und gefilmt, nimmt uns schon ein netter herr mit goldenem luxus büssli mit.. ein engel, ich werd ihm heut noch viele male dankesgedanken schicken. noch so ist die wanderung lange.. auf der fahrt plaudern wir ununterbrochen, sogar über die chile-politik. was fredel und ich da mitreden können ;-). fredel wird gelobt für sein castellan (spanisch) und schwups, sind wir schon ein paar km weiter, vor uns erscheinen riesen gebäudekomplexe.. das hätten wir nicht erwartet. wir bedanken uns herzlich bei unserem chauffeur und stolpern aus dem auto, dem goldenen engel.

nun gut, was wollen wir, wo sind wir? zuerst mal die karte zücken und uns orientieren. es ist unterdessen schon fast elf uhr ;-). ja, früh sind wir nicht dran.. aber wir haben auch noch stirnlampen dabei, für die not. es kann also losgehen, wir setzten fuss vor fuss, das werden wir noch viele male machen. vor uns sind 2 andere wanderer und weisen uns den weg. wobei, am ersten, gut beschilderten abzweiger gehen sie in eine andere richtung als wir, um dann aus den nichts wieder zu erscheinen, mit der wanderkarte in den händen, im wäldli rumstolpernd?!? wir haben fragezeichen, aber lassen uns nicht beiiren. bergwärts geht es, und wie. ich geniess die wunderschöne, herbstlich gefärbte vegatation um uns rum, die aussicht runter, der horizont der immer weiter weg scheint.

ich schnaufe, schnaube, wie immer wenn es bergauf geht. freudig lass ich mich auf film und foto pausen ein. ich geb ein "blödes" statement in die kamera-linse und dann ist fredel dran. ich geh etwas weiter rauf, will die filmerei starten und seh, dass es schon läuft.. ja, die kamera war nicht abgeschaltet. ich weiss eines, das liegt nicht an mir, hab ich das teil doch am akku getragen. aber fredels blick in meine richtung, als ich ihm das berichte sagt ganz klar folgendes: mann, die tusse hat mal wieder einen falschen knopf gedrückt.. zum glück kann ich den vorwurfsvollen blick aus meines mannes augen mit facts abwenden. ja, er hat einen durcheinander gemacht, somit ist auch mein statement nicht drauf..

weiter geht es, rauf und rauf und unter uns tost ein bach, das andere ufer steigt zu einer riesen, schwarzen moräne hoch. schöner auf unserer seite. wir sind zwar auch hoch über dem bach, aber um uns rum ist alles bewachsen. zumindest so lange es bergan geht. ich mach mir schon gedanken, ob ich das ganze wirklich schaffe, errinnere mich dann aber wieder an den jakobsweg und geh weiter. die querung einiger sand/kiespartien, flach raus, geniess ich sehr. etwas entspannung, etwas durchatmen und durch den schlauch flüssigkeit ins system saugen.

uns kommt ein schwer beladener herr entgegen, wir tippen auf kletterer. weit gefehlt, das ist alles fotoausrüstung und das erzählt er uns und dies und das auch noch und ein foto hat er noch immer gemacht ;-). wir grinsen und gehen weiter. am ersten refugio machen wir pause, pflatschen uns auf einen baumstamm, ziehen verpflegung aus dem rucksack und entspannen uns. tut gut. wir geniessen, so sachen zusammen zu machen. wie wir uns ausdrücken. neben uns plätschert der eisige fluss, dem wir dann auch weiter folgen. wir tauchen in einen wünschelwald ein.. wunderschön, wild verwachsen, die herbstfarben, wow. das hätten wir irgendwie nicht erwartet.

fredel wird etwas von kobolden geärgert und stolpert über stock und stein und wurzel und sogar (ich kann es mir noch immer nicht erklären), über eigene füsse und stöcke zusammen ;-). ein schluck an die gesellen versöhnt sie wohl und fredel geht trittsicher weiter ;-). auf der anderen talseite ist es noch immer eher grau und schwarz, fels, sand, geröll.. ein wasserfall wird vom wind in die lüfte erhoben, sieht genial aus. über uns sehen wir ab und an die spitzen der cerros..noch immer scheinen sie unendlich weit weg.. das stück zum nächsten refugio zieht sich.. aber die wälder sind so schön, da merkt man es fast nicht, dass man wandert und wandert, fuss vor fuss, die eindrücke aufnehmend.

