tagebuch 21. november 2006
chile / bei playa maiten, lago llanquihue


nordic walk im süden iron cast erste übungsrunde....
wir schlafen lange, sehr lange. hatte schweissausbrüche heute nacht, irgendwas muss raus. auch einen auschlag im gesicht und am bein.. na ja, lassen wir mal ausscheiden, was eben irgend einen weg nach draussen finden soll. ich lieg da also, berühre meinen mann, bin noch immer irgendwie müde, schon wieder gedanken an die katzen, einen blick nach draussen.. schön ist es hier, wirklich schön.

ich beobachte die noch glatte seeoberfläche, geniesse die ruhe, beobachte vögel aus dem dachfenster, die sonne lugt zwischen der grünen vegetation durch.. echt schön hier, natur, du hast uns wieder. ist es schön, wenn es so ruhig ist. langsam gleite ich in den tag rein. per zeichensprache machen wir ab, wer kaffe braut, es ist fredel. ich mach dafür, auch per zeichensprache mitgeteilt, meine morgenübungen. ja, wir haben zeit, wir können ausschlafen, wir haben quasi ferien ;-). nochmal einen blick auf den see und ich finde für fredel fische.. ja, die springen da munter aus dem wasser. sieht nicht grad nach prachts-hechten aus, aber vielleicht sind das ja nur die jungen die am spielen sind..

wie geht es wohl den jungen der tusse? wie geht es der katzemama, dem "moudimann"?!?!.. ich weiss es nicht, schau die kleine katze an, die über mir baumelt und vollende meine übungen. mich erwartet am stubentisch ein kaffe und eine süssigkeit zum zmorgen. gestern haben wir ja nicht gespart mit einkaufen ;-). danach schnapp ich mir die neue wc-schaufel und mach mich auf, eine grube zu graben für mein morgengeschäft. zufrieden komm ich zurück. zum einen weil mein magen so viel gearbeitet hat und zum anderen, weil das schüfeli perfekt ist. es glitzert in der morgensonne und fredel lichtet mich ab. auch beweist er mir, dass es noch andere methoden gibt, sich eine grube zu graben. nun gut.. er gräbt wohl nicht nur für heute ;-() - siehe fotos ;-).

gemütlich sitzten wir dann am tisch und tippen tagesberichte. soniky verwöhnt uns mit schöner musik und unsere tasten klimpern. draussen auf dem see ist es wieder grau in grau, enten tummeln sich, ein tölpel fährt rum im nicht mehr glatte wasser. wolken hängen über dem land.. mir gefällts trotzdem hier. gestern haben wir noch eine villa gesehen auf einem gras hügel oben trohnend, sicht auf den schönen, grossen see, auf die vulkankegel in weiss. nun gut, so könnten wir uns da auch in etwas vorstellen. schade ist das wetter hier so schlecht. im reiseführer hab ich noch gelesen, dass hier, wo wir grad sind, die ersten deutschen familien am see angesiedelt wurden. kein schlechter platz, sind wir einig.

wir tippen also und fredel gönnt sich alsbald eine pause und rückt aus in sachen fischen. ich tippe fleissig weiter und bin wieder a jour. genau hier. schon schön, schreiben wir das alles nieder. mir tut es einfach nur gut. geh grad mal noch schauen, was wir vor einem jahr gemacht haben. ja, da hatten wir grad das meer verlassen, vor zwei jahren haben wir schreibpause für den winter einberufen.. echt witztig wenn man da in der zeit rumswitchen kann und so jedes detail vor langer zeit wieder aufwärmen kann..

ich räume noch meine pendezen zettel und füge neues hinzu und dann wird mein "füdli-umhang" den ich einst gestrickt habe, wieder zu einem wollknäuel. ja, hab ich zu wenig getragen, also besser die wolle für was anderes nützen. jetzt ruft es in mir nach bewegung und ich schnall mir die turnschuhe an, die stöcke an die hände und los gehts auf nordic walk, oder besser südlich-walk ;-). ja, wir sind ja auf der südlichen hemisphäre. es geht grad etwas den hügel rauf und ich passiere ein schönes, grünes (hier ist alles grün) gelände mit einem riesen haus drauf. hier haben sich die ein oder anderen schön eingerichtet. nicht schlecht.

das haus ist umringt von einer blumenpracht und riesen bäumen und grünen weiden und dann der blick auf den riesen see. wow! ich wandere weiter und ein camion passiert mich und ist nicht viel schneller den hügel rauf. oben hält er und fragt, ob ich mitfahren wolle.. nein danke, ich zeig auf meine füsse.. zu fuss will ich gehen.. para pied, a pied, oder wie ging das? ah, spansich lernen sollte ich auch noch ;-). das ist aber schnell wieder vergessen, als ich das nächte gehöft erspähe, die riesen bäume mit den hausbreiten stämmen und den vielen frischen rinderkindern auf der saftigen wiese.

