tagebuch 07. dezember 2006
chile / am rio manso - parque national alerce andino


fährtag fast mehr auf dem wasser als auf der strasse
im nachbarhaus ist schon früh tätigkeit wahrzunehmen ,-). sogar einen grundstückwechsel nimmt das haus vor, oder eher eine neue ausrichtung der sonnenterasse, oder so ;-). wir beiden dösen noch eine weile in unserem gemütlichen bett rum, kuscheln rum und stehen erst auf, als team fripe schon wegfährt.. aha.. guten morgen sonnenschein, fähre, wir kommen, nach kaffe und kuchen ;-).

neue spanisch wörter trau ich mir heute nicht zu, hab die von gestern noch nicht mal recht drin ;-). wir räumen gemütlich zusammen, machen alles fahrbereit und plaudern dann angeregt auf der fahrt zur fähre. schönes tal, wir kommen mal wieder, irgendwann... nun gut, die erste fähre ist schon weg, somit auch team fripe, wir sind alleine am "steg" und setzen uns ans wasser. luftblasen steigen aus dem boden auf, der wind zeichnet muster auf den fluss, blätter schwimmen wie kleine schiffe an uns vorbei, libellen zeigen ihre flugkünste, wir plaudern, sinnieren und sind da einfach, in aller ruhe.

ab und an zieht ein jetboot an uns vorbei, 2 fischergäste, ein guide und die devise: auf keinen fall jemandem winken! wir tuns doch und fredel hält alles auf film fest. ich werf steine im flachen winkel aufs wasser, die einen springen weit raus, dreisprung, viersprung, fünf oder mehr.. die anderen klatschen einfach durch die wasseroberfläche und die ringe breiten sich aus, fredel grinst ab meiner koordinativen stärke.. aber ab und an gelingen mir würfe, die ihn ebenso erstaunt dreinschauen lassen. so geht das. er filmt den fluss, seine schnitte (wenn sie dann, für ein paar sekunden, mal nicht am nasenböggen ist), die berge, den wasserfall im hintergrund.

auch wird noch der müll entsorgt, in spiegel-heft das system einer wäschhänge studiert, das grosse schild mit den bauangaben für die strasse verdutzt angeschaut (ende der bauetappe um 2002 ;-) und dann kommt das schiff mit ladefläche fürs auto, oder eben das matzmobil. aber das teil legt nicht da an, wo wir sind, also noch etwas weiter fahren und die schon bekannten menschen grüssen. fredel kriegt grad rüffel, dass er dem team fripe verraten hat, was wir zahlen und der lustige herr im orangen overall (muss ein seelenverwandter von mir sein) bittet noch um einen matzmobil-führung. wir plaudern, lachen und er kann es wiederum nicht verstehen, dass ich fahre, nicht der mann ;-). der mann muss ja schliesslich filmen.

in einer halben stunde wird es losgehen, "nüd verjufflä".. ich lenke unser haus rückwerts auf das boot und das ist heute ein einfaches, sind wir doch die einzigen mit fahrbarem untersatz. ein paar fussgänger hat es noch, ein deutscher dabei mit dem wir etwas plaudern und den wir dann auch mitnehmen bis puelo.. die überfahrt ist wunderschön, der grüne see, der blaue himmel mit weissen fluffywolken, die weissen schaumkronen auf den wellen, das weisse geländer des bootes, die orange schwimmweste die im wind flattert, schöne kontraste, schöne gegend. wasserfälle stürzen über die bergkuppen und wir sind da, geniessen die ausblicke.

höhrt sich ja immer gleich an, wasser, himmel, erde.. aber ich kann mich an der natur hier nicht sattsehen.. im fahrerhaus mach ich es mir gemütlich, sing zu sina und bin einfach nur zufrieden mit mir und der welt, tut gut. das matzmobil wippt im takt und nach einer halben stunde oder etwas mehr, sind wir wieder auf land. dem netten arbeiter stecken wir noch ein trinkgeld und schwups sind wir wieder bei team fripe angelangt. die sind nicht, wie auf der zeichnung vermerkt (die hat uns der fährimann gegeben) bei tito, die stehen am supermercado und in dem kaufen wir dann auch grad noch etwas brot und eier (in allen herren farben, grün, beige, weiss, braun ;-).

unsere reisefreunde haben auch entschlossen, noch etwas südlicher zu fahren, noch weiter als wir. sicherheitshalber verabschieden wir uns schon mal, falls wir uns nicht mehr über den weg fahren.. machen wir es kurz und schmerzlos ist die devise, winke winke und weg sind wir.. an der nächsten kreuzung schon wieder ein treffen und dann zieht der rote pfeil des weges.. etwas später aber steht das schöne fahrzeug wieder still?!? was ist los? eine schweinefamilie muss fotografiert werden, zu recht.. die kinder sind in allen herren mustern und farben um dei mutter rum.. jöhhhh.... auch wir knipsen und dann entfernt sich die staubwolke des roten pfeiles mehr und mehr..

