tagebuch 18. oktober 2006
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau, schule)


behördengang residencia für weitere drei monate....
wir lassen uns natürlich nicht entmutigen, nur weil gestern das amt zu war ;-). wir stehen heute früh auf (ich muss mich regelrecht bemühen und bin ab dem wecker erwacht.. wähh) und sind schon bald im bus richtung santiago. jimmi begleitet uns zum ausländeramt und wir alle drei lachen schon im taxi, das uns schlussendlich da hin bringt. der nette herr kommt kaum aus dem plaudern und uns ausfragen. unsere erste spanischlektion für heute.

wieder mal staunen wir in dem gebäude nicht schlecht.. da sind noch andere früh auf den beinen ;-). ja, eine lange schlange windet sich durch den raum und wir machen mit ;-). jimmi setzt sich hin, beobachtet das treiben und als die schlange sich langsam in bewegung setzt, gehts eigentlich gar nicht mal soooo lange bis wir im besitzt der nummern 66 und 67 sind. um halb neun, pünktlich, leuchtet die zahl eins auf.

während ich etwas warte, verabschieden sich jimmi und fredel, um ein kaffe aufzusuchen.. ich sitze da, beobachte die menschen, viele peruaner und lächle die ein oder andere person an. ich stell mir vor, wir wären in der schweiz, der raum würde brodeln in agressiver stimmung.. aber hier, hier wartet man einfach, 39, 40 und da sind die beiden auch wieder zurück. jimmi hat ja schon ausgerechnet wie lange es bis da gehen würde und sie hatte recht. ja, einen kaffe haben die beiden intus und ein paar eindrücke auch - siehe fredels seite ;-)))

als ich an der reihe bin (gemeinsam dürfen wir nicht an einen schalter) schau ich auf eine eher unfreundliche dame runter.. sie nimmt dem pass, tippt was ein, und macht eine kopie von meinen dokumenten.. ja, ich frag sie mal, ob fredel für mich das dokument wieder holen könne. nein, die antwort. ja, dann muss ich nächste woche wieder kommen? oder was.. schlussendlich stellt sich raus, dass ich unten in der bank grad einzahlen kann und dann die verlängerung sofort krieg, ohne nochmal anzustehen. ja, dann ist es ja gar kein problem!!

so einfach hätte ich mir das ja nicht gedacht.. nicht mal ein einhalb stunden und wir können 3 monate länger im land sein!! nun gut, unser portemonai wurde auch etwas schlanker.. aber wenn man nur für die visaverlängerung aus dem land reist, kostet das ja auch.. also gut so, listo.. ich verabschiede mich von fredel und schon sind jimmi und ich wieder im taxi. einmal mehr, ein höchst komunikativer taxifahrer ;-). er macht mit uns grad einen auf stadtführer und erklärt uns so manches, wie: da ist die schule für die anwälte, das eine klinik - muy caro.. wir bedanken uns für die infos und steigen vor der schule aus.

wer hätte das gedacht, wir sind sogar noch pünktlich dran.. hätt ich nicht für möglich gehalten. es haben sich schon 10 personen eingeschrieben für den ausflug aufs fundo ;-).. ja, da wird rene etwas zu grillen haben. nun gut, jetzt sitzen wir erst mal im klassenzimmer und haben wieder mal eine boris-sche erklärstunde.. genial wie der das macht. auf seine frage, ob das alles in deutschen auch so wäre, kann ich nur sagen: keinen blassen schimmer.. ja, ich weiss ja auch in sachen deutscher gramatik nicht das geringste ;-).. er lacht nur und meint, gut so.. jaja..

vor der mittagspause fragen wir ihn noch, ob er auch kommt am samstag.. er ist ja schliesslich architekt.. man weiss ja nie ;-). er weiss es noch nicht, vielleicht muss er mit anderen schülern nach valparaiso.. wir warten ab.. heut gönnen wir uns einen warmen zmittag, ist ja auch saukalt draussen. ein empanada von dem wir noch den ganzen tag zeheren werden (gööörps) und etwas zu trinken. so verfliegt die zeit und schon wieder sind wir im klassenzimmer.

nicht wie erwartet sebastian begrüsst uns, nein die junge shoping-maus ist vor der tafel und gibt uns wieder viel grund zum lachen. die ist echt süss. auch die nachmittags stunden verfliegen so und wir sind schon wieder draussen, an der kalten luft. ein taxi bringt uns zum bus und der bus nach colina, wie immer.. im bus haben wir nochmal ein kurzes lach-hoch.. ja, jimmi verwechselt mund zu mund beatmung mit mund zu mund propaganda ;-)..

