das haben wir höchst selten, einen weckton vom wecker, bzw. natel.. aber heute macht das kleine ding um sieben einen riesenlärm und ich bin auch schon auf den beinen. als erstes geh ich grad mal die motorenheizung vorne anstellen und dann mach ich die beinübungen und im bett noch die für den bauch und.. aber da werd ich mit einem klopfen an die tür gestört.. ein sicherheits mann meint zu fredel: time to go!! und wenn wir noch nach la parva gehen wollen, dann jetzt und überhaupt. jajajaja.. wir gehen ja. ich staun ab fredels schnellem erwachen!!
es vergehen keine fünf minuten und ich sitzt hinter dem steuer, fredel neben mir, das matzmobil um uns. ja, wer unser haus nicht will, der will uns nicht, adieu valle nevado!! wir diskutieren über ein mail an den kundendienst.. mal schauen.. fact ist, wir gehen und werden nie wissen, wie die pisten da oben sind.. nochmal einen blick zum düster wirkenden parkplatz mit den hotelbunkern und dann fahren wir runter und die aussicht gegen santiago ist der hammer. was für eine morgenstimmung, schön hat man uns geweckt!! schön hat man uns noch ein begleitfahrzeug geschickt ;-). die wollen wohl sicher sein, dass die ausschaffung auch wirklich durchgezogen wird ;-)
wir lassen uns nicht stressen, haben freude am matzmobil, dass im schnee wohl scheint, machen foto-stops, geniessen die ausblicke und fahren mit motorenbremse superlangsam runter (armes begleitfahrzeug, das hält immer mal wieder, dass es dann eine strecke normal fahren kann ;-). unglaublich, was der wind hier oben vollbracht hat!! auf den flanken ist es praktisch schneelos und in den mulden ist er meterhoh.. echt eindrücklich. wir fahren grad in den schneemauern, also in einer windabgewendeten gegend.. die räumungsfahrzeuge konnten nur eine schneise durch die massen schieben.. da wurden tonnen schnee verschoben.. echt..
nun sind wir also auf der strasse nach parva, sie sind sicher: wir sind weg!! und da hat es ausser vielen polizisten, vielen autos und vielen trainings-bubis (die ski-jugend trainiert hier) keine hindernisse.. wir fahren also durch das mittlere skiresort (farellones) und sehen im hintergrund schon la parva. bis jetzt sind wir da nur im nebel eingefahren und somit gar nicht realisiert, dass das so nah ist. die strasse wird zunehmend eisiger und ein büssli hat schon resigniert mit raufkommen. auch das matzmobil muss etwas beissen, aber tut uns super gute dienste.. wir sind erneut stolz!!
nun gut, da sind wir wieder, im guten alten la parva, wo wir uns letztes jahr einscheinen haben lassen.. aber im unterschied zu letztem jahr ist jetzt viel mehr los!! es ist noch hochsaison und somit haben wir keine grosse hoffnung, dass wir bei don claudio stehen können. da ist sicher auch alles voll und überhaupt. wie auch immer, wir parkieren auf dem talstation-parkplatz. da sehr früh am morgen, ist da auch noch platz. wir schlendern etwas hoch und siehe da, don claudio himself!! er umarmt fredel und gibt mir den einen kuss auf die backe (so macht man das hier) und erinnert sich also an uns.. wow!
sein zweiter satz: ist es nicht besser dass ihr wieder unten am haus steht?? ja, wenn möglich, wär super!! aber kein problem von wegen saison?? nein, nein!! stellt doch mal um, ich ruf noch den chef an wegen dem strom.. so geht das in la parva!!!! was sind wir für glückspilze!!! echt, wir fühlen uns von so viel gastfreunschaft fast erschlagen!! das mit dem strom ist also kein problem!! kriegen wir später die info und können einstecken. auch das gute alte entel wifi netz ist noch in der luft.. nicht schlecht.
wir machen mal einen ersten wc-gang rauf zur station und staunen, wie viele trainings-bubis wieder hier sind. auch scheint ein event abzugehen das wochenende, es wird eingerichtet und gearbeitet. uns ziehts dann aber zurück ins matzmobil. zmörgelen und das dahein geniessen. immer wieder müssen wir uns sagen: unglaublich wie nett!!!!! ein lobsang auf don claudio und auf seinen chef!!! wieder klopft es am matzmobil, aber nicht ein unfreundlcher sicherheitsmann steht draussen, nein, ein guter alter freund. so betitelt er sich zumindest ;-).