auf uns wartet eine geniale fahrt dem fijord entlang, der meerarm leuchtet, die schaumkronen machen ihren kontrast rein, der himmel und die wolken, die boote und fischfarmen als farbtupfer auf dem wasser.. wir durchfahren dschungel-stücke mit kleinen bächen in denen sich das wasser am saftigen grün in fäden runterzieht und dann wieder auf glattgewaschenen felsen tummelt.. genial! die rabarber-pflanzen haben blätter so gross wie perserteppiche, grosse perserteppiche ;-). einfach hammer die gegend.. es verschlucken uns felsige, kleine schluchten und spucken uns am meer wieder aus. über uns tronen glatte felswände, die sich ab und an bis ins wasser runter ziehen.

die strasse ist eher holperdipolter, aber doch recht gut.. an der nächsten fährstation lenken wir ein, stellen uns in die reihe der wartenden und entdecken den roten blitz.. routenwechsel? frag ich friedel verdutzt? nein, sie wollen uns nur noch zum abschied winken, wie lieb.. so haben wir nochmal etwas zeit zum plaudern und noch mehr zeit, noch mehr zeit und die fähre kommt und kommt nicht, sind eben in südamerkia ;-). die aussage eines herren, dass jede halbe stunde eine ablegen würde, na ja, die ist wohl nicht ganz so realistisch, aber hauptsache man hat etwas gesagt ;-). dann gehts aber los und wir starten die motoren, winken fripe zu, wünschen ihnen noch grosse fische und geniale ferien und ich freu mich schon, wenn wir sie wieder besuchen.. friedel hat mir versprochen, einen käsekuchen zu backen!!

war eine schöne zeit zusammen, ich war zwar ab und an auf dem egotrip, aber das gibts nun mal.. freu mich auch auf die zweisamkeit, das ist auch so.. also los... aufs schiff und weg sind wir, auf den wasser draussen. fredel gibt alles in den preisverhandlungen, aber heute sind wir ein camion, geht kein weg dran vorbei.. was solls, die überfahrt ist schön und ein netter herr weist mich sogar drauf hin, dass da, grad vor uns, seehunde auftauchen.. jöööööööhhhhh... leider tauchen sie auch gleich wieder ab und sind verschwunden. weitere sehen wir nur in der distanz. wär doch schön gudi dabei zu haben, dann wären die delfine sicher auch noch gekommen.

wir fahren in das eher chaotisch anmutende kaff auf der anderen seite ein und somit steigen wir wieder in unser gefährt. der elvisverschnitt, der mich vorhin von der seit mit einem augenblinken angemacht hat (wääääähhhhhh), übernimmt die zeichenmacherei an der rampe.. nun gut, cool kann er ja tun, aber ab den zeichen kommt sicher niemand draus ;-). ich ignorier den grüsel, als wir rausfahren. vor uns haben übrigens noch etwas 3 busse etwas verschalung liegen gelassen und das boot musste nochmal etwas wegfahren, der wikel hat nicht ganz so gestummen. super elvis! er lebt ;-). aber besser musik als fähre einweisen ;-).

in europa gäb das eine riesensache, wenn man schaden am fahrzeug hat, wegen dem fehler des fährpersonals (der der rampenbauer).. aber hier, da nimmt man das hald hin, gibts ;-). wir schmunzeln wiederum ab der ruhe der chilenen und der "auf keinen fall etwas verbessern, gedenke denn vereinfachen"-taktik der menschen ;-). es wird uns immer was geboten und wir sind froh, so hochbeinig unterwegs zu sein mit dem matzmobil, also keine sorgen von wegen winkel etc.. wir fahren aus dem schiff und lassen grad mal alle passieren um dann gemütlich der küste entlang zu tuckern.

arme anwohner, werden eingestaubt hier.. und beliefert vom gemüsepickup. auch wir schlagen zu, fredel ersteht vom fenster aus 2 riesentomaten und einen salat.. mein körper macht sprünge.. mal wieder vitamine!! die lust auf eine schale salat wächst und wächst in mir und verdrängt den feierplan von heute: vor 9 monaten waren wir das erste mal im fabrikli.. das wär grund genug. wir haben unser traumhaus heute auch mal wieder in unser gespräch auf genommen. bewusst haben wir das alles mal etwas ruhen lassen, aber sobald wir dran sind, ist alles sehr konkret.. mal schauen, was herr lolas mit uns vor hat..

