tagebuch 19. februar 2007
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau)


santiago wie anno.. wir storenmonteure....
die ganze nacht hatten wir besuch von 2 kleinen miizedingern.. jöhhh.. ich hab vorne geschlafen und somit hatten sie platz und wurden nicht von fredels dreh-künsten auf den boden katapultiert ;-). irgendwie bin ich müde, als ich erwache. etwas streicheln und es schnurrt im duett.

heut ist der tag um nach santiago zu fahren. jimmi und ich machen uns bereit und fredel fährt uns an die bushaltestelle vor der autobahn. die wartezeit verkürzen wir uns mit einem guten, tiefen gespräch.. wir errinnern uns auch, wie wir hier auf den bus gewartet haben, als wir den monat zur schule gingen. ja, so lange ist es nicht her.. auch die fahrt geht im nullkomannichts vorüber. weiteres, gutes gespräch und wir sind da. mein persönlicher räucherstäbli-stand hat noch geschlossen, ist ja auch erst halb elf ;-). auch das ein oder andere wollenlädeli ist noch zu. aber in einem kleinen find ich doch etwas wolle. hab ein sockenprojekt.

ein paar schritte weiter: einen sport-bh.. ich bin also mehr oder weniger listo. werde mich nach jimmis wünschen richten. als erstes geniessen wir etwas die plaza. in einem kaffe an der ecke bestellen wir je ein sandwich zur stärkung.. super gut, super gross. wir schauen den menschenmassen zu, die an uns vorbeiziehen. alles in bewegung, alles voll, ein hin und her und wir sitzen still, plaudern und entdecken neben den vielen menschen auch tiere. ein grauer hund, der eher einem löwen gleicht fällt uns auf und eine katze kommt auch des weges. schönes dunkelgrau-schwarzes langhaarfell.. arme katze, in der stadt wohnen. würde sie am liebsten mitnehmen, ihr die natur zeigen.. aber eben, geht nicht.

wie kann man in der stadt leben? wie kann man hier ein tier haben? ich weiss es nicht.. ich bin ein landmensch, ganz klar. aber auch landmenschen gehen ab und an in die stadt, da hat es alles in sachen konsum.. ist das das verlockende für die stadtmenschen? meine gedanken schweifen um das thema, als jimmi auf dem wc ist. dann eroboern wir die fussgängerzonen der grosststadt. wir finden uns zurecht wie alte hasen ;-). ich finde noch einen flexiblen trichter und jimmi die gesuchten schuhe und andere dazu. auch ein halsband für eine freundin ersteht jimmi und dann gehts auf die suche nach einem cristall-t-shirt für rico. als wir, nach diversen wegangaben, den laden auch finden, hängt da ein riesen schloss an der tür. geschlossen. hm.. ja, was will man machen ;-).

jimmi und ich harmonieren perfekt.. beide zielen wir, ohne absprache, richtung busbahnhof ;-). einen kleinen abstecher in die blumenhalle, wo es viele hunde und katzen hat liegt noch drin. ein halber tag stadt ist mehr als genug, ein energiefresser der meisterklasse. wir sitzen fix und fertig im bus und lassen uns gen colina fahren. zum glück ist fredel schon vor ort, wir können also alsbald im fundo einfahren und beide wollen wir nur noch schlafen ;-). nun gut, ein besuch bei den katzen muss noch drinliegen. eine kleine sitzt auf meinen beinen, die anderen spielen rum. schönes zuschauen.

fredel ruft herrn lolas an und der verspricht usn info bis morgen: en todo manera, ganz sicher also ;-). ich leg mich hin, will schlafen, und als das endlich klappt, scheppert fredel mit was rum und: jetzt bini wach ;-). ich murre etwas vor mich hin, dreh mich wieder, aber schlaf nicht wieder ein, trotz bleierner müdigkeit. nun gut, dann eben etwas mit den nadeln klimpern und fredel bei den storen besuchen. der arme kerl hat blutige hände, gespannte nerven. es ist was los bei den pferden, fredel und ich schauen zu, wie gwunderfutz (er heisst übrigens benjamin) seine erste spritze kriegt. er hält hin und die bein-zusammen-bind-schlaufen wären gar nicht nötig gewesen. als die prozedur vorbei ist, bleibt das fohlen stehen und schaut gwundrig zu, was weiter geht. ja, den namen von mir hat es nicht umsonst - gwunderfutz ;-).

auch schauen wir noch bei don alfredo vorbei und dann gönnen wir uns ein znacht. fredel ein kaltes plättli, ich einen tomaten-"mozarella". das ende des aktuellen hörspiels ziehen wir uns auch noch rein und dann schlüpfen wir ins bett. müde sind wir beide, ich von der stadt, fredel vom rolladen montieren.

oder was wär ein leben ohne die schattenspendenden aluminium lamellen.......

