tagebuch 13. oktober 2006
chile / fundo santa filomena, colina (globularbau, schule)


unglaublich!! ein GANZER tag regen!! hudelwetter aber schön ists...
in der nacht, wenn ich mal erwacht bin, kamen wieder spanische wörter und sätze in meinen kopf und ich hab sie ganz nett wieder weggeschickt.. ich will doch nur schlafen. heut morgen tropft es aufs dach und ich steh relativ früh auf, um die katzen reinzulassen. die beiden haben schon unter dem matzmobil gewartet.. kein wunder, bei der nässe ist es nicht schön draussen.

dä moudi setzt die eine pfote nicht auf und es scheint ihn nicht besser zu gehen.. ach, mir bricht es fast das herz.. es soll ihm doch bitte bald besser gehen. ich leg ihn aufs bett und da legt er sich auch grad flach (atypisch). ich denke mir, vielleicht nützt noch eine symbol"therapie" und pack das buch mit den symbolen aus und staune nicht schlecht.. die katze ist schnell weg.. ich mein, ich hab erst grad mal das buch zur hand genommen. da rennt der katzenmann ab und davon.. ich kann ihn kaum mehr beruihgen.. ups.. da ging wohl was ab gestern. hoffentlich hat es ihm nicht irgendwie geschadet..

nun gut, das will er nicht mehr.. vielleicht helfen globulis.. ich versuch ihm mit ein paar chnäbis die kleinen chügeli runterzujubeln.. aber man kennt ja die katzentiere.. die lassen sich nicht hinters licht führen. wie es der katzenmann aber schafft, ein kügeli wieder aus seinem mund zu bringen.. ein kleines wunder. 2-3 hat er aber doch intus und ich hoffe es hilft.. armes tier. geht mir tief.. bald liegt er wieder, bei fredel, im bett und schläft. poor him. fredel bringt sich fast nicht aus dem schlafgemacht. ich hab schon frühstück gemacht, alles für die schule präpariert etc bis er aufsteht.

dann gehts bei ihm aber schnell weiter und er hypert richtung baustelle.. aha.. als ich ihn da hole, sodass er uns zum bus bringen kann sag ICH zu ihm: ruhig, ruhig ;-))).. heute geht es zum glück nicht allzulange bis der bus kommt und auch ein taxi finden wir "geschwind".. ein chaos in der stadt, alles nass und es regnet und regnet.. ja, wir wollten doch immer einen ganzen tag im bett bleiben, wenns dann mal einen ganzen regnen würde.. ja, heute wäre, wenn ;-))) aber es ist eben wies ist ;-). nun gut, die schule beginnt, wir haben wiederum den chef himself. was der uns in 1.5 stunden immer alles entlocken kann.. unglaublich.

zum reden kommen wir auf jeden fall viel und wir staunen mal wieder ab sarah und dave.. ja, die haben echt einen drauf.. genial. auch wir älteren, probieren irgendwie mitzukommen und das gelingt nicht mal so schlecht. ich muss mal noch den komunikator für alle drei "spielen".. szene im resti, ich muss für alle bestellen etc. ja, ich ringe nach worten und wir alle lachen viel. echt coole gruppe.. jeder freut sich am erfolg des anderen, jeder hilft dem anderen.. wir überreden sarah, dass sie auch noch eine woche bleibt und das macht sie nun auch.. freut mich also. sie ist mir irgendwie ans herz gewachsen.

die mittagspause verbringen jimmi und ich das erste mal nicht gemeinsam. sie geht raus zum rauchen und bei dei dem sauwetter mach ich da nicht mit ;-). sie hat ein interessantes gespräch mit einem anderen schweizer (ihm geht es gleich in sachen "chrüsimüsi" im kopf) und ich lache oben mit einer gruppe amis. 6 frauen und dave unterhält sie alle.. echt, eine lustige truppe. ich muss zwar ab und an sarah fragen um was es genau geht.. wenn die so schnell englisch reden komm ich nicht mehr mit.. ja, auch englisch hab ich nie richtig gelernt. so ist es nun mal.

