tagebuch 30. november 2006
chile / am lago tagua tagua


dann bleiben wir noch.. besuch...
ich war schon wach, oder doch nicht? seltsame bewusstseins-verfassung am morgen bis ich wirklich hier bin, neben fredel, der genau in dem moment auch die augen öffnet und etwas murmelt wie: jetzt bini wach.. jajaja, eine kleine verarschung gefälligst? wir grinsen und blödeln noch etwas im bett rum, gehen raus um die blasen zu entleeren um das ganze mit einer zweiten blödel-session im bett abzurunden und mit einer pickel-operation zu topen.. ja, so geht das manchmal im hause matzmobil zu und her.

es ist schon neun, der kaffe brodelt auf der gasflamme, ich beginne mit meinen übungen und fredel ist am fotografieren, als ich das bettreinigungs-ritual durchziehe.. die erste fähre ist schon an uns vorbei gezogen, der rote blitz nicht drauf.. um ein uhr geht ja wieder ein, mal schauen ob friedel und pege dann da sind.. nun gut, wenn wir jetzt eine weile zusammen unterwegs sind, muss ich mir einen anderen namen für die beiden suche.. friedel und pege ist zu lang, ganz klar. also, vielleicht: fripe.. tönt doch gut.

wir essen zum zmorgen honigbrot, jetzt haben wir ja wieder viel von der süssen masse im hause, also vernichten das zeugs ;-). dazu natürlich besten kaffe und die neuen und alten spanischwörtli als würze. dann sitzten wir vor den compis und tippen, ich ordne fotos und die zeit verfliegt.. schon ist es elf uhr und ich switche jetzt zurück, auf vorgestern. adieu. unterdessen ist schon halb eins und somit haben fripe noch eine halbe stunde ;-). vielleicht bleiben wir also noch eine nacht hier, mir solls recht sein, schön hier. fredel ist mal ausgerückt, um nach dem rechten zu schauen an der fährstation. das schiff wär da, vielleicht treffen ja fripe auch grad ein. ich tippe noch meine tagesberichte fertig und dann fahren wir runter, die compis ;-).

zusammen gehen wir dann auf einen spaziergang im hackwind.. schöne gegend hier, und mit den farben des flusses und sees und den weissen schaumkronen drauf, hammer. jeder der hier ein grundstück hat, vermietet boote und bietet fischerexkursionen an. hier ist in der saison sicher die hölle los. wir lesen die plakate der behörden durch. es wird stolz beschrieben, was mutter staat da alles vollbracht hat. ein auto mit anhänger steht am strand und wir sinnieren, ob auf dem boot, dass sie ins wasser gelassen haben, vielleicht fripe drauf wahren? wie acuh immer.. wir geniessen die schöne landschaft, stehen im wind und schlendern zurück zu unserem strand.

fredel entdeckt ein baumstrunksofa mit schauckelstuhl effekt und da sitzten wir noch etwas und bestaunen die schöne welt um uns rum, die wurzelknurzelbäume die ins wasser reinragen mit ihren wurzeln und den weissen strand und das türkis wasser und die schaumkronen, der blaue himmel, die lenti-wolken am himmel oben (wo ist der himmel? wo beginnt er nun?), wir sitzten da, ich kuschele mich an fredel und geniess die wärme meiner daunen jacke.. gehts uns gut.. aber noch besser würde es mir gehen, wenn ich was in den magen kriegen würde.. es ist zmittag angesagt!

und zwar eins im bett. ich koch uns ein paar spagetti die wir mit käse, ketchup und mayo verfeinern und dann machen wir ein mittagsschläfli. der wind laugt mich einfach immer aus, ist so. fredel wird es dann zu ruhig im haus und er rückt aus, um zu fischen. ich widme mich meinem pulliprojekt. ich höhr ein motorengeräusch und seh pege aus dem fenster.. mit dem motorrad? ich werde informiert über den stand der dinge. sie hatten eine anhänger-panne und sind nun ohne ihr eigenes boot unterwegs.. er werde jetzt grad friedel hohlen und weg ist er dafür ist fredel wieder zurück.. aha..

nicht viel später ist auch fripe vor ort und wir plaudern über dies und das und statten den nachbaren grad einen besuch ab. sie stehen vorne bei der fähre und alle, bis auf mich, trinken bier in ihrem hause zum grossen hallo. fredel und ich harmonieren nicht ganz so gut, wie wir das ab und an tun.. es ist eher das spiel: spruch an gegenspruch angesagt.. aber das gibts eben ab und an. auch in unseren tagesberichten wird ja ab und an aufeinander geschossen, wie man ja schon bemerkt haben kann ;-). wär ja wohl langweilig, wenn man immer in munter harmonie lebenwürde.. odä!

irgendwann sind wir so müde, dass ein heimgang angesagt ist und das tun wir dann auch. fredel will den abwasch machen, ich mein, ich koche vielleicht noch was, was ich dann doch nicht mache und dann könnte er eben den abwasch machen und machte es nicht.. na ja, die harmonie ist im moment nicht ganz so aktuell ;-). besser bald schlafen ;-)....

heute bin ich dran, mich lautstark zu beschweren. schine hat mich wachgeschaut, und so reklamiere ich als allererstets jetz bini wach...

