tagebuch 02. januar 2007
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau)


waschmaraton in orange die multifunktionalen einsetzbarkeit der männer
ich steh relativ früh auf und staune nicht schlecht, dass pünktlich um acht alle arbeiter bereit stehen und um halb neun schon munter treiben ist auf der baustelle.. pha.. da fredel noch flach liegt plaudere ich mal etwas mit jimmi. leider haben sie alle schlecht geschlafen im neuen heim.. aber war wohl der vollmond. rene ist schon am aufschütten eines terässlis und dani baut darüber noch einen sonneschutz.. und wenn man schon dran ist, dann grad recht ;-). vom hause matzmobil wird noch ein tisch gestellt und schon sieht es so richtig ferienmässig aus da drüben.

auch wir fahren unseren sonneschutz aus und verspannen und verschnüren alles. einen versuch geben wir nochmal. bei der hitze wär es ja schon genial, etwas schatten vor dem haus zu haben. hoffentlich hälts. der wind hier ist ja der hammer. aber der ist auch gut um wäsche zu trocknen. ich frag juan carlos, ob ich nochmal an die maschine daruf und dann wird aus der machine eine waschma-schine ;-). den ganzen tag pilgere ich also zum haus der hüterfamilie des fundos und unsere handgewaschenen sachen werden mal wieder frisch und recht sauber. nun gut, die frozendog shirts (jetzt haben wir ja den vergleich mit den neuen) werden wohl nie mehr strahlend.. aber gern haben tun wir sie doch.

heut bin ich spiderwoman (wäschleine wird gespannt um unser haus), wäschehexe (so nennt mich börni) und katzemama (ich verköstige die kleinen und zügle alles an den neuen ort). unsere nachbaren schnöden über die eintönigkeit meines ersten "sudes" ;-). nun gut, ich bin wohl kaum zu sehen mit meiner - orangen - schüübä, in all der orangen wäsche im wind ;-). das mittagspäusli verbringen wir mal draussen, jetzt haben wir ja schatten. ein salat wird verspiesen und das genügt bei der hitze lange. wir plaudern über dies und das un ab und an übers fabrikli.. ja, wie geht es da weiter.. wir haben noch immer kein nein, aber drei mal ist das bild runtergefallen.. wie auch immer, schön zu wissen, dass auch wenn das nicht klappen würde (was wir nich hoffen), dann haben wir schöne optionen vor uns ;-).

der nachmittag geht im zeichen des waschtages weiter und ich wandere hin und her, vertreib mir die zeit mit warten ab und an bei der katzenfamilie und muss dann noch ein kücken retten, dass sich im drahtgewirr des chilenischen zaundenkens, verfangen hat. ein flügel ist druchbort mit einem bitzen draht und ich kann das tier fast nicht rausbringen, es scheint wie an einem wiederhacken zu hängen.. poor kleines bibi.. als ich es los hab leg es sich in meine hand und will da gar nicht mehr weg.. auch die geschwister stehen um mich rum und ich bin wohl seit heute auch noch bibi-mama ;-). jöhhh.. ich bin natürlich erfreut, als ich beim nächsten check-besuch sehe, dass das kleine tier schon wieder rumrennt, oder besser auf mich zurennt und in meine hand sitzt.. jöhh.

ich hab übrignes die neue brille auf den gesicht, die uns rene übergeben hat.. ja, ich glückspilz, mit der neuen kopfform ;-). jetzt kann ich wählen zwischen rot/orange, schwarz und blau.. nun gut, wir tragen die teile ja auch jeden tag, tut etwas abwechslung gut.. danke viiiielmal rene!! eine riesenfreude!! beim nächsten waschgang geh ich mal zur hütte und finde da "dä moudi" im schatten unter dem haus liegen. das ist sicher der kühlste ort des ganzen geländes, und der ruhigste dazu. geb ja zu, hätte das tier lieber immer ums matzmobil, aber eben, katzen schauen dass es ihnen so angehnehm wie möglich ist..

wie auch immer, der katzenmann springt mir auf die beine und ich setzt mich aufs grad, mitten an die sonne und kraule und streichle und geniesse die anhänglichkeit des tigers, er schnurrt und stösst seine riesen schnautze gegen meine hände, verschlieft sich fast in meine arme.. jöhhh.. hab ihn schon gern. die sonne vertreibt mich dann aber und ich schlepp das riesentier mit zum matzmobil, wo er es sich im eingang gemütlich macht. aber wegen baulärm und geflatter unserer store ist er schnell wieder weg, sniff. ist hald so. nun gut, an die letzt maschine wäsche, gefälligst.. aber die läuft nicht so richtig. shit, hab ich irgenwie die maschine kaputt gemacht? wie könnte ich zwar, aber doch.. bei fremdem material hab ich immer etwas schiss, dass etwas kaputt gehen kann.