so viel energie zum lachen wie sonst haben wir dann aber doch nicht und das gemütliche nachhause spazieren tut richtig gut. wir sind echt beide schon etwas ausgelaugt und wohl nicht mehr so sehr aufnahmefähig ;-). fredel ist im aufräum fieber und bastelt einen halter für ein chrätli. ich mach mich hinter die fahrerkabine aufräumen. ja, schliesslich wollen wir bald wieder "on the road" sein ;-) und viel besuch gibts ja auch das wochende..

einmal plaudere ich noch mit jimmi auf dem terässli und "dä moudi" springt mir auf die schenkel.. wie gern ich das doch hab, eine schnurrende katze auf den beinen.. ich lass sie gerne da und kraule wacker an ihrem kopf rum. auch das tussi kriegt ein paar streicheleinheiten und dann bin ich wieder am aufräumen. einmal besuch ich noch fredel in der werkstatt und könnt ihn danach würgen.. er stinkt nach rauch und al sich ihn frage, ob er eine geraucht hat? nein - ein blick von mir - ja.. mann, das hass ich doch, warum nicht einfach sagen.. das hatten wir doch schon.. ich bin enttäuscht und zieh ab.

fredel kommt ein paar minuten später zu mir und entschuldigt sich nochmal in aller form. das goutier ich ja, aber bitte in zukunft, einfach sagen.. sollte doch nicht so eine sache sein, oder? logisch ziehen so sachen bei mir gedanken wie: was verheimlicht er mich dann sonst noch, nach.. aber ich versuch, mich nicht darin zu verlieren. also weiter putzen und räumen. bald sieht das fahrerhaus wieder einigermassen ordentlich aus und ich wechsle in den matzmobil wohnbauch um auch da etwas aufzuräumen.

fredel ist noch immer etwas am mechen, ich unterdessen am schreiben. danach mach ich die qigong übungen und muss abbrechen (einmal mehr ;-). fredel will das neue, teure abschleppseil vorne auf die winde mechen.. wo es dreck und allem ausgesetzt ist.. das find ich keine gute idee und somit misch ich mich ein. also nochmal von vorne.. ich recke und strecke mich und die beiden katzen sind um mich rum.. wie schööööön. ich mach drinnen die spanisch aufgaben und fredel ist noch immer am einräumen. während er dann unter die dusche hüpft, mach ich einen auf znacht präparieren (tomaten und käse ;-).

fredel derweil kommt auch zurück und bereit sich seine idee von einem kalten plättli. ich will ihm einen kleinen streifen schinken klauen. wie hab ich doch die katzen geärgert mit dem geblitze aus der kamera, mich dünkt, sie müssen dafür mit etwas schinken entschädigt werden.. nun gut, fredel macht einen auf supermötzig und ich muss MEINEN schinken aus dem kühlschrank hohlen.. ja guet!! mann, ich könnt ihn aus dem fenster schmeissen, meinen mann.. echt, ist ja zuviel.

wieder flammt die diskusion in sachen vertrauen auf, das hat mich ja heute auch schon genervt.. ich lass alles raus was nicht grad alles nett über meine lippen kommt. dann todesstille zwischen uns. fredel entschwindet ins bett, ich zünde kerzen für unsere gotti-göttkinder an und höhre etwas schöne musik. tut gut. im bett entschuldige mich mich für meine ausschweifungen und bald schlafen wir beide tief und fest. war nicht grad der harmonische tag.. aber ich versteh das handeln echt nicht..

früh aufstehen ist heute angesagt. schliesslich wollen wir vor der schalteröffnungszeit auf dem amt sein. don jack eskortiert uns um viertel nach sieben ans rondell, und wir können gleich in den bus hüpfen. an der mapuche station schnappen wir uns ein taxi und lassen uns fast vor das amt fahren. der taxi chauffuer hat vor lauter plaudern und witzeln mit uns, die abzweigung verpasst, und wir gehen das letzte quader zu fuss.

viertel nach acht sind wir bereits da, die tür ist schon offen, und drinnen schon hunderte von leuten am anstehen. und zwar stehen die leute an, um eine nummer zu ziehen. ich frag mal freundlich am info schalter - der eigentlich auch noch nicht geöffnet hab, ob wir ein formular ausfüllen müssen. der herr gibt mir freundlich auskunft, und weist dann einen weiteren vordrängler zur nümmerli schlange ab, da der info schalter noch nicht geöffnet sei..... nach drei tournees um die sitzplätze sind auch wir stolze besitzer eines nümmerlis, und warten nun auf die schalteröffnungszeit. punkt halb neun und keine sekunde früher beginnt das schauspiel.

