tagebuch 05. september 2006
chile / rio yeso


ein drittel ist lange genug sieben auf einen streich oder the small seven
mal wieder bin ich früh wach, wir haben ja das schlafen ausgiebig zelebriert die letzten tage. nun gut, ich lieg da also und neben mir schläfts noch tief und fest.. was solls, ich zücke das buch und lese und neben mir schläfts und schläfts.. irgendwie macht es mich nachdenklich dass man sooooooo viel schlafen kann und fredel gefällt mir also in action besser als als schlafende masse, soviel ist klar. warum ich mich aber sogar richtig nerve ab der tatsache, dass mein mann ein siebenschläfer (oder besser 12+ schläfer ist), das bleibt mir ein rätsel.

fredel kann das rätsel der seltsamen morgenstimmung seiner frau sicher auch nicht auf den grund kommen. ich sprech mich aus und das vor dem kaffe.. ein fataler fehler, wie ich ja wissen müsste.. es herrscht trötzige stille im hause matzmobil. ich sinnier, dass er mich ja bei den morgenübungen auch gut ärgern kann (auch heute morgen), warum nicht die energie um zu reden? gut, er hat noch spiegel mit spinat gekocht, war ne leistung, aber doch.. irgendwie ist der start in den heutigen tag nicht so idyllisch.. und wenn einem jemand so nervt, dann ist ja ein grund dazu auch immer bei sich selber zu finden.. mal schauen.. ;-)

wir haben auf jeden fall bald wieder gute vipes im hause und wir tippen alsbald tagesberichte. gut, ich muss noch die fotos aussortieren und beschriften, derweil fredel etwas in seinem film archiv stöbert und mal wieder die kronenberg story laufen lässt. das trägt zu sehr guter stimmung bei ;-). beide lachen wir und ich versuch, konzentriert die fotos auf unseren homepagehintergrund zu bringen ;-). fredel attackiert mich mal wieder mit der fingerschnecke und bringt mich zum trinken. ja, das muss man auch, bei den temperaturen.

der frühling wärmt draussen und auch in unserem haus wird es fast schon zu warm, wir müssen die fenster aufmachen. es tipt und tipt und fredel hat sich eine pause in sachen fischen verdient, ich mir in sachen pasta.. so fische ich also "spiräleli" aus dem topf derweil fredel fische rauszieht.. jedem seine freude.. nun gut, im kühlschrank sind wieder resten weg, im bach sind noch alle fische, fredel lässt alle frei, das passt doch bestens. ich geniess den späten nachmittag mit lesen und den übungen machen draussen (tut den müden gliedern wirklich gut), meditationsmusik und sein..

als es draussen plötzich "bääähhh" macht, ist schnell klar, ich hab besuch von einer schaffamilie, die an der feuerstelle die asche raus chnäbert.. dass die das gern haben.. ich mach das fenster auf, schiesse fotos vom kleinen lamm und betrachte die schönen tiere und red zu ihnen und sie beachten mich nicht mit einer faser wolle.. und irgendwann, schaut der schafmann rauf und alle rennen davon.. danke fürs kompliment ;-). auch fredel kommt zwischendurch mal auf besuch und berichtet von der beiss-wut der fische und MUSS den unteren teil des baches noch befischen, soll er.. ich geniess weiter die zeit mit mir.

meine portion pasta war dann doch etwas gross und somit mein apetit für heute gestillt.. fredel muss also selber etwas essen und da kommt das thema "höhe über bach" nochmal auf... ja, er hat ja in dem tagesbericht wo wir aus dem bachbeet geflüchtet sind behauptet, wir seinen 10, ZEHN, meter über dem wasser.. ich bin ja nicht die meisterin im schätzten, das das aber ZEHN meter sein sollen, na ja.. das ist dann überaus grosszügig geschätzt, dünkt mich ;-). nun gut, in der heutigen zeit, auch mal ohne internet, können wir ja auf technische geräte zurückgreifen und somit machen wir einen ausflug an den bach runter und wieder rauf ans matzmobil, immer das leuchtend gelbe gps in der hand.

und seit heute weiss ich, erstens: gps seien nicht so genau ;-) und zweitens.. fredels ZEHN meter sind grad mal 3 ;-))), oder war die eichung des gps grad etwas durcheinander? (vorab: er testet das morgen nochmal und kommt dann doch auf knapp 4 meter ;-))))... aber ZEHN?!?!? nun gut, wir lachen nicht zu knapp und sind alsbald wieder im matzmobil.

während fredel da für sich isst, spiel ich einen znacht ton auf der flöte (geht schon besser, echt) und wir plaudern noch etwas.. dann legen wir wieder beide flach, durchforsten die zeilen in den aktuellen büchern und mein eines bein schläft ein.. schon müde?!? ohne mich, ich steh wieder auf, spring draussen etwas rum und wach ist das teil wieder, guten morgen!! als ich dann wieder drin bin ist mir alles irgendwie zu eng und fredel zu aufdringlich und ich mach einen auf abblocken ;-) udn schlaf in meiner ecke etwas unruhig ein.

