tagebuch 25. november 2006
chile / am lago todo los santos - irgendwo am rio petrohué

katzenjammer 39.4 km weiter...
ich hatte einen einnehmenden traum und die gehässige stimmung daraus nehm ich in den morgen, ja eigentlich in den ganzen tag einklein wenig mit. ich träumte von katzen.. die haben mich natürlich nicht nervig gemacht.. nein, der mensch war es.. es waren viele miizchen, die alle ähnlich aussahen wie die tussenmama, eine sogar schwanger. den moudi-mann und die tusse konnte ich nicht finden in den vielen tieren, ich war entäuscht und hab mich ausserordentlich genervt, dass man die tiere nicht füttert. hab das auto meiner mutter genommen und bin sofort chnäbis kaufen gegangen, alle angeschnautz in meiner laune etc..

ich bin also heute mit dieser stimmung erwacht und dazu kamen noch gedanken wie: den moudi-mann nicht gefunden, wo war die tusse? ja hei.. das thema ist anscheinend bei mir noch nicht durch. kann nichts machen. mein gegenüber ist eigentlich schon recht fit, liegt auf mich rauf, ärgert mich und ich nehm alles nur durch einen belämmerten, trüben, zustand wahr.. ja, heut morgen trifft mein mann nicht auf das leben neben sich. ich erklär ihm warum und bald sitzten wir draussen bei kaffe und den letzten sweetys. wär lieber drinnen geblieben, obschon es ja draussen wirklich schöner ist.. aber eben, kann mich nicht so ernst nehmen. vielleicht hab ich auch einen verspäteten, monatstechnischen schub.

nicht mal der morgensch... lässt sich gut vergraben in dem wurzeldurchkämmten untergrund, ist das alles anstrengend heute. wir sinnieren, hier bleiben, weiter.. der parkwächter, der uns noch den halben preis des normalen übernachtungspreises abknüpft, vieles erklärt und dann wieder von dannen zieht, hat uns dann geholfen. ist ja schon schön, aber vielleicht gibts schön ja auch gratis ;-). die nacht war es uns auf jeden fall wert, ruhige nacht, geniale ausblicke.. würden wir nicht missen wollen.

wir wissen nun auch, dass das einer der saubersten seen der welt sein soll und fremde boote nicht zugelassen sind. die einheimischen bieten bootstouren zu wucherpreisen an, es leben doch 250 familien im parkgebiet (das ist riesig und alles nur per boot erreichbar) etc.. nun gut, wir machen uns fahrfertig und nützen grad noch die wasserfüllmöglichkeit um die ecke. fredel versenkt zuerst das eine teil im einfüllstutzen und sucht dann noch den draht, den er gebraucht hat, um eben dieses teil wieder rauszufischen.. wird er langsam alt? letzhin die fliege, nun den draht ;-). auch muss er des öftern auf toilette in der nacht.. ja, wir werden nicht jünger und wir werden alt und dick udn hässlich, im fabrikli nämlich und zusammen sowiso!!

ich nütze die zeit bis zur abfahrt mit fotos schiessen vom schönen see, abschied nehmen, erden und den glitzerpunkten auf dem grossen nass beim tanzen zuschauen.. echt schöner platz. zum glück sind wir nicht in der saison hier. als wir nämlich richtung ausgang fahren kommt uns der ein oder andere car entgegen, es ist wochenende angebrochen.. ich winke noch dem vulkanfründ zum abschied und bewundere, einmal mehr, dessen form und majestätischer ausstrahlung... ich liebe vulkane!! aber genug geträumt, sinniert, die realität ist auch noch da, das richtige leben.. wir sollten mal wieder ins internet um mails zu checken.

im grossen hotelbunker können sie uns das nicht bieten, und wenn da nicht, wo dann.. also weiter und wieder auf die strasse einlenken. fredel und ich haben ein winkmissverständnis und mich nervt das schon wieder.. ja, meine stimmung ist heute echt nicht ganz so locker vom hocker wie meistens. der traum wirkt nach, zieht seine spuren in den tag rein.. arme miizekatzen, böse miizemutter, oder so. bin ich böse auf mich, weil ich die katzen "im stich" gelassen hab? weiss es nicht, aber eines weiss ich, wenn stimmungen kommen, dann leb ich sie lieber aus, so ist es schneller durch.