don luis, nein, jetzt nur noch luis - nada mas - kommt auf besuch und bringt uns ein paar guezli als willkommensgeschenk!! er ist der krämer vom dorf, der mit seinem camionettli täglich nach santiago fährt und so die einwohner versorgt.. wir bestellen auch grad noch etwas brot und der liebe luis kann es fast nicht fassen, dass seine alten freunde wieder hier sind. wir könnens wiederum fast nicht glauben, wie nett hier alle sind! hätte ja auch sein können, dass man findet: was, die schon wieder?!? aber nein, man nimmt uns auf und wir können bleiben so lang wir wollen, meinte don claudio noch.
so, nun ist zeit, etwas an die frische luft zu gehen, einen spaziergang zum oberen restaurant bei den pisten ist angesagt. wir schlendern rauf und staunen nicht schlecht was da alles los ist. keine frage, hier trifft sich das gut-verdienende santiago.. das ist an den autos unschwer zu erkennen. von porsche cayenne, über den schönen volvo XC 90 und dann zur krönung, ein audibaby!!! ja, alles was man sich wünschen kann in sachen berg-autos, ist hier in einer vielfältigkeit vorhanden, könnte locker st. moritz sein ;-). ich hab natürlich überaus freude mal wieder mein lieblingsauto zu sehen und fredel teilt meine freude glaub auch ganz ein klein wenig ;-)
wir plazieren uns auf dem terässli des grossen restaurantes um den überblick zu haben auf das retorten ort und die menschen auf der piste, im resti und auf der strasse.. es geht was und wir bestellen, so quasi zum feiern unseres glücks, einen pisco sour. später bewiligt mir fredel sogar noch eine portion pommes - da hatte ich schon seit tagen lust drauf ;-). so sitzen wir also an der frischen luft, die uns von allen himmelsrichtungen um die ohren bläst und wir sinnieren, diskutieren und machen fotos und etwas schnöden liegt natürlich auch noch drin. der mr. bean verschnitt am tisch neben uns gibt rätsel auf ;-).
die promo-truppe der edwarts bank will uns einfach keinen lipstick geben, aber was solls, wir haben ja alles ;-). wir haben uns, wir haben unsere reise, wir haben glück und wir sind zusammen hier und jetzt. was will man mehr. vielleicht noch eine portion pommes?? wird nicht bewilligt ;-). an unserem tisch vorbei schreitet ein grosser mann mit dunkler kleidung, etwas arrogantem blick und fredel und ich lachen ihm einfach fadengerade ins gesicht. als fredel dann noch einen mürren-pin auf seiner jacke entdeckt, beginnt ein gespräch.
der herr fühlt sich glaub fast etwas überrumpelt von so viel fröhlichkeit und trotzdem spricht er eine weile mit uns. zu meinem erstaunen gibt er uns sogar noch seine natel nummer und macht später noch ein super-cooles- wir telefonieren - zeichen ;-)... ich nennt ihn grad renato-verschnitt und wir rätseln, was der wohl treibt ;-). er lebt in amsterdamm und nizza (oder wars ibiza), ist eigentlich chilene und hatte mal eine schweizer frau und ein kind.. wär echt noch interessant zu wissen, was der für ein leben führt.
wir leben uns grad in aller gemütlichkeit in den winter ein und schlendern wieder zurück zum matzmobil. hinter einem auto (nur ein subaru ;-))) "bründslän" wir hin und fühlen uns grad viel wohler. ich freu mich so richtig auf die wärme im matzmobil, werde aber etwas entäuscht, es ist nicht ganz so warm, wie ich das gerne hätte. auch im fiesta, äh siesta-kuschel-bett wärm ich nicht so richtig auf und fredel glaubt erst dann an die nötikeit, die heizung höher zu stellen ;-). den später nachmittag vertreibt sich fredel mit gamen, ich mit stricken, sein, internet und dann znacht präparieren.
