dann werden fredel und vor allem ich kreativ in sachen styling ;-). ich versuch meine haare so zu gestalten, wie ich das mal bei einer servierdüse gesehen hab, fredel macht einen auf cool. auch mal wieder neue kleider-kombis sind dran.. man soll ja nützen was man hat und nicht immer gleich rumlaufen, so meine devise. ja, das aussehen ist ja nicht das wichtigste, aber ab und an mal weider etwas abwechslung, mal wieder eine spiegel-session, warum nicht. ich find das liegt drin ;-). gefall mir eh nicht schlecht im moment, gutes zeichen. fredel beobachtet die show auf jeden fall gerne.

nach ein paar fotos gehts los und ich lenk das matzmobil den berg runter, in aller gemütlichkeit. unsere lenkung soll nicht zu fest strapaziert werden, genau! die wagen die uns entgegen kommen lassen uns freundlich platz, ja, wie nett die menschen heut sind, wie zufrieden ich. das aufklebe-india-silber-pünktli, dass ich an einer maulecke angebracht hab, fliegt durchs matzmobil, als ich mir mal wieder ins gesicht lange ;-). ja, das hat nicht lange gehalten, aber war auch ein versuch wert. mir gefallen die percing unter den lippen, aber will kein weiteres loch ins gesicht machen. so klebedinger wären also eine alternative, aber eben, bin wohl zu ungeschickt und zu "längig" für so was ;-)

wieder im haupttal empfangen uns die blühenden bäume in allen farben, das saftige grün, die schneeberge im hintergrund.. schönes tal, wir werden dich erkunden und in den thermen baden.. so der plan. es geht noch etwas auf asphalt, wir sehen schöne gebäude, die aus argentinier-hand gemacht worden sind (müssen) und dann gehts rasch über auf schotter. uns kommen diverse lastwagen mit steinen beladen entgegen. man winkt uns freundlich zu, lässt uns genug platz um passieren, nett die herren.

mein blick ist auf den schönen berg am ende des tales gezogen, wow!! sogar gletscher dran, schöne form, da will ich hin und da gehts auch hin.. zwangsläufig.. auf der seite tun sich blicke auf wasserfälle und schöne berge auf.. echt schön hier hinten. wir lassen dem matzmobil seine schuhe in diversen kleinen bächen waschen, einer draunter mit gelbem schwefelwasser. ja, es wird fabiger hier hinten, felswände in allen farben sind imposante seitenwände des tales. ich freu mich auf die thermen, sollen becken von 60-20 grad haben.. ja, wir kommen. die herren von gestern haben uns zwar gesagt, es sei sehr schmutzig, aber was solls. vielleicht nur in der saison.

gemäss touristel kommen wir bald an die ersten thermen, die sind aber nur 24 grad, und wir können die angelegten becken von der strasse aus sehen. gelbes schwefelwasser. das wollen wir, so frisch geduscht, eh nicht, und zu kalt ist es auch. also weiter ins tal rein, zu den naturthermen.. wir fahren richtung schönem berg durch einen steinbruch und über eine walm und etwas eine enge, zum teil etwas abgerutschte strasse rauf.. und dann, dann geht nichts mehr.. so hoch wie das matzmobil steht da eine schneemauer, zeugen einer lawine.. da kommen wir beim besten willen nicht durch, und tonenn von schnee wegschaufeln bringt nichts, der nächste kegel ist schon in sichtweite.. hm.. ja, hallo.. jetzt stehen wir da und es ist klar ;-). kein bad in den thermen.. wir grinsen, bestaunen die schneemassen, die felsen und dann sind wir wieder mal froh um die enge wendefähigkeit unseres hauses.

ein gedanke an die chilenische touristen-informaitons-technik ;-). wir haben im internet die homepage der thermen besucht, da steht nichts über öffnungszeiten etc.. man könnte also annehmen, die sind immer offen. dann war da ein herr in einem häuslein im kieswerk und der hat uns nicht zurückgehalten da raufzufahren ;-), auch kein schild weist darauf hin, dass man zu dieser jahrezeit nicht in das tal reinkommt.. muss man eben wissen. man muss auch wissen, dass man, um sich in santiago irgendwie zurechtzufinden, einen guten stadtplan braucht ;-)... aber was solls, wir lieben das land doch, und flexibel muss man eh sein beim reisen.