jetzt gehts dem impossanten ausfluss des sees entlang und wir staunen ab den türkis blauen farben, der weissen gischt, den vielen stromschnellen und der gewalt des breiten flusses.. umzingelt von immergrün in konstrast mit dem dunklen vulkansand und alles überdacht vom blauen himmel, der vulkankegel in weiss tut das seine zum panorama! leider findet fredel auf seinen spurt-ausflügen gen fluss zu keinen platz zum bleiben. soll nicht sein, also weiter und bald führt uns die strasse weg vom imposanten flütsch (aussage für fluss aus kanu-zeiten ;-).

es geht im emmentaler-landschaftsstil über ein paar hügel und dann hat er uns wieder, der fluss, der hier breit, ruhig und mit sandbänken durchzogen durchs land zieht.. die etwa dritte kiesstrasse, genug breit für das matzmobil, nehmen wir und fahren durch die ein der andere pfütze um uns dann direkt am ufer des wasserstreifens wieder zu finden. grüne matte, perekt.. da studieren wir nicht lange, sind installiert um eine weile zu bleiben. der erste besuch ist ein fischer-freund, der uns in schnellem, seltsam dreinkommenden, spanisch grad mal das ein oder andere über das fliegenfische hier erzählt und uns natürlich auch ausfragt über die reise. wir geben uns alle mühe, ihn zu verstehen.

dann installiert fredel die aussendusche, ich probier einen eingangstritt-trick (scheitert) und dann hab ich das gelände für mich. fredel ist in den stiefeln und weg. mich gelüstet nach sonne und ich schatte mich mit den beiden hängerstühlen gegen sicht ab. wir haben nämlich nachbaren gekriegt, 2 autos mit familie drin. ist ja samstag, ideal zum grillieren. der eine herr wird später fredel noch die fischergründe zeigen, die damen des hauses bringen mir einen stängel, der an rabarber erinnert und ich probier ihn auch grad. nun gut, etwas sauer, aber mit etwas zucker geniessbar. das riesengewächs ist hier überall und die blätter sind so gross wie sonnenschirme. der stil ist übersäht mit stacheln, die kann man aber, wie bei der rabarber, mit der ausseren schicht abziehen.

nun gut, nachem ich mal wieder die luft auf meiner haut genossen hab, die sonnenenergie aufgesaugt hab, geh ich an den enspurt in sachen vorderer teil des winterpullis. ich vollende ihn im matzmobil (etwa schatten kann nicht schaden) und denke, das ich das gar nicht mal so schlecht hingekriegt hab. improvisiert und sicher nicht ganz so stilecht, aber an und für sich, nicht schlecht.. dann häng ich ncoh etwas, leicht lusthos, im bett rum und raff mich dann auf, die umgebung zu fuss zu erkunden. ich schnall mir auch die stöcke an, die brauch ich in der folge aber nicht für hinten-schub, sonder um all die vegetation wegzuschieben ;-).

ja, hier ist alles saftig grün, wild verwachsen, überwuchert und stachelig kommt die natur daher. als kontrast der schöne fluss. schöner flecken erde.. trotzdem war ich schon fröhlicher beim wandern. heute kommt und kommt bei mir nicht die totale glücks-stimmung auf. aber was solls, ist nun mal so. ich finde noch meinen fischermann im hüfttiefen wasser und auf dem rückweg im gestrüp, er wirft aus und scheint glücklich. gut so. ich geh zurück zum matzmobil und seh, dass die einen nachbaren weg sind, die aneren am zusammenräumen. mein gedanke, typisch schweizerisch: die sind am zusammenräumen, ich warte noch kurz und dann kann ich duschen. aber wer würde hier RASCH zusammenräumen? niemand ;-). ich warte also sicher eine halbe stunde, bis sie dann wirklich davonfahren und das mit freundlichem gewinke.. nette menschen!

jetzt liegen da 30 kg wasser auf dem boden und wurden so erwärmt durch ihr schwarzes kleid. wie bring ich den schlabbersack nun auf eine annehmliche höhe um einen druck zu erzeugen, der die wassermengen durch den schlauch presst? der fahrersitz, so ist die tür auch grad sichtschutz, wenn dann doch nochmal ein asado-team einfährt. guter plan. ich hiefe das teil also rauf und bin bald am erfrischen und duschen und waschen und dann passierts, das teil ruscht runter und platz, zum glück, NICHT.. uff.. da hatte ich ja nochmal glück. ein klein wenig glück empfinde ich dann auch, im bademantel-kuschel-aufenthalt draussen an der sonne... aber nur kurz, dann ist es mir auch schon wieder zu kalt ;-). heute bin ich schwer zufrieden zu stellen.. wie geht es den katzen?

