tagebuch 15. april 2007
argentinien / el chaltén - am rio santa cruz


happy birthday an den weltbesten bruder die hundert tausen peso frage....
ja, für mich ist es klar, einen bessern bruder als meinen, kann es nicht geben! auf diesem weg: schönen tag, schönen geburtstag, alles liebe und auf dass all deine wünsche in erfüllung gehen. schön dich zu haben!!! happy birthday.

heut ist sonntag, also wieder keine übungen, zeit um an fredels schulter zu kuscheln und zu berichten, dass ich gut geschlafen hab. es regnet.. ja jetzt haben wir, das erste mal auf unserer reise, ein paar tage schlechtes wetter am stück. jammern tun wir deswegen eh nicht, wir geniessen die wohligkeit drinnen, in unserem heim. ich setz mal kaffe auf, schlüpf nochmal ins bett und mach meinen "buchschluch" fertig.. ja, ich han än buchschluuuuch... und den zieh ich auch grad an.. hätte etwas enger werden können, aber so hab ich sicher reserve ;-).

wir sitzen gemütlich am tisch und beschliessen, den fitz roy, fitz roy bleiben zu lassen, und weiter zu fahren. die berge haben wir ja am ersten tag gesehen, leider ist nicht das wetter für wanderungen. das kann ja noch eine weile dauern. und wen wir wollen, können wir ja nochmal zurück kommen. heut ist der tag der taten, des losfahrens. des matzmobils motor ist vorgewärmt, wir sind bereit, es kann losgehen. als erstes grad durch einen riesen regenwasser-see, das wasser wird vor uns hergewalzt, sieht lustig aus.. ich werd unser haus noch durch viel morast und dreck und wasser lenken, bis wir dann wieder auf asphalt sind. die strecke kommt uns diesmal viel länger vor ;-).

unsere scheibenwischer arbeiten, aber der dreck auf der scheibe ist noch lange nicht aller weg.. erst dann ist richtig regen, haben wir beschlossen ;-). wir blödeln rum, bewerten songs und tun ab und an bründsli-pause machen. einmal bricht die totale hektik aus, bei mir zumindest. ein büsssi!!! eine wildkatze, gar ein kleiner puma?!?! mein puls schnellt in die höhe, ich spring aus dem matzmobil, kamera im anschlag, rüber an den strassenrand, auf dem walm und was schaut mir da in die augen? ein fuchs.. ein fützli, wie wir sagen.. hm.. auch schön, aber eben kein büssi ;-)))

wir bekommen noch viele füchse zu gesicht, ihre super buschigen schwänze sind der traum aller fliegenbinder ;-). wir sind am ende des sees angelangt, überqueren einen breiten, türkisfarbenen gletscherwasser-fluss und fredels fischerherz ist nicht ganz so schnell am rasen, zu gross, das urteil ;-). mir gefällt die breite, türkis schneise durch die eher öde landschaft.. der fluss schlängelt sich wie besoffen durchs land.. wär sicher genial aus der luft zu sehen, wobei, nicht heute, da würde man im tiefflug da rüber müssen um was zu sehen ;-). neben uns erheben sich ein paar streifen-berge, sonst pampa und der begleit-fluss.

das matzmobil kriegt mal wieder einen holper-untergrund vorgesetzt und kämpft sich voran. wir lachen, singen, berwerten und schwups, sind wir am nächsten see, wieder auf asphalt. ein neuer fluss will überquert werden, auf einer grossen brücke, guter blick aufs nass.. hier stehen bleiben, noch etwas fluss fischen? fredel ist unschlüssig aber ringt sich dann doch durch ;-). bald stehen wir am ufer, umringt von ein paar bäumen und viel müll.. es gibt also auch müllplätze in argentinien. aber sonst ist es ok für eine nacht. ich rück grad als erstes aus, die unmittelbare umgebung zu fuss zu erkunden. ich entdecke nandu-spuren (die haben aber grosse füsse) und dann sogar eine feder von so einem viech.. ja, die ist ein klein bischen besser "zwäg" als die im nationalpark, ich bring sie fredel.

auch seh ich einen tölpelfreund, der etwas umständlich schwimmt, aber umso besser taucht ;-). dann viel gletscherwasser, eine u-schlaufe grad vor unserem haus. das wetter ist trüb, der viele müll nicht wunderschön, ich geh zurück ins matzmobil und geniess da einen gemütlichen nachmittag mit mani-pedi-kür, lesen, essen, sein. fredel, ja klar, der fischt.. ein paar fischerfreunde fahren auch noch ein und werfen ihre ruten aus. zuerst der vater, dann der sohn, diese reihenfolge ist bei allen plficht ,-). ja, da ist was los, an dem ort am fluss, am sonntag wird da wird gefischt ;-).

ich geh auch nochmal kurz raus, endeck meinen fischermann aber in weiter entfernung und drinnen dünkt es mich eh kuscheliger. ich lese was das zeugs hält, zuerst deutsch, dann spanisch laut. tut mir sicher gut. unterdessen tröpfelt es wieder, das scheint aber niemanden zu stören. fredel hats grad noch vorher ins trockene geschafft, die einheimischen werfen noch immer aus. fredel mutiert zum koch und alsbald sitzen wir vor einer superguten, mastigen rösti mit spiegelei und käse und schinken und hmmmmm..... zur abrundung noch ein dessert und dann mach ich die küche flott, super flott, wie neu.

