tagebuch 22. april 2007
argentinien / am lago roca


stein mandala und fischgeschlemme lachs, see- bach- meer oder überhaupt forelle
heut ist sonntag, sonne? ja, sie färbt die wolken am himmel rot, orange, gelb und lässt sich dann nicht mehr blicken.. bis jetzt zumindest, es ist elf uhr.. aber nach dem tag gestern, kann man ihr das nicht übel nehmen.. eine kleine pause, wie ich glaub auch.. werd heut glaub unser haus geniessen, mal schauen. die haustiere sind schon verköstigt (fuchs und vogel), wir haben ein sonntagsfrühstück im bauch und sitzen am compi.

davor haben wir noch eine geraume weile im bett rum gelümmelt und das beisammensein genossen. immer mal wieder der blick nach draussen, schöner fleck erde, echt. wie gesagt, wir sind nun am compi und ich switche jetzt auf gestern zurück. dann dünkt es mich, ich möchte doch noch ein paar panorama fotos kreiiren und fredel steht mir zur seite.. er hat ein program bei sich auf dem vaio und seit heute kann ich per netztwerk auch darauf zurückgreifen. das ist eine gute sache.. auch eine gute sache, so dünkt fredel, ist seine neue elastische halskette.. damit kann man alles machen, meint er und zieht das teil in alle richtungen, bis es dann eben nicht mehr hält ;-). so GANZ alles kann man damit also doch nicht machen ;-).

ich les noch, was vor einem und zwei jahren los war bei uns. ja, eine ausnahme erscheinung vor einem jahr, wir sind mit namusis eine weile unterwegs gewesen. hat grad gepasst. normalerweise geniessen wir aber schon lieber die reise alleine. auch find ich raus, dass ich am 22. und 23. april letzten jahres die gleichen fotos drinn hab ;-). fehler kenn es mal geben ;-). fredel geht fischen, wild entschlossen heute das znacht nach hause zu bringen. auch ich geh etwas später zum see runter, wo es mir schon von weitem zupfeifft.. fredel wirft seinen superköder aus, sieht dynamisch aus.

wie singt der stille haas so schön: stundälang am strand entlang.. grad stunden werden es bei mir nicht, zu schöne steine liegen da, ein grosser der ideal ist zum zu verweilen. also draufsitzen, beine baumeln lassen, dem geplätscher des wassers lauschen, sein. fast kein wind, so ist das wasser so sanft und leise am flüstern. ich seh zum grund, durchs klare wasser, viele steine in grauen farben, ab und an auch ein paar rote und gelbe.. ein blick ans ufer, wo kleine, sanfte wellen an die steine schwappen.. gute steine um zu "schiefern" ;-). bald hüpfen die runden, flachen, idealen steine über die wasseroberfläche.. 1x, 2x. 3x usw.. fühl ich mich wie ein kleines kind, fühl mich wohl.

dann setzt ich mich in die steine, streichle den ein oder anderen und mir stechen die schwarzen, scharfkantigen ins auge.. eine madonna, eine maria erkenn ich.. ja, wie die auf dem einen pass, einfache form, ich seh die heilige mutter darin und nehm den stein an mich. ein grosser stein vor mir wird die unterlage für ein mandala aus dunklen steinen. der oberfläche entlang, wie es sich hald grad ergibt, leg ich stein an stein und erkenn am schluss ein herz mit buckel daran ;-). was geht es mir gut.. sogar die sonne lugt etwas durch die wolken und erleuchtet mein steinparadies für eine weile. eine kleine welt auf der grossen, die wiederum nur ein furz im universum ist.

auf dem rückweg treff ich nochmal auf fredel, der mit hingabe fischt. zu hause geb ich mich den engelssymbolen hin, fremdenergien ist mal wieder das thema und ich leg auf und lass mich drauf ein. tut mir sicher gut. dann noch eine essenz und dann hab ich ein ess-gelüstli, dass ich mit einem mais-peperoni salat tilge. ein füchsli ist auch hungrig, holt sich einen bitzen brot vor dem matzmobil und verschwindet.. danach ergreif ich die sockenstrickerei und aus meine händen wächst der schaft in streifen. beim stricken bin ich glaub am ehesten hier und jetzt, oder bei den katzen ;-). aber die sind weit weg..

es klöpfelt plötzlich anders am matzmobil, fredels ironä castä ist am fenster, er zeigt mir seinen schönen fang. heut gibts fisch. ich bereite drinnen alles vor, fredel enzündet ein feuer. heut kann ich nicht jammern dass er schmürzelig drauf war ;-). der fisch ist bald gar, die bratkartoffeln bruzeln in der pfanne, das stilvolle essen kann beginnen. jeder bissen wird genossen. was genau das nun für ein fisch sein soll, ja das bleibt ein rätsel, wenn sich nicht mal fischerei-aufsichts-buch von argentinien und fredels schweizer buch einig sind ;-). egal auch, er war perfekt für uns beiden.

es ist noch recht früh, draussen glüht die glut, die fredel noch löschen soll und ich stricke weiter. lange mag ich das aber nicht mehr machen. lieber noch etwas lesen. was geht es uns beiden gut. das müssen wir uns immer wieder sagen.

