tagebuch 09. august 2006
chile / copec llaj llaj - copec vor santiago


arbeit für nichts / wintersachen vorne reifenwechsel training und winter packordnung
die nacht hat es wirklich mal so richtig geregnet, ich liebe das doch, das geräusch von prasselndem regen auf dem matzmobildach.. aber irgendwie konnte ich nicht so gut schlafen, lag wohl am caipi und am kondor-effekt ;-))). ich kann mich kaum erfreuen ab fredels überaus intensiven kuschel-atacken und zu den übungen kann ich mich auch nur dank fredels motiviations-ton aufraffen. lieber hab ich den tropfen-ansammlungen auf dem dachfenster zugeschaut, wie sich gebilde formen, wasser vereint und dann irgendwann runterfliesst.. ich seh dies und das in den gebilden, einen vogel etc. mal wieder regen!!

fredel übernimmt das kaffe und tee brauen, ich mach mir noch ein birchi und dann sitzen wir vor meinem compi und staunen mal wieder nicht schlecht ab der schnelligkeit meines bruders! wenn es etwas zu erledigen gibt, dann fackelt der nicht lange!! wie können wir dir je danken für alles!!! ist ja der hammer. später sind wir noch über skype verbunden und ich kann mein bruderherz sogar sehen. tut richtig gut etwas zu plaudern!! was hab ich ihn gerne!!!

wir sind also mit erledigungen und mails und telefons schnell mal bis zum mittag beschäftigt und beschliessen dann, noch etwas richtung santiago zu fahren, auf der nächsten copec räder zu wechseln und auf winter umzuräumen. so der plan und wir setzten alles daran, alles zu erledigen. als erstes kommen wir aber an eine zahlstelle. mit unserem neuen organisations-system (mit nummern pro zahlstelle und quittung dazu) können wir beweisen, dass wir letztes mal auch nur den normalen tarif bezahlt haben und wir sind durch.

die strecke kennen wir ja schon, aber diesmal ist alles wieder sooooo grün, im hintegrund schneeberge, sieht ganz anders aus als im sommer, wo alles in gelbtönen leuchtet. wir geniessen die ausblicke, sehen kletterfelsen, bezuckerte hügel neben uns.. ja, winter wir kommen!! vor der nächsten zahlstelle machen wir eine wendeaktion und stehen alsbald an der gesuchten copec. auf den grossen camionparkplatz fackeln wir nicht lange, ziehen uns die kombis über (die männer der tankstelle staunen glaub etwas, dass da die frau mithilft, ist einfach ein macho-land, chile ;-) und gehen ans räder ab und um montieren.

der plan: die beiden besten (die jetzt noch am füdli vom matzmobil waren) in die mitte, die beiden vorne ans füdli als ersatz und die von der mitte nach vorne. alles scheitert aber schlussendlich an einem kaputten ventil der besten reifen.. auch entdecken wir, dass die stange für den highlift (die ins fahrzeugchassi geht) schon etwas eine krümmung hat, unglaublich. krümmungen sind wohl grad unser thema im moment ;-). wie im richtigen leben, hihi..

so werden wir eben noch etwas mit der alten anordnung auskommen müssen ;-). schneeketten haben wir ja auch, aber die sind noch in der dachbox, wie auch alle skisachen. wir laden um, räumen um, räumen ein, packen handschuhe und warme schuhe raus etc. ja, jetzt kann dem schneeplausch nichts mehr im wege stehen. unsere ski sind an vorderster front, gefolgt von schneeschuhen und airboards.. juppiiii, grosses weiss, wir kommen. fredel gibt sich voller geduld der feinarbeit hin, ich schäle mich aus dem kombi und mach auf dem grossen parkplatz die qigong übungen, unter aufsicht der camioneure, die wohl nicht ganz verstehen können, was ich da veranstalte.

mir solls egal sein, vielleicht sind das die letzten übungen für eine weile. denke im schnee wird es mir zu kalt und umständlich sein in den dicken kleidern... mal schauen. ich lade danach fredel zu einem snack im resti ein, wir können schliesslich feiern, wir sind gerüstet. übrigens: bucheli zeigt satte 30 grad an, winter?!?! na ja.. ich bestell auf jeden fall einen eiskaffe der mit liebe zubereitet wird und recht deftig ausfällt und auch fredel schlürft kaffe, aber heissen und dazu noch hörnchen, oder wie heissen die auf deutsch, die medialunas??

wir fühlen uns richtig wohl an der tankstelle, ist irgendwie eine friedliche stimmung, wir staunen immer wieder. etwas plaudern und dann parkieren wir um, auf die vordere seite. da haben wir sicher besseren wifi-empfang und wir sind den grossen camions nicht im wege. ich lenke das matzmobil (noch mit offener dachbox, die muss noch etwas auslüften) an den lastwagen vorbei, wieder staunen bei den chauffeuren und bald stehen wir an der poleposition und sind eingeloggt. wir tippen noch ein paar tagesberichte, schreiben mails und dann ist es schon dunkel, wie die zeit wieder verflogen ist heute.

