tagebuch 20. november 2006
chile / copec bei temuco, panam - bei playa maiten, lago llanquihue


den gesuchten platz gefunden.. ja!! dem chilenischen jura südfuss entlang.....
ich bringe meinen traum im wach zu ende, zur freude meines schlafkumpanen ;-). der himmel gibt sich feucht heut morgen, alles passt. als wir da neben einander liegen ist schnell beschlossen, wir haben heute keine lust auf gesundtag und so sitzen wir alsbald im resti, laden mails runter, trinken feinen kaffe und essen süsses dazu. ich nütze die eine combo mit marzipan-alfajore. wie lange hatte ich schon kein marzipan mehr.. mich gelüstest so richtig danach. sollte ich eigentlich nicht essen, nüsse tun mir nicht ganz so gut.. aber das soll mir heute einfach egal sein. wir sind auf der eher langweilig zu befahrenden panam, da soll man sich eine freude gönnen ;-)

ich gönne mir auch einen neuen bildschirmschoner. die 4 miizekatzen, letzte generation, wird mit der frischen katzenmama im matzmobil, wiederum mit 4 kleinen miizekatzen, ersetzt.. auch, mein herz schmerzt noch immer, dass ich nicht bei den miizen sein kann. als wir da ins matzmobil steigen und in den touristenbus neben uns lugen, sind wir mal wieder tief dankbar, dass wir mit unserem daheim reisen können. die menschen in den engen sitzen winken uns zu. vielleicht denken sie das selbe, wären auch lieber mit einem matzmobil unterwegs?

bald sind wir fahrbereit, haben unsere checkliste durch, lenken auf die panam. seit langem setzt ich mal wieder die brille auf, heute ist es düster, kein blick auf die vulkane möglich, nicht mal mit einer brille ;-). zwischendurch dann doch ein paar aufhellungen, fredel sucht mir zusätlich eine sonnenbrille raus und da passierts. die schöne durchsichtige zerfällt in ihre bestandteile. die hat mir mal mein bruder geschenkt, als wir bei manor waren in basel. nun gut, sie ist geschichte, sniff.

aber ich bin bald wieder happy, kommen uns doch etwa 700 matzmobile entgegen. ja, bei uns ist noch schnell mal etwas ein matzmobil. ganz klar, dass da die militär unimog-babys dazu gehöhren.. wir winken dem konvoi zu und die soldaten haben wohl ihre fragen, warum die menschen in dem hippymobil freude an ihnen haben ;-). noch mehr freude herrscht, als wir uns überwinden, die motorenbremse zu betätigen. ja, es geht, sie geht zurück, kein problem.. war gestern wohl wirklich, nach längerem nichtgebrauch, etwas verhocket ;-). uff..... unserer reise steht also nichts mehr im wege.

neben uns fliegt temuco vorbei, viel urbanisation, viel geschichte wurde hier geschrieben. soll eine geschäftige handelsstadt sein, wir lassen sie links liegen. auch sind wir schnell durch die zahlstellen durch, immer zum normaltarif.. wow!! was sind wir für glückspilze. das schlechte, wechselhafte, aprilwetter vermag uns nicht die gute laune zu trüben. bei mir löst höchstens der gedanke an die miizekatzen etwas wehmut aus.. aber die sind weiter und weiter weg.. weit hinter mir, ich geb gas und denk nicht weniger an die pelztiger.

an der nächsten copec melden wir uns internet mässig ab und decken uns noch mit manjar-riegeln ein. ich nütze nochmal die toilette und weg sind wir, weiter richtung süden. der wind treibt die wolkenbänder übers land, ab und an peitscht etwas regen gegen unsere windschutzscheibe (die hat den namen heute für wahr verdient, wir fahren gegen die starke luft). geniale kontraste enstehen durch das sonnen und regen wechselspiel.. alles um uns ist grün, saftig, manchmal leuchtet es in der sonne, der hintergrund wolkendunkel.. genial. wir fliegen gen süden zu.

an einer polizeistation machen wir mittagspause, markieren den parkplatz, brauchen die resten toastbrot, schinken und gurken und weiter gehts. schliesslich wollen wir noch einkaufen und an einen see fahren, also nichts mit mittagschlaf. es wird noch grüner, noch saftiger um uns rum, erinnert einem schon etwas an die schweiz. auch die gebäude muten europäischer an hier unten. hat es ja auch unzählige siedler hier.. ein schild, eines mit einem rinderkind drauf aber diesmal kein jogurt oder ähnlich, informiert uns, dass das die heimat eben dieses rinderkindes ist.. aha!! ja, wir lieben die autobahn-werbungen ;-). nun sind wir hier, wo es lebt, DIESES rinderkind..