fredels knackärschli leuchtet mir schon von weitem entgegen, er macht sich bereit zum duschen? wie auch immer, jetzt muss er die maschine flicken.. ich stürme zu ihm und erzähl alles und werde beruhigt.. es liegt nur am fehlenden wasser, das hat rene grad abgestellt... ufff.... fredel geht nochmal anstellen und somit kann der letzte sud gemacht werden. wir nützen das wasser auch für eine gemeinsame dusche und geniessen den vielen platz da drin ;-). tut das gut, den körper in kaltes wasser zu hüllen und dann in den bademantel. zuhause beginn ich mit den vorbereitungen für tomatenspagetti und hol dann die letze wäsche.

als fredel das wasser wieder abstellen will kommt er länger nicht zurück und ich geh mal zu ihm rüber.. irgend ein problem, einmal mehr. auf dem terässli des alten hauses treff ich auch auf nicoletta und den moudi. ja, der katzenmann ist wieder ins alte heim umgezogen ;-). so meint das auf jeden fall börni. hauptsache ihm ist wohl, so mein ich. wie auch immer, ich plaudere noch ein wenig mit nicoletta und sie schenkt mir ein paar orangen, danke! den moudi kraul ich ein klein wenig und frag dann fredel wann er nach hause kommt. ich bin ja schliesslich am kochen ;-). der ist aber mit börni so in die sache wasserpumpenprobleme vertieft, dass ich keine antwort kriege.

nun gut, ist auch egal, tomatensauce kann ja nie genug lange kochen. ich mach mich auf, die qigong übungen das erste mal dieses jahr zu machen. tut so richtig gut. ich ertapp mich zwar bei gedanken wie: schade, wenn der katzenmann nie mehr ins matzmobil kommt, aber als ich das fredel kundtu ist es auch schon draussen und entschärft. ich kann in ja besuchen. odä? das gibts eh noch viel. wenn mich irgendwas beschäftig, dass ich eigentlich doof finde, oder zu wenig wichtig für so viel gedanken, dann red ich am besten mit fredel und bin einfach nur ehrlich und dann ist es draussen und verliert an wichtigkeit.. so kann ich der spirale nach oben vorbeugen. ja, kenn mich ja auch schon eine weile..

bald sitzen wir draussen auf unserem terässli und geniessen eine schale meisterspagetti und plaudern und sehen der sonne beim untergehen zu, dem mond beim aufgehen, geniessen die frische luftzufur, den duft der frischgewaschenen wäsche und dann mein fredel, er hätte eine katze gehöhrt. tatsächlich kommt die tusse rasch auf besuch und dann kommt das einkaufsteam vom plattensuch-maraton zurück. alle vier sind geschafft und müde und wir beiden, sitzen noch einem moment da und kriegen besuch von dani (oder andi? ich hab immer ein geheu mit dem namen ;-) und er bringt uns eine prallvolle eierschachtel (haben wir nun, so eine aus plastik ;-). ja hei, wir geben sieben eier raus und kriegen 12 zurück? gute zinsen.. danke!!

dani erzählt uns rasch, was sie alles erlebt haben und alle drei schauen wir zum globular rüber, zu der erleuchteten kuppe, dem mond der dahinter aufgeht und eben auch so voll leuchtet... sieht einfach genial aus! hoffentlich schlafen alle gut heut nacht. wir tun das alsbald, leider ohne moudi im haus ;-)... aber ich hab ja fredel, der mir eh das wichtigste ist!! ich zieh mir noch eine engelsessenz, als mir der katzenjammer fast etwas raufkommt (gibts ja nicht.. wär ja schon interessant, was da alles zusammenhängt was ich noch nicht weiss). relax, heisst die esenz und ich schlaf schnell, relaxt ein ;-).

es ist auch heute morgen nicht sehr früh als wir aufwachen. die sonne steht schon am himmel, aber unser zmorgen terässli wo wir zusammen kaffe schlürfen ist noch angenehm im schatten.

ich weiss schon genau was meine erste tätigkeit heut morgen auf dem bau sein wird. das gestern aben begonnene projekt muss noch gelöst werden. als ich im hangar drüben mein werkzeug zusammensuche, ist die gesammte chlenische bautruppe bereits am arbeiten. don rene hat allen eine arbeit zugeteilt, und es scheint als hätte nie ein unterbruch stattgefunden. mein morgen steht ganz im zeichen des auffindens von fehler strömen. nach dem vierundfünfzigsten mal zwischen hangar und gäste globi hin und her wandern habe ich aufgehört zu zählen.

geraume zeit später ich glaube es war kurz vor mittag kann ich den fehler endlich eruieren. dasselbe problem habe ich schon mal gehabt auf dieser baustelle, und ich hoffe nun dass sogar ich endlich was draus gelernt habe. als ich nämlich die kuppe eingezogen habe, schnitt ich die drähte ab und liess ein gutes stück ohne isolation hängen. als ich nun strom geben wollte, hatten erde und neutralleiter kontakt, was den fehlerstrom schutzschaltern überhaupt nicht gefällt. so knallte mir, obwohl auf den drähten kein strom war der schalter raus.

