ach, ich erwach neben fredel, hab ein leises miizmiau im ohr.. war also kein traum.. 4 neue miizekatzen sind auf unserem bett. nun gut, da waren sie schon lange, aber eben noch im bauch drinnen. nun kämpfen sie schon um die beste zapfseule an der mutter. schon wichtig, dass sie schon krallen haben ;-).. jööööhhhhh.. ich könnt stundenlang zuschauen und tu das auch. natürlich kriegt die liebe mutter ihre streicheleinheiten, schliesslich hatte sie einen chrampf.
nach dem zmorgenkaffe kommt fredel mit mir zu adriana um zu informieren was da letzte nacht passiert war. wie fredel es vorhergesehen hat, will natürlich die ganze familie - alle auf einmal - die katzenpracht anschauen. adriana ist nicht grad von freude erfüllt. sie meint, wir könnten die miizen vielleicht in den stall umsiedeln. war also nichts mit heim anschluss ;-). dafür erstaunt mich juan carlos, der etwas später kommt und meint: wir würden besser heute noch umsiedeln, das die katze sich noch gewöhnen kann und wir sie eventuell wieder bringen könnten. er hat auch eine gute idee, wo wir ein nest bauen, wo es sicher sei. fredel und er schauen sich das an und juan carlos geht sogar noch katzenfutter kaufen. ich bin echt baff. hätte doch gedacht, dass der sich grad gar keinen gedanken um diese tiere macht, weit gefehlt. ich bin natürlich erfreut.
die bald anstehende umsiedlung bringt mich grad temporär in ein abschied-nehme-tief. ich leg mich zu den fünf katzen und tränen kullern über mein gesicht. fredel muntert mich mit einer neuen werbung von fidibusreisen auf. ja, da muss man sich schon mühe geben, so was hinzukriegen.. aber eben, geschmack ist individuell ;-). wir grinsen auf jeden fall, nicht das erste mal darüber und dann bin ich wieder alleine mit den katzen und der tränenfluss ist noch nicht ganz versiegt. aber rauslassen ist die devise.
dann geh ich aber an den compi und such das foto raus vom bild, dass wir von manuela und timi gekriegt haben. sie haben aus einem kalender ein blatt uns geschenkt, schön im rahmen. ja, da ist ein mobil drauf und das ist gross angeschrieben mit: DR. MATZ, ENTBINDUNGSMOBIL, ALLE KASSEN (oder besser alle KATZEN ;-). ja, die familie steuri hat es immer gewusst, was in unserem haus noch so passiert ;-). wir grinsen wiederum nicht schlecht - siehe fotos gestern ;-). auch ein mail an die beiden tipp ich sofort..
hinten sind die kleinen katzen das erste mal am schlafen, nicht nur am trinken. jöööhhhh. 2 liegen auf dem flauschigen schwanz der mutter. ist das süüüüsss... hab ich schon erwähnt, wie die katzen aussehen, glaub nicht. ich hatte ja ganz fest eine rot getiegerte miize erwartet, aber weit gefehlt. 3 sind genau wie die mutter und ihre 3 geschwister waren: grau getigert.. und der vierte, der ist so quasi schwarz getigert, das ist fredel seiner, genau. der heisst "chämifäger" oder eben chimenea (in spanisch, rechtschreibung ist unklar ;-). passt doch.. mann, sind die alle "herzig".. auch bin ich stolz auf die tusse, hält sich also gut. leider sind auch die kleinen schon am zittern und zucken. scheinen die "seuche" auch zu haben, wie die mutter und "dä moudi".
apropos moudi. der war am morgen auch mal zu besuch und durfte sogar in sichtweite. er hat sich dann aber maulend wieder verabschiedet ;-). ist er vater geworden? inzucht? oder war es der vater der tusse die die tusse geschwängert hat? sehen die kleinen doch echt gleich aus, wie sie anno ;-). nun gut, wer katzen nicht mag, kann wohl aufhöhren zu lesen. heute dreht sich so ziemlich alles darum. wegen denen haben wir auch beschlossen, erst morgen zu fahren. heute umsiedlung, morgen los. wir dachten eigentlich, der 16. wär ein guter tag zum losfahren. sind wir doch vor 1 jahr und 7 monaten auch los.. aber da hatten wir doch die luftfilter "panne" ;-) und so richtig los, richtung hamburg gings ja erst am 17. also ist morgen vielleicht der bessere tag.