eine frau, die grad ihren becher mit dem wasser eines bächleins (alles trinkwasser hier oben) füllt und wohl auch in ihrer welt den frieden gefunden hat, erschrickt sich mächtig ab uns.. extra hatten wir laut gesprochen, um sie "vorzuwarnen", aber doch, sie macht einen riesen satz und lacht dann verlegen und erleichtert, dass sie noch lebt ;-). eine kleine matte, wiese, weich, keine bäume, der blick nach oben. die spitzen, ein schöner gletscher.. und die erkenntnis, dass wir noch einen hügelkamm vor dem ganzen haben.. da müssen wir wohl rauf.. mir graut etwas davor, aber ich denk nicht weiter darüber nach und lass mich vom nächste waldstück verschlucken.

dann kommt sie, die moräne die sich vor uns aufbäumt! ein scheinbar unüberwindbares gewirr aus felsbrocken, steinen und sand.. pha, das ist echt nicht grad aufbauend.. aber doch irgendwie schön.. also, an den aufstieg. der erste teil ist am rand des gerölls und somit noch halb/halb in einem bonsaimässigen wald, moosbewachsene ufer eines kleinen rinnsales, es plätschert, es leuchtet rot von den blättern, gelb, orange, dann das helle gestein, der weisse sand des weges. wunderschön.. wenn nur die riesen absätze nicht wären.. ja, die oberschenkel-muskeln sind gefragt. ich versuch mit den stöcken zu helfen, aber nicht immer schaff ich es, den stock-einsatz so glücklich zu platzieren ;-). ja, ist auch etwas viel.. die schöne welt bestaunen, zu keuchen und schnaufen und schnauben, zu trinken, die füsse zu plazieren, einen kleinen baum zu streicheln und dann noch stöcke plazieren?

ein wechselbad von faszniation in sachen wildheit, schönheit der natur, und frust weil meine beine nicht grad gemsenmässig drauf sind. in mir wird die nötigkeit dieses aufstieges hinterfragt.. ratterratter und dann der beschluss: moll, da möcht i ufä.. also weiter, die füsse auf kopfhöhe raufschwingen ;-). nun gut, so schlimm war es nicht, aber schweisstreibend auf jeden fall. mich dünkt, der grosse felsklotz weit oben, bleibt weit oben, ab und an einen blick runter: doch, wir machen höhe ;-). unterdessen sind wir vollends in die geröllwüste des gletschers eingetaucht und suchen den weg von rotem punkt zu rotem punkt.. ab und an fliegen ein paar regentropfen an uns vorbei.. das ewige, riesige eisfeld hinter den bergen scheint ein paar wolken zu uns zu speien.. aber über uns ist noch blau, die wetter und wilndgewalten geben sich einen kampf am himmel.

wie war das mit zen? bewusst machen was man macht, also wandern, atmen.. der zen gedanke wird aber sofort wieder von lautem schnaufen und keuchen vertrieben ;-). da entlich, fredel gibt das zeichen, wir sind bald oben, ich geb nochmal gas, zieh an ihm vorbei (er filmt, oder hat er wieder den falschen knopf gedrück ;-), werf ihm einen schneeball zu und dann steh ich da oben, vor mir die felsriesen, eine türkisgraue lagune, etwas gletscher.. pha.. ja, das hat sich für wahr gelohnt.. ich steh da, für die kamera noch die stöcke in die höh, dann aber wieder zu den cerrros schauen, einfach platt sein. sanft sehen sie aus, aber doch stolz und protzig..