die zeit bis zum mittag helfe ich dani die schattenspendende store vor dem globular zu spannen. genau zum zmittag können sich die bewohner auch im angenehmen schatten ausruhen. schnitz hat uns einen herrlich frischen salat zubereitet den wir in aller gemütlichkeit auf unserem terässli verspeisen. bei der bruthitze von 35° ,darf anschliessend ein mittags schläfli oder siesta wie es eingefleischte chilenen nennen oder fiesta wie es wohl nur gudi nennt abgehalten werden.

als ich wieder auf die baustelle komme, ist rene schon dabei die spritzbeton maschine auf den neusten stand der dinge zu bringen. morgen soll schon wieder gespritz werden. ich melde mich freiwillig die beiden türen vom quincho = grill semi globular anzuschlagen. die türen vom musterhaus welches lange in schlieren gestanden ist, sind zwar etwas zu hoch, aber mit renes rinder trenn fuchsschwanz ( das ist seine gewaltige elektrische säge mit welcher er am morgen nach der munimetzgete juan carlos geholfen hat den muni in der mitte auseinander zu trennen ) ist das kürzen kein problem.

jimmijacks inklusive sandani machen sich mitte nachmittag auf, sämtliche plättliauslagen rund um santiago zu erkunden. als sie losfahren, lässt rene gleich noch seinen wassertank einlaufen. dies hat einen druckabfall bis gar kein wasser für alle anderen leitungen zur folge. zum glück hat er mich vorgewarnt. denn als ich mit dem türenanschlagen fast fertig bin - ich wollte noch nicht ganz fertig machen, sonst hab ich morgen nichts mehr zu tun - kommt schnitz zu mir, dass mit der waschmaschine wohl etwas nicht ganz stimme, oder diese gar kaputt sei. ich kann sie beruhigen, und schalte die wasserversorgung nochmal auf direkt leitung um. so kann schine ferig waschen, und wir während die sachen sauber werden, die hangar dusche einweihen.

frisch geduscht, sauber geputzt und dargetan, geh ich dann wieder nach vorne den tank han wieder öffnen. auf dem vorbeiweg schlägt börni vor, man könne gleich die pumpe einschalten, damit dann alle genügend druck haben. gute idee, so schalte ich doch gleich noch hurtig die pumpe ein und geh dann essen, ich hab nämlich einen riesen hunger. aber wie das so ist mit pumpen und wasser, diese zwei sachen gehen nie hurtig. als ich die pumpe einschalte tschättert das teil wie wild. das lüftungsrad schleift am gehäuse. dies an und für sich ist noch nicht so schlimm, aber das ding läuft und läuft und läuft und kommt nicht über 2,7 bar hoch.

ich bin schon leicht genervt wenn ich nur wasserpumpe hör, aber es bleibt mir nichts anders übrig als das werkzeug zu holen, und am druck etwas rumzuschrauben. schine erkundigt sich mal noch, ob es länger gehe wegen dem znacht, und börni kauert mir hilfreich zur seite.... ich habe eh nicht vor den feierabend im graben zu verbringen und verkünde dass ich nicht lange rumschrauben werden. schliesslich will ich ja morgen auch noch was zu tun haben.......

so ist es dann zum glück auch. nach einer viertelstunde hab ich den druck aufs nötigste reduziert und die pumpe stellt auch nach erreichen von zwei bar was für den normalen hausgebrauch - in chile - vollkommen genügt. nach dieser aktion ist dann aber endgültig feierabend, und ich renne förmlich vom hunger getrieben nach hause. aber die spagutz sind noch nicht al dente und ich muss mich noch eine weile an der angenehmen abendsonne mit berichten aus dem globetrotter gedulden.

zum sonnenuntergang serviert mir dann schine aber ein weltklasse tomaten schinken gemüse sösseli mit spagetti auf dem terässli. gemütlich und verliebt sitzen wir zwei zusammen, geniessen das feine znacht. nach dem essen beobachten wir unsere nachbarn wie sie vom erfolglosen plättli einkaufsrummel zurückkehren. erst sind sie im stau gesessen, dann hat sodimac, yolito und company alle die selben plättli, aber sicher nicht die welche sie gerne hätten. als sie dann aber beim grössten plättli importeur einfahren wollten, war dort gerade mal der general streik ausgerufen worden, und die plättlifrage bis auf weiteres auf die pendenzen liste verbannt.

wir hoffen dass sie nicht von diesem erlebniss träumen werden. wie sicher nicht. aneinander geschmiegt schlafen wir ein und werden erst morgen wissen was wir geträumt haben........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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