fredel hat übrigens seit anbeginn gesagt, die tusse werfe sicher am letzten tag. hat er sich wohl zu fest vorgestellt... nun muss er es eben auch annehmen ;-). bald steht die umsiedlung an. wir packen die kleinen in ein chrättli und ich nehm die mutter. juan carlos hat wirklich ein schönes nest hergerichtet und bald liegt die mutter auch da drin mit den kindern. auf dem weg hat sie jämmerliche laute von sich gegeben und wollte zu ihren kinder, eines davon grad ins maul nehmen ;-). nun gut, ich verweile noch eine geraume weile in der einzimmerwohnung der katzenfamilie. ja, einen ganzen stall für sich, nicht schlecht. denke die friedlichkeit des matzmobiles würde ihr besser gefallen, aber hier ist sie sicher.
irgendwann schleich ich mich raus und bin auch bald zurück, zur kontrolle und streicheleinheit.. dann aber wieder etwas geschäftiger gefälligst. noch eine wäsche übertun, duschen, putzen drüben, matzmobil runterwaschen (all die vogelscheisse weg). ja, es geht was und ich bedank mich bei juan carlos herzlich für das nest. als ich nach der dusche zur waschmaschine schreite, da seh ich die mutter, miauend.. doch nicht so schön da hinten? ist es ihr zu einsam? ich weiss es nicht, bring sie zurück wo die kinder grad wieder andocken. poor here. mir brichts fast das herz, würde ihr gerne mehr gesellschaft leisten.. aber morgen bin ich nun mal weg.
auch der moudi ist super anhänglich und ich könnt die beiden fressen. hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich, lebt sich die tusse gut ein.. hoffentlich gehts den kleinen weiter gut.. und überhaupt.. liegt nicht in meiner hand. also, loslassen, zurück ins matzmobil und da hat mein jüngling schon das ein oder andere für unsere heutige feier-schlemmerei bereit gemacht. ja, ich freu mich drauf. oder bleiben meine gedanken ununterbrochen bei der katzenfrau? kann auch sein. bin schlecht im loslassen. aber eben, morgen sind wir weg, besser jetzt schon etwas auf distanz.. oh, mein herz schmerzt.
fredel muntert mich mit einem meistercaipi und guter musik auf. wir sitzen vor unserem haus auf den hängersesseln und sinnieren, plaudern. auch dä moudi war noch rasch auf besuch und hat sich neben mich gelegt, der ist aber wieder weg. 2 schlucke caipi, ein gang zu der katze? vielleicht etwas übetrieben, aber auch nicht weit entfernt davon. immer mal wieder zieht es mich zur pelzfamilie in den stall und da scheint alles in bester ordnung zu sein. die mama lässt die kinder an ihrem bauch rumwühlen und lässt sich aussaugen. ach, mein herz ist erfüllt mit freude bei den anblick. sie scheint sich doch eingelebt zu haben.
im matzmobil gehts dann raclettetechnisch weiter. eines ist klar, die chilenen sind nicht die meister des käses.. gleiche marke, gleiche sorte, immer wieder anderer geschmack. man denkt nun einen guten käse zum schnelzen gefunden zu haben und das nächste mal ist er für gar nichts. wir würzen eben ein klein wenig mehr ;-). gut ist es noch lange. in der filmpause entschwind ich, wer hätte das gedacht, zu der katzenfamilie.. alles io.. ufff.... ach, bin ich glücklich haben sie sich eingelebt. nun gut, den kleinen ist es eh egal, hauptsach es kommt milch aus dem buschigen bauch ;-). wobei, "dä chämifägär" ist auch schon am schmüselen mit der mutter... jöhhh... (siehe fotos)
als der film fertig ist rollen wir beide ins bett und der kondor-effekt entfällt heute.. grad eben hab ich erfahren warum. fredel hat den käse so dünn geschnitten, dass man also meint, man hätte mehr gegessen und das ist gar nicht so ;-).. oder so irgendwie.. egal auch, besser schläft es sich auf jeden fall, ohne den überess effekt. dass wir nach einem raclett noch ein paar guzli essen konnten, das ist auf jeden fall neu ;-). eine nacht ohne katzen steht bevor. wir lassen die tür zu.. nicht dass die tusse vielleicht doch nochmal versucht, ihr nest zu "züglä".. ach, morgen heisst es abschied nehmen von meinen pelzengeln.. was ich da noch nicht weiss, der moudi zeigt sich morgen nicht mehr, aber mit ihm hatte ich heute und gestern einen schönen abschied gefeiert.. soll gut sein...
