tagebuch 10. august 2006
chile / copec vor santiago - valle nevado


wir haben ja zeit, schnee du hast uns wieder.. äs schneielet äs beielet .......
ja, ich hab gut geschlafen, trotz strasse grad in der nähe.. ich werde geweckt mit gekuschel, herzen zeichnen, zeichensprache plaudern und sonstigen.. fredel schein schon fit. ich mach die übungen und dann beginnen wir den gesundtag mit müsli und tee. oben im skigebiet werden wir die 2 tage wohl nicht aufrecht erhalten können, aber was solls, danach ist wieder genug zeit dafür.

mit einem wc-gang auf das wohl kleinste wc, auf dem ich je gesessen hab (kinderwc, das andere war grad in reinigung ;-) und dann zusammenräumen, schliessen wir unsere copec odysse ab. wobei, noch rasch ein skype effekt mit meinem bruder, der meint, ist grad wieder knistrig auf der welt wir sollen besser in die berge ;-). genau.. machen wir! das matzmobil ist vorgeheizt und wir finden uns alsbald an der nächsten zahlstelle. von der haben wir schon 3 quittungen und somit sollte es kein problem sein, unsere nicht-camion diskussion für uns zu entscheiden.

aber das wird hart, sehr hart. der chef verliert schlussendlich das gesicht vor seinen mitarbeiterinnen, die lachen eher darüber, wir nerven uns und beim weiterfahren drückt es richtig etwas auf die stimmung. aber grad camiontarif, das wollen wir echt nicht zahlen, ist 3x der normale!! und so gross wie ein lastwagen sind wir nun wirklich nicht! wie auch immer, wir kamen durch und hoffen, dass es das nächste mal etwas netter zu und her geht. ich war zwar immer freundlich zum chefe, aber der hat nur in den boden gestarrt und sich genervt..

schwamm drüher, jetzt kommt bis zu den bergen keine mehr, also los. auf anhieb finden wir die umfahrung, das einkaufszentrum und später auch die strasse zu den bergen, nicht schlecht!! langsam aber sicher kennen wir uns ein klein wenig aus ;-). auf fredels spruch, dass wir flacos büro jetzt sicher ohne probleme finden würden, können wir nur mit lachen reagieren ;-))) so weit sind wir also noch nicht ;-). nun gut, wir parkieren also noch beim einkaufszentrum und kaufen für etwa 2 wochen ein. schliesslich wollen wir nicht wie das letzte mal enden da oben - da hat es keinen laden!! also einpacken und noch etwas da zu und sogar ein oranges böxli liegt noch drin ;-))) auch fredel bewilligt 3 boxen für unsere medi-sachen, ich staune.

auf dem parkplatz diskutiert fredel noch mit einem älteren herren übers matzmobil, ich bin über natel mit dem süden von chile verbunden. brigitte fährt grad durch prasselnden regen und kalt ist es da auch. ich kann von hier nicht viel anderes berichten, ausser dass es nur nieselt ;-). ein munteres geplaudern und dann sind wir wieder auf kurs. an den ampeln wird unsere wartezeit häufig durch winkende menschen verkürzt und alsbald sind wir auf der bergstrecke.. ein grosses schild verkündet, wenn man, wie, da rauf kommt ;-).

am polizeiposten lassen wir den netten herren wissen, dass wir ins valle nevado wollen (schliesslich wollen wir mal noch ein anderes skigebiet anschauen da oben) und der meint: no problema! gut so. an ketten-vermietungen gehts vorbei (wir haben, lalalalal) und dann beginnen die endlosen, überaus engen kurven die uns in die höhe bringen. man höhrt den gummi so richtig abraspeln und unserer lenkstange tut es auch sicher nicht gut. was uns grad auf die nötigkeits-diskussion einer 1000 km ausfahrt nach argentinien bringt ;-). wir möchten ja gerne an eine weindegustation mit essen und allem. tickets sind reserviert für uns. aber nun macht unsere stange uns etwas sorgen, biegt sich seeeehr stark durch. vielleicht müssen wir den önologen ein anderes mal besuchen.. mal schauen wies uns in den bergen um santiago gefällt.

