tagebuch 13. november 2006
chile / fundo santa filomena, colina


schlechter start in den tag abklärungen über abklärungen...
wir beide erwachen ab dem klingeln des natels. pege ist dran und fredel metzget sich bestens in frühmorgentlicher konversation. ich staune und tu meine freude darüber auch kund. ich steh auch auf und widme mich mal etwas den katzen. "dä moudi" knurrt mich heute zwar nicht an, aber etwas anderes als mit ihm kampf-spielen liegt auch heute nicht drin. ach, ich werd die beiden vermissen.

fredel bereitet uns minzentee und der ist nicht ganz so gut, wie erwartet. aber sicher immer noch besser als gekaufter. der minzenduft ist auf jeden fall in unserem haus verströmt. wir sitzen am tisch und ich will wissen, was er mit pege besprochen hat.. und da plötzlich kommt mein jüngling superknapp und unfreundlich daher.. was ist denn jetzt los? ich frag das und krieg doch glatt mal wieder aufgetischt, dass ich komisch drauf sei? ah, klar, liegt ja immer an mir, der herr don fredel ist ja immer gut drauf. mann, das löst in mir eine nervomanie aus der sonderklasse.

das hatten wir doch schon viele male und erst grad kürzlich. mag ja sein, dass ich eher mal der auslöser für schlechte stimmung bin, aber nicht IMMER. so einfach kann er es sich nicht machen. als er dann merkt, dass ich schier explodiere kommt ein sorry über die lippen, dass er später wiederlegt, weil er ja noch immer sagt: VIELLEICHT war er schlecht drauf. was sicher ist, überhaupt nicht vielleicht, ICH bin jetzt schlecht drauf und krieg mich da fast nich mehr raus. eher wortlos fahren wir zur gemeinde von colina, wir wollen die residenzia vorgehensweise abklären.

eine weile anstehen und dann an santiago verwiesen werden. im montserrat kaufen wir noch ein paar gesundtag sachen und dann seh ich ein schild mit dem wegweiser zu einer anderen gemeinde. also dort auch noch nachfragen und wieder an santiago verwiesen werden. aber da wollen wir nicht hin. zurück im matzmobil ruft fredel in santa maria de los andes an und die nette frau informiert, wir müssen in san felipe vorbei. aber das lohnt heute sicher nicht mehr, wenn überhaupt. wir sitzen zusammen und besprechen.

ja, pege hat noch eine bezugsperson und die wollen wir auch noch versuchen auszufragen. fact ist, so seh ich das, wir können kaum in 2 tagen die residenzia kriegen. aber genau abklären müssen wir alles, um den herrn lolas zu informieren. pege ist grad nicht erreichbar, wir sitzen bald im matzmobil und tippen und machen weinachtsgeschenke. meine laune ist noch nicht viel besser. bin eh grad sehr mit mir beschäftigt, geht was ab.. aber das lass ich dann noch raus. da steht was an.. mit fredel bin ich auf distanz, er hat meine tiefe schlechte laune ja ausgelöst heut morgen. wenn er doch nur mal einsehen könnte, dass auch er schlecht drauf ist. und wenn wir dann beide zusammen in der selben stimmung sind.. ja dann, dann ist wie heute ;-)

ich werd jetzt auf gestern switchen und dann auch ans weihnachtsprojekt gehen. der tag ist schnell um. wir haben natürlich noch versucht, mehr in sachen residenzia rauszukriegen. wir dürften uns also auch bei friedel und pege untermieten. supernett. drum versuchen wir es über los andes, wo es sicher noch etwas persönlicher zu und her geht als in der grosstadt. über internet finden wir die telefonnummer raus. aber es ist schon nach mittag. und es scheint, man arbeitet nicht nur in santiago nur am morgen. wir müssen also das projekt wohl oder übel auf morgen verschieben.

auch kommt die frage auf, ob wir uns einfach sowiso anmelden sollen. aber irgendwie wissen wir ja wirklich überhaupt nicht, wie es in der nahen zukunft aussehen wird. wir lassen es mal einwirken. irgendwann kann ich den bildschirm nicht mehr sehen und mach mich ans engelsymbole legen. aber auch da bin ich nicht recht bei der sache und das ganze wird aufgehoben ;-). etwas stricken.. dann kommt die miizekatze miauend rein und ich hab schon das gefühl, jetzt werfe sie.. aber fehlalarm.. sie hat sich zwar shcön braf in den "gebärsaal" begeben, aber ist da dann einfach eingeschlafen.

irgendwann ist dann auch bei fredel die luft draussen und er schliesst das compi projekt ebenfalls ab. ich tippe noch rasch diesen tag bis jetzt und merke, dass ich gegenüber fredel nicht mehr so feindliche gedanken wäge, aber selber noch nicht so super gut drauf bin. schon irgendwie seltsam.. aber es kann einem ja nicht immer gut gehen, odä! und die letzte zeit war ja wirklich ein höhenflug.. also würd ich sagen, geb ich mir ein paar tage schlechte laune, bewilligt!