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ich hätte nie gedacht, dass ich eine ganze nacht regungslos schlafen könnte. aber mit vier frischgeschlüpften katzen, deren mama plus schine im bett, geht das ganz automatisch. ob schine überhaupt mal ein auge zugetan hat diese nacht weiss ich nicht. wieviele nachgeburten die miezekatze nach dem dritten wurf noch fressen musste weiss ich ebenfalls noch nicht, aber ein blick über schines schulter sie ist um halb sieben schon wieder am katzen beobachten, zeigt, mir, dass es insgesamt vier neugeborene sind.
wie ich es immer vorausgesagt habe, hat die katzenmamma also in der letzten nacht geworfen. wie ich es ebenfalls prophezeit habe, werden wir wohl nicht wie geplant heute schon losfahren. schine soll ein tag frischgeschlüpfte miezen verwöhnen, und mir einen tag ferien faulenzen gegönnt sein. nach kaffe - obwohl heute eigentlich xsundtag wäre haben wir diesen verschoben, nicht wegen den katzen sondern wegen der ein jahres und sieben monate ex schweiz feier - geniesse ich die heraufziehende morgensonne, lese mal wieder in einem tour magazin, und lasse die seele baumeln.
als sich schine irgendwann mal von den miezen lösen kann, ist dann aber auch vorbei mit der ruhe. sofort adriana informieren was diese nacht geschehen ist heisst es. ich gehe mit, warne aber schine gleich vor, dass nach der nachrichtenübergabe wohl die ganzen kids, wenn nicht die ganze familie die neuen erdenbewohner sehen will. genau so kommt es. wir informieren die familie, und nachdem wir uns kurz im stall nach einem geeigneten asyl platz umgeschaut haben, stehen sie schon alle vor dem matzmobil schlange...
ich informiere auch mal noch juan carlos, dass wir unsere abreise einen tag verschieben, und vielleicht morgen früh die katzenfamilie in den stall umsiedeln werden. er meint, besser wäre schon heute umsiedeln, dann würde man gleich sehen ob sie sich am neuen ort wohlfühle. gute idee, wir verabreden uns nach dem mittag ein neues heimetli für die pelzknäuel einzurichten. juan carlos hat sich nun eine abwechslung verdient. den ganzen morgen schon ist er am erdkanal ausheben, wasser gräben umleiten und die pferde- kuh wiese am fluten. alles wird überschwemmt, auch juan carlos, aber mit schweiss. die ganze arbeit wird von hand erledigt, und ist schweisstreibend.
am nachmittag ist es dann soweit. juan carlos hat schon zwei strohballen in den hintersten stall gelegt. schine und ich verfrachten die fünf miezemauzen in einem kistli in den stall. der mama gefällt das ganze gar nicht. sie will von schines arm ins kistli zu den jungen, schnappt eines hinter dem nacken, und wills offensichtlich zurück ins matzmobil bringen. wir bleiben hart. die zwangsumsiedlung muss vollzogen werden. ruscheli gesellt sich dann den halben nachmittag zu den fünf in den stall, und ich mach noch das eine oder andere foto auf dem bau.
neben katzen hüten, und fotos schiessen, wird auch noch der wassertank gefüllt, die sonnenpanelen und das ganze matzmobil runtergewaschen, die batterieen gewartet und alles fahrbereit gemacht. das heisst auch wir geniessen eine allerletzte dusche, machen uns frisch, und alsbald an die katzengeburtstag sowie die ein jahres und sieben monate ex schweiz feier. ich mixe einen caipirinha mit dem resten zuckerrohr schnaps den ich in den unendlichen tiefen unserer vorratskammer unter schines sitzbank gefunden habe. zum vorratsschrank ist noch zu erwähnen, dass fredy baumann, unser matzmobil onkel immer von der höhe zweier ravioli büchsen aufeinander ausgegangen ist. dass uns aber die ravioli schon nach drei monaten unterwegs ausgehen würden, und in südamerika diese kaum zu finden sind, daran hat niemand gedacht, so ist nun das mass aller ravioli büchsen, auch das mass unseres wein und schnaps kellers....
wie auch immer. zum abschluss des tages sitzen wir auf unserem terässli. geniessen caipi und den sonnenuntergang, sind beide sogar etwas froh, dass der wind ein wenig kühl ist, damit wir beide unsere neuen jäggli anziehen können. nach dem schine dann eine weitere halbe stunde mit den neuen stall mietern - miezen wollte ich schreiben - zugebracht hatte, habe ich das raclette vorbereitet, einen film rausgesucht, welcher dann aber gleich am anfang eine hänger hatte, und somit einem politthriller weichen muss, und wir konnten uns in aller gemütlichkeit an den gedeckten znacht tisch setzten.
für einmal haben wir uns an einem raclette nicht überfressen, konnten noch ein zwei güetzi zum dessert in uns hineinstopfen, um uns dann in ein freies, nur von mir und schnitz belegtes bett zum schlafen legen.
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