wir haben relativ lange geschlafen und ich setzt mal kaffe auf, mach meine beinübungen und dock nochmal an fredels schulter an. draussen wirkt es ruhig, windstill.. aber ein blick aufs wasser zeigt, da draussen hat es sehr wohl luft ;-). soniky spielt stiller haas mit einem guten morgen lied (den worten: guetä morgä, truäbi figä ;-), wir stehen auf und schlürfen kaffe. fredel hat sogar daran gedacht, die eier zu kochen für die sösseli heut abend. nicht schlecht.
dafür wird mir halb schlecht, als er sich dem abwasch hingibt.. nun gut, hingabe kann man das nicht nennen, er schwenk die gläser ohne mittel aus und die pfanne mit all dem eiersabber drin auch.. mich dünkt, wennschon dann schon richtig und ich mach den ganzen rest, den er nicht abgewaschen hat auch noch.. bin selber grad etwas erstaunt, wie fest mich das nervt.. aber es ist so und ich lass es raus. zusammenräumen tun wir dann in stille und als ich die motoren starte geht es eher wortkarg weiter. ich versuch es ab und an mal mit konversation und irgenwann ist alles wieder entspannter. ich erklär fredel nochmal, was mich genau genervt hat und er meint: musst dich nicht nerven.. jajajaja.. müssen nicht, aber ich hab es getan.. im fall.
weiter geht es dem traful-see entlang und wir kriegen aus und einblicke in geniale natur. der wald ist verwachsen, unendlich viele baumriesen ragen gen himmel, ab und an schlängelt ein bächliein richtung see, dann wieder weisse sandstrände, grüne matten und dann verschluckt uns der urige wald wieder und das moos leuchtet. mir gefällt es extrem gut.. hier muss es wimmeln von gnomen. fredel will sich dann aber nicht zu ihnen gesellen ;-). im ernst.. mir kommt das wort: wünschelwald in den sinn.. der wirkt so wie im märchen, so richtig wie ein wald sein sollte. gut, in der schweiz wäre sicher alles aufgeräumt.. aber hier lässt man die natur walten wie es ihr gefällt..
die strasse ist recht gut und wir fahren und staunen und fahren und geniessen.. argentinien hat schon viel zu bieten. ein kleines dorf entzückt uns mit schönen holzbauten, dann wieder munter natur.. ab und an ein auto, sonst nur wir und der wald und der see und der himmel mit den weissen wölklein.. wir sind schon verwöhnt, was wir alles sehen dürfen. in solchen momenten möchte ich ewig reisen. am ende des sees hat es nochmal einen camping, aber wir fahren weiter und erreichen alsbald die "hauptstrasse".. hier wird wohl eine asphaltstrasse geplant.. sie sind am bauen und wälzen und umgraben.. uns schüttels ab und an recht durch und wir haben deutlich mehr verkehr hier.
gemütlich lenk ich unser haus weiter gen norden und dann erscheint neben uns ein fluss, und was für ein fluss.. glasklares wasser plätschert da neben uns, ergiesst sich über mossbewachsene steine, unterspühlt die baumleichen, die quer und längs über dem wasser liegen, es kurvt um flussbiegungen und dann weiter.. wow!! was für ein schönes nass.. rundherum alles grün, alles ursprünglich, einfach natur pur.. gut, die strasse wo wir drauf fahren.. aber die vergisst man vor lauter herie eigentlich und sieht einfach nur natur, farbenschauspiel, schönheit und pures sein..
eine schöne matte zieht an uns vorbei. der perfekte platz.. aber hier ist nationalpark und man darf nur an signalisierten stellen campen.. das tun wir doch, schweren herzens respektieren. wobei, wir werden belohnt.. an der nächsten brücke geht es eine erdstrasse rauf und wir können unser haus direkt ans wasser stellen. offizieller, wunderschöner, gratis camping platz.. auf einem schild wird hingewiesen, dass wir etwas den katzen abschauen sollen.. nähmlich, die losung (von friedel gelernt) zu vergraben.. büsi ;-)).. wir machen einen ersten erkundungsgang und fotografieren, filmen und sehen einfach nur das klare wasser, beziehungsweise den grund.. das wasser ist echt fast unsichtbar.. fredel hält nach fischen aussschau, ich mach ihm nicht grosse hoffnungen.
