tagebuch 04. januar 2007
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau)


santiago ruft, da müssen wir durch. taxilieren....
heut nacht, als ich mal raus musste, ist mir die katzenmutter in die fänge gegangen und sie schmiegt sich an mich, sie schnurrt, legt sich auf meine füsse um dann wieder um die beine zu streifen und auf die sessel zu pflatschen. was ist denn da los? die ist doch diesmal eher nicht so anhänglich.. aber heut nacht ist alles anders und ich nehm mir die zeit, sie etwas zu verwöhnen. soll ich mal eine firma aufmachen, wo ich katzen verwöhne, hüte und füttere und grad auch noch das haus putze wenn leute in den ferien sind? ich könnt einfach stundenlang um die tiere sein.. schon irgendwie extrem.. mal schauen.

heut ist ja santiago angesagt und wir sind relativ früh auf und ich füttere noch rasch die katzenfamilie. aber heute kommen nur die kleinen raus, wo ist die mutter? des rätsels lösung, auch für die anhänglichkeit beider erwachsenen tiere: sie sind am "voglä vom strübschtä".. ja, "dä moudi" gibt alles und geht über seine schwester, die tusse, die sich das auch gefallen lässt. ich will sie stören, soll ja nicht schon wieder junge geben, aber das kommt nicht so gut an und wird mit knurren beider tiger abgestellt ;-). nun gut, sollen sie ihre freude haben, wir müssen los. bald sitzten wir in der staatskarosse und dani fährt jimmi, fredel und mich zur bushaltestelle.

bei jimmi und mir kommen schul-geh-gefühle auf und wir plaudern und sinnieren und sind bald im bus, wie anno... kaum ausgestiegen werden räucherstäbli erstanden (leider nicht die gewünschten) und dann sind wir im taxi und lassen uns zu den wechselstuben chauffieren. ja, bauerei kostet und somit sind wir alsbald im hinterraum einer dieser läden und vor uns werden noten gezählt.. man gibt ein paar schweizer noten und erhält gaaanz viele von der landeswärung hier ;-). der ältere herr der seine finger über das papier (geld) tanzen lässt, macht das sichtlich nicht zum ersten mal und er ist glücklich, über das gute morgengeschäft. ein freundlicher herr.

adios und passt auf und wir sind wieder in der hitze der stadt drausen. fredel und ich kommen nicht an der nächsten bäckerei vorüber, und wärend sich jimmi ihrem zigi-genuss hingibt, verschlingen wir berliner und browni.. weltklasse.. jimmi hat die notenberge bei sich und wir gewähren ihr begleitschutz bis zur busstation. das taxi bringt uns dahin und wir bringen sie schön zur tür des busses ;-). jetzt beginnt unser eigentliche mission. per taxi lassen wir uns zu einem fischerladen bringen und diese fahrt ist doch eher abenteuerlich. schlussendlich steigen wir früher aus und sind froh, gab es keinen wirklichen zusammenstoss, gab es keine schlägerei, gab es keine missglückte kurzentscheide abzweigung ;-). ja, das war ein seltsamer kerl. wir gehen da lieber in der brutshitze zu fuss.

die angepeilte clinica alemana kommt lange nicht und als wir da sind, machen wir noch manchen schritt, bis vorbei.. riesen gelände. den fischerladen finden wir auch, aber nur durch glück haben wir auch rausgefunden, dass man da auch reinkann. klingeln ist das codewort, dass man wohl einfach wissen muss. ich hab die auslagen schnell gesehen und setzt mich hin um etwas mit dem jungen verkäufer zu plaudern. fredel soll die gunst der stund nutzen und ich lass ihm alle zeit der welt. dank dem wegbeschrieb des jungen herren sind wir bald im nächsten einkaufszentrum umd machen da nur grad einen schwenk durch den sodimac. wir suchen einen jumbo, also nochmal ins taxi für ein moment und wir sind wieder im gekühlten komplex eines einkaufszentrums.

uns dünkt, wir müssen uns stärken und ich bestell mir einen ceasar salat und fredel einen toast. wir haben ausgibig zeit um zu schnöden und all die super zurecht gemachten schnitten zu bestaunen. ja, man gibt sich modisch und gepflegt und sehr, sehr hübsch ;-). ich fühl mich wie ein hässliches entlein in all der pracht. nun gut, wir sind für eine mission hier, bald sind wir im baucenter wo wir nichts kaufen und dann im jumbo. fredel belädt unseren einkaufswagen mit VIER süssen senfen und ich sag nicht nein. auch werden die ein oder anderen bastelsachen mitgenommen (fliegenbinden) und neben katzenfutter laden wir auch noch eine kaffemaschine für unsere nachbaren, aschenbecher auch noch und boxen für all das fliegenfischerzeugs von fredel.

