tagebuch 24. februar 2007
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau)


vielleicht letzte gemeinsame einkaufstour? abdeckplatten montieren, schreiben,schmieren
ich hab gut geschlafen, sehr gut.. an fredel kuscheln und noch etwas liegen bleiben. katzen sind nicht in sicht. der kater kommt rasch rein und ist wieder weg. die tusse und die kleine sind wohl wieder im stall installiert.. jetzt haben sie ja wieder strohballen. mir solls recht sein, hab schon etwas bedenken gehabt, dass bald alle katzen hier rein wollen.. und für 6 büsi wärs dann doch etwas eng ;-). jimmi hat uns zwar angeboten, wir könnten dann bei ihnen drüben schlafen.. aber übertreiben will ichs ja dann doch auch nicht.. oder nicht so stark übertreiben ;-))

ich geh auf füttertour (die tusse faucht ihre kleinen an mit fleiss.. die armen) und mach meine übungen und fredel und ich geniessen kaffe zum zmorgen. mein magen spinnt im moment ein wenig.. in mir kommen gedanken auf: mal wieder mehr sport, weniger essen.. wär ja schon an der zeit.. schliesslich sind meine schludderhosen in knallrot im moment unbequem eng.. schlechtes zeichen. was ich aber weiss, ich muss den moment abpassen, um wieder etwas bessere formen zu kriegen. aber mich dünkt, die motivation kommt langsam.

wärend fredel tagesberichte schreibt, rück ich ins internet aus - wieder nichts von lolas - und geht dann nochmal zu den katzenkinder. die sind glaub schon etwas verwirrt. jetzt ist die tusse wieder gut auf ihre kinder zu sprechen. alle docken an, sie trinken die mama leer und werden von ihr abgeschleckt.. alle zufrieden. da soll mal einer drauskommen! eines scheint sich aber zu bewahrheiten: die tusse ist schon wieder schwanger.. was für eine wurfmaschine. mit jimmi beprech ich einmal mehr die tierhaltung hier in chile. natürlicher als in der schweiz, aber eben, für uns schon etwas hart.. wenn man aber nicht immer da ist, da sind wir uns einig, kann man nicht in die art und weise eingreifen, wie sie hier vorgehen.

vielleicht das letzte mal rück ich mit jimmi zum montserrat aus.. ja, in 3 tagen sind jimmijack weg.. geht rasch :-(. wir füllen unsere wagen wie eh und jeh und chiflen noch etwas an der kasse rum ;-). es geht um kaffe, den fredel in massen bei den nachbaren trinkt und der mir nun eben die nachbarin zurückgeben will (sie hat mal ausgelehnt). nun gut, wir wollen uns ja nicht die haare ausreissen ;-). ich geb nach. vielleicht ist es ja gut, noch etwas zu streiten ;-). dann ist der abschied leichter.. so in etwa.. hihi.. also, wir fahren zurück und ich pack die sachen in unseren kleinen kühlschrank. ein filet muss fremdgelagert werden. morgen gibt es fleischfondue.. leider nicht mit den weltklasse saucen mit quark.. nur jogurt.. aber ich werds versuchen. wir wollen uns nochmal für all die lieferdienste bedanken, auch bei herrn scheibel (chrigi).. er hat uns ja auch diverses gebracht.. daaaanke! morgen wird also fleisch gebadet.

heute haben fredel und ich nicht grad heisshunger und uns somit für ein birchi entschieden. guter plan. ich pack also auch beeren in den kühlschrank. nach einem kurzbesuch bei den pelzfreunden gehts an die compi-arbeit. nach vollbrachter schreibarbeit geh ich übergangs los ins karten basteln über und vollende das werk viel später. nun gut, ich bin schon nicht so gut im umgang mit schere und klebstoff.. aber man merkt sicher, dass da liebe drinsteckt. als alles zusammengeräumt ist, geh ich aufs bett das nächste sockenprojekt zu beginnen. ich stricke und stricke und es ist schon bald abend.

fredel macht feierabend, ich birchermüäsli und beide liegen wir nochmal auf dem bett. ich bin irgendwie komisch drauf, unzufrieden, zu fett und ich fühl mich hässlich. ich hiefe mich auf, geh duschen, mach die qigongübungen und besser geht es mir. nach einer weile dunkelt es aber wieder in meinen gefühlszellen und fredel ist etwas erstaunt ab meiner schlechten laune. warum, ist die frage.. gute frage.. ich fühl mich fett und dick und hässlich und ich hab keine lust, weniger zu essen und ich will es wissen in sachen fabrikli. alles kommt mir so stockend vor, will vorwärts schauen.. aber wohin? wir reden drüber und dann gehts an die birchi-party im bett.

