tagebuch 13. september 2006
chile / bei friedel und pege, san francisco de los andes


ironäcastäääää weihnachten, geburtstag, neujahr in einem
ich starte den tag, wie fredel ihn gestern abgeschlossen hat, mit asterix lesen. dann noch etwas kuscheln und los gehts. heute werden wir in der betty friedel küche mit spiegelei und speck verwöhnt. ich fühl mich frisch und munter und sing vor mich hin. auch sonst ist die stimmung äusserst gut, wir lachen schon wieder in den morgen rein.

als dann die fischdiskussion aufkommt check ich lieber die mails und dann nehmen wir gerne ein angebot vom hause seitz an: den töff zu gebrauchen. schliesslich wollen wir mal noch das grundstück anschauen, dass uns grad als erstes ins auge gesprungen ist. das finden wir auch grad und sind einig, guter platz. dann erkunden wir auch noch den rest des schönen tales und verfahren tun wir uns auch ab und an.. unsere beine tragen uns dann noch etwas rum um die ecken und enden zu erkunden und schon wieder sind wir am träumen.. man weiss ja nie was das leben noch bringt.

zurück im heimätli von seitzes sitzen wir zusammen für ein wasser und friedel fackelt nicht lange, als wir ihr von DEM grundstück erzählen. die parzelle alpaca 70 würde uns gefallen, also abklären was die kostet. der besitzer mein so ganz locker: 25 millionen, also etwa 60'000 chf.. aha, mal wieder gefällt uns das teuerste und wenns so teuer ist, dann ist es kein thema für uns, ganz klar. vielleicht ist es ja auch nur ein irrtum und so machen wir uns nochmal auf in den verkaufsraum. vielleicht gibt uns ja da jemand eine erfreulichere info.

pege sattelt sein velo und kommt noch zu einer 70-er besichtigung mit. dann gehts für uns rüber zum verkaufslokal und da ist niemand. aber viel los für uns doch. fredel parkiert mit einer schleife rein und unterschätzt wohl ein klein wenig seine kraft den töff zu halten. langsam, in zeitlupentempo fallen wir um, ich rolle in den kies und schlag mir noch das schienbein an.. autsch.. aber nicht allzuschlimm. mehr augenmerk widme ich dem töff, keine kratzspur aber dafür ist am lenker etwas leicht verschoben! wir beichten zurück im haus, natürlich grad alles und fredel bringt alles wieder in ordnung. hatten wir ja nochmal glück.

nach all der aufregung gehts ans mittagessen kochen. friedel zeigt mir den trick mit dem direkt-in-der-pfanne-pasta-pilz-auflauf und ich helfe so gut es geht mit. ab und an werde ich von pege abgelöst und kann so noch mails schreiben. bald sitzen wir alle am tisch und essen die köstlichkeit von der küche friedel.. mmhhhh... gut gehts uns. dann gehts weiter in sachen fliegenbindekurs. lehrerin friedel nimmt sich ihrem schüzling an derweil pege und ich höhrspiele und filme austauschen. später wird noch etwas spiegel gelesen und schon ist der nachmittag um.

als ich die kunstwerke der fliegenbindewerkstatt anschaue, staune ich nicht schlecht, richtige kunstwerke, mit beinen dran.. wow!! ich bin stolz auf die beiden. pege schenkt, so nebenbei, fredel noch eine rolle an eine rute und zeigt uns das ein oder andere vom fliegenfischer-lager-schatz.. genial was die alles haben!! weiter gehts mit fotos rüberbiimen und schon ist dunkler abend. der letzte abend für eine weile bei den beiden. das muss gefeiert werden, sie müssen nur noch eine nacht schlafen, dann sind wir weg, sie haben wieder ihre ruhe - wie wir immer rumwitzeln ;-)

heute ist stehausschank angesagt, muss man kennen als bayer ;-). pege mixt einen pisco sour währendessen uns friedel mit feinstem chnobli-chräuter-brot verwöhnt. wir lachen viel rum, klopfen sprüche und alsbald sind auch noch chorrypan auf der bar und eine flasche wein.. wir lauschen den geschichten, erzählen unsere und dann plötzlich, aus dem nichts, passierts. friedel übergibt dem fliegenfischerlehrling einen rute, eine iron cast, italienische rute.. das gibts ja nicht, dass können wir nicht annehmen und doch ist sie irgendwann fredel und der strahlt, ich bin ganz paff und nervös und überhaupt.. ist fast zu viel.. wie können wir das je mal wieder alles gut machen?!? kann uns das mal jemand sagen?? echt, das ist fast zu viel, die emozionen gehen hoch und fredel gibt die rolle und die rute nicht mehr aus der hand.