sonntag darf man auch mal ein bisschen länger ausschlafen. so wird es sicher halb zehn bis ich ruschelis sonntags zmorgen wünsch entgegennehme und auch sogleich erfülle. zwieback mit gonfi, espresso gesüsst aber nicht zu viel und vielleicht auch noch ein madeleine....

bald steht das frühstücksbuffet auf dem tisch. die ungewohnte ruhe kommt uns etwas komisch vor. es dauert eine weile bis wir rausfinden dass heute morgen windstille herscht. deswegen ist es nicht unbedingt warm. auch die paar verirrten sonnenstrahlen vermögen die umgebung nicht in kürze aufheizen. so starten wir die dieselheizung ( seit wir die wohnraum baterieen wieder voll aufgeladen haben funzt diese wieder einwandfrei ) und lassen erstmal unser büro aufwärmen. beide sitzen wir vor den kompis und tippen erlebnisse von gestern darnieder, basteln an panorama fotos und lassen den tag gemächlich angehen.

kurz nach mittag, für uns zum znüni quasi kommt dann etwas leben in die matzmobilsche besatzung. ich habe mir in den kopf gesetzt, uns heute eine fischmahlzeit zu besorgen. so wie die viecher gestern gebissen haben sollte das ja kein problem sein. ich schmeisse mich also komplett ins fliegenfischer outfit. schine zieht sich warm an und folgt mir wenig später ebenfalls ans seeufer. aufgrund des gestrigen beissverhaltens, denke ich mir, kann ich ja locker mal den etwas gross geratenen selbstgebundenen streamer dran binden.

ich flaxe also das riesenteil durch die luft, versuche die von pege empfohlene doppelzug technik um möglichst weit werfen zu können. aber alle weite und jeder streamer bringt nichts, wenn dann keiner anbeissn will. bis ruscheli etwa eine stunde später von ihrem stein mandala legen zurückkommt, lass ich weiterhin den silbervioletten streamer durchs wasser schwimmen, ohne dass sich überhaupt ein schwanz dafür interessieren würde. dann wechsle ich den standplatz sowie auf einen etwas dezenteren köder.

schon beinahe damit abgefunden, dass wir heute lasagne statt fischschmaus zum znacht kochen, beisst doch tatsächlich noch einer an. die rute biegt sich durch für gut, und als der brocken dann noch springt, bin ich sicher dass es heute doch noch grillfisch gibt. eine stattliche 43 cm regenbogen forelle ziehe ich raus. nachdem ich den fisch ausgenommen habe, werfe ich noch zwei dreimal aus, so quasi zum den nachmittag ausplemperlen lassen. dabei beisst nochmal einer an, kann sich aber kurz vor dem landen befreien. ist auch gut so, einer von der grösse wie ich ihn nun habe reicht vollkommen für uns zwei.

dem ufer entlang mache ich mich auf den heimweg. dabei sammle ich etwas schwemmholz zusammen. schliesslich soll man kein hiolz vom nationalpark verfeuern, und das holz am ufer ist ja nicht unbedingt von hier.... trotz den nun vereinzelt und praktisch nur im matzmobil hörbaren regentropfen, beginne ich sogleich mit einem feuer bis zum himmel. ruscheli unterbricht ihre lismete - so wird mein rugby socken nie fertig - schneidet schon ein paar härdöpfel in mundgerechte quadrätli und versucht dann mit mir und unter zu hilfenahme der fischerei büchli den fang zu definieren.

ganz am anfang bin ich mir noch ziemlich sicher dass es sich um eine regenbogenforelle handelt. ruscheli schaut aber das bildli von der argentinischen lizenz mit den fischbestimmungen an und meint, dass dieses nicht mit der trucha arco iris überienstimmt. kann auch nicht, da dieses bildli einen lachs im hochzeitskleid zeigt.... auch im europäischen bilderbuch scheint die abbildung der regenbogenforelle etwas zu farbig. schine findet dass mein gefangener fisch am ehesten einem amaycush amerikanischen seesaibling gleichen würde wenn er noch etwas mehr punkte hier, etwas andere farbe da und im gesamten ein wenig anders wäre...... aufklärung bringt dann erst das grosse buch von der fischküche. da ist eine regebogenforelle fotografiert und gleicht meinem fisch ziemlich genau......

wie auch immer. der fisch ist schnell mit salz, pfeffer und rosmarin gewürzt und auf der glut. deren hat es genug, ich will mir nicht schmürzel anhängen lassen. zwischen drehen und wenden des fisches im klemmgrill, drehe und wende ich die bratkartoffeln in der bratpfanne, und schneller als gedacht kommen wir zu unserem znacht. auch ruscheli haut recht rein. ihr scheint der fisch genau so gut zu schmecken wie mir, und die bratkartoffeln dazu sind die perfekte beilage. ich helfe meiner frau beim abwasch, und dann schau ich mir noch ein paar menuvorschläge im grossen buch des fisches an. dabei fällt mir auf, dass es da drin hunderte von herrlichen rezepten geben würde, wir aber die fische die ich bisher gefangen habe, immer auf dem feuer gemacht haben.....

zum dessert bereite ich uns einmal mehr ein gürtli mit mini meringuen. als guetnachtgschichtli drücke ich ein paar tasten auf einem kleinen eckigen gerätli bis schine nicht mehr stricken mag und wir uns dem schlaf hingeben.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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