neuer plan steht alsbald, es gibt in einem anderen nebental noch thermen, ja, DA werden wir baden.. beschwingt gehts also wieder runter, winkend an den wieder raufkommenden camions vorbei und dann die sicht auf den wasserfall, den schönen, hohen. perfekter platz für eine umsetztung des planes: panierte schnitzel zum zmittag (resten fleisch von gestern). wir sind mal wieder froh um den 6x6 und parkieren das matzmobil im geröll oben. aber uns lügen wohl die augen an?!? ein normales camionettli kommt da auch rauf, voller besoffener herren ;-). geht schon, muss nur gut gas geben und wenn die räder durchdrehen eben noch etwas mehr.

als wir fertig mit essen sind (ach, was ist das gut, mal wieder panierte schnitzel!!) sind die herren mit viel gejole und gewinke wieder weg und wir haben den wasserfall für uns. ich wag mich nah ran und fredel kommt auch, wir lassen uns vom wasser-staub einhüllen und geniessen den ausblick. schade, es hat wieder viel müll überall, aber das ist eben auch chile ;-). dann gehts aus dem tal raus, fredel entdeckt noch eine straaaaauuussss-farm und dann sind wir schon im nächsten valle. auch hier werden wir wieder überwältigt mit schönen ausblicken. die strasse ist gezäunt mit orangen stangen.. hier wird also der schnee weggeräumt.. das stimmt schon, aber...

wir fahren in ein gletschertal ein, mit moränen-strängen, mit riesen steinen die das eis anno gebracht hat, wow!! an den hängen auf der rechten seite entdecken wir noch lebende gletscher und es wird weisser und weisser um uns rum. schönes tal, thermen wir kommen. zuerst sollten wir aber noch einen stausee passieren. knapp davor ist aber noch ein verlassenes militärgelände mit halbrunden runinen und dann eine schön gelegene wach-station. und eben wegen diesem gelände wird auch die strasse vom schnee befreit, aber eben nur bis dahin!! wir sehen die strasse erneut im schnee verschwinden und es geht einmal mehr nicht weiter heute :-( wir suchen unsere frühlingslokalitäten und werden vom schnee gehindert ;-)))

ein halbherziger versuch das erste schneefeld zu passieren endet im rutschkonzert und ich leg den rückwertsgang ein, wende ein weiteres mal heute und jetzt? ok, schneebedeckte strassen, also winter-hirn-program wieder einschalten.. wir haben ja schneeschuhe, wir können ja wandern!! fredel hat nicht so rasch auf winter zurückgeswitcht und anstatt einer euphorie in sachen: ja, wir tauchen nochmal in den winter ein, ist eher desintresse zu spüren.. ja dann eben.. wieder runterfahren. aber nicht allzuweit, vielleicht überlegen wir es uns ja doch noch anders?

ich mag eh nichts mehr entscheiden, unterdessen hat mich ein hormonträchtiger stimmungswechsel heimgesucht, ich fahr, aber bin irgendwo im universum.. wie fredel schön sagt: du magsch überhaupt nüm entscheidä, oder? genau. drum parkieren wir doch und lassen es für heute gut sein ;-). fredel meint auch noch: da hätte es sonst auch schnee weiter oben, wir könnten da ja rauf mit den schneeschuhen.. na ja... dünkt mich eine schlechte alternative, aber eben, schauen wir morgen..

draussen ist es noch recht warm im windschatten des matzmobiles und da mach ich mal wieder die qigongübungen. das tut doch gut und meine laune ist erhellt.. ich wandere noch etwas in der gegend rum und finde eine münze, die ich bei einem schrein wieder niederlege. da ist ein ganz kleines sofa eingeamauert ;-).. was das denn soll?? wie auch immer, mir gefällts noch etwas da draussen zu sein, die steine zu inspzieren, die berge zu betrachten, die feuchtzone zu durchmantschen ;-). puma?!? wo bist du??

