tagebuch 13. dezember 2006
argentinien / el rincon - lago traful


wir fliegen durchs blumenmeer / mail von seilers!!! ab nach bariloche....
in der nacht hat es geregnet und der morgen empfängt uns grau in grau.. aber auch das ist schön mit blick auf den grossen see.. das erste fischerboot fährt raus und zieht eine schneise in die wasseroberfläche.. meine übungen sind bald gemacht, kaffe intus, spanischwörter aufgeschrieben, alles zusammengeräumt.. das geht ja flott. fredel zahlt noch unsere schulden und ich lad ihn am eingang auf.. der himmel hat unterdessen schon wieder blaue flecken und somit kann die szenerie, die auf uns wartet, ab und an im sonnenglanz erleuchten..

wir sind hin und weg.. die strecke im frühling ist der hammer. wie immer bestaunen wir die schönen wurzelbauten und kunstwerke am wegesrand.. dazu kommt diesmal aber noch ein blumemmeer, das uns umringt, der see, der noch schöner scheint als sonst.. wow! endlose streifen an ginstergelb, dann die gut duftenden blumen in pink, rosa, weiss, violett die im wind tanzen, die schönen sandstrände mit dem türkis wasser, die kleinen flüsse die sich in den see ergiessen, die schönen bäume.. wir kommen echt nicht aus dem höhenflug raus.. was ist es schön hier.. nun gut, auch hier könnte man leben, das skigebiet grad um die ecke.. klar, etwas rauhes klima.. aber man kann es sich schon einrichten, das sieht man gut..

an uns schiessen immer mal wieder fahrzeuge vorbei.. in argentinien fährt man schneller, ganz vergessen ;-). aber man winkt uns auch mehr zu.. wir winken zurück, singen, machen fotostops wo wir auch grad noch eine nase voll blumenduft einsaugen, fredel filmt was das zeug hält und die autos schiessen an uns vorbei, die busse erst recht ;-). winke winke ;-). bald machen wir die schlaufe nach bariloche und an der polizeikontrolle will niemand was wissen von uns. wir haben schon die standart antworten bereit gehabt: wir kommen von.. wir gehen nach.. ;-). ist immer gut.. am pare (stop) beim bahngeleise hält niemand an, auch dies ein klares indiz, wir sind nicht mehr in chile.

bariloche kennen wir ja schon, bald ist das matzmobil am stammparkplatz, wir rücken aus und kommen zum schluss: einkaufen mit leerem bauch, schlechter plan. im einkaufszentrum-kaffe bestellen wir schinkenkäsetoast und versuchen die mails runter zu laden. da war doch ein kleber: WIFI zone.. ich bin extra nochmal zum matzmobil um meine vaio dame zu hohlen (hatte grad das berdürfnis nach etwas bewegung)... aber irgendwie komm ich nicht rein.. was solls, bald sitz ich im stamm internetkaffe und bin WIFI mässig online. die leitung ist heute aber so was von langsam, dass wir nur das nötigste beantworten..

und eines ist nötig: die antwort an seilers.. ja, mami und papi seiler haben uns ein e-mail geschickt.. mit fotos dazu.. ich kann es noch heute fast nicht glauben, wenn ich die zeilen tippe (ist schon 3 tage später ;-)... ja, die nachbarin hat internet und wo wurde es möglich.. genial.. ich freu mich auch sehr über ein mail von marco.. ja, vermiss ihn ab und an schon.. wir hatten es schon gut in der fashionpoint ag.. als wir alles gemacht haben gehts zum einkaufsladen.. in meinem hinterkopf schwirrt der gedanke, oder besser die worte von mercedes: im norte hat es mozarella, richtigen mozarella, den gibt es überall!! ich versuch mich nicht zu fest darauf einzustellen, ein guter plan.. einmal mehr find ich keinen käse meiner träume.. ja, mercedes.. ich seh vielleicht nicht so gut.. aber das wahr mal wieder nichts ;-).