drüben bei nachbars weiht don alfredo den neuen stall ein.. er ist noch etwas klein für das grosse tor, aber sieht einfach genial aus. ich schau mir das geschehen auf dem kleinen display der kamera an.. jöhhh.. wieder liegen fredel und ich auf dem bett und lesen.. heut werd ich das buch noch fertig kriegen. dann wird uns bewusst, dass jimmijack ja eigentlich nicht mehr lange hier sind und wir gesellen uns zu ihnen. sie sitzen bei den doppel-möpsli-globulars und essen cuacamole und trinken gespritzen weissen. wir steuern etwas zum gespräch bei, ich nur halbherzig und irgendwie etwas neben den schuhen.

der katzenmann heitert mich mit seinem besuch noch auf und einen kampf mit einer schlange hab ich auch noch auf dem program. ja, fredel ist am wassertank füllen und als ich just in dem moment, wo der voll ist, zum matzmobil komme, kämpf ich mit dem wilden schlauch und werde recht nass. chani ebä nöd so guet.. ;-). sehr spät wird es nicht, wir sind wieder im matzmobil und nicht nur wir. die kleine miize schnurrt im turbo-ton und ich les das buch fertig.. morgen ist sonntag.. zmorgen.. ja, schon wieder essen im kopf.. obschon mein bauch am spinnen ist und nicht etwa gut verdaut. kein wunder, er kriegt ja auch viel zugeführt.

heute ist samstag und somit überhaupt keine eile mit aufstehen angesagt. wir brauen uns einen käfu, geniessen diesen gemeinsam und lassen den morgen in einer gemütlichkeit angehen.

bald ruft uns aber die arbeit respektive jimmi aus dem haus. schnitz und sie gehen zusammen eine letzte runde einkaufen. das hause matzmobil wird morgen zum fleischfondue einladen, und auch jimmijack müssen noch ein paar lebensmittel für die letzten drei tage in chile aufstocken. ich mache mich unterdessen daran, die letzten abdeckplatten im jimmijacks globular anzubringen. auch im hangar kommen die abdeckungen dran, denn heute und morgen wird hier nicht mehr gestrichen. peges betonmischer soll morgen zurückgebracht werden, und das teil ist immer noch nicht gefettet. also nehme ich mich der pflege dieser maschine an und schmiere was das zeugs hält.

diese paar fertigungs arbeiten sind bis am mittag auch erledigt und ich kann mich endlich mal wieder der verarbeitung meiner letzt wöchigen arbeits erlebnisse zuwenden. da diese arbeiten ein einschneidendes und wegweisendes erlebniss in meinem leben darstellen ( ich hatte die erleuchtung, dass ich den rest meines lebens sicher nie mehr irgendwelche arbeiten im zusammenhang mit storen jalousien oder ähnlichem annehmen werde ), und deren verarbeitung literarisch, tiefgründig und nachhaltig festgehalten werden müssen, nimmt mich das tagesbericht schreiben beinahe den rest des nachmittags in beschlag.

beinahe heisst, dass ich es gerade mal schaffe einen tag darnieder zuschreiben. dann erwischt mich don rene jack, und ruft mich zu hilfe. er sitzt schon den ganzen nachmittag im bad des grossen studios und beschäftigt sich mit der etwas unkonventionellen aufhängung des lavabos. als dann die tonnenschwere keramikabdeckung des syphons endlich mit müh und not, käs und brot angeschraubt ist, werden renes augen grösser und grösser. am boden in der kante direkt unter dem lavabo hat sich eine wasserlache gebildet. sein erster gedanke ist, in die wasserleitung gebohrt....... es droht schon eine kleine welt zusammenzubrechen. aber als wir die komplizierte halterung der keramik abdeckung gelöst haben, sehen wir zu unserer erleichterung, dass es nur der syphon ist welcher ein paar tropfen wasser von sich gbt. eine halbe stunde später ist das sperrige ding wieder an ort und stelle, und ich mache feierabend.

zum znacht habe ich mir heute ein birchermüesli gewünscht. mein bauch trägt noch immer ein völlegefühl von den beiden pizzen gestern in sich, und beim gedanke dass morgen schon wieder eine völlerei mit einer fleischbaderei stattfindet, fördert meinen apetit nicht unbedingt. so kommt es, dass ruscheli und ich mal wieder auf dem bett liegen, und zusammen ein birchi schnabulieren. trotz bestem müesli ist die stimmung eher gedämpft. ich spreche schnitz darauf an, und es folgt eine kurze diskussion über körper bewusstsein, selbstliebe und akzeptanz.

nach unserem znacht setzen wir uns noch zu nachbars, plaudern ein weilchen bis zum sonnenuntergang und legen uns alsbald schlafen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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