fredel hat kopfeweh und auch ich verspühr einen druck da oben. wir legen uns noch etwas hin und ich schlüpf dann mal wieder aus dem schlafgemach, um etwas reis zu kochen. dazu eine gemüsemischung aus dem gefrierfach, thats it. ich erfreu mich danach ab dem katzenzauber draussen und bin dann mit der tusse im bett. ihren dicken bauch eng an mich geschmiegt.. fredel ist noch am abwasch und kommt dann auch ins bett. gut nacht wir alle drei.

probleme am morgen bringen kummer und sorgen. ich kämpfe gerade mit dem gedanken meinen immer noch müden körper zum aufstehen zu zwingen, damit meine blase nicht mehr einen solchen terror machen muss, da macht plötzlich das telefon auch noch einen auf terror.

herr pege seitz ist am apparat, und fragt ganz unschuldig ob er uns geweckt hätte.... natürlich, in unserem alter hat man ja normalerweise auch noch keine schlafstörungen, und könnte sich nach einem ganzen tag weihnachtsgeschenke basteln vielleicht auch mal bis um halb neun ausschlafen, wenn da nicht die blöde blase dazwischenkähme..... pege und friedel haben sich also unsereins schon weiterreichende gedanken gemacht. ihre sorge gilt dem matzmobil. wenn wir dann eine residencia erlangen würden, was wäre denn mit dem matzmobil....? haben wir uns auch schon überlegt, aber dies ist jetzt erstmal zweite priorität.

zum teelen will dann schnitz alles ganz genau wissen. auch werden schon erste herausvorderungen von wegen residenzia anfordern angeschnitten. meine knappen antworten, ich würde gerne erst mal noch mein hirn einschalten - obwohl ich vorhin am telefon schon ganz unnatürlich viele worte hervorgesprudelt habe- kommen gar nicht gut an, und das stimmungs barometer sinkt derart rapide, dass es zu explodieren droht. ich ziehe mich besser etwas zurück, und versuche mein gemüt langsam und behutsam aufwachen zu lassen.

aber das leben geht weiter. und obwohl im moment era de hielo = eiszeit herrscht, machen wir uns schweigsam wie zu einer beerdigung zum oficina de documentation der gemeinde auf. noch immer schweigsam stellen wir uns in die lange schlange. mir wird es irgendwann mal zu bunt, und ich drängle mich neben den leuten rein, und frage den einen herrn der die digital fotos für dokumente macht, ob wir hier richtig sind für residenzia anfragen. sind wir nicht, er schickt uns nach santiago in die extranjeria - ausländerei. extranjeria tönt in etwa so vertrauenserweckend wie guillotine, und ist in santiago nicht viel weniger angenehm. guillotine ist auf jeden fall kurzweiliger!

wortlos brechen wir dieses unterfangen ab, und begeben uns schweigend in den montserrat, unseren xsundtag etwas aufzufrischen. ich bin nicht sicher ob schine direkt mich, oder mehr sich selber gefragt hat ob sie nun himbeeren kaufen soll oder nicht, aber wie auch immer, wenns ums essen geht, können wir sogar schon wieder miteinander komunizieren, wenn auch immer noch knapp. wahrscheinlich hätte die knappheit des wortes raclette - obwohl xsundtag - die stimmung wie eine rakete steigen lassen. nach dem einkauf entdeckt schine einen wegweise zur gemeindeverwaltung von colina. aber hier wollen sie gar nichts von extranjeros = fremden wissen, und schicken uns ebenfalls nach santiago.....

wir lassen das projekt, eine residenzia in colina zu kriegen sterben, und fahren nach hause um ein birchermüesli zu verdrücken. der nachmittag lässt sich dann zu unserer beider zufriedenheit immer noch recht wortkarg an. nicht weil die stimmung immer noch unter den gefrierpunkt wär, aber weil wir beide bei 35°c am weihnachtsgschenkli basteln sind. inzwischen haben wir von pege zum dritten mal die infos angefragt - und dieses mal sogar aufgeschrieben - was überhaupt für die residenzia benötigt wird. auch haben ich über internet eine telefon nummer der gemeinde in los andes ausfindig gemacht. mittlerweile sind wir schon so weit, dass wir neben der colinischen globularisation auch san francisco de los andes - seineszeichens seitzes paradiesli - als wohnsitz angeben dürfen.

aber am nachmittag ist bei gemeinden in südamerika nichts zu wollen, und wir geben uns ganzem herzen, mit kopfschmerzen - vergessen zu trinken, kaffe entzugs erscheinungen - den vorweihnächtlichen bastelfreuden hin. schnitz ist wir gewohnt um einiges rationeller als ich, und gibt sich dem medidativen stricken und katzen streicheln hin. ich kämpfe gegen meine kopfschmerzen an, und bastle bis gegen sechs. dann breche ich die komputer session ab, und lege mich aufs bett. schine kocht eine pfanne voller gemüse reis, welchen sie mir dann auch gleich ans bett serviert.

nach dem warmen mahl gehts meinem kopf auch schon wieder etwas besser, und ich fühle mich sogar fit genug, den abwasch zu erledigen. schine macht eine domptierschau im abendrot, und dann legen wir uns gegen halb neun schlafen. morgen ruft kaffe und madeleines, also lass die nacht vorübergehen, und den morgigen tag besser beginnen als den heutigen.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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