tagebuch 21. märz 2007
argentinien / am rio caleufu - strand vor bariloche


bariloche bei sonnenschein wir turisten...
die nacht sind wir viel zusammengelegen.. schöne nacht, die sterne über uns, oder nein, heut nacht war es anders: regentropfen auf dem dach, ja, das ist ja wohl kuschelig.. am morgen lugt aber schon wieder die sonne durch ein paar lücken im wolkenzelt. bald sind übungen gemacht, kaffe vor der nase und für mich noch ein birchi. guten morgen.

heut hab ich etwas länger mit dem anziehen von kleidern. schliesslich ist die flipflopzeit durch, also winterkleider? wie macht man das? wie bringt man die luftverwöhnten füsse in geschlossene schuhe?? mit ist das ein rätsel, dessen lösung sich rauszieht. fredel ist also schon lange vor mir fertig ;-). es kann losgehen und wir fahren dem paso cordoba entgegen. schöne landschaft, viele bizarre felsformen, die farben kommen bei den wolken noch nicht so zur geltung. wir entdecken so manches viech, gesicht etc in den felsen.. schön hier, echt. wir machen höhenmeter und die aussicht auf das duchfahrene tal wird schöner und schöner, fotostop an fotostop.

der pass ist erreicht, wieder runter, an ausgetrockneten baumleichen vorbei, die in den himmel fingern, dann wieder ein wenig rauf (also zwei pässe?) und dann ins nächste tal rein, wo wiederum diverse felsfinger in den himmel ragen, die formen und farben intensiver wirken und dann das grün, der fluss, ich erspäh sogar einen grossen fisch von auto aus.. höchst erfreut bin ich ab den quaulquappen (oder wie heissen die genau?) in einem kleinen rinnsal.. fredel kann nicht so freude versprühen beim anblick der fisch-frösche ;-). uncle fredel hät ebä angst vo fröschli..

die strasse wird zur schüttel-tortur, die landschaft bleibt schön. also genuss fürs aug, arbeit für unsere stossdämpfer. die schüttelei hat auch eine schraube gelöst, und wir verlieren fast unseren high-lift-arm. fredel flickt das aber gekonnt und weiter geht es. die felsen müssen ja ein paradies für kletterer sein.. fredel nimmt augenschein und meint: guter fels.. wir fahren aber trotz fischen und felsen weiter. ein hummel, hausgross, kommt zu besucht, fliegt weiter zu den blumen. jetzt wird es wieder konfortabel, wir sind auf asphalt.. nun fliegen wir im eitempo, also mit ca 70 gen bariloche zu. fahrerwechsel und dann ist der grosse, verzweigte see vor uns, dunkeblau wie noch nie.. ja, das erste mal haben wir schön wetter in bariloche.

an den polizekontrollen vorbei, niemand will was sehen, gehts ins dorf rein und wir parkieren, wie in guter alter manier, in der näche von oscar gas. ich geh in den wohnraum und meine stimmung fällt in ich zusammen wie ein kartenhaus.. ja, die compis waren nicht im bett und meine vaio-dame hängt schief in der halterung unter dem tisch. tausende von schlägen musste sie heute über sich ergehen lassen. ich bring es nicht fertig, fredel nicht dafür verantwortlich zu machen. hab ihn noch gefragt, ob er den check gemacht hat. wir haben ja eine liste am eingang.. von jetzt an!!! machen wir doppel-check!!

scheisse, mein geliebter compi um tausend schläge reicher.. er geht noch.. aber wieviel schaden er genommen hat? das weiss man nicht. ich stampfe neben fredel gegen die kleine shoping-mall zu. da essen wir je einen schinkenkäsetoast, trinken kaffe und ich bin noch immer entsetzt, wegen den armen compis. aber langsam legt sich meine stimmung wieder. ändern können wir es nicht, mir passieren auch fehler, aber doch, eine rest-vorwurfs-stimung hängt um mich. dann gehts ins internetkaffe und da werden mails im schneckentempo runtergeladen, zum teil beantworter und schwups, sind 4 stunden durch. einen kaffe mehr intus, gehts weiter zum matzmobi, wo wir unsere vaios - INS BETT - verfrachten.

weiter gehts zur versicherung, wir wollen ja die haftpflicht um ein weiteres jahr verlängern. bald sitzen wir im büro und man sucht nach einer lösung. wir sind noch etwas früh dran, erst in 2 monaten wäre eine verlängerung fällig. ein problem fürs system. nun gut, der chef hilft mit und morgen sollte alles bereit sein. adios und wir sinnieren, dass wir unterdessen wiederum etwas mühe mit dem argentnisch-spanisch haben ;-). wohl zu lange in chile gewesen. wir wollen noch etwas flanieren und meine tasche wird mit deo, räucherstäbli, strümpfen, cd etc gefüllt. ja, das ein oder andere haben wir noch immer gekauft. im fischerladen findet fredel nach was er gesucht hat.

mit einem sandwich gestärkt, gehts zurück zum matzmobil.. es ist viel los im dorf, das abendtreiben setzt ein. einen wollenladen später ist der rucksack noch voller, ja, da hatte es ja wunderschöne bündel an wolle.. wow! leider etwas teuer, oder vielleicht: zum glück. sonst könnt ich eine fussballmanschaft mit strick-lismern versorgen ;-) und socken bis zu den hüften und....jetzt aber fertig mit konsum, wir gehen nach hause und fahren dann das haus noch an den strand, vor bariloche. den bahnübergang überfahren wir ohne tempoverlust, das ist nach chile fast eine herausforderung.