wir lassen es mal noch einwirken, wie hat mein bruder gesagt: klar doch, für ein "schlegeli" roten locker mal einen landeswechsel vollziehen ;-))).. letztes jahr, in unseren skiferien haben wir eigentlich längere strecken, mehr gebiete besucht, aber eben, diesmal begnügen wir uns vielleicht einfach mit der gegend hier. also, wir machen höhe und irgendwann wird es weisser um uns, nebliber auch noch und dann schneits!!! ja, winter, wenn wir kommen, dann begrüsst du uns traditionsgemäss mit schneefall ;-)

wir passieren ein paar autos die grad ketten angelegt kriegen, der polizist winkt uns aber durch, wir haben ja schliesslich sooo viele räder ;-). dann gehts rein ins valle nevado und wir sind vollends im weiss, über uns, unter uns um uns und nur wir, in der natur, im winter.. wie wir es geniessen und uns einsam wähnen. an der nächsten kurve ist dann aber schluss mit einsamkeit ;-). ein stau.. gar nichts geht mehr!! ich schiess mal ein paar fotos, wir plaudern, ich les aus dem touristel über das neue skigebiet vor etc.. die zeit vergeht und wir haben ja zeit!! andere nicht so. zb. ein deutscher, der um 19.00 auf den flieger muss und somit umkehrt, andere tun dem fahrzeug gleich.. wieder runter. wir harren aus.. in aller gemütlichkeit.

ein sicherheits-angestellter kommt an uns vorbei und meint: schneeketten! wir schauen um uns rum, niemand montiert, wir lassen es also auch bleiben. aber als ich aussteige seh ich, dass die alle schon aufgezogene haben ;-). aha...dann kommt ein fahrzeug und der fahrer meint nochmal: schneeketten und der polizist neben dran nickt zustimmend. als ich dann mit breiten lachen verkünde: das ist ein 6x6!!! da staunen alle beteiligten und meine, ok.. weiter!! wir können also an allen vorbeifahren (warum?? die anderen haben ja sogar ketten?!? wir verstehens nicht aber fahren eben) und etwas höhe machen. das glück währt aber nicht lange, nach 2-3 kurven wieder stau.

vor uns wird umparkiert, manövriert etc, immer wieder und schlussendlich stehen alles so, wir fredel und ich es von anfang an gemacht hätten und auch taten. die sicherheitsmänner sind wohl froh, müssen sie uns nicht auch noch einweisen. wieder verweilen wir in aller gemütlichkeit, fredel montiert noch den aussenfühler des temperatur-teiles und bohrt zu diesem zwecke etwas am matzmobil rum. man wartet. der brasiliero vor uns lässt sich langsam aber sicher vollaufen mit bier und ist eh ein klein wenig der chef vor ort ;-). aber hilfsbereit ist er auch, also was solls. wir sind eher zaungäste heute.

wieder gehts ein wenig weiter und dann das gleiche spiel. ein schneepflug kommt um die kurve gewetzt und dann gehts weiter. ganz so entspannt kann ich die berfahrt nicht nehmen, haben wir doch als einzige keine schneeketten drauf und das wär ja nicht grad so gut, wenn grad wie steckenbleiben würden ;-). aber das matzmobil macht keine anstalten, irgendwo nicht weiter zu kommen. im gegenteil, es frisst sich den schnee rauf und macht keine macken. mal stinkt es um uns, aber wird wohl ein anderer gewesen sein, hoffentlich!! nun gut, wir machen höhenmeter um höhenmeter und staunen ab den schneemassen. überall grosse verwehungen, wächten.. ja, klassisch, es schneit viel, aber es bläst alles in die löcher und täler oder hier eben auf die strasse.

wir haben die skistation erreicht, ein riesen hotelbunker an vorderster front, da schickt man uns grad hin.. aber warum?!? wie erwartet, müssen wir da wieder wenden und auf den grossen parkplatz weiter hinten zurück. ein sicherheitsherr teilt mir mit, dass das hier eigentlich alles privat sei und somit keine womos trumpf, aber für heute können wir hier mal stehen und wir werden morgen weiter schauen.. er schaut sich auch noch unser haus an und dann haben wir den platz für uns. genau! wir sind bald installiert und die alde tut ihre dienste, hier auf 3'000 müm, ohne maken.. auch da bin ich sehr froh!! die dieselheizung ist auf der höhe nicht zu gebrauchen und strom,sieht schlecht aus!