das soll gut sein. hätte zwar noch gerne mehr katzenchnäbis gekauft, waren grad aktion, aber eben, wir müssen alles durch die stadt und nach hause tragen. wieder dünkt uns nach einer pause und war da nicht grad noch ein starbucks? genau, da sitzen wir bald, lassen uns die kühle kaffeköstlichkeit die kehlen runterrinnen und bestaunen erneut, all die menschen. meine mission, noch ein blüsli zu finden, kann ich erfolgreich im zara (ausverkauf) beenden. die schönen weissen kleidli (mit rüschen, gefällt sandra super ;-) lassen mich nicht kalt und wenn grad noch ausverkauf ist... das eine hat es aber nicht mehr, das andere nicht in meiner grösse.. sniff.. um ehrlich zu sein "das schiist mi grad chli ah".. gerne würde ich meinen körper in einen hauch von weiss hüllen und luftig leicht duchs leben ;-). aber das ist anscheinend mit einem weissen kleid nicht getan.

nun gut, fredel findet dafür geniale hosen und wir sind listo. die suche nach einen ausgang, wo auch eine möglichkeit ist, zur strasse zu kommen, ist gar nicht so unproblematisch ;-). taxi ist dafür grad vor ort und wir bald wiede rim zentrum. im altbekannten wollenladen kauf ich nochmal etwas von der kuschelwolle und ein "högli" und dann durchstreifen wir ein paar strassen nach bastelläden. fredel ersteht glitzerfaden etc und einer fliegenbindesession kann nichts mehr im wege stehen. unterdessen ist schon recht spät und wir wollen nach hause. uns sprigen noch ein paar tomaten an und eine gut duftende ananas.

im bus versuchen wir jimmijack zu erreichen für einen abholdienst, die sind aber grad nicht erreichbar. auch gut, so wandern wir die paar meter eben. es ist gar nicht mehr so heiss und wir plaudern angeregt und schon sind wir zu hause. in der ruhe des fundos. wobei, rene macht einen tanz weil ihn das gewissen plagt, dass sie das natel nicht gehöhrt haben, aber wir versuchen ihn zu überzeugen, dass die paar schritte echt kein problem sind für uns. ich geh dann meinen katzenfreuden nach und fredel bereitet eine cuacamole und die geniessen wir draussen im frischen lüftlein des abends und als fredel nochmal zu den nachbaren geht, mach ich doch noch für ein paar minuten mit.

nun gut, über politik etc mag ich dann doch nicht plaudern (könnt ich auch nicht ;-) und alsbald ist team fruth im bett. gut nacht.

nach einem kurzen kaffeplausch stehen wir schon beide bei unseren nachbarn drüben. jimmi begleitet uns nach santiago. heut ist geldwechseln angesagt. jimmi begleitet uns zur wechselstube und bringt dann die tausenden von pesos aufs fundo in sicherheit. schine und ich erledigen dann noch das eine oder andere, und werden erst am späten nachmittag wieder zurückkommen.......

dani bringt uns zum rondell, wo wir nach geraumer zeit dann auch in einen ziemlich vollen bus einsteigen können. nach einer rasanten fahrt sind wir bald inmitten von santiagos morgengewimmel. auf der suche nach einem taxi kaufen wir uns grad noch ein paar räucherstäbli und dann sind wir schon im geldwechsler viertel. nach einer kurzen diskussion zwischen uns dreien, welcher kurs nun besser ist, treten wir in die wechselstube ein und beginnen das dreifache wechsel spiel. um einen aufwendigen papier krieg zu vermeiden, haben wir den betrag auf alle drei verteilt....

nachdem wir dann schlussendlich alle drei in einem separe gelandet sind, und uns jede note einzeln vorgezählt wurde, ist der ganze spuk vorbei, und jimmis mission erledigt. wir geleiten die millionen schwere braut per taxi wieder zurück zum busbahnhof. dann müssen wir uns erstmal bei fripegs erkundigen wo der vielbesagte fischerladen ist, den sie schon einige male erwähnt haben. die beiden sind gerade auf einer wanderung hoch über ihrem heimetli, können uns aber die adresse aus dem gedächtniss nennen. nach dem telefonat sitzen wir auch schon wieder in einem taxi.

der chauffeur ein älterer herr der sich krampfhaft am steuerrad festhält, hat nur eine sehr grossräumige ahnung wo wir hinwollen. bei jeder ausfahrt vom umfahrungsring zögert er, fährt bis zur letzten sekunde zwischen beiden spuren. vier solche manöver, einen beinahe zusammenstoss später und schliesslich im stau stehend, fragen wir ihn ob wir schon in der nähe wären. mas o menos = mehr oder weniger ist seine antwort. wir bezahlen steigen aus und gehen die letzten paar quadras zu fuss. als wir endlich an der clinica aleman ankommen, müssen wir nur noch um die ecke bis wir dann an den fischereiladen kommen. aber das clinica gelände ist riesig, und wir marschieren wacker zwei drei quadras drum herum.