nach einem kurzen koffein- und madeleine haltigen frühstück, chauffiere ich die beiden mädels zur bushaltestelle. sie dürfen sich heute mal in der stadt so richtig austoben. zurück auf der baustelle schnappe ich mir die restlichen halterungen und stecker der jalousien und beginne die vorbereitenden montage dieser zwei komponenten. der plan sieht eigentlich vor, dass zuerst alle halterungen in den kästen montiert, im gleichen arbeitsgang die stecker angeschlossen werden, und dann ein storen nach dem anderen eingeschnappt werden kann um bei einer letzten runde ums haus die dinger nur noch auf die richtige höhe einzustellen.

nun gut, der morgen verläuft dann auch planmässig. am mittag bin ich um die beiden globulars rundherumringsetum, und alles ist vorbereitet. ich komme gerade richtig zum quincho. rene ist schon am spagetti kochen. aber just in dem moment wo wir uns an den tisch setzen könnten, klingelt das telefon. ich werde von den frauen avisiert, sie bitte wieder abzuholen. schon? das ging aber zügig. einen halben tag in santiago und schon alles gefunden und gekauft? so ist es, und die zwei sind ausgelaugt für gut. beide wollen nur noch eine runde schlafen.

wieder zurück auf der baustelle komme ich dann doch noch zu einem teller spagutz, und kruz darauf stürze ich mich voller tatendrang ins montier abenteuer. aber schon beim ersten kasten werde ich gebremst. mit renes feinarbeit im storen kasten, er hat bei allen 21! kästen das innenleben verschönert. die dinger mit mörtel ausgekleidet und dann mit marmolina rollern lassen. mit der groben struktur wohlgemerkt. mit den führungs schinen dem mörtel und dem marmolina ist nun entweder der kasten oben zu eng, oder die lamellen zu lang...........

also erst mal eine einigermassen vertretbare lösung suchen, wie ich die führungsschine im obersten teil des kastens etwas versenken kann. das stanley messer stellt sich dann als einzig brauchbares werkzeug heraus. nun geht es also darum, in dem gut faustbreiten kasten mit der groben, unterdessen steinharten marmolina struktur, eine möglichst geraden schnitt hinzukriegen, ohne dabei die ganze tapete um die finger knöchel zu verlieren und den übrigen weissen anstrich rot zu färben. nach dieser gelungenen übung ist dann aber noch immer nichts mit einfach jalousien montieren. die unterste lamelle harzt immer noch an der führung, und mitte fenster steckt das ding fest.

also eine weitere rettungsübung. chrigel die flex ausreissen ( was an und für sich schon ein schwieriges unterfangen ist, da ihm luis die ecken und kanten der plättli mit eben dieser flex zuschneiden muss ) und dann die unterste lamelle auf beiden seiten einen oder zwei milimeter kürzen. dann endlich die führung montieren, und das ding läuft runter und rauf wie geschmiert. ich montiere schon mal die nächsten vier jalousien, und hoffe dass nicht alle so kompliziert sein werden. wie heisst es so schön: die hoffnung stirbt zuletzt, sie wird sich bis zum allerletzten teil aufrechterhalten.

das ziel wäre eigentlich, bist heute abend die restlichen vier storen am gästehaus funktionstüchtig montiert zu haben. als ich dann aber aus einer laune heraus mal alle langen führungsschinen auf die übrigen fenstertüren verteile, fällt mir auf, dass die langen schinen nicht für alle fenster reichen. das heisst, es müssen bei den öffnungen wo nur in der oberen hälfte fenster sind, zwei kürzere stangen zusammengesetzt werden, was wiederum heisst, dass diese jalousie welche ich vorher mit müh und not endlich zum runter und rauffahren gebracht habe, eben genau so eine zusammengesetzte schine kriegen muss, was wiederum heisst, dass ich dieselbige schine wider demoniteren muss.....

kurzum, das tagesziel wird nicht wirklich erreicht, dafür bin ich um ein paar einsichten, was storenbau sowie ein paar schrammen was meine hände betrifft reicher, und um die summer im quadrat dieser beiden komponenten, nerven ärmer..... ich entspanne diese bei einem kalten plättli und einem selbstgeddrehten räucherstäbli. aber auch hier komme ich nicht wirklich zur ruhe. als die dämmerung hereinbricht, kommt die ganze familie juan carlos vor unserer terasse eine runde heuen, wenig später ruft juan carlos hinter dem matzmobil. der arbeiter von don pedro ist noch eingefahren. er hat eine kiste ( ca 7 kg ) tafeltrauben dabei sowie den eigentlichen hauptgrund seines besuches, die dokumentation von novaterra. ich blättere noch ein bisschen in der broschüre, lese von neu projektierten städten für 300'000 bewohner und leg mich dann endgültig schlafen....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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