wir haben es also kuschelig, ums matzmbobil fegt der schneesturm, wir räumen das neuerstandene ein (fredel die mediboxen, ich die lebensmittel) und versuchen noch ins internet zu kommen. es hätte einige strahlen, aber niemand lässt uns rein. auch gut, man kann nicht alles haben. zum znacht gibts eine riesen schüssel griechischen salat und fredel meint mit recht: seit sicher 3 monaten der beste salat im matzmobil - stimmt, auch der erste in der zeit ;-))) wir geniessen ihn auf jeden fall in vollen zügen und alsbald stecken wir schon im bett. es schüttelt unser zu hause, schneefahnen sind im licht der scheinwerfer zu sehen, der verkehr wird noch immer geregelt (armer junge da draussen mit den pilonen im schneesturm), es wandern menschen an uns vorbei und winken und lachen rein..

die nacht wird nicht nur wegen dem gestöber etwas unruhig, auch ist im gebäude neben uns party angesagt, disco wird wohl eher passen ;-). ich brauch grad die ohrstöpsel, die fredel heut in aller voraussicht (wenn wir die brauchen, dann im bett) ins schlafgemach verfrachtet hat. ja, wir sind mitten drin, im winter, als es wieder ruhig wird, schau ich noch etwas dem treiben draussen zu, die schneefahnen fegen übers land.. wir sind in den bergen... gut nacht schnee, welcome winter. da machen wir keine halben sachen, wenn schon winter, dann schon winter..

wir teelen und birchermüeslen eine runde, füllen noch kurz den letzten drittel wasser den ich beim letzten füllen vergessen habe, und dann verabschieden wir uns für eine weile von unserem gastgeber copec.

mit einem wendemanöver bei der nächsten überführung fahren wir schon bald an der peaje an, vor welcher wir gestern den umkehr trick vollführten. schine ist wieder auf dem verhandlungssitz, und hat e3inmal mehr kein leichtes spiel. aber der herbeigerufene, schon gehässig auftretende, schnitz nie in die augen schauende chefe hat noch ein viel weniger leichtes spiel. als wir ihn zum zweiten mal antraben lassen, um ihm die letzten drei ( 3!) quittungen dieser peaje zum camioneta tarif wieder unter die nase halten, gibt er entnervt auf, lässt die kassa chicca ein auto con carro ticket ausstellen, und durch sind wir zum spartarif.

ab hier lotst mich schnitz durch das autobahngewimmel, und wie zwei alte santiago reiseleiter fahren wir direkt - von der verpassten ersten ausfahrt mal abgesehen - zum grossen einkaufscentrum. zu schines verwunderung bewillige ich, neben all den hundert tausenden von tupper chrättli welche sich schon in unserem haushalt befinden, drei neue, welche für unsere apotheken kiste bestimmt sind. diese muss nämlich, egal ob wir pfläschterli, kohle tablettten oder steri stripes brauchen immer als ganze runtergenommen werden, und ich, seit mehr als dreizehn jahren von schine in sachen chrättli=chischtli bearbeitet, bin nun vom vorteil von seperierten nach verwendung sortierten apotheken chrättli auch endlich überzeugt.

desweiteren wird unser wägeli mit früchten, gemüse, fleisch, und grundnahrungs mitteln gefüllt, da in den skigebieten und retorten dörfchen ob santiago keine einkaufs möglichkeiten existieren. das ganze wird erstmal in der dusche und was unbedingt muss im kühlschrank verstaut, da wir annehmen, dass die strasse in die berge hoch eh noch gesperrt ist und wir noch genügend zeit zum einräumen haben werden. schine leitet mich weiter durch das stadtautobahn gewimmel zielgerichtet und ohne umwege auf die kenedy strasse, welche uns dann zur abzweigung der skigebiete bringt.

einmal mehr verschluckt uns die tal idylle , wir staunen wieder an den privaten grundstücken und zum teil gewagten bauten an den hängen. am strassenrand ist ein riesiges schild wo drauf hingewiesen wird dass schneeketen obligatorisch sind. gleich danach sind etwa zehn unterstände wo jeder schneeketten vermietet. so geht das hier. wir winken den geschäftigen leuten zu, fahren vorbei. dank schine - sie wollte unbedingt welche - und vorallem dank domi - er hat aus sechs ketten vier zusmmengebastelt - sind wir nämlich stolze schneeketten besitzer.