es geht eine gute weile, bis wir mal wieder über etws anderes reden können und zum themawechsel auf instrumente hohl ich noch unsere flöte zum zeigen. auf dem weg fall ich noch über die eigenen füsse (noch mehr trinken ;-) und zurück versuchen alle ihr glück auf dem holzteil. ich mach nicht mit, will ja nicht allen meine fieberblater vererben ;-). auch kommt das thema alphorn auf, es gibt ja unterdessen so ein teleskop teil aus karbon dass es uns angetan hat.. aber eben, kostet ein klein wenig zu viel batzen ;-).

was für ein tag geht da um.. fredel klammert sich an seine ironcast, macht sie zusammen und besetzt so das ganze matzmobil, ich knipse ;-) und freu mich mit ihm für gut. versonnen schaut mein fischerjüngling auf all die neuen sachen und es vergeht eine weile, bis er zu mir ins bett schlüpft. nicht dass ich so sehr trumpf währe heut nacht, nein, die ironcast bleibt eng an seinem körper ;-). wir beiden glücklichen pilze schlafen irgendwann ein..

friedel trumpft mit speigel mit spinat quasi spiegeleier mit speck zum frühstück auf. so gestärkt wollen schine und ich die umgebung vom san francisco de los andes gebiet erkunden, und uns nach einem lauschigen unbebauten freien grundsück in diesem weitläufigen tal umschauen.

da es so weitläufig ist, schwingen wir uns auf peges motorrad, und nehmen die weitverzweigten strässchchen und pfade per moto unter die räder. als erstes zieht es uns runter zu einem felsvorsprung den wir schon beim hochfahren begutachtet haben, und der uns beide gleich angesprochen hat. der blick hat nicht getrügt. das grundstück wäre genau so etwas wie wir uns vorstellen. genug platz für zwei globulars, einige kakteen und bäume, blick auf die berge und zum tal raus, und auf der erhöhten ecke ragen zwei felsblöcke die zum verweilen einladen....... parcella 70 sector las alpacas

nun lassen wir uns auf der 250er den berg raufdonnern, mit 35 km/h schine meint wir seien etwas schnell unterwegs. die zufahrtstrassen scheinen wahllos in die hänge gepflügt worden zu sein. wir verfahren uns ein zwei drei mal, auf der suche nach der höchsten am hang klebenden zufahrtstrasse. irgendwann haben auch wir den wendeplatz gefunden, und schauen uns das grundstück da oben nochmal genau an.

auf dem weg runter finden wir uns abermals zweimal in einer sackgasse wieder. am ende der strasse welche sich gleich über seitzes grundstück den berg hochschlängelt entdecken wir eine parzella die schon ausgeastet und schön zurecht gemacht ist, auch nicht schlecht... so vergeht der morgen bei unserem motorrad ausflug, und kurz vor zwölf sind wir wieder zuhause. friedel fackelt nicht lange, und ruft pancho den land besitzer gleich an. aber dieser ist heute wohl etwas übermotiviert, oder sitzt vielleicht in einer verhandlung mit seinem bänker, auf jedenfall schlägt er mal 25 millionen = sfr. 55'000.-- für die 5 hektaren parzelle an. gut doppelt soviel wie normalerweise 5 hektaren kosten.....

wir beschliessen gleich mal noch zum sale de ventas runterzufahren, um dort vielleicht noch einen verkäufer zu treffen und eine verhandelbare preisofferte zu kriegen. pege setzt sich gleich auf sein bike, und fährt mit uns, so einen gutachter dabei zuhaben ist gar nicht schlecht. auch ihm gefällt der flecken land, und als wir zum büro weiterfahren, nimmt er den beschwerlichen weg zu seinem heimetli hoch unter die räder. der spezi wie wir bayern zu sagen pflegen = kollege ist noch recht fit und schaut seiner gesundheit auch, was in seinen jugendjahren eher zu kurz gekommen ist....