also, ich zieh mich wieder gscheit an und dann ist auch schon fredel zurück, mit fisch heute. kein riesiger, aber er hatte den hacken durchs auge, musste also sterben. und fisch heisst für ihn auch feuer. so ist er also, nach der dusche seinerseits, am holz sammeln und macht einen auf grillfred.. nun gut, er neigt in dem belang eher zur schmürzeligkeit.. aber dazu später. ich präparier mit restenbrot und chnobli und restenbutter ein paar chnobilibrote und dann noch ein brot mit dem resten-mehl. nach den quigong übungen setzt auch ich mich zu fredel ans feuer und seh das, eher kleine gelodder und will schon fragen: willst du nicht ein grösseres machen (holz hätte er ja noch zur genüge)? aber ich besinn mich:

mein mann fühlt sich ja gerne mal angegriffen also fragenwechsel: machst du noch ein feuer für den zweiten teil der grillsession.. oder so.. er meint: nein, das genügt.. aha.. wie auch immer, ist mir auch egal, ich häng da in meinem sessel, seh der schönen natur zu, dem fluss der ein paar meter neben mir vorbeizieht, die sonne lacht mir ins gesicht und ich weiss nichts besseres als einfach dazuhängen und ruhig zu sein. ja, stimmung kommt nicht auf.. wie sonst am abendfeuer.. aber eben, seltsamer tag, kann es nicht ändern. nach dem verzehr der guten chnoblibrote mach ich mich ins matzmobil auf.. schliesslich ist, erst um halb acht, die sonne hinter dem hügel verschwunden und ich will ja nicht frieren.

fredel heizt nun doch nochmal ein, um seinen fisch gar zu kriegen und vor allem das brot ;-). ich räum drinnen alles zusammen, bereite den tisch zum fisch-essen und mach mir noch ein kleines birchi als pendent. so sitzen wir dann wiederum nebeneinander und sprechen nicht grad von gott und der welt ;-). ich beginne darauf noch mit dem hinterteil des pullis und öffne es auch grad wieder, nicht mein tag heute. viel zu locker angeschlagen.. aber eben, nichts anderes erwartet, passt doch grad ;-). zum einschlafen baumelt die kleine katze über mir und ich möchte einfach nur das seidenfeine fell der tusse streicheln, den moudi kraulen und überhaupt.. mit ähnlicher stimmung und gedanken wie der tag begonnen hat, geht er auch zur neige.

friedlich wars diese nacht, ruhig und sternenklar. ich merke schon, dass heute nicht die allerbeste stimmung herrscht. hab ich in der nacht irgendwas angestellt, bin ich zu fest im weg gelegen, was ja fast nicht sein kann, schine hat tomaten mozarella respektive wc technisch so parkiert, dass wir mal wieder umgekehrt liegen...

beim morgenkaffe - mein vorschlag diesen draussen an der warmen morgensonne zu geniessen löst nicht gerade begeisterungs schübe aus - kommts dann aus. miezen traum ( a ) . während schnitz sich drinnen versucht frisch zu machen, als ob das heute irgendwann mal noch gelingen würde, naht ein uniformierter herr. offensichtlich der herr parkwächter. ein freundlicher morgen gruss, eine bemerkung über die herrliche gegend, ein oberflächlicher schwatz übers wetter, da muss was im busch liegen.

um sieben ecken kommt er dann auch auf den grund seines besuches zu sprechen. das einzige, etwas ärgerliche - neben freundlichen morgengrüssen, herrlichen gegenden und schönstem wetter - sei, dass sie hier 7'000 peso pro nacht einkassieren müssten. ich schau erst mal etwas verdutzt, und frage ihn wieso denn nirgends was angeschrieben sei? er erklärt sie seien grad alles am neu machen und überhaupt und sowieso... ich schlage den halben preis vor, schliesslich könnte da ja jeder kommen. der parkwächter ist ein gewiefter gschäftsmann, und geht auf 4'000 peso ein. als ich ihm eine 10'000 er hinhalte, kann er nicht wechseln. ich brings dann aber nicht übers herz, ihm zu sagen ich hätte nur 3'500 passend, schliesslich war er ja freundlich und hat sich ohne grosse diskussionen auf den deal eingelassen.