entgegen unseren befürchtungen, lässt uns dann auch der kontrollposten vor den serpentinen passieren, und ich lass das matzmobil gemütlich im schildkrötengang die vierzig haarnadelkurfen hochschnaufen. ab 1'500 müm scheint sich dann der winter so richtig auf unsere ankunft zu freuen, und begrüsst uns mit graupelschauer. ab 2'000müm scheint er dann ein wenig übermütig zu werden, lässts richtig schneien, was die carabinieri dazu veranlasst den pkw's ein schneeketten obligatorium aufzuerlegen. wir wiederum werden ohne grosse diskussion durchgewunken. ab 2'400müm wird er dann so richtig ausfällig, und lässt sogar die fahrzuge mit ketten nicht mehr weiter den berg hochfahren, und wir stecken in einem richtigen stau.

alle fahrzeuge vor uns inklusive busse und lastwagen haben nun ketten aufgezogen, und die carabinieri gehen bei jedem vorbei um zu kontrollieren. wobei es keine grosse rolle zu spielen schein, ob an allen rädern oder nur an einem eine schneekette montiert ist, hauptsache man hat mindestens eine. auch bei uns schauen die herren polizisten vorbei, und fragen schine auf dem beifahrersitz nach den schneeketten. sie setzt ein gewinnendes lächeln auf, tätschelt das matzmobil und erklärt dass dies ein 6x6 sei. der polizist rechnet kurz, und meint dann mit einem 36 ler dürfen wir weiterfahren, und winkt uns an allen anderen vorbei.

aber auch nachdem wir diese kolonne überholt haben, können wir noch nicht bis oben durchfahren. drei vier kurfen weiter stehen schon wieder welche mitten in der kurfe. wir halten in gebührendem abstand, schliesslich haben wir zeit, und drängeln bringt nichts. während in der engen haarnadelkurfe drei vier autos zurücksetzten, wenden und manövrieren, nutze ich die zeit, den aussentemperatur fühler zu montieren, mit dem brasilianer der gerade von zermatt und verbier zurückgekehrt ist, sich langsam aber sicher mit der vierten büchse bier die lampe füllt ein schwätzchen zu halten und mandarindli zu schälen.

irgendwann gehts dann weiter, und wir fahren im valle nevado= verschneiten tal ein. sicherheitshalber werden wir von den parkeinweisern erstmal bis zum hässlich in den grauen himmel ragenden hotelbunker durchgewunken, um dort von einem weiteren parkplätzler darauf hingewiesen zu werden, dass sie hier nicht wirklich auf wohnmobile eingestellt seien und wieder zurück an den anfang des grossen parkfeldes geschickt werden. hier dürfen wir gemäss eines sicherheits beamten mal bis morgen stehen, und dann sähen wir weiter. er fragt noch ganz freundlich ab "man" reinschauen dürfe, was wir ihm doch gerne genehmigen.

schnell sind wir eingerichtet, die alde gasheizung springt beim ersten versuch an und hält - um es vorne weg zu nehmen die ganze nacht durch - unser zuhause kuschelig warm. draussen rütteln die sturmböen an unserem gefährt, und die graupelschauer klöpfeln leise auf unser dach. das ist fast wie winterferien, und wir richten uns erstmal gemütlich ein. ich verstaue die medi sachen möglichst sinnvoll in den drei chrätlis, winke den immer wieder plötzlich vor unseren fenstern auftauchenden besuchern, und wir beiden habens einfach gemütlich bei uns zuhause.

bald mal bereitet schine den wohl besten und sicherlich grössten salat den ich die letzten drei monate im matzmobil gegessen habe, und da es keine wifi strahlen hat um schweiz aktuell zu schauen, geniessen wir den selten spektakulären sonnenuntergang in seiner ganzen farbenpracht. morgen werden wir mal noch einen kleinen gelände rundgang machen, schauen ob uns unbedingt jemand noch eine steckdose zur verfügung stellen will, und um vielleicht auch noch toiletten ausfindig zu machen.

bald liegen wir hinten im bett, und geniessen die wohlverdiente nachtruhe in der abgeschiedenen berglandschaft....... dachten wir. aber der uns angewiesene platz ist genau neben der mehrzweckhalle für die angestellten des skigebietes, wo, wie könnte es anders sein, gerade heute eine disco party veranstaltet wird. ich bin so müde, dass ich vom ganzen rummel eigentlich gar nichts mitkriege, was aber schnitz nicht wirklich behapten kann.......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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