nun gut, wir waren ja gestern schon vor neun im tiefschlaf und man könnte meinen, dass man dann am morgen früh wach sein sollte.. weit gefehlt.. wir stehen erst gegen acht auf und ich reib mir den schlaf aus den augen ;-). draussen sitzten die katzen schon erwartungsvoll und kriegen auch einen happen ab, und weg sind sie.. ok, wohl beleidigt, dass es heute so spät zmorgen gegeben hat ;-)
unser soniky spielt uns ein züri-west lied und wir drehen auf, singen aus vollen kehlen mit und bartolomäus wandert aus.. der sass die letzten tage immer bei mir oberhalb der sitzbank.. nun flüchtet er zielstrebig aus der tür ;-).. ihm scheint unsere showeinlage nicht gefallen zu haben. auch mit der flöte versuchen wir noch unser glück.. nun ja..
ich blättere noch etwas in meinen notizen rum und dann ist ja schon bald zeit zu gehen. während ich meine morgentoilette tätige macht mir fredel (auf mein verlangen) ein sandwich.. und wenn er dann MUSS, dann macht er ein richtiges ;-). hihihi.. ich nehm also nur die hälfte mit.. fredel fährt uns zur busstation und los gehts in die grosstadt. heute ist der bus fast leer, wir haben also genug platz zum sitzen.
vor lautern plaudern sind wir ganz verblüfft, dass wir schon an der endstation sind und steigen aus. auch das taxi lässt nicht lange auf sich warten und so sind wir zeitig in der schule. ich hohle uns einen kaffe nach draussen wo wir noch etwas die sonne geniessen. um 10 gehen wir rauf, "verjufflä" muss man hier ja eh nichts. aber irgendwie ist doch hecktik da oben, für heute..
des rätsels lösung: es raucht aus einem nachbarhaus raus.. shit.. ich hoffe, es ist nur ein kaminbrand oder so, aber bald lodern die flammen in den himmel. das in dem alten stadtviertel voller holzhäuser. unsere schüle würde brennen wie zunder, alles, alles holz.. uns wird wohl allen etwas mulmig zu mute.. bei mir überwiegt der gedanke an die einwohner des hauses.. die haben wohl einfach von einem moment auf den anderen nichts mehr.. versicherung, na ja, würd ich nicht verwetten, das man das hier hat! höchstwarscheindlich nicht.
die feuerwehr ist rasch vor ort und netzt die umliegenden häuser, wasser wird in den himmel geschossen. jimmi und ich halten uns etwas zurück "gaffen", aber beide hoffen wir natürlich, dass das feuer bald gelöscht ist. brand in der altstadt, das horror szenario für jeden feuerwehrmann.. eine lehrerin informiert uns, wir müssen für eine evakuation präpariert sein und wenns so weit ist, langsam das gebäude verlassen, keine panik.. wird gemacht.
dazu kommt es zum glück nicht. die feuerwehr konnte ein übergreifen auf andere häuser vermeiden, zum glück. wir sehen am abend, als wir an der brandstelle vorbeigehen das ausmass.. eine brandmauer hat gute dienste getan und zum glück war es ein eckhaus das etwas separat stand.. nochmal gedanken an die bewohner, von einem tag auf den anderen alles weg.. shit..
eben der gedanke an das schicksal das hinter dem brand stecken wird, drück bei uns allen am anfang der lektion etwas auf die stimmung. mit der zeit werden wir aber wieder locker und geben unser bestes bei unserem profesore sebastian. heute hat er einen besseren tag und es geht flott vorwärts. in sachen bestes geben steht heute jimmi im rampenlicht.. sie plaudert rum und weiss dies und das und eigentlich alles.. voll dabei, voll im schwung.. ich sitzt da, staune vor mich hin und versuch auch irgendwie mitzukommen ;-)))
mittagspause machen wir draussen, chnäbbern unser sandwich und plaudern mit unseren mitschülern in einem mix aus englisch, deutsch und spanisch. der neuseeländer ist heute fitter und outet sich, dass er auch noch ein wenig deutsch spricht. aha.. das tut er dann auch kund am nachmittag, wos um einen gramatikalischen ausdruck geht.. er meint zu mir: ist gleich wie in deutsch.. schön zu wissen, lieber junge, aber du musst wissen, ich hab auch in der deutschen gramatik keinen blassen schimmer ;-).