und noch viele mehr ;-). hier ist der milchkessel des landes, ganz klar. auch findet fredel raus, wer die cousinen und cousins von bilz und bap sind, wer deren freundin.. ja, autobahnwerbe-tafeln sind aufschlussreich ;-). in chile scheint man noch gerne mit irgendwelchen ausserirdische anmutenden gestalten zu werben, oder mit hässlich süssen plüschtieren, sprich der freundin von bilz und bap ;-). nun gut, wir wissen von was wir reden ;-). weiter gehts..

wir passieren la union, wo brigitte lebt.. sie ist ja grad etwas beschäftig und wir wollen ihr etwas ruhe gönnen ;-). also haben wir den besuch etwas verschoben.. ist ja eh kein problem für uns.. wir winken ihr zu und schreiben ein sms: wenn nun grad die sonne kommt, das sind wir ;-). weiter gehts richtung süden, bald werden wir osorno erreichen und da soll es, laut touristel, einen lider haben. also blinker raus und an der zahlstelle, das erste mal voll-camion-tarif zahlen. ja, die dame lässt sich nicht errweichen und wir geben ihr die batzen. was solls, wir dürfen nicht jammern, sind fast durchs ganze land gefahren und haben bis heute nie den volltarif zahlen müssen. geht es uns gut!

fredel gehts heut eh ziemlich gut.. ich grinse, es braucht manchmal nicht allzuviel ;-). aber das wär eine längere geschichte und eh nicht für alle bestimmt. als wir nach osorno einfahren können wir beide nur eines sagen: hässlich.. in dem moment klingelt das telefon und ich meine, rene sei dran. wir hätten ihm angerufen?? nein, haben wir nicht, ich bin verwirrt. da lacht brigitte in den höhrer.. aha, war ein kollege von ihr, ähnliche stimme. ah, wir seien in osorno, schöne stadt, nicht? wir lachen und verabschieden uns bald. schliesslich müssen wir uns durch das menschenchaos in der ungemütlichen stadt wälzen.

den lider finden wir rasch, aber keine parkmöglichkeiten, auch beim anderen einkaufsladen nicht, wir geben auf, leben wir eben von den voräten. auf dem rausweg finden wir dann aber doch noch ein laden mit platz fürs matzmobil. wir laden das ein oder andere in den einkaufwagen und staunen nicht schlecht, dass das alles nur 100 chf kostet. hätten wir beide mehr erwartet. die werbung aussen auf dem gebäude, immer billiger, scheint zu stimmen ;-). uns ziehts in die natur, wir fahren auf einer schönen nebenstrasse richtung see, dessen namen ich mir sicher niemals merken kann, ich nenn ihn also in der folge einfach see ;-).

durch schönes grün, felder, uralte riesenbäume, rinderkinder, schafe, gehöfte, alles saftig und schön, geht es und wir sehen die ein oder andere schöne kapelle. die häuser sind häuftig recht schön und mit schindeln behangen. das ist nicht südamerika, wie man es sich vorstellen würde, für wahr nicht. schade können wir die vulkankegel nicht sehen, die da irgendwo in den wolken stecken. aber was solls, in sachen wetter dürfen wir nun mal nicht jammern, hatten ja so viel glück in dem belang bis jetzt..

den abzweiger auf eine schotterstrasse die uns an den see bringt, finden wir ohne probleme, dank detail karte im touristel. auch das hatten wir lange nicht mehr,rütteldieschüttel strassen ;-). gemütlich gehts den hügel runter und wir sehen ihn, den riesen see, den 2. grössten in chile, ein grosses nass! wow. unten angekommen sehen wir ein schönes strändli mit bäumen, schöner wiese, da bleiben wir. aber all unsere vorstellungen zerplatzen wie eine luftblase als wir das tor sehen, mit kette und schloss gesichert :-(.. erinnerungen an die letzte seentour in chile kommen auf: alles privado..

aber das glück bleibt uns hold und wir finden doch noch einen platz an der schönen bucht, mal für eine nacht. soll 1500 kosten, das ist es uns wert. wir parkieren und erkunden die umgebung zu fuss. zum glück, so finden wir nämlich noch einen platz, ohne gebühren. bald ist umparkiert, fedel walzt unser haus rückwerts durch den sand und da stehen wir im grünen, sichtgeschützt von der strasse, direkt am wasser. genau wie wir uns das gewünscht hatten. die vulkane haben wir zwar im rücken, können sie also auch bei guten wetter nicht sehen, aber wir haben die ruhe gefunden. da bleiben wir, keine frage.

