tagebuch 16. august 2006
chile / la parva


ab auf die ski!!!! plus ein-jahr-und-vier-monate-ex-schweiz-feier-raclette ;-) (aber bitte kein alkohol heute..) internationale ski instructor association card...
glaub meine ersten worte heut morgen, nach einer sehr unruhigen nacht: nie mehr pisco sour ;-)... ich warne dann fredel schon vor: heute bin ich, trotz feiertag, nicht sehr fit und vielleicht ein wenig gehässig wegen nicht erholsamem schlaf ;-), so geht das, keine falschen erwartungen an mich bitte...

ich nehm nur tee und birchi zum zmorgen, obschon heute ja kaffe sicher bewilligt worden wäre, schliesslich ist heute unser ein-jahr-und-vier-monate-ex-schweiz-feier-tag!! aber eben, der pisco lebt noch nach in mir, und mir gelüstet mehr nach gesundem. dann steht ein skitag an, also besser etwas energie zuführen. ja, heute hat die nebensaison begonnen, die sonne lacht vom himmel, wir gönnen uns einen skitag!! just in dem moment, wo wir am kassenhäuschen sind, kommt eine gruppe an, darum etwas warten, aber wir haben ja zeit, und genug kraft für einen vollen tag auf der piste wohl sowiso nicht ;-).

fredel zückt seinen internationalen skileherpass und die schnitte an der kasse weis nichts damit anzufangen. besser den chef fragen und der verweist uns an den oberen chef, der auch im oberen stock ist ;-). mein ticket kaufen wir mal und dann ein paar stufen rauf. da werden wir freundlich empfangen von einer netten dame und fredel schildert den sachverhalt: er, skilehrer, mit seinem gast (die tussi neben ihm), seinen nun da und ob vielleicht eine kinderkarte für ihn drinliegen würde, wie letztes jahr? der chef fackelt nicht lange: fredel ist eingeladen, wow!! auf die worte von meinem skilehrer (wie hab ich mir das immer gewünscht, einen tennislehrer, einen animator, oder sogar einen skiiiilehrer!!) dass er ab morgen sonst gerne wieder was zahlen würde, kriegen wir ein nettes lächeln..

wir werden morgen weiterschauen. draussen diskutieren wir über die gastfreunschaft hier und darüber, dass wir auch immer gewillt sind, etwas zu zahlen. wenn nicht den vollen preis, super, aber geben und nehmen sollte doch irgendwie im gleichgewicht sein. danke auf jeden fall an alle, die uns geben, wir versuchen auch immer was zurück zu geben, in welcher form auch immer. also, jetzt aber fertig sinniert und ab auf die ski. das ticket wird wieder vom personal angemacht und dann lassen wir uns von tellern raufziehen. ich mach mit den armen kondor-flügel-bewegungen und lach dem himmel entgegen, blau ist er, tiefblau und dann der leuchtend weisse schnee, ach geht es uns gut!!

die erste abfahrt steht an und ich staune nicht schlecht, wie meine ski da durch den schnee karven. fredel gibt mir einen guten tip, aber eben, ich bin eben die koordinative prinzessin.. ich achte mich also auf die abläufe die mir MEIN skilehrer mir gegeben hat und dann geht grad gar nicht mehr.. sätze wie: du muäsch nur gspührä was machsch und probierä - oder - fiin fahrä - oder - variierä - EIFACH gspührä.. jajajaja, einfach loslassen?!?! oder was??? ;-))) ich bin und bleib ruschelli-anti-koordinelli und werde wohl nie in die hohe gilde der skistars aufstreben ;-).

weil plötzlich gar nichts mehr geht, nimmt es mir zeitweilig etwas die freude und ich bitte meinen skilehrer, besser nur mein mann zu sein ;-). wir durchfetzten also das skigebiet und wir staunen nicht schlecht: viele flächen, wo wir letztes jahr im powder geflogen sind, sind dieses mal nur steinflächen.. pha.. der wind hat echt viel verfrachtet, sehr viel. aber die pisten sind einfach der hammer!! bestens präparierter pulver, wow!! da will man doch nicht jammern, dass man nicht in den tiefschnee kann. also fahren, oder versuchen zu fahren und unseren ersten skitag diese saison geniessen!