den fischerladen finden wir dann auch. nur ist die tür verschlossen. nicht ganz sicher obs nun wirklich der ist, sowie leicht entnervt, den ganzen weg vielleicht vergebens gemacht zu haben, stehen wir etwas ratlos vor der glastüre. in dem moment steigen zwei herren aus einem auto, betätigen eine versteckte klingel und verschaffen uns so eintritt in die wunderwelt der fliegen fischerartikel. im laden sind fliegen fisch angeln für über 1'000 sfr ausgestellt. auch die rollen können locker soviel kosten. die accessoires wie watstiefel fischerwesten, wasserdichte säcke ect ect ist immens. am einen ende des ladens ist dann eine wand voll mit fliegenbinde material, wo ich mich die nächste viertelstunde vertörle. schine flirtet unterdessen mit dem verkäufer. mit wenigen fliegenbind technischen unerlässlichen dingern verlassen wir dann den laden und wandern zum nahegelgenen einkaufscentrum.

dieser schwenk ist jeoch nur von kurzer dauer. im sodimac finden wir nicht wirklich was wir suchen - was suchen wir überhaupt ? - und nach einer kleine huelta um den ganzen komplex sitzen wir schon im nächsten taxi welches uns zum alto las condes shopping mall bringt. hier gönnen wir uns erstmal etwas zu essen, da mit dem sinken des blutzuckers die stimmung nicht unbedingt proportional dazu steigt....nach einem gewaltigen cesar salätli sowie einem eher dürftigen dafür chüschtigen sandwich mit pommes, stürzen wir uns ins getümmel vom jumbo.

hier erstehen wir diverse glitter bastel sachen zum fliegen binden, ein paar gläser süssen senf ( ja schnitz ist süchtig ) einen sack katzenfutter ( schine und die katzen scheinen süchtig zu sein ) ein led lämpli von osram, eine grosse espresso kanne für jimmijacks sowie drei organisador plastik kistli für die soeben erstandenen fliegen binde sachen. den nachmittag verbringen wir dann beim klassischen shoping. schine sucht ein luftiges weisses kleidli, ein blüsli ein hoodi und t-shirts, ich nichts. schine findet schlussendlich ein blüsli, ich ein paar coole hosen welche meine bereits ziemlich durchlöcherten lieblingshosen vielleicht zu ersetzen mögen.

zwischen all den ausverkauf ständen und wühltischen eskapaden müssen wir uns zwischendurch mal eine kleine pause gönnen. und wenn es denn schon ein starbucks hat, geniessen wir doch mal wieder einen herrlichen frapucino eisgekühlt. nach dem kleinen päuschen, suchen wir einen ausgang um uns zurück zum stadtzentrum chauffieren zu lassen. der weg raus führt nochmal durch einen kleider laden, was mir eine zwanzigminütige ruhepause auf einem bequemen sofa direkt an der rolltreppe einbringt. ich komme mir vor wie an einer persönlichen modeschau. es sind fast nur chiccas unterwegs, alle sommerlich bekleidet, und ich sitze einfach da lass die mädels auf mich zurollen.

es vergeht dann eine geraume weile bis wir einen ausgang finden der auch auf eine strasse führt welche zugänglich ist. auf ein taxi müssen wir nicht lange warten. ein wink und schon werden wir wieder richtung mercado central kutschiert. hier befindet sich unser stamm wollenladen sowie einige bastelläden, wo ich meine fliegen binde materialien aufstocken kann. die zeit ist uns vorausgerannt. schine stellt mal die quizfrage wie spät es ist. schon fast sechs uhr. somit wär unser shopping nachmittag erfolgreich über die runden gekomen. auf dem weg zum busbahnhof - zu fuss, taxi sind wir heute genug gefahren - erstehen wir noch vier tomaten = 1kg und eine ananas ( haben wir doch schon wieder drei franken liegen lassen ) und setzen uns dann mit einem fläschli mineral in den bus nach colina.

die drei anrufe auf jimmis natel sowie die vier auf jacks blieben unerhört. so machen wir uns halt zu fuss auf den weg nach hause. es ist auch schon ein bisschen kühler, und der spatziergang halb so schlimm wenn eine kleine brise weht. zuhause machen wir nicht lange. ich haue eine guacamole in die schüssel, das letzte krustenbrot wird verdrückt, ein paar nacho chips dazu und schon sind wir verköstigt. zum abschluss des tages setzen wir uns noch ein wenig zu den nachbarn rüber, lassen uns informieren was den tag durch so geloffen ist, und als die diskussion dann auf die weltpolitik wechselt, nehmen wir dies gleich als anlass uns zu verabschieden und ins bett zu gehen.

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