weiter gehts, wir haben unseren stammlehrer, sebastian und der ist heute mehr als gut drauf. schon zur einleitung erzählt er uns etwas lustiges und die stimmung wird die ganzen 1.5 stunden nicht fallen ;-).. ja, echt, das ist wohl einer der lustigsten nachmittage nach der perro-session. heute lacht aber der lehrer, und zwar tränen.. dave hat einen satz präsentiert, der eben nicht das heisst, was er sagen wollte (dave) ;-). natürlich weiss sebastian die richtige bedeutung und er kann sich einfach nur noch krümen, die tränen kullern ihm über die backen, er kann sich fast nicht einrenken.. echt, der hammer.

wir alle müssen einfach mitlachen und irgendwann kann er uns dann auch erzählen was da an der tafel steht, was sofort einen kollektiven lachanfall auslöst ;-))) man, ist das lustig. der nächste satz, indem dave sagen will, dass er für seinen freunde kocht, heisst dann in richtig so viel wie: er kocht die freunde.. also einen auf menschenfresser.. nun gut, das ist ja zuviel.. ich mein, nicht dass ich einen fehler in daves sätzen gesehen hätte.. für mich hat sich das alles prächtig angehört ;-)))) aber eben... alle ringen nach luft und wir versuchen, mehr schlecht als recht, wieder die fassung zukriegen.

zum glück hohlt uns die gramatik wieder auf den boden der tatsachen: ich hab keinen blassen schimmer. bei einer übung muss ich passen und auch jimmi hat ihre mühe damit. schlussendlich scheitern auch die anderen beiden und wir machen wieder einen auf themawechsel. ja, sebastian will uns wohl nicht das wochenende versauen. jimmi meinte schon: da kann ich grad zu hause bleiben.. aber auch ihre stimmung ist bald wieder heiter, schliesslich lassen wir uns von so sachen doch nicht runterkriegen..

zum abschluss les ich noch meine geschichte vom jakobsweg vor und sebastian kann es nicht fassen, dass ich da sachen von spiritualität etc einbringe ;-).. das ist nun mal für einen südamerikaner etwas ungewohnt ;-). er meint nur: interessante geschichte und schaut sich fragend um.. aber meine drei mitschüler finden das eben gar nicht so abwegig. jimmi bringt es auf den punkt: das ist nicht nur eine geschichte.. das ist ihr leben (meines natürlich). ja, so ist es.. ;-)

heute machen wir pünktlich schluss und sitzen bald im taxi. es regnet noch immer, die strassen sind flüsse (was machen die, wenn es mal ein paar tage regnet?!?) und wir sind froh, dass wir bald im bus sitzen, nach hause. wir lachen nochmal über die situationen des heutigen tages und sind froh, dass uns ein wochenede bevorsteht.. ausruhen. ah, noch was.. das nächste wochenede hat rene ja die ganze schule eingeladen, und der schulleiter hat das angebot doch glatt angenommen ;-))) so geht das.. hihih.. wird mir ja lustig.. vamos a ver ;-)

schnell hüpfen wir ins auto und fredel daheim auch schnell ins matzmobil. ich geh auf katzensuche.. ja, den ganzen tag hab ich mir etwas sorgen gemacht über den katzenmann.. fredel hat mir dann aber erzählt, er hätte den ganzen morgen gemütlich geschlafen und sei dann mal raus und nicht mehr gekommen. gutes zeichen, denk ich.. wenn er bei den huddelwetter sich rauswagt.. ich würde ihm aber doch gerne wieder ein trockenes haus bieten, und der tusse auch, ich rücke aus, die katzen zu suchen. aber weder im stall noch sonstwo find ich sie. die haben wohl ihren schlechtwetterplatz. hoffentlich geht es dem moudi gut!!

nicht so gut geht es den rinderkindern.. die stehen im strömenden regen, bei 10 grad, auf der wiese und machen einen buckel.. heben einen fuss am andren, es gefällt ihnen sichtlich nicht. vielleicht ist es für den kleinsten der erste richtige regen? ich weiss es nicht, aber ich plaudere ein wenig mit den tieren.. poor them. "pflutsch" nass schlüpf ich dann auch ins matzmobil wo fredel auf mich wartet. leider sind die katzen nicht dabei ;-). nun gut, ich hoffe einfach, dass es ihnen gut geht.