ja, ab und an greifen auch ein paar mitschüler schon etwas vor und wollen über zukunft form und vergangenheit was wissen. so weit sind wir noch nicht, und ich ignorier ide infos.. sonst wird es mir definitiv zu viel.. also bitte doch wieder auf unseren level!! der lehrer versucht immer einen kompromis zu finden, nicht zu weit abzuschweifen und wieder auf unseren kurs-stand zurzück-zuführen.. gut so.
ich muss mein hirn nicht noch mit sachen belasten, die ich noch nicht wissen muss.. also weiter im takt und ein unterhaltsamer nachmittag ist rasch um.. echt gute sache die schule.. heut gehts auch noch um die aussprache und da haben wir schweizer wohl den englisch sprachigen schon etwas voraus.. uns fällt die spanische aussprache doch um einiges leichter.. soll uns gegönnt sein.
wir kriegen wieder hausaufgaben und jimmi und ich sind wohl die einzigen, die sie auch machen müssen. die restlichen haben schon alles ausgefüllt und gemacht.. streber!! ;-))).. nein, im ernst.. ich mach echt nur was uns aufgetragen wird, das genügt als pensum für mich vollends.. wie hab ich von jimmi erfahren, ab 35 ist man nicht mehr so aufnahmefähig ;-).. also raus, frische luft, ins taxi, über den brand sinnieren und schon sind wir im bus..
der glacekonsum in eben diesem ist immens.. es ist recht heiss und wir nehmen den taxi-dienst in colina (fredel) gerne in anspruch. es passt wieder gut und alsbald sind wir zu hause. wie immer wird inspieziert, was die männer auf den bau vollbracht haben.. genial.. das wird ech ein kleines paradies, hammer!! eine wahre freude!! als jimmi und ich zurückschlendern kommt grad ein auto ans tor und ein junger mann steigt aus und will infos.
das ist doch grad eine gute übung für uns beiden.. helfen können wir ihm zwar nicht, aber ein zwei sätze sind wieder draussen.. learning by doing, oder so ;-). meine pflichten rufen mich dann ins matzmobil, icht tippe tagesberichte und mach mich jetzt grad noch hinter die hausaufgaben. so geht das. die katzen sind auch schon wieder da und ich geniess den anblick.. die hausaufgaben ziehen sich in die länge und das ein oder andere grosse fragezeichen schwebt über meinem kopf (cabeza, oder wie heisst das nun schon wieder?!?)
jimmi kommt mal noch auf besuch und wir haben die aufgabenstellung etwas verschieden verstanden.. wie dem auch sei, ich bin eh nach und schliesse die bücher für heute, mein kopf ist mehr als voll. und wer muss schon den kleinsten körperteil wissen, schliesslich kann man das auch zeigen ;-). zum runterkommen spiel ich etwas mit den katzen und mach noch die übungen. tut mal wieder richtig gut.
wie gestern, sitzten wir dann wieder zu dritt draussen und warten, bis rene kommt. vor ihm trifft ein sand lieferant ein und fredel nimmt sich seiner an. auch wir frauen gesellen uns dazu, schliesslich wollen wir ja auch etwas verstehen. fredel macht mal wieder auf "ich versteh alles" und informiert später, dass er das gleiche wie wir nicht versanden hat ;-). sind wir ja beruhigt..
rene bringt gleich die familie juan carlos mit und wir können adriana endlich das geschenk übergeben. wurde ja zeit.. dann zurück zum matzmobil und ich höre mal wieder katzen-miauen.. aber ich hab wohl schon halluzinationen, dass die dritte katze noch auftaucht. unterdessen ist es schon dunkel und ich geh rein und wärme die teigwaren resten. fredel meint nur: hast du auf dem bau gearbeitet, beim anblick meiner portion.. nein, aber ich sag euch, schule macht hungrig!
fredel gönnt sich ein kaltes plättli und wir plaudern noch etwas über unseren tag.. ja, das hatten wir lange nicht, dass unsere tage so verschieden sind.. es gibt viel zu erzählen, auch mal wieder witzig. müde hat unser beider tag gemacht und alsbald sind wir im reich der träume. zuerst schwirren mit aber noch viele gedanken und wörter um den kopf rum ;-)
|
und jeden tag grüsst das murmeltier. so der name eines filmes der davon handelt, dass ein tag immer und immer wieder, jeden morgen wieder von vorne beginnt.
