tagebuch 24. märz 2007
argentinien / lago rivadavia


flugverkehr die endlosen ufer des lago rivadavia
gut geschlafen, die ruhe um mich, nochmal die augen zu, weiterschlafen.. schöner ort, besinnlicher ort, ruhiger ort, weiterdösen, geniessen, ab und an "lärmt" ein vogel, reisst einem aus der totalen stille ;-). dann, mal ein blick auf die uhr, schon halb zehn, aha.. ich mach doch besser mal die übungen, markier unser revier, brau kaffe und dann sitzen wir am tisch, gemütlich, essen madeleine. wir haben ja solche in einer bäckerei erstanden.

nun gut, mein blick zu fredel rüber verblüfft mich dann schon etwas.. er hat eines meiner liebling-sweetis vor sich.. das muss erklärt werden, gönn ihm ja auch gutes zmorge, aber!! wir haben fünf helle gekauft, fünf dunkle. im ersten dunklen hatt es weinbeeren, das lieben fredel und ich nicht besonders. ich, sozial wie ich bin, übernehm die dunklen.. fredel soll seine freude an den guten haben, fünf mal.. am tag zwei nehm ich also wieder ein dunkles, und oh wunder, es ist, wie die gugelhopf-kuchen vom mami, in marmor-manier gemixt, OHNE weinbeeren. ich werde also für meine selbstlosigkeit belohnt.. danke!

heute, tag 3, fredel schnappt sich also plötzlich auch ein marmor-madeleine und stellt mir ein weinbeerteil hin.. nun gut, das find ich also nicht wirklich fair und das werd ich auch los. aha, meint fredel, dann nehm ich eben ein anderes, genau ;-))).. beim essen, ja, da mach ich keine abstriche ;-). doch, eigentlich schon, aber wenn ich dann schon abstriche zu gunsten von fredel mache, dann will ich auch den unerwarteten gewinn geniessen.. so in etwa.. uns geht es gut, nicht? das sind themen, die einem beschäftigen ;-))) mir geht es gut.

wir grinsen, essen, schlürfen kaffe, schauen auf den schönen see und warten auf die ersten sonnenstrahlen, wir warten, wir warten.. ja, das ist ein schattenloch, aber ein schönes.. hinter uns dschungel aus hagebuttensträuchern und brombeergewirr, vor uns kiestrand, glasklares wasser, neben uns schöne bäume, einige schon im herbstkleid.. ja, es geht uns gut.. dann die ruhe.. wobei, es singt schon aus den lautsprechern, soniky mixt für uns gute musik. im takt klimpern wir auf dem klavier, äh, auf den compis und die tage werden nochmal erlebt und beschrieben.

die sonne ist nun angekommen, unsere solarpanel saugen die energie auf und speisen unsere vaios.. so einfach geht das. ich hab sinniert, ob ich heute noch das matzmobil mit seewasser abwaschen soll, aber ich bin zum schluss gekommen, regen kommt bestimmt, also die natürliche dusche ;-). jetzt aber ist noch schönstes wetter, was haben wir für ein glück.. eine nacht regen, sonst immer sonne, das ist für die jahrezeit sicher nicht selbstverständlich. wie macht man confi aus hagebutten? ich weiss es leider nicht.. material hättes es wahrlich genug ;-). hinter mir leuchtet es rot in der morgensonne. nun gut, es ist ja schon elf...

nun gut, ich bin schneller fertig als fredel und wasch schon mal die tee-pfanne ab, möchte nämlich, eben tee, kochen. fredel liest vor, dann ich und dann ist fredel weg, er wurde das letzte mal in fischerklamotten gesehen ;-). ich derweil hab beschlossen, heut einen tag in und ums matzmobil zu geniessen. zu wandern gelüstet mich irgendwie nicht, einfach sein.. das ist der plan. tee ist am köchern, ich fahr jetzt meine vaio dame runter. adios. nun gut, ein paar katzenfotos müssen noch drinliegen, schliesslich vermiss ich die nicht zu knapp und es vergeht kein tag, ohne dass ich das auch kundtu, nicht nur zur freude von fredel ;-). der ist wohl froh, wenn ich mal "eigene" katzen hab, dann "isch das chatzä-büsi-gstürm mal durä" ;-).

ich möchte mich sonnen, leg das gelbe tuch aus, das kissen, schön, gut geht es mir. leider werd ich nach eine weile von den mosiktos vertrieben, die tun sich an meinem körper gütlich ;-). ich bring im effekt, sogar mal wieder die ein oder andere um. eigentlich tun sie mir ja leid, haben hunger, da liegt ein filet und dann, wenn sie zubeissen, patsch und tod.. wenigstens sind sie nicht an hunger gestorben, aber doch, mir tun sie eigentlich leid. von wegen tieren in der luft, heute ist schwer was los im luftraum am schönen see.