ich mach es uns gemütlich, zünde kerzen an, lulle das matzmobil in räucherduft und schlüpf in die warmen hosen und den fasipulli.. ja, kuschelwetter, ganz klar. ab und an öffne ich die tür, man weiss ja nie, ob eine nasse katze des weges kommt ;-). fredel kämpft mit soniky, ich schreibe tagesberichte.. ach, haben wir ein schönes haus.. ich liebe es! wir müssen einen aufsatz über unser haus schreiben.. gutes thema.. einzig ein problem: es sollte ein kurzer aufsatz werden.. aber es gibt doch soooooo viel zu erzählen über unser "heimätli"!!

ich sitzt da also drinnen, eben in unserem haus, und fredel, meine liebe, mir gegenüber. beide haben ihren vaio vor sich, wir lassen die welt gewaschen werden (draussen ;-).. fredel hat mir noch resten von gestern gewärmt und uns geht es doch einfach gut.. ein tag im bett, das ist es nicht, aber, nach über einem jahr, der erste tag dauerregen!! nicht schlecht.. ich tippe weiter, ich mache die fotos flott für die page und die zeit verfliegt.. fredel hat unterdessen vom mp3 auf ein spiel gewechselt.. von ihm ist also heute nicht mehr viel zu erwarten ,-))))

dafür umsomehr von den katzen.. beide springen irgenwann rein und ich staune, dass sie so trocken sind. moudi ist nicht so fit und legt sich aufs bett, der länge nach, ausgestreckt.. er zittert schon wieder. mir tut er einfach leid.. aber im moment kann ich ja nichts machen für ihh, ausser ihm ruhe gewähren.. und fredel informier ich so, dass es keinen widerspruch zur folge haben kann, dass heute, bei dem sauwetter, ich die katze nicht rausschmeissen werde.. sie ist echt nicht fit.. und wenn dann der katzenmann drinnen ist, auch die tusse..

fredel lenkt ein und ich bastle einen vorhang für die tür, lass die storen raus und so können die katzen raus wann sie wollen. das geht aber länger, ihnen gefällt es grad sehr gut im trocknenen. kein wunder. moudi zuckt vor sich hin und ich versuch ihm energie zu geben. gedanken schwirren im meinem kopf rum, ich halte seinen grossen kopf in einer hand.. er fühlt sich schwer an.. liebe katze, wenn du gehen wills, wenn du nicht mehr wills, ich halte dich nicht zurück.. ich hab ihm tibetischen buch gelesen, dass die angehöhrigen die sterbenden nicht gehen lassen wollen und das nicht ideal ist.. sterbende sind sehr empfindsam..

nun gut, es geht hier um eine katze, und so richtig angehöhrige bin ich ja nicht.. trotzdem versuch ich dem tier zu übermitteln (katzen sollen ja auch sehr empfindsam sein), dass es nicht wegen mir bleiben muss.. ja, schwarze gedanken und ich lieg da neben ihm und irgendwann hebt er den kopf und macht was, dass mich noch mehr verwirrt.. er schaut mir geradewegs in die augen.. das hat bei ihm sonst seltenheitswert.. was wollen mir die augen sagen?

ich weiss es nicht.. müde augen.. ich errinere mich in dem moment an ein medium, dass mir mal gesagt hat, ich würde über die augen energie aussenden.. ok, moudi-mann, wenn du enerige von mir willst, nimm es an, wenn nicht, dann auch gut. wir schauen uns an und der katzenkopf senkt sich wieder in meine handschale.. meine gefühle gehen mit mir auf wanderschaft, ganz tief runter zu mir und mir kullern einige tränen runter. ein schöner, intensiver moment, irgendwie ist es gut, wie es immer kommen mag.

irgendwann schlüpft fredel auch ins bett und es beginnt eine nicht sooo ruhige nacht ;-). schliesslich wollen wir ja nicht die geschwächte katze quälen.. noch immer prasst regen aufs dach.. morgen soll es schön sein?!? ich zweifle.. ja, ein tag, ein voller tag, regen.. lange ist es her, echt.. irgendwann in der nacht, lässt das geprassel etwas nach, die katzen haben sich verabschieden und kommen irgendwann triefend nass wieder nach hause ;-).. nun gut, muss nicht erwähnt werden, dass sie auch ein wenig dreck reingebracht haben ;-)

ich freu mich, dass "dä moudi" auch ausgerückt ist.. gutes zeichen..