fredel hat das matzmobil unterdessen von der runtergefallenen bücherpracht befreit und ich mach noch notizen. ein langer tag, voller überraschungen, schöner ausblicke.. schön hier zu sein. so richtig viel plaudern mögen wir beiden gar nicht und ziehen uns lieber ein höhrspiel rein ;-). fredel isst dazu fisch-böllä mit tomatensauce, ich gönn mir einen tom-moz.. der krimi fesselt uns dann so, dass wir ihn im bett noch fertig hören. mir fallen zwar schon die augen zu, aber ich bring mich immer wieder wach, um die nächste sequenz zu höhren ;-)

der tag startet mit käfelen, cornflaken, madleinen und zum einjahres drei monatigen gratulieren. und zu einem solchen feiertag soll man nicht wie der allerletzte clochard erscheinen. also macht schnitz aus sich eine superschnitz, und ich peppe mich mit neumodischen frisuren und brillen out fit auf, aber ohne lächeln bitte, hab ich der werbung abgeschaut....

ruscheli übernimmt die tal abfahrt sowie den ersten teil der taleinfahrt. das maipo tal zieht sich in die länge, was aber der schönheit nichts abtut. der frühling hat immer noch die oberhand, und zwei drei mal sehen wir sogar argentinisch anmutende häuser. dazu ist zu sagen, dass die argentinier einfach stil haben, und - speziell in bariloche - ganze baumstämme inklusive den grossen verzweigungn halbieren, fensterscheiben dazwischen klemmen, und quasi so ihre fensterrahmen erstellen. die chilenen im gegensatz nehmen einen wellblechresten, eine dachlatte und einen fetzen alten vergammelten plastik und basteln sich so ihr panorama fenster soviel zu stil.....

aber bald mal ist fertig mit eitel pavamiento asphalt. die strasse weiter ins tal rein verwandelt sich in eine staubige, holprige schotterpiste. wir fahren vorbei an dutzenden von steinbrüchen, die vegetation wird zusehends karger und staubiger, ein verlassenes minendorf wird von einem gespenstisch wirkenden turm bewacht...... immer wieder kreuzen wir lastwagen. richtige lastwagen drei - vier achser mit anhänger, alle vollbeladen mit steinen, die meisten fahrer grüssen freundlich, einige preschen fast ungebremst an uns vorbei. schine meint nur : santiago muss irgendwie gebaut werden.

zuhinterst im tal führt die strasse welche uns schlussendlich zu den termas de colina bringen sollte mitten durch einen steinbruch. wir fahren am kontrollhäuschen vorbei, über die wage, danach über einen erdwalm um dann über zwei drei kurfen einen gröllhang zu erklimmen. vorbei an einem kleienen schrein um dann von einem lawinenkegel gestoppt zu werden. eine weisse wand türmt sich vor uns auf, wo eigentlich die strasse sein sollte. no way hier weiterzukommen. muss einem auch nicht gesagt werden, ist auch nicht nötig auf der home page zu vermerken, oder am eingang des tales eine kleine notiz anzubringen. soviel zum chilenischen turismus konzept..... aber wir liebens trotzdem!

schine die wandelnde turistel auskunft, weiss, einige kilometer zurück ist eine abzweigung die zu den termas de plomo führt. wenn die colina termen zu sind baden wir uns halt in den plomos. es folgt ein wendemanöver an ort, und schon sind wir wieder talauswärts unterwegs. die lastwagen welche schon vollbeladen recht zügig unterwegs waren, kommen uns nun leer entgegen. wir kennen uns schon, ich weiss schon wer winken wird, und bei welchen ich ein bisschen länger in der mitte der strasse fahren muss damit er abbremst.....