an der küste ist die chance für einen schlafplatz schlecht, es leben zu viele menschen hier.. aber wir erspähen einen nationalpark in den bergen, den fahren wir an. zuerst gehts aber noch etwas weiter dem meer entlang, ich scanne das wasser nach seehunden und auf dem land entdecken wir viele "müscheler". das sind hier plastikblachen-verschläge die auf haufen von muschel-resten stehen.. dann gehts landeinwärts und die wolken verdunkeln sich und es wird enger und holpriger.. ja, fast vergessen, die nationaplärke in chile ;-). aber wir schaffens durchzukommen und zu fuss erkund ich einen platz, der mit camping bezeichnet ist. perfekt für eine nacht.

fredel plaudert noch mit dem herren vor ort und wir können blieben, warscheinlich für nichts. gut so.. fredel meint, wir könnten morgen auch noch bleiben, etwas tagesberichte schreiben, guter plan eigentlich. ich seh aber im moment nur noch eines: salate und die vitamine drin.. der ist bald bereitet, die resten reis von gestern gewärmt. ich wälze noch etwas den touristel, fredel wäscht ab und mich friert und fröstelt plötzlich.. irgendwie fühl ich mich nicht so fit, besser bald ins bett. zuerst noch die qigongübungen, aber nur halbherzig und dann in die decke kuscheln und das tut fredel auch. beide haben wir "die bunte" vor der nase und irgendwann schlafen wir ein.

wir sind noch immer am dösen, als unsere nachbarn schon am umparkieren sind. der rayo rojo und das motorrad werden in pole position gebracht, und wir wälzen uns langsam aus den decken.

während wir noch gemütlich am kaffe kochen sind, machen sich fripeg's schon auf den weg zu fähre. pege meinte ob er nun hier oder vorne warte, mache keinen unterschied. wir meinen ob wir nun eine stunde vorne warten müssen, oder eine stunde länger kuscheln können, macht sehr wohl einen unterschied. als wir dann aber, eine halbe stunde später bei der anlegestation ankommen, fehlt von unseren spezis jede spur. dem entgegenkommenden verkehr zur folge scheint es, dass das boot heute den fahrplan wohl eher dem fahrzeug andrang angepasst hat und schon etwas früher losgefahren ist.

also sitzen wir zwei an der steilen rampe, lassen uns von der morgensonne wärmen, filmen, fötelen, und schine bringt viereckige unförmige steine zum schifern....machmal! einige schnelle böötli von verschiedenen fischerlodges flitzen an uns vorbei. es ist anfang dezember, die chilenischen weihnachtsferien haben begonnen, und die nächsten zwei drei monate wird hier im süden wohl mächtig was los sein.

als die fähre einfährt, müssen wir noch ein stück weiterfahren. offensichtlich hat es zwei anlegestellen, und wir sind an der falschen. vorne werde ich etwas mürrisch vom fährimann begrüsst. warum ich dem aleman auch meinen spezial preis habe erzählen müssen..... nun hätte er ihm den selben preis machen müssen. dafür kriegt er eine matzmobil führung, und wird später dann mit einer propina = trinkgeld bedacht. schine fährt wieder gekonnt auf das deck, und wie gehabt staunen die männer auf dem boot, dass da eine frau am steuer ist, und erst noch auf der falschen seite......

die meiste zeit sitzen wir beiden im warmen führerhaus vom matzmobil und geniessen die aussicht. zwischendurch plaudern wir noch mit einem jungen deutschen, verständigen uns aber wie selbstverständlich auf spanisch... drüben angekommen bieten wir dem rucksack reisenden an, ihn bis puelo - wo die chance auf eine bus verbindung sicher grösser ist als hier am ende der strasse - mitzunehmen. an der kreuzung vorne treffen wir dann auch wieder auf fripegs. sie haben sich nach dem preis für einen fischer tag mit dem boot erkundigt. pege teilt uns ganz erstaunt mit, dass die alle was wollen..........

wir decken uns beim kleinen kiosco noch mit brot und eiern ein, und dann verabschieden wir uns von unseren beiden reise und fischer spezis. sie wollen gen süden weiter. wir auch, aber nur bis zur nächsten fähre. vielen dank für die vielen tips, tricks und köder schöne ferien, und wir werden euch sicher wieder in san francisco besuchen. die beiden fahren vor uns los, stehen aber kurze zeit später schon wieder mitten auf der strasse. eine schweinefamilie hat sie aufgehalten, und die ringelschwänzchen mussten gleich als sujets hinhalten.

wir rattern also weiter über die wellblech piste. links wechseln sich alpweiden mit ur- und regenwald ab, rechts fällt das steile felsige ufer direkt in den, weit ins land reichende fjord rein. bald mal begraben wir unsere hoffnung, an diesem meerarm ein lauschiges übernachtungs plätzli zu finden. an unzähligen lachsfarmen vorbei, von fähren verfolgt und überholt, fahren wir auf der holper piste bis zur nächsten ansammlung von bretterbuden, sprich dörfli. hier legt die fähre ab welche die meerenge überquert, wo man dann nicht mehr weit von puerto montt entfernt ist.