ich mach mich jetzt besser ans znacht kochen, es müssen noch tomaten büchsen gebraucht werden, ja, es gibt tomatenspagettiiiiiiii, jupiiiiiiiiiiiii!!!! und die sind mal wieder superguuuut.. draus resultiert bei mir zwar mal wieder ein kondor-effekt, aber was solls, genossen hab ich nicht zu knapp. natürlich haben wir uns etwas tv reingezogen und als wir im bett im dunkeln liegen, schläft es uns beiden nicht, wir lesen noch eine runde. als ich dann auslote, dass meine augen so weit schon zufallen, dass ich grad noch das buch weglegen kann, das licht löschen und dann sofort schlafe.. da weiss fredel nichts besseres zu tun, als mich mit einem gutnacht-ton wieder zu wecken ;-).

meine frau ist heut morgen schlimmer als ein kondor, es ist als hätte sie auch noch ein wenig gestrandeter wal in sich, und ich lasse sie besser in ihrem elend liegen, und brau kaffe. der regen hat die ganze nacht auf unser dach getröpfelt, tröpfelt auch am morgen noch weiter, und ich bin schon der meinung man müsse nun endlich - ich warte seit zwei jahren darauf - unseren ganzen tag im bett einziehen.

diese idee kommt aber schlecht an, und statt dessen entwickelt sich die frau kondor und der herr kaffe koch zum organisatorischen traumpaar, und unter mithilfe von unseren liefer- bestell und mitbring service in der schweiz -namentlich super sürli patati ürsel, mega mammut meuli vätu, und globular rene jack - werden neue lenkstangen, katadyn filter und sonstige lebenswichtige utensilien bestellt. an dieser stelle nochmal allen zusammen ein muchos gracias in die stube.

schine hat unterdessen auch mal wieder eine liste erstellt - urs meinte, besser mal ne liste erstellen - was noch alles zu tun ist bevor wir ganz ohne pendenzen in die, mit über fünf meter verschneiten berge über santiago aufbrechen. an erster stelle auf der pendenzen liste steht reifenwechsel. die vordersten sind nun schon drauf, seit wir das matzmobil haben, und schon halb runtergefahren. der plan sieht aber die montage der neusten aufgummierten auf die mittelachse, und die jetzigen mittleren nach vorne vor. somit hätten wir die übriggebliebenen originale als reserve räder dabei, und könnten unter umständen auch mal noch aufgummiert werden.

das wetter lichtet sich langsam, und die sonne lässt zwischen ein paar wolkenverhangenen bergspitzen auch die schneemassen erleuchten. schnell ist entschieden, wir fahren an die nächste copec weiter. erstens weil sie grösser ist, zweitens weils ne waschmaschine hat und drittens weil man für die toiletten dort nicht bezahlen braucht.... einziger nachteil, sie liegt auf der anderen fahrbahn seite. aber auch dieses problemchen löst sich fast von selber. kurz vor der zahlstelle können wir ein wendemanöver vollführen, und schon stehen wir beide in den kombis bei den grossen brummis auf dem parkplatz.

hier geht das team work vom morgen gleich weiter. schine demontiert reserverräder, camioneure schauen etwas verdutzt bis ungläubig, ich demontiere das erste rad in der mitte, und just als schine ihres herrrollt, ist meines abgeschraubt. als ich aber das reserve rad montieren will, ist da keine luft mehr drin. obwohl wir die dinger in la paz auf 3.6 bar aufgepumpt haben. ich rolle das ding rüber zum luftautomaten, und habe schnell rausgefunden, dies war das einzige rad welches mit altem ventil vom aufgummieren zurückkam. und dieses rünnt nun. also ganze übung wieder rückwärts, das war ein super training, und räder ballet können wir auch noch auf dem fundo vollführen........

die nächste pendenz kann jedoch nicht verschoben werden. die sommerlastigen hängerstühle, tischli und gaststühle kommen in die dachbox, und werden mit ski's, fellen, stöcken, schneeschuhen, airboards und rucksäcken ausgetauscht. nachdem ich ruscheli einmal mehr davon überzeugen konnte, dass sie mir beim packen nicht helfen kann, ging auch diese aktion recht zügig über die bühne, und wir sitzen bald im resti und verdrücken eine kleine zwischenmahlzeit.

danach parkieren wir auf die pole position direkt vor dem restaurant um. skypen und internetlen nochmal etwas im zeugs rum, und schon bald ist schnitz in der küche am triocolore spagutz zubereiten. im hause matzmobil darf dann auch während dem essen fernseh geschaut werden ( und dies nicht nur während der skirennen, was in unserer kindheit bei beiden immer ein high light war )

schnell ist alles abgewaschen, wir ready für den grossen schnee, und das bett. jedoch noch nicht ready zum schlafen. nach dem lichterlöschen wird nochmal eine runde gelesen, um die nötige bettschwerre zu erlangen. diese hat schnitz ein bisschen vor mir, und als ich zum erlöschen meiner lampe einen gute nacht träum süss ton aus der flöte spiele, schreckt schine auf und findet diese idee gar nicht gut........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



info@matzmobil.ch