bald sitzen wir auf einem grossen felsbrocken, lassen die beine baumeln, essen unser gipfel-sandwich, geniessen das hier und jetzt und sinnieren: die berge sehen so nahe irgendwie kleiner aus als vom matzmobil unten. aber schön sind sie, wir bestaunen sie ins detail. ab und an rumpelt es, irgendwo löst sich gestein. wohl im schwarzen nachbar der hellen cerros. ein paar windböhen peitschen das wasser der lagune.. ich würde wohl noch immer da sitzen, schauen, sein.. zum glück ist fredel realist, er rechnet und meint: wir müssen zurück.. stimmt, aber es ist so schön. fredel hat mir sogar die daunenjacke hier rauf getragen (nochmal ein riesen dankeschön), ich hab warm, kuschelig und diesen schönen fleck erde vor mir.. sitzen, sein.. oder eben, realistisch: adieu sagen.

es geht runter, mir geht es besser runter, wennschon meine knie nicht so richtig freudensprünge machen bei der belastung ;-). plötzlich gehört uns die welt nicht mehr alleine.. nein, unzählige wanderer kommen uns entgegen und einmal mehr wird uns bewusst, was wir für glückskinder sind! wir hatten alles für uns, ganz alleine!! wir grüssen alle und verschwinden alsbald wieder im wünschelwald. hinter uns die passage der grossen steine (die ich zum teil eher runtergesurft als gegangen bin ;-). es liegt noch ein weiter weg vor uns, das wird uns nach dem waldstück bewusst. der blick wird frei in die ebene raus.. ja, da hinten, hinter den hügeln, da ist irgendwo das matzmobil.

wieder kommt mir der jakobsweg in den sinn, menschen vermögen grosse strecken zurückzulegen. also los.. wir plaudern über dick und fett und hässlich zusammen zu werden und das tun wir. ja, ich muss mich unterdessen mit fragen wie dieser auseinandersetzen: trag ich den bauch gurt über oder unter dem bauch ;-))). weiter geht es, wir werden nicht müde, fuss vor fuss zu setzten.. nun das ist jetzt gelogen, wir werden müde, aber wir wissen auch noch um den weg, der vor uns liegt. zum glück haben wir den helfenden rückenwind und mit etwas glück können wir das letzte stück wieder mit dem auto fahren?

wir plaudern weiter, sinnieren über unser fabrikli-globular-paradies, über thermen, über die hausgrossen rinderkinder und ab und an liegt ein kuss - als wegzoll - drin. ja, wir geniessen das zusammensein. unten bei der hosteria fährt dann auch tatsächlich ein büssli los, aber nur zum parkplatz. die letzten 1.5 stunden also auch noch zu fuss. ich bin doch dankbar, dass wir am morgen den lift hatten, besser als jetzt.. wir haben rückenwind, der fegt uns ab und an fast vom weg, wir machen, was gemacht werden muss: nach hause wandern.

ist da irgendwo ein puma? das nicht, aber ein blick nach hinten verwöhnt uns mit den, wieder gigantisch gross wirkenden, felsnadeln mit wolken-verzier-effekt (siehe fotos). uns geht es ja schon gut.. das wird uns auch bewusst, als wir das matzmobil in sichtweite haben.. wir haben ein zu hause, an jedem ende einer wanderung.. das ist nicht selbstverständlich, warme gedanken, dankbarkeit unserem matzmobil gegenüber. eine abkürzung durch sand und sumpf bringt uns schneller als gedacht da hin und wir tauchen ins zuhause sein ein. fredel stellt eben dieses noch um, dass wir nicht ganz dem wind ausgesetzt sind.. das nützt aber nicht so sehr viel ;-). es rüttelt und heult um uns rum. wir fühlen uns wie alte leute, die glieder schwer und schmerzend..

ich füll noch die zutaten für eine lasagne in die form, der ofen macht den rest und nachdem die mastige mahlzeit in unseren mägen liegt, schlüpfen wir todmüde ins bett und können nicht schlafen. wohl zu viele eindrücke, oder einfach zu viel wind..

der wind hat diese nacht dermassen an unserem haus gerüttelt dass wir ab und zu immer wieder aufgewacht sind. ruscheli hat sich sogar mal mitten in der nacht gedanken machen müssen, ob wir nun losmarschieren wollen oder nicht.... das ist auch die erste frage die ich zu hören kriege als ich die augen aufschlage. der wind rüttelt immer noch an unserem heimetli, draussen ist es noch dunkel obwohl es schon acht uhr ist.