ich bin ja auch sehr korrekt, und ohne (superteueres) patent würde ich nicht fischen.. aber er muss es selber wissen. was ich weiss.. mich gelüstet nach einem spaziergang. ich schnalle rechte schuhe an und verabschiede mich am kleinen nebenbach von fredel. zu fuss ist alles noch schöner, man kann sich auf details achten und die formen und farben, die da die natur hingezaubert hat, besser wahrnehmen.. ich geniesse, ich bin irgendwie seltsam drauf, ab und kullert eine träune über meine backe.. aber ich lass es und dann geniess ich wieder, lauschen den vögeln, schau in das wasser des flusses, nehm die vielen moose wahr und die genialen bäume sind meine freunde da draussen.
rund um mich rum einfach nur natur pur.. was ist es schön hier. auf dem rückweg leg ich mich auf die natürliche liege und schliess meine augen.. versuche nur die vögel zu höhren, dann nur das wasser.. sich einem hingeben.. aber das gelingt mir nicht immer.. gedanken schleichen sich ein: was machst du heute noch alles? stricken, schreibe.. also ins jetzt zurück.. bitte ;-). sicher 20 minuten lieg ich da, setzt mich dann noch hin, lass meine beine baumeln und staun ab der grünvarianten, ab dem flugverkehr, ab der geräuschkullisse und immer wieder ab den klaren wasser. was geht es mir gut..
etwas ruhe hat mir gut getan, ich mach mich auf den rückweg.. mit einem "klick" weisen mich meine engel darauf hin, dass etwas an meiner kamera fehlt.. ich ertaste mein objektiv und siehe da, der deckel fehlt.. schon irgendwie seltsam, dass das klick-geräusch mich an das errinnert hat.. danke liebe begleiter.. ich geh nochmal an den pausenplatz und da liegt der schwarze deckel.. nochmal geniess ich die gleiche strecke, geh mehr am wasser entlang, schau nach fischen, finde keine ;-). zuhause sitzt fredel am compi und ich tu ihm bald gleich.. fotos anschauen, tagesberichte schreiben.. die zeit geht um.. und als fredel vorliest bereite ich schon mal etwas sösseli..cesancrem for president!! danke nochmal an ilona und wolf, für den hinweis!!
wir beschliessen, wir machen viele saucen um morgen beim resten fleisch auch noch zu haben.. guter plan. fredel kann es nicht lassen in sachen fischen auszurücken, ich schreib noch ein paar zeilen. ich schau mir noch ein paar fotos von unsere homepage an, was haben wir in den letzten monaten so gesehen, klick und wir sind drin, schon genial.. als fredel vom fischerausflug zurückkommt will er mir meinen traummann auf den bildschirm zeigen, den hat er extra für mich gefunden.. nun gut, in einem billigen sexfilm würde der passen ;-). da nützt auch nichts, dass er brat pit mässig die angel auswirft ;-).
fredel zerkleinert den mocken filet draussen und bescheert mit den fettstücken den hugo-freunden einen glückstag.. auch wir haben so einen, seelig sind wir, als wir dei fleischstücke in der boillon baden und dann mit den meistersösseli verfeinern.. uns geht es doch einfach gut, prosit!! als das grosse geschlemme durch ist, der film auch, realisieren wir erste, dass es grad eben mal sieben uhr ist ;-). nun gut, wir waren wohl etwas im fieber in sachen znacht bereiten ;-). nun gut, so haben wir noch etwas zeit zum verdauen, auch gut. fredel geht nochmal zu seinem fischerfreund alias sexsymbol ;-) und ich zieh mir das ein oder andere katzenbild rein.
dann kriegen wir besuch vom strubelwubbel-rinderkind und wir verfüttern ihm etwas altes brot.. der kleine bruder kommt auch noch, ist aber nicht so frech wie der grosse. ich nähere mich dem gefrässigen kollegen und streck ihm die hand hin.. nun gut, die fuchte riesennase des rinderkindes hält mich dann doch ab, totalen körperkontakt zu suchen ;-). noch etwas stricken und dann gut nacht.. wie war das mit den kondoren?
