ich hab nicht grad supergut geschlafen und als fredel das erste mal rausgeht schliess ich die rolladen, will dunkel, will schlafen.. so geht es dann bis fast gegen neun weiter ;-). team fripe haben wohl schon dies und das erledigt bis dann ;-). pege verkündet stolz, dass sie uns bis nach acht in ruhe gelassen haben, ruhig waren.. stimmt ;-). aber sie sollen sich doch bitte wegen uns nicht zurückhalten.. wenn wir müde sind, dann schläft es auch..
jetzt ist aber kaffe (ich zubereitet, was fredel als ein kleines wunder darstellt.. ich sag nur, sonntag, keine übungen ;-) angesagt und den schlürfen wir genüsslich und einverleiben uns ein paar honig und confischnitten.. von mir gemacht, ja, mann staunt.. ok, ich hätte sie nicht in mundgerechte stücke geschnitten, wie das isabelle immer gemacht hätte.. aber übertreiben wollen wir ja nichts. er wolle mich ja auch zu nichts zwingen, verkündet mir mein mann.. er mache das eher mit psychoterror.. so einsichtig heut morgen? ich staune auch..
nun gut, bald sind die compis gezückt und die wörtli in sachen spanisch zur wochen-repetition zusammengepackt. es ist ja sonntag, sagte ich das schon? aber schreiben tun wir doch und so werden unsere tasten rytmisch geschlagen. besuch von pege, der ihre pläne in sachen weiterreise verkündet.. wir höhren zu und berichten über unsere.. so geht das. dann wieder tiptip und fredel macht den ein oder anderen vorplatzgang um mit pege fischfachmännisch zu referieren ;-). ich tippe weiter, schau mir die fotos von gestern an und überhaupt..
noch was, die fischer um mich rum wollten noch ein boot organisieren, dass den trup weiter flussauwärts bringt und wieder hohlt.. aber die preise sind überrissen und somit gehts zu fuss weiter.. aber jetzt noch etwas tippen. ich switche mal noch ins jahre 2005 zurück, was haben wir da gemacht am 03. dezember? ja, schon schön, wie man da grad wieder genau weiss, um was es gegangen ist ;-). aber dann wieder zurück auf den 30. november und nun auf gestern.. was wär die welt ohne notizen? unterdessen ist pege ausgerückt, weiter oben den fluss anzuschauen und fredel präpariert seine sieben fischersachen.. ich tipp noch ein wenig, dann wohl etwas auf wanderschaft.. oder ein tag zu hause? mal schauen, alles offen ;-).
zuerst helf ich fredel bei seinem fischerkabelsalat und friedel tut auch ihres dazu, dass all die schnur wieder auf der rolle ist ;-). ich fackle nicht lange und bin in den wanderklamoten und weg, die andere seite des flusses soll erkundet werden. also fuss vor fuss und es geb "obsi".. ich mach höhenmeter und werde mit dem blick auf den türkis farbenen fluss und die fast weissen kiesbänke, das unendliche grün, die schneeberg und den blauen himmel belohnt. geht es mir doch wieder gut. weiter des weges. und das ist wirklich ein weg.. ein alpweg so quasi.. ab und an steil und stolprig, dann wieder etwas breiter, schön ausgewalzt von den pferdehufen.
ich stell mir immer wieder vor, dass hier der mann mit dem ochsenkarren und dem ofen auf dem anhänge rauf ist.. gibts ja nicht.. kaum zu glauben. den ofen, noch immer auf dem hänger, entdeck ich dann auch eine gute stunde weiter im tal hinten bei 3 kleinen hütten. die feuerstelle (ein loch vor den häusern) wird also bald vom ofen abgelöst.. schon verrückt, wie einfach die hier leben.. und wiederum wird mir klar, es ist viel möglich wenn man eben nicht so die technischen mittel hat.. dann geht es auch ohne.. also sprich mit ochsenkarren und viel geduld. zeit hat man hier ja, und helfen tut man sich ganz sicher auch gegenseitig. ist sicher esenziell hier draussen.