ohne frage wandern wir los, auch ohne frage gibts zuerst kaffe. bis die camelbags mit wasser gefüllt sind, die plätzlis eingeklemmt, wir angezogen und endlich die türe hinter uns geschlossen haben ist es schon etwas heller, und vielleicht schon neun uhr..... das sind also die wanderer der moderne. erst spät aufstehen, noch später loswandern, und es kommt noch besser..... kaum haben wir die hängebrückenartige konstruktion überschritten - nicht ohne die obligaten fotos mit unserem tagesziel im hintergrund zu machen - fährt auch schon ein mini van über die brücke. ohne zu zögern folgt er unseren unmissverständlichen erhobenen daumen und lädt uns auf.

so sparen wir uns also die erste eineinhalb stündige etappe bis zur hosteria ganz hinten im tal. wir zwei geniessen die fahrt. der fahrer offensichtlich auch. es werden grosse diskussionen über politik, die strassen- verhältnisse und das leben während der zwischensaison angerissen. schine und ich diskutieren wacker mit und ehe wir uns versehen werden wir vor einem riesigen hotel komplex ausgeladen. hier hinten im tal gibts von camping möglichkeit zu refugio bis zum 200 dollar zimmer alles. wir beiden müssen uns erstmal orientieren wo wie was und warum, und dann finden wir auch den richtigen pfad.

erst wird über eine hängebrücke ein bach überquert. auf der anderen seite sind die torres schon nicht mehr zu sehen. ein massiger berg mit mini gletscher an seinen flanken verdeckt uns die sicht. entlang einem bachbett , welches sich tief in die kieshaltige landschaft gefressen hat, wandern wir leicht bergan. die herbstlichen farben der gegenüberliegenden wäldchen sind von grün über gelb zu rot bis hin zu leuchtendem orange. immer wieder halten wir an um zu filmen und zu fotografieren. leider drücke ich einmal den falschen knopf auf der filmkamera, so ist ein wirklich erhaltenswertes statement von schine trenker nicht für die nachwelt gesichert...

nach eineinhalb stunden haben wir eine este krete erreicht, und der gute wanderweg zieht an gröllfeldern entlang zum refugio chileno. hier kommen uns auch schon die ersten wanderer entgegen. wir dachten ja schon wir wären ganz alleine unterwegs, aber in den zwei stunden haben wir schon so an die zehn trekker getroffen. einer scheint ziemlich schwer zu schleppen, macht aber einen beschwingten eindruck. der santiagonese - der einzige chilene der zu diesem zeitpunkt hier unterwegs sei wie er behauptet - hat sich zum ziel gemacht, alle leute die er trifft hurtig zu fotografieren.....

beim refugio, am bächlein im kleinen wäldchen etwas geschützt vom wind, machen wir erst mal eine kleine rast. schines studentenfutter belebt unsere geister, und frisch gestärkt wandern wir dem bach entlang. der pfad führt durch wünschelwälder, manchmal steil die flanke hoch dann wieder eben ins tal rein. an gegenüberliegenden wasserfällen vorbei, ab und an sieht man um eine ecke rum einen zacken der torres. im wäldchen erschrecken wir ungewollt eine einsame wandererin. sie ist gerade daran ihr email becherchen in einem der unzähligen rinnsale aufzufüllen. das wasser in den nationalparks ist noch so sauber, dass man ohne bedenken direkt aus den bächen und seen trinken kann.

noch recht frisch kommen wir am zweiten refugio vorbei. von hier ists noch dreiviertel stunden zu den felszacken hoch. viele wandern am ersten tag zu den torres hoch, übernachten dann auf dem rückweg in diesem refugio. nun beginnt der eigentliche aufstieg. früher mal muss der gletscher hier alles bedeckt haben. nun wandern wir nicht mehr zwischen knorzeleichen und bonsai bäumchen sondern über stein gröll und granit. der weg wird anstrengender. erstens weils nun steil bergan geht, zweitens weil die natürlichen absätze nicht immer gerade das ideale trittverhältniss von 63 cm aufweisen......