ich schneide würfel vom restenfleisch und mariniere das in curry.. ja, ein curry reis steht auf dem speiseplan und es wird glaub das beste, dass ich jeh gemacht hab!! was für ein hochgenuss die köstlichkeit zu essen! wir schauen uns noch eine diashow im compi an und fredel kann sich davon fast nicht lösen. ich verzieh mich schon mal ins bett und lass fredel den abwasch machen. wenn das curry nur nicht so farbintensiv wäre und das gelb kaum wegzubringen ist.. würde man das wohl öfter kochen ;-).
fredel gesellt sich später auch zu mir ins bett aber dann fühlt er sich so fit, um die welt zu retten. er startet seinen sony auf und spielt bis in die nacht rein. ich les noch ein wenig und bin dann bald schläfrig.. fredel einzug ins schlafgemach bemerk ich gar nicht mehr ;-)
|
schine springt aus dem bett wie ein sprungfederli, schaltet unseren natel wecker aus und beginnt mit ihren kniebeugen. just als sie wieder im bett ist und ihre rumpfbeuge beginnt, fährt eine camionetta direkt an unsere haustüre und ein energisches klopfen folgt. zeit zehn nach sieben.
ich öffne mit meinem freundlichsten lächeln was ich in der frühen morgenstunde hinkriege. mir schmettert ein weniger freundlicher maschinenegewehr ähnlicher wortschwall entgegen. anscheinend der security chefe höchstpersönlich erinnert uns nochmal daran, dass wir ja heute morgen nach santiago abfahren "wollten". ich erkläre ihm, dass wir nicht nach santiago runter, sondern nach la parva rüber fahren und zwar zum SKIFAHREN !! als obs ihn wundernehmen würde.
wir werden noch in ziemlich harschem ton informiert, dass wir um halb acht - will heissen in fünfzehn minuten - an der kreuzung sein müssen, da sonst die strasse dann zu sei... also nicht lange fackeln, türe schletzen, kleider anziehen und schine verblüffen wie rationell ihr mann in den frühen morgenstunden funktionieren kann. drei minuten vierunddreissg sekunden später sitzen wir in der fahrerkabine und lassen uns im schildkröten gang gemächlich über die schnee bedeckte jedoch vom tauwetter enteiste fahrbahn, talwärts rollen. streng kontrolliert von der camionetta mit kreisendem blinklicht auf dem dach hinter uns. die jungs lassen nichts anbrennen und wollen seguro seguro sein das el camion dann auch wirklich aus dem hoheitsgebiet verschwindet.
wir sind die einzigen die runterfahren. dementsprechend überrascht werden wir dann auch von den hochfahrenden angeschaut. trotz unserem verfolger und der tatsache das die ersten frühaufsteher schon langsam dem privat ressort zuströmen, lassen wir es uns nicht nehmen ab und zu anzuhalten und ein paar fotos von der blauen morgenstimmung zu schiessen. bei der abzweigung nach la parva hoch angekommen, sehen wir auch, dass die einspurige strassenführung erst gerade im aufgebau begriffen ist. uns wandern dutzende von crabinieris auf ihrem weg zu den verschiedenen kontroll posten entgegen.
carabinieri hin, einführige strassenführung her, wir können ohne probleme, unbehelligt bis zum kontroll häuschen in la parva vorfahren. schine parkiert erstmal semi eben auf dem öffentlichen estacionamiento , worauf hin wir vom parkplatz einweiser etwas schräg angesehen werden, jedoch wohl einen ziemlich ofiziellen eindruck machten, dass er nichts zu uns gesagt hat. der plan sieht hier erstmal einen toilettengang mit anschliessendem käfelen vor. aber noch bevor wir überhaupt bis zur toilette kommen, sichte ich señor don claudio, seineszeichens quasi unseren privatparkplatz verwalter vor seinem edificio=gebäude.