ein lift ganz oben ist dafür dieses jahr auch offen, wir erkunden das neue terrain. übrigens: die menschenmassen sind weg, wir haben die karv-revierte fast für uns, wie geht es uns gut!! wir könnens natürlich nicht lassen, über den ein oder anderen pisten-schwinger zu schöden und fredel auch etwas die willi-wedels nachzuäffen. ich kann vor lauter lachen fast nicht mehr fahren. schlussendlich soll uns etwas schnöden weiterhin gegönnt sein, wir finden es aber eh genial, dass so viele glückliche menschen auf den breiten weissen streifen ihre kurven, oder eben weniger kurven, vollbringen und ebenso geniessen wie wir.

echt, was für ein perfekter tag, aber unsere muskeln melden sich langsam. fredels blase am fuss sicher auch. wir machen auf einem terässli eine pause und dann sind wir wieder auf den pisten zu finden. ganz oben treffen wir auf einen rettungs-trup, wir lachen erneut ab ihrem erkennungszeichen: ein schweizerkreuz, das wohl das rote kreuz darstellen sollten (siehe fotos). schöner kontrast in den knallblauen himmel.. wir machen noch ein paar fotos und schwingen unsere mammutausrüstung wieder den berg runter. die naxo tut gute dienste (siehe sponsoren), auch als "normale" bindung und wir schätzen unser equipment.

vielleicht liegts auch daran, dass man uns zu kennen scheint ;-). wir werden vom personal und den skilehrern immer gegrüsst, als ob wir dazu gehöhren würden.. sehen wir, so schwarz gekleidet, vielleicht ein wenig offiziell aus? wer weiss, wir nicht, auf jeden fall sind alle sehr nett. auch der alte amerikaner, der mal noch halb strauchelnd auf unseren sessel kam ;-). er ist mit 2 anderen herren und deren söhnen hier in den ferien und geniesst das schöne gebiet wie wir. wir fetzen weiter und sehen auch wieder viele trainings-bubis. 2 kleine knirpse trainieren übrigens mit dem privaten trainer.. nicht schlecht.. papi zahlt wohl.. die können kaum gehen und haben schon ihren privaten lehrer.. aber wer es im spitzensport zu was bringen will, muss wohl früh beginnen..

eine skischulklasse wird passiert und die kann man nicht übersehen. die kinderskischule hat so leucht-orange vesten für die knirpse, sieht einfach genial aus im weiss-blau mix des tages. ja, jeder hat seine wahre freude am tag, klar, herr chile muss natürlich macho-mässig cool drauf sein, aber wenn man genau hinschaut, sieht man auf jeden gesicht die freude an den verhältnissen. nun, mittagspause ist angesagt, wir sind etwas müde und hungrig. im unteren resti gibts keine pommes, also nochmal auf den lift und uns zum pommes-habenden-resti rauftragen lassen ;-).

das system mit zahlen, bestellen, abholen und dann noch ketchup holen (bei der getränke ausgabe, dem schalter vor dem essen) ist nicht ganz durchsichtig aber wir nehmens locker und beobachten das treiben drum rum natürlich gerne ;-). zur feier des tages liegen auch noch ein paar empanaditas (kleine teigtaschen mit käse) drin und die dame gibt mir wirklich VIEL ketchup mit ;-). ja, da sitzen wir also auf dem schönen sonnenterässli, trinken cola (nie mehr pisco ;-) und essen und plaudern und ziehen einfach die sonne rein.

diese ausgiebige pause mit vielen gratulationen und herzen sollte uns ja noch fit machen für den zweiten teil des skitages. aber die luft ist bei mir recht draussen und somit ist nur noch ein gemütliches altmutter-karven auf den schönen pisten angesagt. aber schön ist es eben doch! man könnte hier bis nach fünf fahren, aber so lange halten wir also nicht durch, wir schnallen unsere lieben skier ab und wandern richtung matzmobil. auf dem weg treffen wir noch don claudio, unseren vermieter und der meint doch glatt: ihr könnt ein bad nehmen.. bad?!? duschen?!? wasser sparen?!? ja, wirhier!! danke du leber mensch!! claudio meint noch: morgen können wir auch nochmal ins bad, aber am freitag kämen gäste, dann nicht mehr.. wir laden claudio für nächste woche mal zum skifahren ein.. so geht das...