der genau der gleiche ton wie gestern lässt mich schier nicht aus dem bett kommen. es regnet in strömen es ist trüb und trist.

plötzlich schleichen sich aber anstehende arbeiten in meine träume, und im nu bin ich hellwach. wahrscheinlich geht es schnine jeden morgen so. der chefe don jack hat mit mir gestern noch die platzierung der hangar tor motoren angeschaut. diese waren weder auf dem plan noch sonst irgendwie vorgesehen. das gibt wieder eine saftige regie rechnung..... und nun, müssen die beiden rohre grad noch eingefädelt werden bevor die jungs alles armiert und zugespritzt haben. so kann es also auf dem bau auch sein. einlegen bei strömendem regen macht also nicht annähernd soviel spass wie bei eitel sonnenschein.

kaum ist das zweite rörli an ort und stelle platziert, ist auch schon zeit die frauen zum rondell zu bringen. ausnahmsweise bin ich nach diesem fulminanten start heut morgen schon voll im schwung, und schine versucht mich zu bremsen. irgendwie verkehrt die welt heut morgen. sonst bin immer ich der, der bremsen muss. wieder daheim, setz ich mich an den kompi und schreib im takt der regentropfen meine tagesberichte.

zwischendurch mal rüber auf die baustelle, schauen wie die jungs mit den betonspritzarbeiten voran kommen. aber diese sind auf einen trockeneren tag verschoben. die ganze truppe ist im gäste globi mit der fertigung der ytongwände beschäftigt. rene ist nicht so zufrieden mit seinen helferlein. sie sind nun zu dritt am steine zurechtschneiden, haben sogar einen elektrischen fuchsschwanz und nichts geht. juan carlos schreibt dies dem selben fänomen zu wie meine bademeister mentatlität. hier wo viele leute auf dem feld arbeiten, wird an solchen verregneten tagen mal blau gemacht, und anscheinden gewöhnen sich alle daran, dass bei solchen hudelwetter einfach nicht gearbeitet wird.

ich hole mal noch einen salat vom feld, den ich, mangels messer absagen muss. das einzige was ich gefunden habe war ein hilti sägeblatt, aber auch das funktioniert. ich bin schon am salat waschen und zubereiten, als rene und juan carlos auch eintrudeln. don jack haut nooch jedem einen mocken abastero = renes lieblingsfleisch in die pfanne und schon sitzen wir alle drei ums kleinen stubentischli am essen.

noch während ich am abwaschen bin, ruft jimmi an. ja auch sie hat nun ein chile telefon und kann jetzt die luxuxkarosse avisieren. zurück auf dem fundo lass ich die baustelle für heute ruhen, und widme mich mal wieder unserem sonyki. ich beame ein zwei neue hörspiele drauf, lösche schon gehörtes und kämpfe einmal mehr mit dem instabilen sony programm. irgendwann hängts mir aus, und ich schiebe eine spiele cd rein. so bin ich für den rest des nachmittags beschäftigt, und von der aussenwelt absorbiert.

auch ruscheli ist absorbiert, und liegt mit dem moudi in tiefer meditation versunken auf dem bett. draussen ist es immer noch unfreundlich, und bald ist alles in tiefe dunkelheit gehüllt. trotz regen und recht kühler witterung lass ich mir das freitags zigaret nicht entgehenl. ich drehe die markise noch ein stück raus, und schine bastelt während meiner abwesenheite ein etwas überdimensionales katzentürli.

für heute wurde eine nacht der offenen tür verordnet. dies war nicht etwa gegenstand einer offenen diskussion sondern eine vollendete tatsache. der moudi ist immer noch am zittern, und bei diesem hudelwetter schickt man ja bekantlich keinen hund vor die tür geschweige denn einen geschwächten moudi.

bald liegen wir alle drei im bett, und ich muss meine decke dem katzenmann zur verfügung stellen, was wiederum mit einer anschmiegsamen nacht unter ruschelis decke belohnt wird....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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