sind wir wirklich in südamerika? verfahren, in die schweiz? sieht wirklich eher aus wie in der heimat, nur hat es da nicht so viel platz. gedanken über ein leben hier unten? nun gut, ich müsste dann wohl noch ein solarium haben im haus ;-). aber schön ist es sicher auch. noch immer dominiert aber das fabrikli. bin aber, wenn ich da so fuss vor fuss setzte, auch ehrlich mit mir und muss zugestehen, dass mein entusiasmus schon grösser war in sachen fabrikli. kommt sicher wieder und ganz vom tisch ist es noch lange nicht bei mir. seh mich immer noch die treppe runterschreiten in unserem traumhaus und fühl mich einfach zu hause. mal schauen ob die zukunft das will mit uns.

dann der blick rüber auf die villa uf dem grashügel, sicht auf see, auf vulkane.. die haben es auch nicht schlecht, für wahr. bin echt gespannt, wie es bei uns weitergeht. auch das reisen macht spass, vielleicht müssen wir noch länger unterwegs sein? vielleicht haben wir bald unsere basis in santa maria de los andes? wie auch immer, alles ist offen, und das gefällt mir auch.. lass mich überraschen und bin überzeugt, dass es gut kommt, wie auch immer. unsere begleiter werden uns schon in die richtige richtung leiten, bin ich überzeugt. tiefe dankbarkeit erfüllt mich, ich setz weiter fuss vor fuss und geniess die ausblicke, die gedanken die mich streifen, die sich in meinem hirn drehen und dann wieder in den himmel entschwinden.

ein kleines haus mit einem alten ofen vor dem eingang, in weiss, wo eine ebenso weisse katze drauf sitzt.. miizchen: ha! schritt an schritt, begleitet vom lärm meiner stockeinsätze.. aber so bewege ich auch den oberkörper bewusst, tut gut. meine schmetterling-uhr definiert mir den punkt der rückkehr. gleicher weg, andere sichtweise, ich setzt fuss vor fuss, weitere gedanken, ich geniesse, ich sehe, ich realisiere, ich bin bei mir und als es runter geht, lass ich es rennen.. quasi gang raus und laufen lassen. wieder wird mir bewusst, joggen ist nicht das, was mir unheimlich freude macht, zu viele schläge auf den körper.. ich wandere also echt lieber.

meine füsse tragen mich zurück nach hause, wo mich von hinten meines mannes stimme erreicht. ich dreh mich um und seh den strahlenden jüngling im see draussen stehen ;-). er schwingt mit sichtlichen stolz seine ironcaste und ich fotografier ihn dabei. die duschstelle ist perfekt eingerichtet, ich setz zur erfrischung an. warm ist das wasser bei dem wetter nicht geworden, aber das ist mir auch egal. zuerst die haare waschen, dann den körper, so ist es auszuhalten. und schliesslich haben wir schon kälter geduscht im titicacasee. also keine schwäche zeigen und erfrischen.

mit den draussen auf dem hängersessel sitzen ist es dann aber nicht lange was.. zu kalt ist der wind, ich tauch wieder in die wohlikeit des matzmobiles ein und mach mich ans projekt: 2. socke lismä, sodass ich dann an den pulli kann. da klimpern also meine nadeln und fredel kommt auch bald zurück. ohne fisch, aber glücklich. er macht uns ein zvieri im bett, cuacamole mit chips, und dann liegen wir noch etwas im gemütlichen bett und lassen den späten nachmittag an uns vorbeiziehen. fredel löst sudoku, ich stricke. ist das schön friedlich hier.

so weit wie heute bin ich glaub noch nie mit einer socke gekommen an einem tag.. ich will wirklich an den pulli ;-). fredel, alias busenfreund des legendären bocuse, bereitet ein stück fleisch in einer trilogie an und wir geniessen die chnäbis zusammen.. supergut, wenn sicher auch nicht so gut verdaubar. ich widme mich dem abwasch und dann gehts zusammen ins bett, wo wir noch den falken zuschauen, die sich die fleischstücke hohlen, die fredel aussortiert hat. die haben heute ein gewalts chnäbi, würde ich sagen. wären die miizchen da.. ja dann... ich klimpere mit den nadeln, meine gedanken bei den katzen..

fredel hat mir die kleine miize über mein kissen gehängt, soll mich trösten.. danke sehr!! wieder "verfolgen" mich die vorstellungen, wie es wohl den katzen geht, bis ich schlafe.

schine schaut mich wach. sie deutet mir mit ihrer uhr am handgelenk, dass wir wohl etwas schlaf nach zuholen hatten. es ist bereits halb zehn, und wir sind immer noch ein wenig schläfrig. dies ist wohl auch der grund warum ich kaffe machen muss. ruscheli überschnuret mich quasi per zeichensprache, und erklärt, dass sie halt übungen machen muss....

bald habe ich kaffe bereitet und je eines der gestern eingekauften - und unbedingt nötigen - muffins aufgetischt. schine verschwindet irgendwann mal mit ihrem neuen wc schäufelchen. ich steh ihr in nichts nach, und lege gleich noch einen zacken zu....... siehe fotos vom heutigen tage. und wenn wir dann schon ferien haben, tippen wir doch auch gleich ferien berichte. schines vaio dame hängt wie gehabt am 24v konverter mein vaio neuerdings am 12 v netz. so wird die fahrerbatterie nicht allzufest beansprucht, und mein, schon etwas in die jahre gekommener akku kann von der wohnraumbatterie strom saugen bis er satt ist.