auf dem hinweg haben wir einen wegweiser in ein quebrada mit dem märchenhaften und fantasievollen namen salto de agua gesehen. das quebrada ist eine 400 meter lange steil ansteigende lausige offroad piste welche am schluss in einer müllhalde endet, und wo ein stückchen weiter tatsächlich ein salto de agua = wasserfall über die felsen runterstürtzt. ich lasse also das matzmobil im schildkrötengang, alle sechs räder und sämtliche untersetzungen voll am arbeiten über stock und stein da hoch schnauben. als wir oben eingerichtet sind, werden wir zeuge, dass wir einfach nur masslos überrüstet sind. es geht auch anders. die besoffene truppe welche da einfährt, kommt nämlich locker mit einem alten camiöndli dessen hintere räder unweigerlich gedanken an eine schubkarre hervorrufen hoch.

wir lassen die herren den wasserfall bestaunen, und geben uns einem auswuchs ruschelis kulinarischen vergangenheiten hin. mit dem resten fleisch von gestern zaubert sie panierte plätzli, was alles andere, was ich bisher an panierten plätzli gegessen habe in den schatten stellt. während wir am essen sind zieht dann auch die johlende trunk gesellschaft ab, und wir können uns den wasserfall unter die lupe nehmen. nach unzähligen fotos, gefolgt von meiner standard aussage in solchen fällen - noch nie einen wasserfall gesehen oder was - lösen auch wir uns von den wassermassen, und machen uns auf die suche nach dem abzweiger zu den termas.

die strasse in dieses tal - wenn man das skigebiet, das colina tal sowie das salto de agua quebrada mitzählt - das vierte heute, ist weniger befahren, und folgt einem fluss entlang. das flussbett ist breit und u förmig. zwischendurch liegen einfamilien haus grosse felsblöcke rum. da muss sich früher der gletscher wohl bis zum plaza de armas in santiago ausgbreitet haben. wir machen wieder höhe, und kommen dem schnee immer näher. kurz vor einem stausee ist eine alte verfallene militärische anlage, sowie das elektrizitätswerk. es fehlen nur noch 13 kilometer zu den termas.

aber da die leute vom werk im winter wohl weniger zu den warmen becken pilgern, ist auch nicht weiter schnee geräumt, und wir kommen keinen meter weiter. einmal mehr heute, wir sinds uns ja bereits gewohnt, wenden an ort, und mit dieser aktion ist auch unsere hoffnung auf heisse becken für heute gestorben. schine meint mal noch, man könnte ja zum see hoch schneeschuhnen, ich könnte meine fischrute mitnehmen und angeln. aber es ist bereits halb fünf, und ich bin langsam entmutigt vom chilenischen turimsus info fluss, wahrscheinlich hats nicht mal einen stausee.....

niemand in unserem fahrhalt (das ists im moment, wenn wir stehen ists ein haushalt ) hat genaue pläne was wie wo wann weiter. nach einem abgelehnten schine übernachtungs platz schlage ich noch einen kleinen abzweiger zu einem ebenen plätzli vor und dann bricht die stimmung zusammen wie eine wächte von der bergkante. zum glück sind wir schon eingerichtet, so verziehe ich mich in die gute stube, räume das büchergestell mal wieder neu ein, da durch das geholper zum wasserfall hoch die klappe aufgegangen ist. schnitz vollführt ihre tschi tschi gling glong übungen was sogleich wunder wirkt

wieder zuhause vereint, ist es, als ob gar nie ein temperaturstimmungs sturz passiert wäre, und kurz darauf sitzen wir beide am z'nacht. schine vor einem ego tomoz salat, ich vor einem ego ravioli fisch füllung ohne teig büchsen futter. ich schlage vor, uns einem hörspiel hinzugeben, da wir ansonsten plötzlich noch zusammen diskutieren müssten. wir lachen beide, und lauschen einem agatha christie krimi der auf der geschichte der zehn kleinen negerlein aufgebaut ist.

damit wir dann auch im bett nicht etwa noch auf den gedanken kommen könnten, mit uns was anzufangen - ganz ehrlich war die geschichte so hochspannend - legen wir uns hin und hören den krimi bis zum schluss....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!