das ist ja mehr, als wir je erwartet hätten! die dusche bleibt zwar wunschtraum, dafür können wir unsere müden körper in super heisses wasser tünken.. tut das guuuuut, einmal mehr: wir sind glückspilze!!! fredel kriegt, zur feier des tages, einen fetten kuss und 4 kleine - ein jahr, vier monate.. wir sulen uns im heissen nass und sinnieren: auch ohne shampoo und dusch-fit werden wir etwas sauber so ;-))) irgendwann lösen wir uns von dem gemütlichen innenpool und schlüpfen in die bademäntel und schwups ins matzmobil. wir setzten uns an die compis, ich bin aber sehr halbherzig bei der sache..

ein ganzer tag frische luft, bewegung, dann ein heisses bad und das nach einer unruhigen nacht.. ich mag nicht schreiben, ich präparier lieber unser feier-chnäbi. ja, schliesslich haben wir unseren lieblings-käse gefunden und den schmelzen wir auch alsbald in den neuen pfännli (danke gudi). einmal klopft es noch am matzmobil, don claudio will wissen, ob das bad gefallen hat, ja was für eine frage!!!!!!!!! wir lassen weiter den flüssigen käse in unsere mägen gleiten, was mich nicht umbedingt mit mehr energie versorgt ;-), wie war das mit den kondoren?? übrigens, anstossen tun wir heut abend nur mit sirup ;-) (nie mehr pisco sour)..

kondor-ruschelli-überesselli liegt bald im bett und fredel ist auch vor ort. ich erwach etwa sechs mal ab komischen ganz-körper-zuckungen.. was soll den dass?? erschöpfung? macht jemand einen wodoo-zauber mit mir?!? seltsam, seltsam.. fredel nimmt mich auf jeden fall an seine schulter und da schlaf ich auch prompt, richtig, ein..

der morgen beginnt mit kaffe und madleine. schine meint plötzlich und ganz aus dem nichts, da gehen wir doch besser skifahren heute.

es vergeht nicht allzulange, stehen wir schon oben am kassahäuschen. trotzdem müssen wir hinter einer gruppe amis anstehen. endlich zum fensterchen vorgerückt, präsentiere ich sämtliche in meinem besitz befindlichen skilehrer ausweise und isia = international ski instructors assosiacion marken. die chicca an der billet ausgabe kann jedoch so etwas nicht selber bearbeiten, und ruft ihren obermacker sklaventreiber zu hilfe. dieser schnauzt mich schlecht gelaunt an, ich müsse mich im skigebiet office im ersten stock melden. es dauert dann noch eine geraume weile bis ich schines ticket gekauft, und dem mieslaunigen einen kontakt name entlockt habe.

in ganz anderer atmosphäre gehts dann im skigebiet office zu und her. fräulein - und nicht frau wie sie mich sogleich aufklärt - francesca hört mir mit einem lächeln zu, der chefe kommt ebenfalls mit einem lächeln aus seinem büro, fragt ob die schnitte neben mir ihr ticket bezahle, worauf ich erkläre dass meine gäste ganz klar ihr ticket bezahlen müssen. darauf hin kriegt francesca den hinweis dass der skilehrer eine invitations karte kriegt, welche ich natürlich voller stolz beim kassahäuschen einlöse und dem miesmacker, natürlich mit der karte winkend nochmal für seine hilfe danke.

dann sind wir endlich mal wieder auf den skiern. zum aufwärmen lassen wrir uns von den tellerliliften bis ganz hoch ziehen. oben angekommen geniessen wir einen herrlichen rundherumdingsbums...... blick auf santiago runter und die umliegenden berge. obwohl es in der höhe viel weniger schnee hat als letztes jahr, sind die pisten perfekt präpariert, und sogar ein sessellift, welcher letztes jahr wegen zuviel schnee gesperrt war, ist nun in betrieb und bringt uns an den höchsten punkt des skigebietes.

während den folgenden abfahrten bricht dann der skilehrer mit mir durch, und ich kanns nicht sein lassen, meiner ruschelli koordinelli ein paar "gute" tips zu geben. die umsetzung dieser ratschläge ergibt dann ein - nahe an der grenze von frustriert - nichts geht mehr seitens ruscheli. den verlauf des tages halte ich mich dann mit meinen tips wohlweislich zurück, und schnitz versucht wieder zu ihrem morgendlichen fahrstil zurückzufinden.