mit dem deal ist auch schine fertig, und uns wurde der entscheid, hierbleiben, oder weiterfahren automatisch abgenommen. in kürze ist alles fahrbereit, und wir verlassen die ufer des todo los santos. nicht ohne vorher nochmal hurti bei der hotelreception nach internet zu fragen. aber diese technische errungenschaft sieht hier in der hinteren ecke des nationalparks eher dürftig aus, obwohl das hotel selber eine conection hätte, die aber nicht für gäste sei.....?

nach einer kleinen meinungsverschiedenheit - das gibts auch bei uns ein zwei mal in einem viertel jahrhundert - bei der hotel ausfahrt, sinkt die, eh schon auf niedrigem niveau gehaltene stimmung noch ein wenig tiefer, und ich bin froh kann ich immer wieder aussteigen und bei jeder zweiten piste die irgendwie von der strasse wegführt meine späher fähigkeiten die ich mir anno anno als soldaten scout bei den indiander aufständen angeeignet habe einsetzen. ein einziger pfad nimmt dann aber etwas mehr zeit in anspruch als angenommen. mein anfänglicher lockerer laufschritt verebbt nach einer viertelstunde in ein gehen, und ohne den fluss überhaupt gesehen zu haben , kehre ich zur strasse zurück.

wir lassen das projekt schlafplatz an diesem fluss fallen, und folgen der strasse, welche in sicherem abstand und mit einer spitzkehre der neuen richtung des rios folgt. bald verlieren wir aber das kühle nass aus den augen. auch eine ausfallstrasse, mit stop strassenschilder ausgestattet wie eine grosse, bringt uns nur an eine riesige neue fischzucht. nach diesem abstecher ist eh erst mal schluss mit dem gewässer folgen. die strasse steigt langsam aber stetig an, und es scheint dass hinter der nächsten kurfe der engstlen see auftauchen müsste.

wahrlich wie auf der alp siehts aus. hügelige weiden, kühe rinder munelis, ab und an eine alphütte lockere bewaldung und das auf knapp 190 müm. dies war dann aber wohl nur eine kleine anhöhe. während sich die strasse wieder dem tal zu schlängelt, eröffnet sich uns der ausblick über die talsohle. der fluss ist weit verästelt, und das ganze sieht vielversprechend aus. wenn man denn irgendwo ans ufer kommt. während wir in der üppigen vegetation immer wieder nach lücken und spuren zum fluss runter suchen, werden in mir langsam erinnerungen an den pucon ausflug wach. alles eingezäunt, alles privado.

schnitz aber findet eine kies- natur strasse und lenkt unser daheim schnurstracks richtung fluss runter. anfänglich noch etwas skeptisch kriege ich vor staunen den kiefer fast nicht mehr nach oben. da eröffent sich uns eine wiese mit separè einbuchtungen, direkt am ruhig dahinfliessenden gewässer, keine menschenseele da und voll friedlich. ich kriege grad noch raus, dass wir uns da wohl ein bisschen vertörlen können, und schon hat schine unser dahiem an herrlichster lage stationiert.

nach der erkundung der umgebung, einem plauderstündchen mit einem fischerfründ, einer folgenden LL = latrinenloch sondier bohrung an strategisch besonders günstiger lage, schnalle ich schon mal die fischerstiefel. aber erstmal nur um die outdoor dusche mit dem recht kühlen flusswasser zu füllen. da ich aber die stiefel eh schon anhab, kann ich ja gleich die weste und die angelrute ebenfalls mitnehmen und mich auf die suche nach einem lauschigen lachsfangplatz machen.

instinktiv mach ich mich erst flussaufwärts auf die pirsch. diese erkundung dauert dann aber nicht sehr lange und wird im undurchdringbaren dickicht gestoppt. auf dem rückweg komme ich natürlich wieder bei uns zuhause vorbei und die, grad als ich aufgebrochen bin, einquartierten nachbarn erkunden sich nach meinem fischerglück. ich erkläre dass es weiter oben nur bäume hätte und ein durchkommen unmöglich sei. der ältere herr, outet sich dann sogleich ebenfalls als fliegenfsch freund, erklärt mir dass die tageszeit sehr schlecht sei zum fischen, aber er zeige mir trotzdem eine stelle wos gut sei....