nach einem freundlichen guten morgen meinerseits und einem no conozco= kenn ich nicht blick seiner seits, erhellt sich sein gemüt schlagartig als er uns erkennt, und freut sich sichtlich uns wiederzusehen. und nun passierts. als allererstes fragt uns claudio ob wir nicht wieder bei ihm unten stehen möchten, sei doch viel besser. es kommt noch dicker. er rufe gleich noch den chefe des edificios an, und frage ob wir wieder strom abzapfen dürfen.... obwohl wir ja innerlich hofften vielleicht unter umständen wenn möglich in drei tagen wenn das verlängerte wochenende und die hochsaison abgeschlossen sind, wieder bei bei ihm stehen zu dürfen, erschlägt uns diese gastfreundschaft schier und lässt uns auch erstmal den toiletten gang vergessen.
nachdem wir eingerichtet sind, claudio uns per verlängerungs kabel auch noch mit strom versorgt hat, wir natürlich als allererstes die wifi strahlen testeten und diese auch wieder empfangen konnten, machen wir uns schon bald mal bereit, einen kleinen mittagsausflug ins ober dorf zu machen. aber zuerst klopft es einmal mehr an unsere türe. kaum angekommen, wollen uns alle alten freunde begrüssen. und der, der da draussen steht und sofort reingebeten wird ist señor don lui, seines zeichens die einzige versicherung, in la parva nicht den hungertod sterben zu müssen. er versorgt quasi alle hier sesshaften mit lebensmitteln aus seinem tante emma lieferwägeli. und wie gesagt, wir sind seine alten freunde.......
im gegensatz zu unserem letzten besuch ist la parva überrannt von gästen. respektive von autos, will heissen von teuren autos. von cayenne über volvo und audi sind sämtliche höchstpreis offroader vertreten, und auch die anderen tausenden von fahrzeugen sehen recht neu aus.....die strassen sind völlig zuparkiert, und es wimmelt nur so von winter gästen. banco edwards und snickers haben einen gewaltigen werbeauftritt und nutzen wohl die letzten tage der hochsaison um nochmal vollgas zu geben mit müschterli verteilen.
wir zwei setzen uns auf die terasse, bestellen einen pisco sour, überschauen die anfängerpiste, beobachten die high society die sich hier oben sehen lässt und gesehen werden will. so auch roberto morel. der etwas verlebt aussehende, ganz in schwarzen skikleidern gekleidete, wahnsinnig geschäftiges karma versprühende mitfünfziger, der aus dem restaurant zum geländer rausstolziert, und dabei einfach nicht an unserem lächeln vorbeikommt.
als er zurückkommt entdecke ich ein mürren pin an seiner jacke und muss ihn natürlich gleich aufs inferno und mürren ect ansprechen. nach zehn minuten small talk, die augen natürlich immer auf der terasse umherschweifend, gibt er uns sogar seine telefonnummer, und verabschiedet sich mit einem ganz saloppen "wir telefonieren" handzeichen......
nachdem sich dann schnitz nach zwängeln und rauen auch noch eine portion pommes bestellen durfte, machen wir uns langsam aber sicher wieder auf den weg nach hause. nac hach einer kleinen fiesta äh gudi siesta nochmal eine runde internetlen, verzieht sich schnitz ins schlafzimmer zum lismen, und ich - mangels genügend strickkenntnissen - vertiefe mich in die fortsetzung des compi spiels von gestern.
zwei sachen reissen mich dann aus meiner kleinen welt. erstens beginnt schine mit der zubereitung eines curry reis mahles mit dem resten fleisch. zweitens sind die farben, welche die untergehende sonne an den abendhimmel zaubert so was von intensiv, das wir beide rausstürmen und fotos schiessen müssen. das schauspiel zieht sich dann sicher noch eine halbe stunde weiter. dann können wir uns endlich den gaumenfreuden widmen, wozu wir uns statt sfdrs heute mal eine diashow von den letzten zwei drei jahren reinziehen.
ich versuche dann das hartnäckige curry von pfannen, besteck und tellern ( merke, nie weisse teller zu gelbem curry verwenden ) zu entfernen, und dann legen wir uns schon ins bett. meine nötige bettschwerre ist aber noch lange nicht erreicht, und schnitz möchte gerne schon schlafen, worauf ich in die gute stube zum weitergamen verbannt werde. zwei stunden später fallen dann auch mir schier die augen zu, respektive gehen meiner maus ( der am computer ) die batterien aus, und ich lege mich neben meine friedlich schlafende braut.
|