am sale de ventas angekommen, will ich aufs terässli fahren, der motor verweigert seinen dienst, weil ich die kupplung nicht freundlich genug bediene, und die maschine kippt langsam auf dem leicht abhältigen terrain talwärts. mein bein ist zu kurz um das gewicht aufzufangen, und schnitz kann sich nur noch mit einer hechtrolle vom sozius retten. zum glück ist nichts schlimmeres passiert. und doch, der spiegel und kupplungsgriff sind leicht nach innen geschoben, und ruschli hat eine leichte schürfung am schienbein.

zum zurückfahren begegnet uns pege in rassanter bergabfahrt, auf seiner zweiten bike runde. wir fahren zu friedel hoch und helfen mit kochen. sie zaubert eine pasta con hongos pilz pasta mit peperoni gurken salat. was werden wir bei den beiden verwöhnt.... zum dessert zvieri, der nachmittag gehört schon fast der vergangenheit an, bastle ich mit friedel weitere fliegen. respekive haben wir ein paar säckli gummi beine gefunden und sind nun dem fluss und bachkrebsli binden verfallen.

pege widmet sich unterdessen unserer hörspiel sammlung, und beamt alles auf cd. zwischendurch helfe ich ihm mal mit dem einen oder anderen tip, und er revanchiert sich mit der installation einer speziellen wurfschnur auf einer seiner alten rollen, um mir dann eine einweisung zu geben, wie man mit diesem teil möglichst weit werfen kann. aber damit nicht genug. er schiebt mir die rolle zu und meint die wäre für mich. ich bin hin und weg, und kann mein glück kaum fassen, weiss nicht was ich sagen soll.... aber zu unserer beruhigung dass dies nicht seine ersatz rolle ist, zeigt er uns seine sammlung, und meint, die schönen teuren, würde er mir sicher nicht schenken, aber die ältere sei immer noch in super zustand, und funktioniere perfekt, woran ich keinen augenblick zweifle.... danke fischerspezi! gott vergelts dir mit einer prachtsforelle am haken!

draussen dunkelts bereits ein. friedel und ich schliessen unseren fliegen krebsli binde kurs ab. pege wird beauftragt uns allen einen abschiedspisco zu mixen, was man ihn nicht zweimal bitten muss. friedel zaubert unterdessen ein paar chnobli kräuter brötli zum apero und haut chorizos auf den grill. ich hole ein flasche wein aus unserem weinkeller, und so stehen wir in seitzes küche an der stehbar, geniessen einen guten tropfen, chorizpan und diskutieren angeregt.

was dann folgt, ist kaum in worte zu fassen. die beiden verschwinden ganz unauffällig wie plötzlich, und als sie wieder zurückkommen haben beide ein seltsames lächeln aufgesetzt und ein metallenes rohr dabei. friedel überreicht es mir, mit den worten, dass ich nun so viele gute fliegen gebunden habe, eine gute rolle habe, und nun für richtig fische zu fangen auch mal noch eine rechte rute haben soll........... es ist unglaublich, unfassbar, nicht zu beschreiben. mit was hab ich das verdient, zum zweiten mal heute fehlen mir die worte. ich halte also ein IRON CAST MODERNFLIES MADE IN ITALY 8' TR # 6 in den händen und kanns gar nicht so richtig realisieren.

die handgemachte angel ist in dezentem dunkelgrau gehalten, die ringe mit weinrotem faden eingebunden, und der griff aus edelstem kork. ein meisterwerk. friedel meint nur sie hätte nur ein zweimal damit gefischt, und zum rumstehen sei das ding zu schade.... ich weiss diese grosszügigkeit zu schätzen und werde die iron cast sowie die rollen und das fliegen binder zubehör - pege hat mir im verlauf des nachmittags noch das eine oder andere teil zum fliegenbinden zugeschoben -in ehren halten! danke tausendmal und überhaupt!

mit der ganzen aufregung und dem verlauf des abends sind wir dann bald mal alle zusammen reif fürs bett. wir verabschieden uns, und bald liegen schnitz und ich im bett, ich aber für diese nacht etwas näher an der iron cast als an ruschelis körper.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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