jimmi und ich verkürzen uns die wartezeit in einem kaffe. das erste welches wir ansteuern schenkt nur nescafe aus. also machen wir uns auf die suche nach einem gemütlichen bistro. gleich um die ecke finden wir dann auch eines, und wie gemütlich. die theke ist leicht erhöht, die bedienung noch leichter bekleidet. alle im hautengen super mini kleidchen, man könnte meinen in was für einem viertel wir hier gelandet wären. ich stelle mir nur vor wie lange die kaffepause mit vätu meuli wohl gedauert hätte, wär in unser stammlokal in lenzburg mit solcher bedienung ausgestattet.......

trotz staunen trinken wir auch den kaffe, und als wir wieder zurück bei der extranjera sind, wird dann auch bald unsere nummer aufgerufen. getrennt - schliesslich muss alles seinen lauf gehen - begeben wir uns an die schalter, und werden bald mit einem einzahlungsschein in die bank unten im gebäude geschickt. die knapp hundert dollar für die verlängerung einbezahlt, dürfen wir dann auch vordrängeln, und schon sind wir für drei weitere drei monate bis januar 07 in chile geduldet.

die frauen fahren zur schule, ich besuche ein weiteres kaffe - ein anderes als vorhin, aber ähnliche, etwas züchtiger gekleidete bedienung - und lese ( verstehen ist etwas anderes ) zeitung. um halb zwölf ist dann mein bedarf an stadt gedeckt, und ich nehm den bus zurück. eine weitere wandereung aufs fundo steht an. die marschzeit verkürz ich mir mit einer telefonischen termin verschiebung für renes anwalt, und kurz vor mittag bin ich auch schon da.

rene läufts gut auf dem bau, und der grillroom bekommt formen. zum zmittag zaubert er uns eine pfanne spagutz, und ich erledige dafür den abwasch. nach dem essen widme ich mich der verkabelung unseres navi systems, und als alles wie am schnürchen klappt, gönn ich mit gleich ein vorgezogenes freitagszigaret. als dann ruscheli und jimmi abenfalls zu fuss nach hause komme, verzieh ich mich gleich in die werkstatt, um ein gestell für unser not agregat zusammenzubasteln. irgendwann gesellt sich dann auch schnitz zu mir. sie möchte küssen, und ich sag ich kann nicht..... sie merkt sofort warum ich nicht küssen will, und fragt auch grad direkt ob ich geraucht hab. nun ist das ja nicht zu verleugnen, aber ein vorgeholtes freitagszigarillo zu vergeben.......

gegen abend bin ich dann mit meiner bastelei auch fertig, und schnit hat unterdessen die fahrerkabine mal wieder aufgeräumt. schneeschuhe und airboards werden wieder auf dem dach verstaut, und die ski sachen erstmal zwischen gelagert. mit dem sonnenuntergang siehts dann auch um unser zuhause wieder wohnlich aus, und wir sind reif fürs znacht. schine verdrückt einen tomoz, und ich präpariert mir ein schönes kaltes plättli.

als ich schon da sitze, und auf ruscheli warte, die draussen, wie kann es anders sein noch ein wenig mit den katzen spielt, hüpft sie plötzlich rein, schnappt sich eine tranche von meinem fein zurechtgelegten schinken. ich bin etwas erstaunt, ist es doch sonst nicht ihre art, von meinem kalten plättli zu stibitzen. noch erstaunter bin ich aber dann, als sie den schinekn wortlos an die katzen verfüttern will. das wird dann von meiner seite weniger goutiert, und ich verkünde, dass sie ihren sandwich schinken den katzen verfüttern kann, und nicht meinen jamon caramelado vom teller klauen soll.

dies führt dann zu einer heftigen diskussion mit noch heftigeren handzeichen und sogar zu einem wunsch von erstickungs symptomen an "meinem" schinken. während dem znacht und einer drauffolgenden ignoranz und schweige pause, können sich die wellen wieder glätten, und im bett entschuldigen wir uns für im affekt über die lippen gekommene sprüche, und können dann doch nebeneinander und in frieden einschlafen...

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



info@matzmobil.ch