auch ein indiz, dass wir in argentininen sind: die jogi-bächerli-deckel gehen nicht in einem stück weg ;-). mein znacht wird also in diversen bahnen geöffnet. ja, mehr hunger hab ich nicht, wir kamen ja noch an einer bäckerei vorbei, hab ich das erwähnt? ;-). die qigongübungen hab ich im wind, am see gemacht, schön aber kalt. dann in die wohligkeit unseres hauses geflüchtet, und mich der schutzüberzüge für die martini-flaschen gewidmet. ja, sogar ein grosses M ist drauf, nun wissen wir wo martini drin ist.. unser weinkeller ist ja auch gross ;-), oder zumindest unübersichtlich. unsere ohren werden von caetano veloso verwöhnt.. die neue cd ist super. die musik hatten wir im fischerladen in san martin gehört und wir haben nachgefragt, nun können wir das auch hören.

fredel ist vor mir schlafbereit, ich lese noch ein paar zeilen im globetrotter und dann ist lichterlöschen. leider schläft es nicht so ring ein.. aber in die sterne gucken, war ja auch immer schön.

als ob der himmel ein wenig weinen musste, dass wir den schönen platz verlassen, hats diese nacht einige male auf unser dach getröpfelt. der wc gang musst minutiös geplant werden. sobald mal weniger tropfen fielen ging alles schnell und im doppelpack.

am morgen köchelt der kaffe, ich geniesse die morgendliche modeschau von ruscheli und als jedes kleidungsstück dann mit stulpen und schuhen abgestimmt ist, setzt sich schnitz auch schon hinters steuer. wie üblich mach ich nochmal den schäftli check, alles zu, gas ausgebrannt und abgestellt, 12volt batterie ladehebel auf on treppchen unten und los gehts. die piste wird beinahe mit jedem meter holpriger und holpriger. vielleicht liegts auch nur daran, dass die aussicht dermassen abwechslungsreich und interessant ist, dass sich schnitz eher aufs rundherum als auf die beste spurwahl konzentriert.

pässchen hoch, piste runter, tälchen rein, hügel hoch kurfe runter. die umgebung ist der perfekte spielplatz für fliegenfischende kletterer. griffiger fester fels ohne ende, daneben immer wieder ein bach, ein fluss das ganze untermalt mit vegetation, nicht zu dicht und doch üppig. herrlich diese gegend. neben allem rundherum aufsaugen, sehe ich im rückspiegel, dass unsere hi lift stange einen halben meter rausschaut. selbstsichernde mutter verloren. also neue ranmachen, diesmal besser anziehen und weiter gehts, bariloche entgegen.

bald erreichen wir die asphaltierte strasse und brettern dem grossen see nahuel huapi und dessen dorf am ufer entgegen. ohne irgendein einziges mal angeben zu müssen woher und wohin, fahren wir unseren altbewährten parkplatz um die ecke von oscar gas an. bis ich den motor nachlaufen und abgestellt habe, ist schnitz schon im wohnraum. und da ist wegen meiner schlampigkeit die stimmung nicht gerade auf höchstem niveau. ich hab die checkliste nicht wirklich komplett durchgemacht und die kompis in den halterungen unter dem tisch vergessen. das holper die polter hat den beiden kisten sicher nicht gerade gutgetan. wäre ruschelis vaio dame nicht mehr angesprungen, wär sie mir dafür sicher an die gurgel gesprungen. vor lauter sorge um den kompi kommt nicht mal eine entschuldigung meiner seits an.

so verläuft der gang ins dorf dann trotz schönstem wetter und angenehmer temperaturen relativ kühl und frostig. das klima wird dann bei einem toast mit cortado etwas erwärmt, und schon sitzen wir im internet cafe und laden bei harziger leitung unsere mails runter. danach gehts auf einen kleinen stadtbummel. das ziel ist unsere versicherungs gesellschaft. nach erklären und diskutieren und rücksprache mit dem chef halten, werden wir auf morgen vertröstet. da werde alles bereit, die alte police gekündigt und eine neue ausgestellt sein. die alte läuft noch bis ende mai. aber dann sind wir wohl nicht gerade in der nähe eines offices der gesellschaft, deshalb die sistierung und neubeantragung.

nach diesen guten news folgen wir dem turisten strom von bariloche. cd laden - laute musik, fischerladen - viele schöne teure spielsachen, bäckerei - vertrauter duft, drogerie - körperduft kauf, wollenladen - unzählige farben, drogerie - räucher stäbli duft nochmal bäckerei- madeleine und brot kauf. damit ist unser vorläufiger bedarf an touristischen attraktionen vorerst gedeckt und wir verstauen alles in unserem zuhause. ich lenke uns ein paar kilometer zum dorf raus an einen öffentlichen kiesstrand am nahel huapi see.

vollgestopf mit den feinen süssen stückli und einem sandwich, verspühren wir beide eigentlich keinen hunger mehr. schine macht ihre qigong übungen dem sonnenuntergang entgegen, ich mache es uns schön, entzünde eines der neu erstandenen wohlriechenden räucherstäbli und vertiefe mich in eine broschüre die ich im fischerladen erhalten habe. schine lismet an unserem weinkeller weiter. ein paar zeilen später bin ich schon reif für die nachtruhe. als ich zum fenster rausschaue, ist der mond gerade am aufgehen. eine dünne sichel über dem gegenüberliegenden ufer. als ruscheli das licht löscht, ist er bereits wieder am untergehen, nur noch ein letzter zipfe ist zu sehen. dafür leuchten die sterne umso klarer diese nacht.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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