meine obligaten worte an solchen plätzen verlassen mein maul: ich machs eus chli schön im matzmobil. fredels obligates verhalten wird nicht unterdrückt, er ist alsbald am fischen ;-). ich richte also ein, lasse guten duft durch räucherstäbli verbreiten, geniesse musik und koche resten gemüse zu einer tomatensauce ein. während dieses vor sich herköcherlt, setzt ich mich draussen an den strand, geniess den ausblick und mach ein fussbad. nicht so kalt wie ich erwartet hätte.. gut tut es, sehr gut. auch die hornhaut wird mit einem vulkanstein abgeribscht. ich lass die szenerie auf mich einwirken, fredel wirft weiter drüben aus. ja, das lieben wir!!

wieder mal sauce kontrollieren und dann auf dem hängersessel noch etwas die frische luft geniessen. die wolken werden von sonnenstrahlen durchbohrt und das zeichnet sich im wasser ab. alles ist in bewegung da oben, ein ständiger wechsel von kontrasten und farben und dann das glitzern auf dem see, ich liebe es! die kleine wellen schwappen auf die dunklen steine, tränken den dunklen sand.. ich sitz und geniesse, mehr nicht. kleine käfer neben mir im sand, der wind um das gesicht, der körper in der warmen jacke, ja, ich liebe die natur. gedanken an die katzen bleiben doch nicht aus.

drinnen stricke ich noch die eine socke fertig und fredel ärgert mich ab und an ;-). er ist am omeletten durch die luft schmeissen und es duftet gut in unserem haus. der tomatensauce duft wurde von den teigfladen düften abgelöst. ich lieg da, schau aus dem fenster und ich will nur eins: miizchen!! fredel bringt mir die kleine gestrickte um mich zu trösten.. danke!! dann geniessen wir die weltklasse crepe und höhren uns noch eine geschichte vom soniky an. es gibt wiederum keine resten, wie immer wenn es omeletten gibt ;-).

es ist schon später, schon fast 10, als wir nach dem abwasch im bett liegen. es ist noch nicht mal recht dunkel. ist das wie im hohen norden? könnte sein.. ist mir eh egal, kann noch nicht schlafen, mein hirn ist voller pelz, oder so.. miizchen ha!!!! moudimah ha!! miizemama ha!! kätzchen ha!!

so weit weg von mir wie schine gestern morgen aufgewacht war, so nah ist das aufwachen heut morgen. ein verträumter liebesschub ihrerseits erreicht mich, und auch ich wache langsam auf.

auf unserer voraussichtlich letzten copec fangen wir nichts neues an, und bestellen cafe bonbon mit süssen gipfeli für mich, und einem cafe mit marzipan alfajore für schine. kurz danach gehts los. immer richtung der gestern imposant in den himmel ragenden und heute von wolken verdeckten vulkanen. ein schauer nach dem anderen wird abgelöst von zwei drei sonnenstrahlen, um hundert meter weiter wieder in ein baby regen überzugehen. ganz dem wetter entsprechend zeigt sich auch die landschaft.

der jura südfuss in nordpatagonien zieht an uns vorbei. sanfte hügel, saftigste wiesen, milchkühe mit prall gefüllten eutern, und am strassenrand die werbung wie eben diese kühe noch mehr milch geben können.... uns ziehts magisch gen süden, einem gemütlichen fluss oder seeufer entgegen, einem platz zum verweilen, einem platz die seele baumeln zu lassen. wir verabschieden uns bei der wohl letzten wifi verstrahlten copec per e-mail sowie home page mässig, und rüsten uns mit vier überlebensnotwendigen caramel barren aus.

gegen mittag erinnere ich mich, dass noch etwas schinken und ein paar scheiben toast brot übrig sind. bei der nächsten crabiniero aushaltestelle, riesen parkplätze, saubere und sichere übernachtungsstellen jedoch ohne wifi und cafe mit alfajore am morgen, machen wir mittags rast. ich streiche uns je zwei weltmeister sandwich, und mit der nächsten dusche von oben fahren wir weiter. es passt perfekt, dass ich das steuer und schine die navigation übernommen hat. alsbald sind wir an der ausfahrt nach osorno wo wir uns für die nächste zeit lebensmitel mässig aufrüsten wollen.

aber die zivilisation holt uns schneller als uns lieb ist ein. bereits an der autobahnausfahrt werden wir vom zickenalarm überfallen und diskutieren mit der eiskalten kassahexe bis kurz vor einem kassahäuschen wechsel ihreseits und einer uns vor geschlossenen schranken stehenlassen eskalation. schlussendlich zahlen wir den camion preis, und sind froh dass es nur eine kurz respektive eine günstig strecke war die wir berappen mussten. just in dem moment wo wir ins stadtgewimmel reinfahren, ruft uns brigitte an, bedankt sich für unser sms das wir geschickt haben als wir neben la union vorbeigefahren sind, und begrüsst uns in der wunderschönen kulturell und architektonisch höchst interessanten stadt osorno... das ganze mit einem zeimlich sarkastischen unterton.