mir kommt eine frau mit einem kind entgegen und ich frag, ob sie da hinten leben. das tun sie, sind unterwegs zur schule, so etwa 6-7 stunden.. aha.. ich stell mir vor, wenn die strasse weitergebaut wird, wie sich das leben der menschen da hinten ändern wird. die einen werden es schätzen, dass sie nun mit einer pulsader, sprich strasse, verbunden sind mit dem tourismus etc.. macht sicher viel einfacher.. aber die menschen, die die ruhe suchen, für sich sein wollen.. ja, die werden wohl oder übel damit umgehen müssen, dass sich viel ändert. sicher nicht für alle erstrebenswert.. vielleich gehen freundschaften auseinander, weil der eine eben offener ist, der andere bodenständiger.. wer weiss, ich nicht.. aber eines bin ich sicher.. das ist sicher alles mit gemischten gefühlen gespickt.. ich versteh beide seiten..
ausser 3 reitern mit pferd werd ich heute niemandem mehr begegnen, hab die welt für mich ;-). ein paar zerlotterte zäune zeigen an, dass sicher überall noch menschen leben, aber die bleiben mir verborgen. 2 see seh ich durch eine busch-lücke, aber an das nass ist kein durchkommen. also weiter dem weg entlang, die sonne geniessen, die libellen bestaunen, die schmetterlinge und schätzen, dass heute etwas weniger luftangriffe geflogen werden ;-). ich passiere baumriesen die in den himmel ragen, farbige büsche, blumen und saftige grasmatten. ab und an gehts über kleine bäche, aber mit brücke oder steinen ist es einfach, die zu überqueren. der fluss hat sich von meiner route abgewendet.. vermiss ich fast ein wenig..
sehr erfreut bin ich also, als ich wieder ein rauschen wahrnehme.. bin ich bald wieder am puelo? ich konsultiere die karte, als ich an einem schild vorbeikomme, dass auf eine herberge verweist. nun gut, einmal mehr krieg ich nicht raus, wo ich sein könnte ;-). ich zweifle aber nicht nur an mir ;-). karten zeichnen, na gut, das ist nicht chilenische stärke ;-))). wie auch immer, ich beschliesse, den abstieg auch noch unter meine füsse zu nehmen und seh dann auch den fluss.. auf einer kiesbank zmittag pause machen, so der plan. ich surfe also den steilen weg runter und so ganz klein im hinterkopf leuchtet die rote alarmlampe und meint: da musst du wieder rauf.. jajaja, befass ich mich nachher damit ;-).
unten angekommen versuch ich irgendwie ans wasser zu kommen. aber der busch hat die regierung über den flusszugang und will und will mich nicht durchlassen. etwa 10 stellen versuch ich und geb nicht auf.. dann noch etwas weiter dem weg entlang, fehlalarm, das rauschen des flusses wird leiser.. also wieder zurück und durch sumpf und durch dichten busch und dann noch über schwemmholz klettern und in den sand springen.. uff, das ist geschafft.. ich auch! höchste zeit für eine pause. ich bade meine füsse im kalten bergfluss, esse öpfelringli und etwas vom manjar-riegel und dann leg ich mich hin, füsse hoch. meine beine sind müde, das spühr ich so richtig.. schon heute steht fest, morgen ist ruhetag ;-).
der deftige wind kühlt mich bald mal aus und ich zieh mir die wanderschuhe wieder über und klettere wieder zum weg rauf.. adieu du schönes plätzli, du absolute ruhe, du brunnen der energie, des bei sich seins.. ich hab es genossen hier zu sein.. aber der heimweg ist auch noch zu machen, kann nicht ewig da bleiben ;-). ein harter aufstieg, ich mach ganz kleine schritte. dafür ist der rest des weges nicht mehr sooo, sooo anstrengend. ab und an stolpere ich über die eigenen füsse, ein indiz, dass ich müde bin. die sonne sengt unerbittlich vom himmel und ich versuch meinen feuchtikeitshaushalt mit wasser auszugleichen. aber igendwie schwitz ich so fest, dass ich gar nicht so viel trinken mag.