nach einem tag tippen muss ich ein päuschen einlegen. ich erkunde das dickicht dem ufer entlang. hier ist alles so verwachsen, da ist kein durchkommen. auch oberhalb der staubpiste ist alles total verwildert, und die pflanzen bilden völlig eine dichte mauer. wieder zurück ist ruscheli bereits fertig mit der aufarbeitung ihrer gestrigen - und unter uns gesagt aucvh der heutigen -erlebnisse. obwohl uns heute die sonne nicht gerade viel wärme spendet möchte sie am nachmittag duschen. mit andern worten heisst das: schmüsel stünggu schätzu mach dich auf in den see, füll die outdoor dusche und leg sie an die sonne damit ich mich später frisch machen kann.......

ich erledige alles wie gewünscht, beende meine schreibarbeit, und schine zieht sich derweil ein sportliches outfit an. sie macht sich auf einen southern walking gang. normal heisst das ja nordic walking, aber wir sind ja auf der südhemisphäre, da ist alles immer ein wenig umgekehrt verschieden. ich überlege mir ebenfalls, wie ich mir die zeit am see um die ohren schlagen könnte. da fällt mir doch eine tätigkeit ein die im wahrsten sinne des wortes etwas mit um die ohren schlagen zu tun hat. ich bereite also alles für einen ersten übungsgang mit der iron cast, der neuen fliegenfisch rute welche mir friedel und pege geschenkt haben vor.

bald stehe ich, unterdessen ausgerüstet wie ein fliegenfisch profi mit weste, vollgestopft mit selbst gebunden fliegen krebschen und käfern, feumer, watstiefeln, und iron cast in der hand im hüfttiefen wasser. ich umwate eine mini landzunge, um in mangroven artigen bäumen einen köder zu setzen. bald merke ich aber , dass es vielleicht mehr sinn macht, ein paar übungswürfe in die weite zu machen, anstatt bei jedem zweiten wurf die fliege aus den ästen, der im wasser stehenden büschen und bäumen zu holen.

dieser nachmittag geht dann wohl eher in die chroniken des wieder aufnehmens und übens einmal gelernter bewegungsabläufe welche durch ihre güte in raum und zeit mit entsprechnden koordinatifen fähigkeiten gezielt eingesetzt und gesteuert werden können. - dies ein, in leicht abgeänderter form, alt ehrwürdiger chinesischer lehr satz von mir - das ganze heisst dann in kurzform, dass ich den ganzen nachmittag verplämperlet und dabei keinen einzigen schwanz gefangen habe. abgesehen mal von der toten mini regenbogen forelle, welche zu meinen fischerstiefel bewehrten füssen glitzerte und welche ich mit dem feumer aus dem wasser holte um meiner frau - die vom walken zurückgekehrt ist - zu suggerieren das ihr ernährer auch was zum heutige znacht beitragen können hätte, wären die schuppen viecher in dem see nicht so hoffnungslos unterernährt.

ich gebe mich noch einigen übungswürfen hin, und kapituliere dann vor dem total überfischten gewässer und lass die wenigen kapitalen forellen ihr nasses leben fristen, und begebe mich zu meiner frisch geduschten frau ins warme heimelige zuhause. hier liegen wir auf dem bett, schnitz mit einer lismete, ich mit einem sudoku welches meistens zwei verschiedene lösungen zulässt. da wir glatt das zmittag essen vergassen, beschliessen wir als kleine leichte gut verträgliche zwischenmahlzeit eine guacamole zu machen. diese wird dann zur feier des tages gleich auf dem bett vernichtet.

aber die drei paltas avocados halten nicht lange her, und bald beginne ich mit der marinierung des siebenhundert gramm mocken fleisches den wir gestern ebenfalls noch erstanden haben. mit der ruhe und dem frieden den wir hier haben, geht dann aber auch die fantasie etwas mit mir durch. das gewaltsplätzli wird in würfel streifen und scheiben geschnitten, und eine tripple marinaden kombination kommt in die pfanne. zum ersten werden die würfel mit ròtisseur, curry und knoblauchzehen in butter angebraten, wenig später kommen die in bbq und honig getränkten streifen dazu und ganz am schluss sind die hauchdünn geschnittenen scheiben dran und werden ganz kurz noch in der heissen pfanne gewendet.

wir werden beide nicht ganz schlau, wie an einem bitzen fleisch so viele verschiedene konsistenzen dran sein können. aber alle drei variationen sind köstlich und deliciös. schine wäscht ab und reinigt die küche mindestens so lange wie ich gekocht habe. danach legen wir uns ins bett, beobachten noch die wanderfalken welche sich die paar fleischabschnitte -welche wohlweislich vom schlafzimmer fenster ersichtlich auf unserem terässli ausgelegt wurden - schnappen, und legen uns dann schlafen.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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