ich les in die abendstunden im spirituellen buch und das mit dem erden springt mich an.. nicht gut verbunden mit der erde? zunehmen? hm.. mal einwirklen lassen. könnte mich ja wieder mal jeden morgen erden, eigentlich.. könnte.. auch qigong lass ich grad, wettertechnisch, etwas schleifen.. wie auch immer, ich les weiter in den interessanten zeilen und fredel fibriert förmlich im würgen des game boys ;-). jedem seine freude.. über uns wird der dunkle, sehr dunkle (ich hatte sogar fast ein wenig angst rauszugehen, in die stockdunkle nacht) patagonische himmel ab und an taghell.. ja, wir scheinen einen platz in der anflugschneise zum nahen flughafen gefunden zu haben ;-).

als ich die augen aufmache, sitzt ruscheli schon munter an ihrem buuchschluch, hat schon kaffe aufgesetzt und die dieselheizung zum aufwärmen des motors gestartet. der regen hat mehr oder weniger die ganze nacht auf unser dach geklöpfelt, und wir geniessen den ton - im moment - immer noch. da heute die wolken immer noch tief hängen, entscheiden wir zum zmörgelen, dass wir fitz und cero quasi roy und torre sein lassen und mal richtung el calafate losfahren.

auf den ersten paar kilometern der strasse, welche die bauarbeiter gerade im begriff sind zu asphaltieren, wundern wir uns, dass heute so wenig los ist. dass die tanklastwagen welche die staubige strecke immer wieder bewässern, bei diesem regenwetter wohl nicht sehr viel zu tun haben, nahmen wir schon mal an, aber dass die anderen lastwagen walzen und planierraupen alle stillstehen...? uns ist entgangen, was einem arbeiter nie entgehen würde: heute ist sonntag..... dafür ist neben der strasse umso mehr los. rinder kinder, schafe, pferde, nanus und füchse sehen wir immer wieder von unserem fahrenden hochsitz aus.

nach einer ziemlichen schlammschlacht, wieder auf asphalt, folgt die strasse einem fluss. ein richtig breiter fetter fluss. wir schauen schon immer wieder zu den ufern, aber die gegend entspricht nicht ganz unserem gemütlichkeits kodex. ringsum nur pampa, keine bäume und selten eine piste oder eine spur ans ufer. und überhaupt sind wir heute auch noch nicht so weit gefahren, und wir haben noch eine weitere sehr verantwortungsvolle aufgabe zu erfüllen. wir sind mal wieder im bewertungsfieber. die songs welche uns sonyki auftischt werden erbarmungslos von einem bis fünf sternen bewertet oder gar gelöscht....

nachdem wir nun den zweiten see zu gesicht bekommen haben, überqueren wir auch dessen riesigen ausfluss. mitten auf der brücke hält schnitz das matzmobil an und stellt die hundert tausend peso frage: möchtest du an diesem gewässer noch etwas fischen....? ja will ich das? ich schau mir mal die karte an, und bemerke dass nun wohl nicht mehr sehr viele bäche oder flüsse folgen werden. also ja ich will hier noch ein bisschen fischen. gleich nach der brücke führt eine piste ans ufer des flusses, und weiter hinten zu einer baum gruppe. im nu hat ruscheli unser heimetli eben hinparkiert. während sie die umgebung rekognosziert, zieh ich mich um und rüste mich für einen anglernachmittag.

im verlaufe der nächsten zwei stunden versuche ich nun wirklich alles was im rahmen meiner materiellen macht steht um uns ein fettes znacht zu besorgen. aber ein lachs wär ein lachs, eine forelle wäre eine forelle, ein saibling wär immerhin noch ein saibling, sogar ein egli wär wenigstens ein egli ich würd sogar sagen ein biss wär die bestätigung von lebenden fischen in diesem fluss, aber nichts... also eigentlich nicht nichts, eigentlich gar nichts. ich bin aber nicht der einzige. am sonntag geht man mit der familie fischen. unterdessen sind sicher drei vier camionettas - wie in argentinien üblich, möglichst in unsere nähe - herangefahren. wer nicht mit eine fischrute in der luft rumflaxt hat dann aber ganz sicher einen kübel mate dabei......

wieder daheim verkünde ich meiner frau, dass sie sich gar nicht vom bett runter bemühen braucht. heute koche ich z'nacht! wenns schon weder lachs noch forelle noch egli gibt, dann mindestens eine rechte röschti. mit butter goldgelb angebraten, schinken drin käse darüber geraffelt, und am schluss mit einem spiegelei garniert. nachdem schine sich dem chrampf des abwasches und abtrocknens angenommen hat, serviert sie uns noch ein dessert gürtli und verzieht sich dann ins bett. ich bleib noch ein bisschen in der stube. schliesslich habe ich beim einen game boy spiel noch ein paar neue welten entdeckt, und diese wollen dann auch bis spät in die nacht alle erobert werden.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



info@matzmobil.ch