wir haben wieder bis neun geschlafen, und die erste fähre tuckert schon auf den see raus. noch vorher ist schon mal ein kleinerers motorboot zügig raus gedonnert, und wir werweisen ob das wohl fripeg ( friedel und pege ) mit ihrem guide gewesen waren. sie wollen nämlich die guten angelplätze erst mit einem ortskundigen fischer auskundschaften, und dann mit ihrem eigenen boot dort rausfahren. nun gut, wir haben zeit, und die vertreiben wir uns erst mit honig brot streichen, kaffe schlürfen und später mit tagesberichte tippen.

noch vor mittag bin ich fertig mit schreiben. schine ordnet noch fotos - oder schaut sich katzenfotos an - und ich verabschiede mich, um das haus meines freundes francisco zu besuchen. vielleicht kann ich bei ihm noch etwas brot und cake kaufen. er selber ist dann zwar nicht da, aber die ganze familie lungert auf dem vorplatz rum, winkt mir schon von weitem, und ist genaustens über die gestrige unterhaltung mit ihrem sohn informiert. mama francisco freut sich, dass ich ihr ein paar brote abkaufe, ich weniger als die eineinhalb kilo - zehn brötli -drei stutz kosten. was solls die werden ihren jungen wohl früher oder später zum studieren schicken müssen, dann sollen sie auch was verdienen.

wieder zurück lade ich schnitz ein, mit mir einen kleinen spaziergang zu machen. wir ziehen die warmen doite jacken an, der wind ist schon ziemlich böig und frisch. zusammen spatzieren wir zum see abfluss, schauen uns die romantische landzunge von der strasse aus nochmal an, bestaunen einmal mehr die baufälligen hütten, die improvisierte schalung der neu entstehenden brücke und das dazugehörende reklame, mira como progresa chile = schau wie sich chile weiterentwickelt an.

unser spatziergang dauert nicht allzulange, und als wir wieder daheim sind, ist es bereits nach mittag, die nächste fähre legt ab, und fripeg sind immer noch nicht da. wir stellen uns schon mal drauf ein, dass wir nochmal eine nacht hier bleiben. ausser das wir ein ganz wenig schräg stehen, ist der platz nämlich super. eigener sandstrand, blick direkt auf den see, keine menschenseele weit und breit, feuerholz reserven bsi zum nächsten millenium, was will man mehr. ja gut wenn die frage grad so im raum steht, etwas zu essen wär nicht schlecht. ruscheli fackelt nicht lange, und haut uns eine portion spagutz ins heisse wasser welche wir dann mit reichlich käse, ketchup und mayo mischen und diese delikatesse dann mal wieder wie in guten alten zeiten im bett verspeisen.

das folgende schäferstündchen zur verdauung ist mir zu sch(l)äfrig, und ich verabschiede mich auf einen ufer erkundungs gang. sicherheits halber nehm ich meine blinker rute mit, man weiss ja nie. aber mit fischen ist ein bisschen schwierig. im wasser hats überall baumstämme und verzweigte äste, wo der blinker hängen bleiben könnte. aber das angeln erübrigt sich eh gleich. kaum ist der herr des hauses ausgeflogen, kriegt schine auch schon männerbesuch. ich seh wie ein motorrad an unser heimetli am see fährt und erkenne pege. sie scheinen es geschafft zu haben.

bis ich zurück bin, sind die beiden auch schon eingerichtet, und haben sich wohlweislich gleich die pole position vor der fähren einfahrt, rampe kann man das ja nicht nennen, da es einfach kies und steinufer ist, gesichert. wir werden sogleich zu einer brotzeit eingeladen, sind aber noch ziemlich voll von unserem nachmittäglichen spaghetti plausch. aber ein bierli mit fripeg lass ich mir nicht nehmen, auch wenns dann zwei werden nicht. denn die story die die beiden zu erzählen haben, ist mindestens zwei bier lang.

eigentlich wären sie ja mit anhänger boot und motorrad drauf eingefahren. aaaber.... das motoradl war dann doch ein zacken zu schwer auf der achse vorne, und das ding ist einseitig gebrochen. irgendwo in einem kleinen kaff am fjord. in zwei wochen könne das teil vielleicht geschweisst werden, aber u profile hats keine, und verzinkte achse schweissen gehe nicht... zwei wochen brauchts da schon. wie auch immer von da an ist pege mit dem motoradl vor- und friedel mit dem camper nachgefahren.

wir plaudern und erzählen, und bald mal schläft pege schier auf seinem bänkli ein. auch wir sind ein wenig müde und zum verabschieden machen wir beim fährimann gleich noch eine vorreservierung für die morgendliche übersetzung. wir sollen um halb neun da sein, dann sei das gar kein problem. drüben, quasi daheim streiche ich uns beiden ein zwei honig brötli und verspüre dann tatsächlich einen drang, gleich den abwasch zu machen. schine meint ich solls sein lassen, sie koche sich dann vielleicht noch was und wasche dann selber ab. also lass ichs sein.

als ich dann aber um acht uhr bereit bin, ins bett zu schlüpfen, höre ich einen leichtem unterton aus schines fragestellung, ob ich denn nun nicht abwaschen wolle...? ja nun doch oder wie oder was...? also gut, mach ich gleich, aber da ist schon schnitz dran....? ich bin der situation nicht mehr ganz gewachsen, und lasse die dinger einfach geschehen wie sie geschehen sollen, leg mich schlafen und hoffe das wir morgen wieder ein bisschen besser harmonieren.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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