auch wenn schine nicht das gefühl hatte, aber ich habe bei diesem aufstieg meine muskeln auch gespührt. als wir aber oben über die krete der moräne treten, werden wir für sämtliche strapazen entschädigt. ein stückchen weiter unten liegt eine grüne lagune, von deren ufer die felswand eines der imposanten türme praktisch direkt emporsteigt. ab und an krachen vom weniger massiven bergteil neben den nadeln einige felsbrocken unter lautem tosen über das gröll ins wasser. wir packen unsere verpflegung aus, wechseln die kleider - welch schöner anblick - und lassen das massiv um uns herum einfach mal auf uns einwirken. alleine und in absoluter ruhe sitzen wir da fast eine stunde und geben uns der faszination der natur hin.

erst als wir uns an den abstieg machen, bemerken wir, dass es auch noch andere leute in diesem nationalpark gibt. uns keucht eine ganze gruppe von leuten entgegen. auf dem ganzen abstieg durch das stein und findling labyrinth kommen uns immer wieder leute entgegen. und da oben waren wir nun eine stunde lang einfach für uns alleine ..... das eine pärchen - die frau macht den anschein dass sie nicht sonderlich gut zu fuss unterwegs ist - ermuntern wir für das letzte stückchen, und dann überlassen wir das feld allen anderen.

während wir uns nun auf dem rückweg befinden, zieht das wetter langsam aber sicher immer mehr zu. schön geschützt im wäldchen kümmert uns das aber im moment noch nicht sehr gross. erst als wir beim chilenen refugio aus den bäumen kommen, bläst uns der wilde wind zünftig um die ohren. zum glück aber von hinten, so schaffen wir auch die gegensteigung auf die krete leicht. das stück zur hosteria zieht sich dann ein bisschen mehr in die länge als gedacht. und ziemlich geschafft kommen wir dann dort auch an.

nun gehts noch an das letzte stück unserer wanderung. dasjenig welches wir heute morgen fahren konnten. schon recht müde, mit dem wind im rücken und der hoffnung dass uns das minibüssli welches grad von der hosteria losfährt mitnimmt nehmen wir die letzten eineinhalb stunden unter die sohlen. das büssli wird leider nur beim schuppen hinten parkiert, und unsere hoffnung auf ein taxi verfliegt. mehr vom wind getragen als wandernd bringen wir das letzte nicht sehr abwechslungsreiche stück hinter uns. den allerletzten kilometer können wir zum glück mit einer diretissimia durch die pampa abkürzen, und grad noch bevor die sonne untergeht kommen wir nach hause.

als erstes schuhe aus und das matzmobil umparkieren. bei den böen ist es besser, bei der aussicht abstriche in kauf zu nehmen, dafür nicht die ganze breitseite des windes abzukriegen. bis das alles passiert ist, hat sich schnitz schon in die schlafklamotten gestürzt, den kuschelmodus ausgerufen und mit der lasagne begonnen. auch kaum zuhause fahren nun plötzlich autos und minivans von der hosteria her über die brücke...... uns ists egal. wir sind geschafft, glücklich und müde. ich bin stolz auf meine frau, dass sie mal so locker eine dreissig kilometer lange wanderung unter die füsse nimmt, kein einziges mal jammert und dann auch noch eine weltmeister lasagne in den ofen schiebt!

lange machen wir aber heute nicht mehr. ich wasche noch hurtig ab und dann liegen wir beide im bett und freuen uns auf den verdienten erholenden schlaf. dieser will uns aber einfach nicht einholen.... stattdessen rüttelt der wind an unserem zuhause, und zu guter letzt, wie kann es anders sein in chile, fährt doch tatsächlich noch ein minivan direkt an unsere seite und lässt den motor laufen. uns reichts. ich verschreibe uns beiden ohrenstöpsel - nicht wegen dem nachbarn, aber der wind ist brutal laut - schine verabreicht uns eine ladung belladona globuli und dann stört uns gar nichts mehr.......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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