was schnitz heute morgen wohl so alles im kopf hat, ist und bleibt mir ein rätsel. aber als mir dann eine standpauke von wegen ich sei für ihren geschmack einfach ein zu ausgeprägter penner, und was zu viel sei, sei zuviel entgegenschwappt, bin ich dann schon etwas vor den kopf gestossen...... um nicht zu sagen, geschockt, dass man nach einer nacht schlafen, kaum die augen offen, noch kein wort gesagt haben zu können ohne irgendwelche bösartigkeiten oder gar körperliche attacken die nacht durch, mit solcher antipathie empfangen werden kann.....

ich versuche das ganze als bösen traum abzutun, irgendwas ist vielleicht vorgefallen, ein schlechter traum, oder wieder eine verrenkung welche die laune absacken lässt.... die nächste freundlichkeit fliegt mir entgegen, als ich die dieselheizung mit ein wenig zusatz energie von der starterbatterie starten will. dies sei wohl eine sehr schlechte idee, wenn wir nachher noch die kompis starten wollten.... ich leiste keinen widerspruch, und breche das heizmanöver wieder ab. also kann das frostige klima auch nicht von der nächtlichen kühle ausgelöst worden sein........

als dann meine geliebte - um ehrlich zu sein zu diesem zeitpunkt nicht wirklich - frau den unmissverständlichen vorschlag macht, mann! könnte heut ja die - spiegel mit spinat wie sich gudi ausdrücken würde - eier mit speck zum frühstück braten, widme ich mich sofort diesem prokjekt, in der hoffnung ein währschaftes zmorgen brächte vielleicht ein wenig sonnenschein in ruschelis gemüt. auch wenn beim geschmack des angebratenen specks - die rohe tranche im teller, welche in unserer bald zwanzig jährigen beziehungs achterbahn immer willkommen war, wurde sogleich mit in die pfanne spediert, sei heute nicht nötig - vielleicht der anflug eines sonnenstrählchens übers gesicht huschte, die gewitterwolke folgte sogleich.

nämlich als sich die konsistenz des eigelbes, wohl schon in der schale beim transportieren mit dem weiss vermischte, und als solches in die pfanne rutschte, kamen sofort wieder vergiftungsängste von unserer au pair zeit mit gudi auf, und es wurde verordnet, dass ab heute jedes ei vor dem aufschlagen den wasserglas test bestehen müsse. als ich dann das vermeintliche ei, welches die halbe pfanne füllte für mich nahm, und die beiden anderen meiner frau in den teller schwappen liess - es könnte ja sein dass meiner fraus laune nur durch ein kleines hüngerchen getrübt ist - wurde dies sogleich als trotzreaktion abgetan, und konnte ebenfalls keine atmosphären veränderung hervorrufen.....

nun gut, nach dem geköch, und dem zuvorkommenden service, dachte ich mir, vielleicht ein danke oder den anflug eines lächelns - nie hätte ich an eine liebevolle umarmung oder sogar einen kuss zu denken gewagt - verdient zu haben. aber der kommentar: "ist grad etwas gar salzig" zeigte mir, dass doch noch etwas anderes im busch sein muss, und entschied für mich ganz alleine, dass es heute wohl besser sei, meinen eigenen weg zu gehen......

so setzen wir uns beide mehr oder weniger ohne grosse worte ins büro und tippen tagesberichte. trotzdem ich nach einem tag darnieder schreiben, meiner frau mit der fingerschnecke, quasi als alias partner das erste husche lächeln übers gesicht zaubern konnte, verabschiede ich mich nach einem weiteren tag schreiben, und gehe fischen.

heute mal wieder mit fliegenfisch ausrüstung, und anscheindend mit genau der richtigen mücke dran. ein wurf und schon einen dran. aber mangels glauben, dass dies wirklich ein biss sein könnte, nicht richtig angehauen, und deshalb auch wieder ausgespuckt. aber dies soll nicht der letzte biss heute gewesen sein. in der zeit meiner nachmittäglichen meditativen angelsession, schnappen sich noch fünf weitere bachforellen die mücke. vier ziehe ich an land, aber ausser einer kämpferischen 29er trucha sind alle unter meinem selbstgesetzten mindest mass von 28 cm.

zwischendurch muss ich dann mal aufgrund eines akkuten hüngerleins und dürstchens zuhause vorbei. meine frau treffe ich vollgefressen mit pasta, zufrieden und glücklich auf dem bett vor. trotzdem mach ich mich, diesmal mit dem kleinen fotoaparat ausgerüstet noch mal auf die pirsch, damit dann heute auch noch ein bildli von diesem erfolgreichen angeltag auf unserer home page prangen würde.

nun gut die eine forelle hat es sich, während ich den meter und den fotoaparat rausgesucht und bereit gelegt habe, anders überlegt, und sich auf die suche nach einer schmackhafteren mücke gemacht. die allerletzte bachforelle die ich dann eher mit einem verlgenheits schlungg an land gezogen habe, war dann so klein und quirrlig, dass ich sie erstens fast nicht aufs foto gebracht habe - um ganz ehrlich zu sein, meine hand war fast zu gross - und diese zweitens kaum den erfolgreichen tag reflektieren kann. aber wir haben ein trucha foto im tagebuch.......

nach diesem wirklich bisswütigen nachmittag, widme ich mich einem kalten plättli, vernichte die letzte mortadella wurst, und liege dann wenig später wie ein herz und eine seele zusammen mit ruscheli auf dem bett am lesen.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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