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schnitz steht schon auf und braut kaffe. wir sitzen in der gemütlichen stube, und beobachten das ältere päärli die gestern noch mit pw und zelt eingefahren sind. die beiden waren offensichtlich ein bisschen vor uns wach und ziehen schon weiter.
während ruscheli die einsamkeit auf der grossen aussentoilette geniesst, wasche ich schon mal ein bisschen ab. aber vorsicht, dies ist genau der auslöser eines mittel massiven zwischen zicken alarms. ich habe die erste regel des abwasch knigges nicht beachtet, und die beiden kaffe becher ohne! abwaschmittel ausgespühlt. die folgende diskussion bezüglich dieses themas und verwandtem , welche sich dann auch noch während zwei stunden der fahrt immer wieder anbahnt, ignoriere ich willentlich verscuhe die ansätze im keim zu ersticken und verziehe mich in meine eigene welt.
so bin ich einmal der grosse böse wolf welcher in diesem dunklen von abgestorbenen baumstrunken gezeichnete, und unübersichtlichen wald die grossmutter ( schine ) zerfleischt, und ihr grosskind das rotkäppli gleich dazu, da jung flleisch eh besser und zarter schmeckt als die alte unberechenbare runzelige zicke. kurz darauf bin ich die hexe welche nicht nur hänsel sonder auch gruscheli gefangenhält, und diese, trotz ihres gejammers, mäste und mäste und mäste. aus diesem traum werde ich geweckt, weil schine wohl ihre eigene vorstellung hat, und ihren nutzlosen mann - der kann nicht mal abwaschen - im dichtesten wald zwischen knorrigen wurzeln und von moos überwachsenen riesen stämmen, bei den gnomen und kobolden aussetzen will.
mit dem lichteren bewuchs, und einem schmucken dörfli im märchenwald heitert sich dann auch unsere stimmung wieder auf, und wir finden zu normaler konversation zurück. die fahrt geht weiter, immer in ufernähe des lago traful. ab und an passieren wir einen organisierten camping, und an vielen schönen plätzen stehen wieder campieren verboten schilder. aber wie wir schon bemerkt haben exisitieren hier nicht nur verbote, sondern auch geniale plätze. kurz nach einem abzweiger der zur guardia parque und einem weiteren organisierten camping der sfr. 3.-- pro person und nacht kosten würde, fahren wir wieder an einen bach, mit herrlichster wiese.
schine folgt der kiesspur bis wir von der strasse nicht mehr sichtbar sind. hier installieren wir uns. direkt am ufer, ein ebener platz ein paar bäume um uns herum, und überall kleine sandbänke. die parkverwaltung hat schilder aufgestellt, auf welchen beschrieben ist, dass uns die katzen etwas tolles vorgemacht hätten und wir sie imitieren sollen. ein kleines loch welches nach getanem geschäft wieder zugedeckt wird helfe wunder. und so sieht man hier wenig bis gar keinen weissen papierschmuck an und in den büschen.
wir spatzieren beide ein bisschen dem bach entlang. das wasser ist so klar und sauber, dass man jeden stein darin sieht. und wo man jeden stein sehen kann, sieht man auch andere dinge. ich entdecke nahe dem ufer einen blinker im wasser liegen. auch mit einem ast kann ich das ding nicht erreichen, also geh ich nach hause und hole schines katzendompteuren stock, und meine fliegenfischrute dazu. komischweise hab ich auch gleich noch die rolle und eine mücke in der jackentasche gefunden. so muss ich nach erfolgreicher evakuation vom blinker auch noch zwei drei schwarzfischer würfe machen. das ganze macht aber nicht wirklich spass, und ich brech die übung ab.
zuhause wartet eine sinnvollere arbeit auf mich. auf dem naturtisch vor dem terässli schneide ich das fett vom filet weg, und schine widmet sich derweil den sösselis. ich schneide das schmalere stück des filets in mundgerechte stücke ( mein mund wohlverstanden ) und die fett resten werden in sichtweite von unserem küchenfenster ausgelegt. dies bedeutet dann auch eine riesen party für unsere hugo freunde. unsere willkommen in argentinien feier kann beginnen. mit einem resten martini, stossen wir an, öffnen dann eine flasche wein, und geben uns den gelüsten unserer leibspeise hin. begleitet wird unser geschlemme mit einem film, und wie von geisterhand leert sich ein saucen schäli nach dem anderen.
nach dem rest abwasch - um diskussionen zu verhindern hat schine den vorabwasch erledigt und sicherheits halber genug abwaschmittel reingetan - mach ich einen kleinen verdauungs spaziergang, filme einen fuchtelfranz = fliegenfischer welcher einen lehrgang in: nicht wedeln sondern werfen vertragen könnte. als wir zu bett gehen ist noch nicht wirklich spät, draussen noch hell, aber für uns zeit zum schlafen.
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