eben, die eher lästigen mosiktos, mit ihren geschwungenen beinen und dem langen rüssel, dann die wespen, die mich ignorieren heute (wohl gemerkt, dass das kein schinken ist) und dann meine liebglingsbrummer, die hummeln, riesengross und laut. eine surrt mir vor dem ohr rum und kann es einfach nicht glauben, dass das gelbe kissen und das leuchtende tuch, dann noch der rote bademantel, keine riesenblumen sind.. sie macht diverse rundflüge über das gebiet und gibt irgenwann eben doch auf.. drecks-menschen, machen einem hoffnungen ;-).

ein martin pescador, ein vogel der irgendwie wie der missbildete bruder des eisvogels aussieht, sticht wie eine rakete ins wasser.. aha, drum fischer-martin ;-). wohl kein fang, er reklamiert lautstark auf dem baum hinter mir. als ich wieder in matzmobil gehe und nochmal einen blick nach draussen wage, stoss ich fast mit einem kolibri zusammen, beide sind wir wohl zu tode erschrocken ;-). meine gedanken danach: schön, so einen filigranen vogel so nah gesehen zu haben. kolibiris gedanken erahn ich nur: drecks menschen, plastikblumen!! das kann ja nur dieser spezis einfallen ;-).. ja, da ist nichts mit süssen nektar, sorry ;-).

am abend sehen wir, so zur abrundung des lufttraum genuss und verdruss, einen kondor kreisen, ein riesen teil. aber zurück zu meinem tag. ich bin also drinnen, geschützt von den blutsaugern. esse etwas restenkäse mit tomaten rufen nach mir und wollen unbedingt erwärmt werden und dann mit paprika überzogen und in meinen warmen bauch schlittern.. ich ergeb mich den bitten ;-). so lieg ich auf dem bett, geniess das leben, das essen und den tag. nach einer weile versuch ich es nochmal mit sonnenbaden, klapt, dank OFF.. das antimoskitomittel, das schon bei der ersten reise mit dem matzmobil gekauft wurde, in frankreich. ja, viel belästigung durch blutsauger hatten wir wahrlich nicht. wenn man bedenkt, dass wir auch im norden europas waren, wo es ja wimmeln soll von den dingern. glückskinder sind wir.

ich werd wirklich gemieden, kein mosi will mich mehr, dafür kommt mein fischermann zurück und geniesst die ausblicke ;-). und seine rute liebkost mich.. ja, was denken wir denn da? die fischerrute, die greyhey!! dänk. fredel ist es dann auch, der mir die aussendusche installiert und die nutz ich doch gerne.. vom verwetterten baumstamm fliesst kaltes wasser über meinen körper. ja, meine theorie, besser warme luft und kaltes wasser - wie jetzt - als kalte luft und warmes wasser - wie es wohl später ist ;-). zum trocknen setz ich mich auf dem baum, der fast ins wasser ragt, lass meine ganze haut die sonnenenergie aufsaugen. fredels ist im matzmobil, am compi. wie ich später, beim fotos schauen, merken werde, er hat mich auch paparazzimässig abgelichtet.. kommt in den ordner ZZZ, also persönlich ;-).

wieder in kleidern setz ich mich dann in den hängerstuhl, aufs schafell, stricke eine weitere runde am weinkeller. nun gut, zeitweilig bin ich etwas abgelenkt, fredel säubert sich ;-) und dann serviert er oliven und einen kleinen martini-resten. wir sitzen zusammen draussen, schauen uns das glizternde nass an, den blauen himmel, das loch im berg, die gräser die im wasser glitzern, die schönen bäume.. die gräser will ich ablichten, sieht einfach zu schön aus.. aber mein speicher im kopf wird es als einziger wiedergeben können. gewisse sachen kann die nikon nicht einfangen.

vor lauter herie hab ich fast den prost-kuss vergessen. ich will das glas ansetzten und irgenwas fehlt?!?! nachgeholt, fredel ist zufrieden und bald wieder am compi. ich schau der sonne beim untergehen zu und werd ein weiteres mal von den mosikto-freunden verscheucht. das OFF ist abgewaschen ;-). drinnen wärm ich den resten bolognaise sauce und mach spagetti dazu, ein festessen, für mich zumindest. unsere ohren lauschen einem hörspiel, bis weit in die nacht rein, also etwa bis zehn ;-). draussen leuchtet der mond, mal etwas länger, ab und an ziehen wolken vorüber, das licht ändert sich abruppt, das wasser plätschert, wird vom wind ans ufer getrieben.. schon schön hier.

in dieser ruhe schlafen wir gut und gerne. heute ist es doch tatsächlich mal wieder nach neun bis wir uns zum aufstehen überwinden können. kaffe und madeleine stehen schon auf dem tisch, als schine mit den übungen fertig ist. aber ein fehler ist mir unterlaufen. ich habe mir zum zmorgen ebenfalls ein marmor madeleine aufgetischt. ich habe mich vergewissert, dass es keine weinbeeren madeleines mehr hat ( von denen haben sich in der bäckerei zwei eingeschlichen ) und mir dann eines der zweifarbigen gegönnt. nicht gut, gar nicht gut........