fripegs solidarisieren sich mit uns, und stehen schon in der schlange der wartenden fahrzeuge vor uns. ich bin überzeugt dass die beiden wegen den dicken wolken weiter südlich eine routenänderung vorgenommen haben, und nun auch diese fähre nehmen. erst als wir neben ihnen vorbei auf das boot fahren, wird mir klar dass die beiden uns einfach noch mal verabschieden wollten, und ich kann nur noch kräftig aus dem fenster winken. dieses mal sind wir nicht alleine auf der ladefläche. neben uns, vor uns und hinter uns sind autos, busse, camionettas und lastwagen.

während schine die aussicht auf dem deck geniesst, bin ich unten bei erfolglosen preisverhandlungen. dem sturen fährimann ist kein nachlass zu entlocken, und wir zaheln mal wieder den camion preis. wenigstens ist der unterschied nicht so frappant, und die 30.-- stutz sind eigentlich ein fairer preis. drüben angekommen, amüsieren wir uns erst am elvis verschnitt der mit seinem ziemlich unklaren armwedeln die fahrzeuge aus dem schiffsbauch lotsen will. weniger unklar war das augenzwinkern welches er schnitz schenkte, und von welchem sie wohl heut nacht noch träumen wird. alpträumen wird... dass die zwei busse beim runterfahren schier ihren auspuff und die verkleidung abreissen, liegt nicht daran dass sie tiefergelegt sind, sondern mal wieder am winkel der rampe. nach dem zweiten hänger wird dann die fähre doch nochmal ein wenig zurückgesetzt......

wir fahren die rampe hoch, in das eher chaotisch anmutende gewimmel von fahrzeugen bussen, restaurants, supermercados und wohnhäusern. wohlweislich lassen wir alle, die mit uns auf der fähre waren an uns vorbeiziehen, um in aller gemütlichkeit dieses ufer des fjords zu erkunden. wir sind überzeugt, dass wir auf dieser seite, vielleicht ein plätzli zum übernachten finden werden. aber schon bald bemerken wir, dass es nicht mehr weit ist zur stadt, und jeder der irgend etwas aus dem meer ziehen kann, dies auch tut, um dann wohl am fischmarkt in puerto montt zu verkaufen.

unsere letzte hoffnunf ist eine kleine strasse welche im turistel eingezeichnet ist, und zu einem nationalpark führt. nachdem ich, ganz lässig und ohne auszusteigen einem fahrenden kisoco camionettli einen salat und zwei tomaten für 500 pesos abgekauft haben, biegen wir auf den forstweg ab. sieben kilometer, enge, verwachsene und holprige piste. immer wieder hat es ansammlungen von häusern, was uns gar nicht behagt . konnten wir doch, seit wir von der panam weg sind, immer irgendwo im niemandsland stehen und hatten unseren frieden.

immer wieder schauen wir uns nach übernachtungs möglchkeiten am wegesrand um. noch wissen wir nicht, was uns beim nationalpark hinten erwartet. wir haben schon das gefühl weit mehr als die sieben kilometer gefahren zu sein, weist uns ein schil den weg zum estacionamento..... es ist recht eng, und verwachsen, und schnitz erkundet das ganze erst mal zu fuss. wenig später winkt sie mir. alles palletti, ich bin gespannt. ich fahre also durch das buschwerk, und am ende der grünen gasse eröffnet sich das ufer eines bächleins. genügend platz für uns und auch noch ein paar mehr, aber wir sind ganz für uns.

fast, denn als wir installiert sind, sehe ich einen arbeiter. jose ist hier am unterstände bauen. parilla unterstände. bald kommen viele leute, und sein chefe vermietet die unterstände inklusive holz für 6'500 peso 15.-- stutz. ich frag ihn ob wir vielleicht auch bezahlen müssten. noch nicht meint er, entschuldigt sich, dass das wasser für die baños noch nicht angeschlossen sei, und hackt dann weiter holz. wieder daheim bereiten ruscheli und ich zusammen das znacht. je eine schüssel salat, dazu brate ich den resten reis von gestern, und schon um sechs sind wir am znacht essen.

nach einem kleinen ausflug dem bach entlang - es könnte ja sein dass es hier bachforellen hat - legen wir uns schon bald hin, machen uns schlau was im jet set in und um deutschland so mode ist, was die stars und sternchen so für sorgen und sörgelchen haben, die bunte machts möglich und erfreuen uns an unserem einfachen glücklichen zufriedenen leben.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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