auch ich , respektive schnitz, da sie mich unmissverständlich bittet ihr ein sandwich zu streichen, schafft es, etwas abwechslung in den ablauf zu bringen. wie man es von mir nach dreizehn vierzehn jahren bereits etwas gewohnt ist, übertreibe ich ein wenig, wobei ich das znüni brot keineswegs als übertreiben empfunden habe, da ich so aufgewachsen bin, und mama isabelle uns als verpflegung an die skirennen immer etwa ein pfünderli centimeter dick mit schinken und aufschnitt belegt hat....
bald sind die beiden schülerinnen am busrondell abgeladen und ich wieder im gewohnten tagesbericht trott. bald ist auch dies erledigt, und ich mach mich im kombi auf, die neu erstellten wände im gäste globi zu verlöchern. erst wird alles mit kunstvollem gravity verziert, will heissen kästli und leitungen angezeichnet, maschinen vorbereitet und dann beginnt die löcherei von neuem. der morgen vergeht im nu, und kurz vor mittag muss ich den bauleitenden chef mauerer und globular konstrukteur kurz gesagt rene beordern.
aber die fragestellung ist komplex, schliesslich gehts um höhen und massangaben von steckdosen und lampen stellen. wir beschliessen, uns diese problematik beim mitagessen durch den kopf gehen zu lassen. renes vorschlag dies beim chinesen zu machen wird nicht bewilligt, schliesslich hab ich noch ein halbes sandwich, quasi schines resten zu verdrücken. dafür bestellt rene grad noch zwei kopfsalate direkt vom feld, und einer davon wird dann gleich zu einem salatteller verarbeitet.
nach dem essen finde ich dann ganz unverhofft eine andere flex maschine. dies ist das teil welches vor zwei tagen den geist aufgegeben hat. die schlitz vorrichtung von pege passt genau drauf, und so kann ich die staubige kästli bohr arbeit vom morgen noch komplettieren. im verlaufe des nachmittags meldet sich dann der chef wieder ab. der sand welcher gestern an verschiedenen orten begutachtet wurde, wird nun bestellt. ich klemme mich derweil an die spitz und einpassarbeit des unterverteilers.
zehn centimeter tief muss der sicherungskasten in die mauer eingelassen werden. da die kiste mit der elektro ytong säge noch nicht angekommen ist, mache ich mich mit dem kästlibohrer an die arbeit. nach einer halben stunde sieht die mauer aus wie ein abstraktes kunstwerk und die maschine ist so heiss, dass man den vorderen teil fast nicht mehr halten kann. das ist ein unmissverständliches zeichen nun feierabend zu machen.
mit jimmi hängen wir auf unserem freiluft balkon rum, sinnieren über gott, die welt mit ihren sonnenuntergängen und anderes. plötzlich fährt besuch ein. irgendein hooligan steuert zeilgerichtet, von uns misstrauisch beobachtet aufs fundo. aaahaa die sandmuster welche rene gestern bestellt hat werden doch noch geliefert. zwar etwas spät, denn so wie ich juan carlos und jack verstanden habe, sind sie am nachmittag ausgerückt , eben sand zu bestellen.
bis dann der don chef zurückkehrt - bald meinte er, was er gleich mit ratito hätte betitteln können - vertreiben wir uns die zeit beim pläuderlen mit dem mustermann. jimmi staunt mal wieder, wie ich mit dem herrn diskutieren, und vorallem zuhören und verstehen kann. ich muss ihr dann später sagen, dass ich wohl nicht viel mehr als sie verstanden habe, obwohls so ausgesehen hätte das ich ihm bei jedem wort folgen könnte....
bald verziehen wir uns alle in die trauten heime und gönnen uns ein z'nacht. obwohl wie heute eine riesen party steigen lassen könnten, schliesslich sind wir seit einem jahr und vier monaten auf diesem kontinent. aber da morgen nochmal arbeiten und schule angesagt ist, verschieben wir das ganze, und feiern am freitag. schine wärmt die restlichen teigwaren, und füllt ihr teller als ob sie den ganzen weg von santiago hierher gerannt wäre, oder drei tage auf dem bau gearbeitet und nichts zu essen gekriegt hätte. ich begnüge mich mit brot und pate. kaum den letzten bissen gegessen, liegen wir auch schon im bett, und schlafen dem nächsten tag entgegen.
|