wir erkunden das gebiet von neuem. obwohl wir ja letztes jahr hier schon wacker gefahren sind, hat sich das ganze etwas verändert, was hauptsächlich auf den massiven schneemangel neben den pisten zurückzuführen ist. so werden also in diesen skiferien wohl oder übel sämtliche la parvischen pisten ausgekundschaftet. und wenn man sich mehr auf den pisten aufhält, ergeben sich auch mehr chancen, den einen oder anderen fahrstil etwas genauer unter die lupe zu nehmen, oder besser gesagt nachzuahmen.

langsam aber sicher nähern wir uns der sonnenterasse beim anfängerhang. und wenn wir schon da sind, warum nicht gleich ein päuschen einberufen, und wenn wir schon an einem kleinen päuschen sind, warum nicht gleich eine mittagspause draus werden lassen. wir, respekive schnitz werden jedoch enttäuscht, da heute die pommes ausgegangen zu sein scheinen. da schnitz im moment eine unstillbare lust nach diesen papas fritas verspürt, machen wir nicht lange, überlassen diese terasse den anfängern, und lassen uns vom sessellift zur mittelstation hochtragen.

hier empfängt uns eine schöne offene geräumige sonnenterasse welche - schon mal zum voraus - unsere stammterasse werden soll. gerade noch bevor der grosse ansturm naht, schaffe ich, das etwas spezielle system von bestellen und self service zu durchschauen. als erstes wird versucht an der kasse die aufmerksamkeit zu erlangen, damit das erwünschte menu und die bezahlung abgegeben werden kann. dann gehts weiter zum nächsten fenster wo man unter vorweisung des kassabons die getränke sowie - jedoch zu diesem zeitpunkt noch nicht bekannt - die zutaten zum menu wie ketchup, senf, mayonnaise oder salz abholen kann. beim dritten und kleinsten fenster befindet sich die küche wo man, wenn man frech genug ist sich etwas vordrängen kann, damit der kassabon schon mal angenommen wird, und die bestellung mit den vorangehenden gekocht werden kann. wer nun noch gerne zutaten zu seinem menü hätte, muss sich wieder zum zweiten fenster kämpfen -wo unterdessen die schlange der auf die menü wartenden dicht an dicht steht - sich da vordrängen, damit man sein ketchup oder was auch immer dann erhält.

wir geniessen unser menu eins, schnitz hat sich von ihrer pommes sucht schon etwas beruhigt und schreit nun schon nach dem nächsten menue ihrer begierde. haaaaammmmmbuuuurger.....die dinger sind riesig hier, und sie langt den nachbarn fast auf den teller. trotz unseres ein jahr und vier monate juhubiläums wird aber keiner bewilligt. sonst wäre als nächstes nämlich schon bald die zauberformel eine portion pommes und vier hämbis fällig. als sich die terasse langsam aber sicher füllt, machen wir uns ganz antizyklisch wieder auf die piste.

den angebrochenen nachmittag verbringen wir mit furchen in die schön präparierten pisten ziehen, unseren bekanntheits grad geniessen - muss wohl an den extrem offiziell aussehnden schwarzen klamotten liegen, dass uns alle skilehrer und liftheinis so freundlich grüssen - juhubiläums fotosession veranstalten, und die beiden sanitäter mit dem schweizer rucksack ablichten. so geht unser judihuibiläums ski tag sowie unsere kräfte langsam dem ende, und wir der talstaion entgegen.

auf dem nachhause weg machen wir noch einen kleinen halt bei don claudio der gerade mit der parva mafia ein schwätzchen vor dem edifico hält. beim schwätzchen erwähne ich, dass wir nun eine dusche brauchen, und da wir eh grad vom wasser sprechen, frage ich ihn gelich, was den der eintritt in die bäderlandschaft seines edificios koste.... claudio lächelt nur verschmitzt, und meint der schlüssel stecke, wir können es uns gemütlich machen. alles was recht ist, aber don claudio ist ab heute der ungeschlagene winter held. ihm gebührt unser speziellster winterdank. für ein abschliessendes bad lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten. bald sitzen wir im warmen schon fast heissen pool und lassen unsere muskeln etwas entspannen.

zur feier des tages - man glaubt es kaum - wird zum z'nacht die raclette garnitur auf den tisch gestellt, käse geschmolzen und geschlemmt. dank übermässigem pisco genuss gestern, gibts heute eine aloholfreie feier, was sich dann auch in der anschliessenden nachtruhe auswirkt.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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