dafür decken wir uns mit dem ein oder anderen argentinien-technischen ein. erstehen auch pflegeprodukte, die hier doch ein klein wenig güstiger sind, hiefen 1.5 kg filet in den wagen und schmücken das mit cesancrem (quark).. ja, das geschlemme kann beginnen ;-). gegen ende des einkaufsrausches bin ich schon etwas angeschlagen.. ja, so viele leute laugen mich eifnach aus.. fredel meint noch: ich hätte mich gut gehalten.. danke.. aber jetzt bin ich listo. beim rausfahren will fredel noch eine fischerlizenz erstehen und es werden dann nur ein paar fliegen daraus.. ja, das fischen ist hier teuer.. für eine woche ist es echt übertrieben.. da müssen wir mal eine ganze saison in den seen und flüssen sein..

also weg, raus, natur wir kommen. und was da wieder für eine natur auf uns wartet. zuerst kommt alles etwas einödig daher aber dann wachsen da felsnadeln in den himmel, glatte felsflächen leuchten im sonnenlicht, der fluss in tiefblau plätschert dahin, die schönen bäume, die hellen ufer.. wow!! auch diese strecke hatten wir schon gefahren, aber ist uns damals nicht sooo eindrücklich vorgekommen. mama und papa leissinger haben noch gesagt, da ist es schön und wir dachten.. geht so.. aber sie hatten recht.. wir fotografieren und filmen und staunen und geniessen.

eine schotterstrasse bringt uns ins nächste tal, dass mit noch inposanteren und skurileren felsformationen auf uns wartet.. wow, echt nur wow!! so fliegen wir über die piste und fotografieren und staunen... was da wieder für eindrücke auf uns einwirken.. viele! der wind treibt unterdessen dunkle wolken über die szenerie und wir werden ab und an fast vom weg gefegt.. pha, natur pur, wir sind ein furz darin.. es folgt ein riesen see und an einem aussichtspunkt dünkt es mich, wir sollten da grad bleiben und uns installieren für eine nacht.. vor wir noch verblasen werden.. aber fredel hat das bessere gespühri und meint weiter: etwas höhe vernichten und wir sind auf einer saftig grünen wiese, grad am see, windgeschützt, für uns, neben uns monstergrosse urbäume.. was geht es uns gut..

ja, das ist übrigens ein gratis camping.. ofiziell.. das kann nur argentinien bieten.. echt.. wir richten uns ein, ich mach mich auf eine fotosession ans wasser auf und tu dann noch die qigongübungen unter den riesenbäumen machen. auch lehn ich mich an einen dicken stamm um dessen energie zu saugen.. danke! das fleischfondue haben wir verschoben, es ist schon spät. ich bereite tomaten zu einem tom-moz salat (ohne richtigen mozarella ;-) und fredel gönnt sich ein kaltes plättli. wir höhren noch einen schwank aus der weltgeschichte, schauen einem grossen haasen zu, der über die wiese hüpft und dann mach ich den abwasch..

im bett wird der gameboy gewürgt, die stricknadeln geschwungen und etwas gelesen.. durchs dachfenster schau ich den baumkronen zu, wie sie im wind schaukeln.. schöner fleck hier... gut nacht.

als wir endlich aufstehen, fahren die ersten fischerfreunde schon mit dem boot raus. wir machen erst mal zmorgen kaffee, und dann suche ich den chefe des campings um unsere übernachtung zu bezahlen. 12 peso kostet die übernachtung. 180 peso der saison standplatz 60 stutz für ein halbes jahr camping am see inklusive boot standplatz....

wir ziehen trotzdem weiter. bariloche lockt mit einem mocken fleisch fürs bourgignone und sonstigen lebensmitteln wie kaffe ect was hier in argentinien halt doch ein stück günstiger ist. auf der, gut hundert kilometer langen fahrt bis dahin, begleiten uns unerschöpfliche blumenmeere, ginschter aleen, tiefblaue farbtöne vom see und die schmucken naturholz hexen häuschen an jeder ecke. das ist argentinien wie wir es lieben, und wir saugen die ersten zwei stunden fahrt so richtig auf. obwohl wir auch diese strecke schon einige male gefahren sind, ist alles wieder wie neu, noch nie gesehen.....

