eigentlich wäre der tag schnell erzählt: baden, hängen, schlafen, lesen, baden, hängen, essen, schlafen, oder so.. aber eben, man ist es ja gewohnt, es gibt immer etwas mehr zu berichten, wenn man dann einen tagesbericht angeht ;-). und das mach ich nun:
ich erwache und realisiere, man sieht ja in so einem zelt gar nicht raus, also vom wetter überraschen lassen. die sonne scheint uns auf jeden fall nicht aufs nylon-haus. wir kuscheln noch etwas, ich lese noch ein paar zeilen und dann ruft das magische, wunderschön warme wasser verführerisch. auch bei den nachbaren ist langsam leben im zelt und an ruhe eh nicht zu denken. vom kur-baden und dessen ruhe lassen wir uns aber nicht abbringen. wir tauchen ein, lassen die wärme unsere körper durchfliessen und sind einfach für uns und doch mit anderen.. schön ist es hier zu baden, wir sind einig.
meine haut ist recht trocken und viele alte davon will weg. ich helf meinen grossen organ und schrubbe mich mit einem stein glatt.. auch die fussohlen werden mal weider babyweich gemacht so und fredel widmet sich meinem rücken, ich seiner haut. was tut es gut, hier drinnen im wasser und schlamm, wir möchten gar nicht mehr raus. die ersten sind übrigens schon wieder gegangen, eine nächste gruppe angekommen. wir sind im wasser, geniessen. viel später findet man uns dann in warmen kleidern und auf dem stein-bänkli am essen. wir haben schliesslich genug dabei, also rein mit dem zeug. fredel hat zwar heute etwas angst, zu kurz zu kommen (grad wenn ich mal das gefühl hab, nicht mehr zu essen als er, höchsten etwas anderes ;-).
genug kriegen wir beide, fredel noch ein paar sprüche aufgetischt. abgetischt ist auch rasch und fredel weg, ab in den schlafsack ist seine deviese, er hat einen kalten arsch.. ja, das ist eben der vorteil von einigen fett-wärme-pölsterchen an meinem hinterteil, da sitzt es sich länger auf kaltem stein ;-). aber irgendwann, nach vollenden der notziten, lass ich dann die bergmänner im pool für sich. sonst würde der eine ohne badehose wohl nie aus dem wasser ;-). auch ich schlüpf ins vorgewärmte schlafgemach und wir verbringen den nachmittag in unserem temporären haus. es ist zu windig um draussen zu sein, also besser unsere daunenstube nützen.
ich verspühre leichten kopfdruck, meine augen sind zu müde um lange zu lesen, ich schlaf ein, erwach wieder mit surrendem kopf, lese, und schlaf wieder ein. auch fredel wechselt zwischen lesen und schlafen und unsere kur-schlaf-ferien gehen den ganzen nachmittag. übrigens: wir lesen in unseren aktuellen büchern über afrika und südfrankreich ;-).. passt nicht wirklich, oder? langsam werden die stimmen um uns rum leiser, verklingen bald.. wir haben den schönen platz wieder für uns, zeit an die frische luft zu kommen. nicht dass es in unserem zelt zuwenig davon hätte, im gegenteil. das durchlüftungsystem ist etwas groszügig bedacht ;-)))
ich wandere draussen etwas rum, fredel braut tee und schmilzt oben im zufluss das wasser - trick von schnitz ;-). aber warum in der kälte stehen, wenn es heisses wasser hat? wir haben schliesslich unseren privatpool nur ein paar schritte vom zelt weg.. also rein mit unseren müden körpern!! und wenn wir schon alleine sind, müssen wir ja unsere badegewänder nicht wieder mit schlamm verdrecken, oder? dem nackt-badeplausch steht nichts im wege und wir geniessen uns und die welt und die berge!! schön hier zu sein!! nach seeeehr ausgiebiger badesession geniess ich den weltfeinsten tee von meinen camp-koch und mich dünkt, ich hätt nie besseren getrunken.
vielleicht haben wir einfach zu wenig getrunken, und dann noch die wärm die durch den hals dem magen zu rinnt.. tut das gut! fredel tagesheld setzt einen drauf und braut nochmal einen topf voll, danke!! auch znacht wird mir wieder ans bett serviert und so geniessen wir den abend, diesmal wirklich nur für uns mit etwas lesen, kuscheln und sein.. uns geht es gut. zum dessert noch etwas schokolade und gut nacht.
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das sonntägliche treiben im hotel carpa terma colina beginnt eigentlich schon vor dem sonnenaufgang. aber wir zwei beschliessen auf diesen zu warten, und uns dann von der entstandenen wärme, quasi aus dem zelt jagen zu lassen.
aber darauf können wir lange warten. die sonne kommt erst viel später, und ich robbe mal mit zauberhosen und daunenjacke ausgerüstet aus dem zelt, um den gestern in den zufluss gestellten, nun hoffentlich geschmolzenen schnee zu einem wärmenden teeli aufzukochen. aber die pfanne ist leer....! erst denke ich, ob vielleicht das wasser verdunstet ist, aber aus dem blick der beiden jüngeren zeltgenossen schliesse ich, dass sie wohl gestern abend noch schnell etwas wasser brauchten...
also wieder schnee in die pfanne, pfanne wieder in den zufluss, und mich selber wieder in den schlafsack kuscheln. wir lesen noch eine weile, bis wir uns dann doch dazu entschliessen können, uns in die badekleider und dann in die heisse quelle zu stürzen. kurz bevor unsere ganzen körper aufgeweicht sind, das ganze noch durch eine bimsstein ersatz = granit stein unterstützte massage, können wir uns überwinden das wärmende nass zu verlassen, um uns sofort wieder in den warmen kleider zu vermummen.
unterdessen sind unsere zeltnachbarn alle schon wieder am zusammen räumen, und eine weitere vierergruppe angekommen. es geht was hier oben, schine und ich wagen uns kaum vorzustellen wie es wohl im sommer aussieht, wenn die strasse bis hier oben befahrbar ist.... aber von ein paar leuten lassen wir uns nicht beirren, und bald sitzen wir auf dem gemauerten sitzplatz vor dem pool und hauen erstmal brot, schinken salami und streichkäse rein. als ich schnitz dann die halbe verpackung des streichkäses wegnehme da sie ja nun die hälfte davon gegessen hätte, muss ich nachträglich bei fast jedem bissen einen spruch einstecken....
den nachmittag verschlaufen wir uns wieder unter die zeltplache. geschützt vom wind, der immer wieder in böen über uns hinwegstiebt, und in der wohligen wärme die mit der spärlichen sonnen einstrahlung unterdessen im zelt entstanden ist, lassen wir die zeit bei lesen schlummern und schokolade schlemmen verstreichen. am späteren nachmittag wo dann die geschäftigkeit den immer länger werdenden schatten im tal platz gemacht hat, kommen wir dann doch mal dazu, unseren ganz persönlichen nackt bade plausch zu geniessen. es wird gespritzt gesplasht und geblödelt bis wir wieder genug wärme gespeichtert haben, uns in die warmen schlafsachen zu kuscheln.
ich mache mich sogleich wieder dran, eine thermose heissen tee zu kochen, und wenn ich schon dran bin wiederholen wir gleich das gestrige menu. aber diesmal sind die teigwaren statt mit pollo geschmack, mit einem hauch von tomatensauce bedacht... nach wiederauffüllen der thermose, liegen wir wieder aneinander gekuschelt in unseren daunenschlafsäcken, lesen noch ein zwei kapitel von südafrika und südfrankreich, um dann träumen von warmen gefielden zu entschweben...
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