gegen ende des weges muss ich ab und an pause machen, bin einfach nur fix und fertig und mir ist halb schlecht.. aber weiter, fuss vor fuss. am boden entdeck ich zertretene, knallgräne mistkäfer.. sieht witzig aus. der fluss begleitet mich die letzten meter und dann ist das matzmobil im blickfeld.. ja, zuhause! jetzt eine dusche und dann hinlegen, 4 stunden in den beinen, das ist genug für heute. das mit der dusche wird dann nichts, ich habe nachbaren, die auf einen pickup warten. also leg ich mich eben erst mal hin, lass mich auskühlen, und als die leute weg sind, dusch ich mich ab und zur kröung koch ich mir einen teller pasta. perfekt!
ich bin mit mir und geniess das alleinsein im moment überaus, drum bin ich auch nicht superhappy, als die fischertruppe zurückkommt.. aber eben, kann die welt nich für mich haben ;-). ich höhr mir die fischergeschichten an und wasch dann etwas ab und kann nicht leugnen, dass meine gefühle fredel gegenüber etwas lau sind. wir werden von den nachbaren zum gummel (herdöpfel) znacht geladen! dazu QUARK!!! ja ichhier! bei fripes schauen wir uns noch ein paar fotos an und dann sind wir zuhause und liegen im bett. ich entsinn mich, die qigong übungen noch nicht gemacht zu haben und raff mich nochmal auf. tut gut!
wir kriegen noch besuch von dem vorwitzigen rinderkind und viele einheimische kommen vom sonntagsausflug zurück. die einen nicht ganz so spurtreu ;-). mein körper liegt da auf der elsa matratze und ist einfach nur müde.. heut hab ich ganz sicher keine mühe mit einschlafen ;-). wenn dann nicht immer das rinderkind lärm machen würde ;-)))
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heut ist irgendetwas anders als die letzten tage. bis ich wach bin und das realisiere, steht schon die kaffe kanne auf dem feuer, und es sind zmorgen schnitten gestrichen. schine hat also betreffend verpflegung vollgas gegeben heute morgen, und ich verliebkose sie dafür, was aber nicht halb so gut wie ihre zmorgen aktion ankommt.
auch unser nachbar klopft bald an unserer tür. wir haben also schon ein bisschne abgefärbt auf ihn. diese nacht sei er um drei aufgewacht, hätte einen tee gemacht um dann - sehr untypisch für pege - bis um acht weiter zuschlafen. wir reverieren also zusammen ein wenig und arbeiten einen schlachtplan für den heutigen tag aus. zu dritt gehen wir dann mal zu elvio und erkundigen uns nach dem preis, wenn uns ein boot am morgen den fluss rauffahren und am abend wieder holen würde. 20'000 peso vierzig stutz für einen weg ist uns dann aber zuviel, und wir entscheiden, heute nochmal am anderen ufer zu fischen.
bis ich dann einen tag fertiggeschrieben hab, ist auch pege von einer weitern erkundungstour zurück. wir schnallen unsere fischerstiefel, vesten und garten = angelrute aber auf bayrisch nicht spanisch! und lassen uns von unserem persönlichen fährimann übersetzen. er erklärt uns, dass heute sonntag sei, und er nicht den ganzen tag fahre. er müsse noch fussballspielen, wann wir denn wieder zurückkommen. wir schlagen erst fünf uhr vor, und er meint sofort sechs sei gut. abgemacht, und hoffentlich klappts dann auch.
wir wandern heute ein stück weiter dem fluss entlang. nach der gunten wo wir gestern fischten, haben wir eine kiesbank im fluss entdeckt. da wollen wir heute versuchen einen übergang zu finden. dann könnten wir ringsum alles abfischen. wir wandern also dem weg entlang, an schweinen im schatten vorbei, winken einer ganzen familie zu die offensichtlich irgendwo auf einer alp lebt, und suchen uns einen weg durch das dickicht. eine stunde später sind wir am ziel, und siehe da gleich vor uns ist auch ein baumstamm, auf welchem man, mit etwas balance auf die sandbank rüberkommt.