anders dann in bariloche. zielstrebig fahren wir neben gas oski - respektive seiner tochter die aber leider nicht zu sehen ist - vobei und parkieren in der, uns schon wohlbekannten seitenstrasse. nachdem wir alles verstaut und verriegelt haben, machen wir uns mit rucksack ausgerüstet auf die einkaufstour. um nicht unseren kulinarischen gelüsten zu erliegen, schlägt schine vor, im zentrum wo sich alle treffen- kaffes und restaurants hats ohne ende - einen zwischen imbiss in form von toast sandwiches zu uns zu nehmen. am eingang empfängt uns ein grosser wifi kleber, und schine macht gleich kehrt um, und holt den kompi. aber mit empfang ist nichts, und wir müssen um die ecke ins internet kaffe.

der kleine umzug hat gelohnt, und die überraschung in unserem elektronischen briefkasten ist gross. es geschehen wunder. wir haben doch tatsächlich das welt aller erste mail von meinen eltern erhalten. es ist nicht so, dass sie sich nun mit lap top und breitband ausgerüstet hätten, aber bei frutigers ist alles vorhanden, und mami isabelle hat die nachricht aufgesetzt welche anne louise uns dann übermittelte. die überraschung ist gelungen, und wir freuen uns wie kleine kinder über das mail. danke sehr, und bis zum nächsten ma(i)l.

dann stürzen wir uns in den einkaufsladen. schliesslich will ja die ankunft in argentinien mit einem rechten mocken fleisch gefeiert werden. neben dem fleisch wandern dann auch noch martini, ein 500 gr pack paprika edelsüss ( schine war auf entzug ) etwa vier pack getrocknete zwiebeln, weihnächtliche nougat riegel 200 gr für 45 rappen natürlich quesan creme für die sösseli ect ect in unser wägeli. der ganze einkauf beläuft sich dann summa summarum doch auf beachtliche sfr. 145.-- gut das filet war fast eineinhalb kilo schwer und von den zahlreichen pflege produkten waren zwei deos gleich teuer wie der bitz fleisch....

im nu ist erst mal alles im profisorisch umfunktionierten vorratsschrank vormals bad verstaut, und ich führe unser heimetli wieder aus bariloche raus. an einem kiosco leuchtet mir förmlich das plakat von wegen fischerei permis entgegen, und ich will mir so ein ding erstehen. im laden werde ich dann aufgeklärt, dass der wisch für fremde und eine woche 180 pesos = 90 sfr kostet. mag für europäische verhältnisse nicht viel sein, aber dass dann die einheimischen 30 pesos für die ganze saison bezahlen müssen, leuchtet mir nicht ein. ich lass das permis sein, und kauf der verständnisvollen frau dafür ein paar kunstvoll gebundene mücken ab.

dann geht unsere fahrt weiter. dem rand des grandiosen und sehenswerten national parkes nahuel huapi entlang. auch diese strecke sind wir schon gefahren, aber der frühling respektive frühsommer hat alles verzaubert und verändert. nach fünfzig kilometern biegen wir dann ab, und fahren dem herzen des nationalparks entgegen. lago traful heisst der see welcher von bergen, felsen und unglaublich märchenhaften wäldern umgeben ist. überall sind schilder, dass hier und da das campieren verboten ist, diese kleine bucht ausdrücklich nur zum picknicken besucht werden darf, und man den müll doch bitte wieder mitnehmen möge. schon bald beängstigt, keinen standplatz am see oder an einem bach zu finden, will schnitz auf einem aussichtspunkt oben übernachten.

aber keinen kilometer weiter, kommt dann das schild der erlösung. hier freier camping. eine riesige wiese mit gewaltigen, knorrigen uralten bäumen drauf, direktem seeanstoss und keiner menschenseele weit und breit. das haben wir gesucht. aber es ist bereits recht spät für ein festtagsessen, das hat schnitz schon während der fahrt bemerkt. so kommt es, dass sie schon ein alternativ menu geplant hat. für mich gibts ein kaltes plättli, und sie gönnt sich einen tomaten mozarella salat. danach wird nicht lange gefackelt, abgewaschen, das licht gelöscht und geschlafen....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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