auf dem weg durch die lichte birken bewaldung, lerne ich noch, dass die riesigen rhabarber ähnlichen blätter stiele essbar sind. etwas sauer zwar, aber geniessbar. zehn minuten später setzt mich der freundliche nachbar an einer sandbank aus, und überlässt mich meinem schicksal. ich mach ein paar übungswürfe, und als ich gerade anfange die ruhe und den frieden zu geniessen, eilt, um nicht zu schreiben rennt ein junge, ebenfalls mit angelrute ausgerüstet zu mir. fragt ob ich schon was gefangen hätte, und beginnt unverzüglich, seinen blinker direkt neben mir auszuwerfen. ich ermahne ihn, vorsichtig zu sein wegen seinen ohren. wenig später ist er im dickicht, sich mit der maschete einen weg schlagend, verschwunden, um bei den nächsten zwei standort wechseln wiederum direkt neben mir, um mit seinem köder aufs wasser geklatsche alle lachse zu warnen....

am dritten standplatz seh ich dann sogar die ersten fische. so wies aussieht nich nur eglis. so gross wie sie scheinen, so wählerisch sind sie auch. ich platzieren meinen extrem bissigen lachsstreamer direkt vor dem maul eines fischfreundes. dieser schaut sich das ganze an, ich bin mir nicht sicher ob ich sogar einhämisches lachen gehört habe, und dreht ab. irgendwann wandert dann auch mal noch schnitz bei mir vorbei und bringt das glück herbei.

kurz nach dem sie wieder nach hause abgesteckelt ist, beisst tatsächlich der angepeilte fisch an. im selben moment jedoch wo sich dieser an meinem köder windet, sehe ich das phantom hinter ihm. doppelt so gross, kapital und schlau. anstatt sich selber zuviel zu bewegen, lässt dieser alte kämpfer die jungen die beute fassen und er jagt sie dann den vorkostern ab. den kleinern hätte ich eigentlich gerne wieder gehen lassen, aber das mit dem köder ging ins auge, und einen halb blinden fisch zum verhungern ins wasser zu schicken bringt auch nichts. ausserdem, so klein war er auch wieder nicht.

nach diesem fang lass ich für heute die fische fische sein und mach mich auf den heimweg. kaum aus den stiefeln raus, bemerke ich sofort den unterschied zwischen goretex und pvc. obwohl die stiefel dicht sind, bin ich recht feucht. vollgeschwitzt, aber was solls schliesslich haben wir eine outdoor dusche, und die gute alte sonne hat uns das wasser auf eine angenehme temperatur aufgeheitzt. so kommt ruscheli zu einer gratis duschschow, und ich zu mehr sauberkeit.

danach ist aber schon wieder arbeit angesagt. holz sammeln, und ein feuer bis zum himmel entfachen. dies ist dann aber etwas erschwert, weil ich heute den feuer grube in den sand grab trick ausprobiere. schnitz knetet unterdessen drinnen unseren kümmerlichen resten mehl zu einem brotteig, und streicht uns ein paar knoblauch brote. bald ist alles auf dem dreibein über der glut, welche - wohl des noch nicht ganz trockenen birkenholzes wegen- nicht so wirklich glühen will.

ruscheli fragt mal noch ganz sanft und einfühlsam, ob ich noch eine zweite staffel feuer starte. ich bin der meinung, dass die glut in der mulde locker für die knoblauchbrote, den fisch und das knusper brot ausreicht. im grunde genommen hat ja schine mit ihrer folgenden überlegung - man beachte die überlegung ist nicht gleich der fragestellung - recht gehabt. der mann ist einfach ein alter schmürzeler mit feuer machen, und das bisschen glut reich jetzt grad knapp mal für die knoblauchbrote. was man auch mit den worten: machst du noch eine zweite staffel feuer ausdrücken könnte.

wie auch immer, nach den knoblauhbroten, einer zweiten feuerstaffel und dem sonnenuntergang, war mein fisch gar, schines birchermüesli mantschig genug, und das brot war nach dem znacht auch auf allen seiten durchgebacken. vor dem schlafen gehen räume ich draussen noch den überlebensgrill koffer mit den dreibein utensilien zusammen, lege mich dann zu meiner frau ins bett, und schlafe dem morgendlichen sonntagsfrühstück entgegen.

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