ich geb also meinen - also eben nicht meinen - halben madeleine zurück und verdrück einen vanilligen, schlürf meinen kaffe dazu und stell den kompi auf den tisch. ein rythmus von zwei tageseberichte schreiben, und dann fischen gehen stellt sich als perfekter tagesablauf heraus. schnitz hat auch einen tagesablauf. sie tut es uns jeden morgen schön machen, bringt dann die fotos der letzten tage durcheinnander, und saugt den rest des tages - in schön dosierten abschnitten - die herbstlichen sonnenstrahlen auf. gegen mittag bin ich ausgerüstet mit veste , stiefel, grey hey und apfel den endlosen ufern des lago rivadavia entlang unterwegs.

gleich nebenan treffe ich auf einen menschen am strand. er scheint an diesem freien camping stationiert, auf welchem wir letztes jahr waren. ich grüsse, und dem akkzent seines gegengrusses zu folgen, schliesse ich, dass er franzose sein muss. ich wandere weiter und lass ihn am strand seine sachen ordnen. um das nächste näs setzte ich die grey hey zusammen, binde eine mücke ans vorfach, stapfe einige meter ins wasser raus, stationiere mich auf einem stein der bis knapp unter die wasseroberfläche reicht und versuche den köder möglichst genau möglichst nahe den ringen, der fast im schwarm aufsteigenden fische zu platzieren.

diese scheinen sich jedoch keinen deut um meine schmackhafte, vitaminreiche nährhafte mücke zu kümmern. lieber springen sie spielerisch in die luft, vollführen kunststücke und haben überhaupt keinen hunger. während meinen beobachtungen der springwütigen brut hab ich rausgefunden, dass es eh die kleinen bis kleinsten sind die sprünge vollführen. ich denke, dass die wirklich grossen - wie ich sie letztes jahr vor der saison rausgezogen habe - sich irgendwo in tieferen gefielden verborgen halten. aber halt! da genau zwei meter vor mir ist einer in alle seelenruhe auf der pirsch. oder wohl eher auf einem wanderschwumm. denn auch ihn interessiert die, ihm direkt vor die schnauze platzierte mücke einen scheiss.

auch wenn ich keinen fisch fange, erfreue ich mich doch an den weiten würfen die ich unterdessen mit der grey hey erreichen kann. aber wenn dann links und rechts vom köder, fische spingen, quasi einen sprungkontest vollführen, zwei meter vor mir die grossen durch schwimmen und mich, vorallem jedoch den köder ignorieren, finde ich das ganze dann doch etwas unerfüllt. diese situation hat so etwas, wie wenn einem der psychiater zur beruhigung des zentralen nervensystems das angeln verschreibt, das ganze jedoch empfiehlt ohne haken zu machen da man sich gerade in einer therapieform betreffend tierischen schmerz depressiva befindet. flaxen erwünscht, fangen verboten.

auf einem grossen stein geniesse ich meinen apfel und die malerische aussicht zum zvieri. hiermit wird auch der heutige angelausflug abgeschlossen. wieder vorbei am franzosen, der mir auf meine antwort, dass ich nichts gefangen hätte, versichert, dass die welt doch trotzdem einfach wunderschön sei - auf spanisch - kann das wirklich ein franzose sein? vor unserem zuhause angekommen, wird die aussicht dann nur noch besser. meine frau liegt da, ihren körper nur von einem unverschämt kleinen stückchen stoff bedeckt, an der sonne.

ich fülle unsere outdoor dusche, richte den schwarzen sack auf einem toten baumstamm ein. dieser liegt da wie eine riesen eidechse, verharrt in starrer bewegungslosigkeit. darauf wartend, dass ein mindestens so grosse mücke wie der stamm selber, auf der wasseroberfläche landet .... während ich mich drinnen an den kompi setze, steht schnitz schon unter der dusche. voyeur mässig schiesse ich ein paar fotos, und hoffe, dass es auch mal eines meiner frau auf die homepage schafft. tut es nicht, dafür hat sie einmal mehr meinen körper unbedeckt und nackt as nackt can be auf die homepage gestellt......

zum sonnenuntergang bringe ich meiner frau einen munzigen resten martini, ein schälchen oliven rellenas = gefüllt mit zitronen stückchen. zusammen geniessen wir den kleinen apero mit den letzten sonnenstrahlen. sie revanchiert sich mit der zubereitung von spagutz mit resten bolognese sauce von gestern. zum essen, und zur vermeidung von jeglicher konversation lauschen wir einem hörspiel. die kriminal geschichte fesselt uns sicher bis fast zehn uhr. als wir ausschalten, und einen letzten toiletten gang unternehmen, bemerken wir, dass der mond schon wieder hinter den bergen verschwunden ist und legen uns ebenfalls zur ruhe.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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