wir finden auch den angesteuerten lider. mitten im zentrum, mitten im grössten mittags chaos, ohne parkplatz mit millionen von menschen. das ist entschieden zu viel für uns, wir machen ein huelta und verlassen die stadt auf dem schnellsten weg. gleich am ausgang fahren wir an einem anderen supermercado vorbei, wo wir nach einem klassischen matzmobilschen u turn - wieder in altgewohntem 14 meter radius, seit die schubstange wieder gerade ist- auch einen parkplatz finden. in kürze sind wir ausgerüstet, mussten auch gleich noch zugreifen als da caipi schnaps aktion war, ein pisco mango - obwohl fusel, schmeckt dieser wengistens gut - und eine flasche martini haben wir noch immer im weinkeller gehabt.

der weiterverlauf richtung des zweitgrössten see chiles mit dem leicht verständlichen und geläufigen namen llanquihe, nimmt dann ruscheli in die hand. sie lotst mich über eine nebenstrasse durch sanfte hügel, vorbei an saftigsten wiesen, wo den milchkühen schier die euter platzen, und neben dran die gewaltigen munis brünftig auf sie stieren, und uralte buchen wir mahnmale in den himmel ragen. irgendwo im nirgendwo nach einigen malerischen schindel bedeckten weilern, und schönen aus holz gezimmerten kirchen, biegen wir dann in eine schotterstrasse ab.

playa irgendwas ist angeschrieben. das tönt verheissungsvoll, und wir hoffen beide insgeheim auf eine kleine geschützte bucht, vielleicht mit ein bisschen wiese ein paar bäumen und keiner menschenseele. die piste führt uns seit einer ewigkeit mal wieder durch ein wäldchen runter auf die höhe des seeufers. hier, man glaubt es kaum, erblicken wir eine kleine geschützte bucht, mit ein bisschen wiese ein paar bäumen und keiner menschenseele.... bei wem von uns beiden sich aber beim wünschen ein tor mit schwerer kette und schloss sowie einem doppelt erstellten stacheldraht zaun eingeschlichen hat, kann niemand sagen.

leich entmutigt mit erinnerungen an die standpaltz situation an den seen um pucon fahren wir weiter. passieren das eine oder andere gehöft, und finden schliesslich einen durchgang im zaun der offen ist. leider hat es auch eine tafel auf welcher der tarif zum fahrzeuge abstellen angeschrieben ist. 1500 peso das ist kein gewehr höchstens eine luftpistole, und wir nehmen in kauf, dass vielleicht dann mal jemand vorbeikommt und die vier stutz einkassieren will. aber es kommt noch besser. auf einem ersten kleinen erkundungsrundgang finden wir ein stück weiter hinten ein sandiges büchtlein, mit direktzugang von der strasse her, und einem, hinter den büschen versteckten ebenen plätzli mit direktausblick auf den see und ufer anstoss.

wir starten die motoren also noch einmal, und ich lenke rückwärts auf das, für die nächsten paar tage sicher unser privat grundstück. wir sind schnell eingerichtet, und eingelebt. schine sitzt alsbald mit ihrer lismete auf dem terässli, ich erkunde die fischergründe, und werfe so zur aklimatisierung schon ein paar mal den köder aus. die iron cast muss grad noch auf ihren ersten einsatz warten. zum glück, denn irgendwann hängt sich mein köder an einen stein im see draussen, und als ich reisse zucke und rupfe bricht einmal mehr eine meiner angelruten. aber schon beinahe wir opa auf der maur, kann uncle fredel vieles flicken. und ich lass das angeln für heute ruhen.

schine hat unterdessen unser resten gemüse zu einer tomatensauce verarbeitet, sitzt nun auf dem bett, und ich beginne schon mal mit der zubereitung der creperie de la coer el fredel. ein crepe nach dem anderen wandert aus der pfanne, und ich bin überzeugt - wie immer wenn ich omeletten mache - dass es heute so viele sind, dass wir noch ein paar resten haben werden. eineinhalb stunden später sind wir dann etwas schlauer. es hat grad knapp gereicht, und hätten wir auf die letzten paar nicht noch mastige schokoladen creme, sweet milk und confitüre draufgeschmiert, hätte ich wohl noch einige nach machen müssen.

nach dem gelage und einem hörspiel, schon im bett fragen wir uns, ob wir in dieser ruhe überhaupt noch schlafen können. genau in diesem moment fährt hinter den büschen ein auto über die schotterpiste, wenig später noch eins, und noch eins und noch und no..........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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