ich teste die natürliche brücke mal als erster aus. in der mitte ist cirka ein meter vom bach überspült, und demetsprechend glitschig. ich setzt mich also auf den stamm und rutsch das stück rüber. auf der anderen seite, mach ich mich sofort auf die suche nach einer seichten stelle, wos vielleicht einfacher ist für fripeg zum rüberkommen. als ich zurück bin, ist pege ebenfalls auf meiner seite drüben, und friedel ist immer noch am andern ufer. sie hat aber, während pege und ich noch am reverieren waren wo es am besten ist das basecamp aufzuschlagen, bereits wieder zwei forellen rausgezogen. so geht das, fischen nicht quatschen!
pege und ich sind nun also auf der insel, fischen alles ab, aber fangen nichts. wir verschieben unseren standpunkt wieder an das tiefe loch, wo wir gestern schon waren. friedel ist schon längst wieder da und hat schon mal vorsondiert. als pege und ich endlich da ankommen machen wir erst mal brotzeit. etwas essen und trinken und dann versuchen wir unser glück ebenfalls an diesem standort. und es ist mir hold. nach einigen würfen hängt an meinem köder eine stattliche forelle dran. pege ist schon ein stück weiter, aber friedel ist mein zeuge. als ich den fisch dann aber schon bei mir hab, ihn mit der hand schnappen will, sehe ich dass er nur 39.89 cm hat und lass ihn wieder frei...........eigentlich hat er einfach, als ich ihn schnappen wollte, einen zappel gemacht, und sich selber befreit..... so wars.
nun gut, wegen dem ist der tag noch lange nicht verloren, und wir fischen und wandern weiter. den einen oder andern haben wir noch drangehabt, aber wieder alle unter unserem selbsternannten mindestmass. genau jetzt bemerk ich, dass bei mir das fischefangen an und für sich gar nicht das wichtigste ist beim fischen. das mag mal wieder wie ein fredelsches paradox klingen, aber ich bin mir sicher, dass der entspannungs, natur friede und ruhe faktor mindestens soviel zählt wie der FF fangfaktor.
gegen späteren nachmittag erlahmen uns schier die wurfarme, und wir beschliessen den heutigen sonntäglichen fischausflug zu beenden. nur sind wir noch etwas früh an der anlegestation vom boot. viertelnach fünf, und das fährboot ist nirgends zu sehen. wir stellen uns schon fast auf eine nacht an dieser seite vom ufer mit blick auf unser zuhause ein, als punkt sechs elvio mit seinem schwarz gelben einer wespe gleichenden boot heran donnert. wer hätte das gedacht, auf die minute genau ist er da, und wir sind nicht die einzigen gäste die er zu transportieren hat.
während friedel uns gschwellti kocht - wir sind zu pellkartoffeln und quark eingeladen - schauen wir den zurückehrenden sonntags ausflüglern zu. die männer, es sind fast nur männer unterwegs, haben heute wohl einen doppelt so langen nach hauseweg wie sonst. beim einen und anderen macht es den anschein, als hätte er nach dem fussballspielen einen zünftigen durst gehabt, und diesen nur mit bier stillen können....
zum absoluten gschwellti glück fehlen uns dann neben dem köstlichen quark den jeder ganz nach seinem gusto mit aromat, zwiebeln, knoblauch, peperoni, tomaten, salz pfeffer rosmarin und was auch immer noch würzen kann, eigentlich nur noch ein rechts stück käse ( dädel hätte sich noch welchen von der pol siite im keller ) und ein stötzlig ziger für schine. aber auch so geniessen wir die härdöpfel und sind bald mal alle satt. ich übernheme den abwasch - habe keine gelegenheit mich zu drücken heute - und schine horcht peges räubergeschichten.
nach dem essen schauen wir uns noch peges fotos an, laden uns das eine oder andere auf den stick und dann machen wir feierabend für heute.
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