na ja, doch wengistens 2 stunden geschlafen. ich mach die übungen also erst nach einer überwindungs-minute, gut tun sie doch. dann mach ich mich ans gsund-zmorgen-müsli mit tee und fülle wasser in die fahrflaschen. draussen ist es halb bedeckt, das meer scheint schon in sonne getünkt zu sein. sollen wir noch etwas an dem genialen ort bleiben? wir beschliessen: nein, der winter ruft und wir möchten auch mal noch ein paar mails beantworten. was liegt also näher als die nächste copec ;-).
beim zmörgelen erzählen wir uns gegenseitig unsere nächtlichen storys (auch fredel hat geträumt, aber schöner) und wir hoffen, diese nacht besser zu schlafen. es geht nicht lange, da schauckelt das matzmobil mit uns zu der strasse hoch, es ist topfit (nicht wie ich). wir haben den motor vorgeheitz, das schätzt unser motor sehr. spritzig gehts also noch etwas bergan, wir werden von noch zwei sprizigeren bussen überholt und dann runter nach serena. immer noch eitel grün um uns, der himmel unterdessen blau und da erscheint auch schon die copec, früher als gedacht.
einmal umparkieren und wir haben die wifistrahlen gefangen, sitzten am compi um die ersten mails runterzuladen. von meinem bruder haben wir auszüge der karten erhalten und kontrollieren die auch grad. dann ist aber höchste priorität auf unserer körperpflege gerichtet. ich steig zuerst noch aufs dach, wasche die solarpanel runter und staune ab dem drecks-spatz-matzmobil ;-). das hätte eine dusche verdient.. aber in der wüste ist das echt nicht grad an jeder strassenecke zu finden, so eine matzmobildusche ;-).
wir finden die für die menschen sehr rasch und wir putzen uns rundum und gründlich. tut das gut!! in aller frische steig ich in meine engelsschuhe und veranstalte so grad eine riesen schweinerei im dusch-abteil. ich versuch den dreck noch mit wc-papier etwas wegzuputzen, geht aber nicht! somit entsteht grad meine erste spanischlektion heute ;-). ich erkläre der lieben frau, dass ich alles schmutzig gemacht hab und die meint nur: nicht wichtig ;-). o.k... ich bin stolz auf mich, hat sie mich verstanden. ist noch nicht lange her, da hab ich an genau so einer stelle der netten dame gesagt, dass dann meine frau zahlen werde (meinte fredel) ;-))) es geht aufwärts mit verständigen, ganz klar.
dann sizten wir, frisch duftend, im matzmobil, tippen, lesen, beantworten, versuchen zu skypen und die zeit fliegt. eigentlich ist der platz hier recht ruhig, ab und an zwitschert ein vogel sein lied, dann brummt ein lastwagen, es rattert die eisenbahn, die sonne lacht, wir haben grün um uns rum, blumen sogar und palmen.. ganz gut für unsere zwecke!! apropos eisenbahn: fredel hat die frage in den raum geworfen, ob hier wohl auch alle jungs lokomotivführer als traumberuf angeben?!? wohl kaum, hier sieht man die ungetüme nur draussen in der wüste ;-)) wohl eher ein einsamer job hier und mit kohle oder sonstigem geröll als ladung ist sicher auch nicht gross party ;-)
fredel reisst mich aus der computerwelt und ich werde zu einer o-saft pause eingeladen. bald sitzen wir auf dem terässli und schlürfen einen frisch gepressten. die damen an der trese haben uns noch das ok gegeben um am strom anzudocken.. wie nett!! kann man doch nichts sagen, für gratis internet, strom.. guter camping, wir kommen wieder ;-). grad wenn man weiss, was in chile campings kosten würden - europa preise.. wir nützen also nochmal das www und ich finde noch was raus über warzen, hab ich doch glatt so ein paar aufgelesen in peru.. aber das kann es geben, wahr wohl ein wenig angeschlagen und so hatten die viren keine grosse abwehr zu fürchten ;-).
dann geht das gekoche los, gemüstepfanne mit reis (danke namusis für den tip mit dem pre-boiled reis, gute sache). ich mach heue eine riesen sauerei in der küche, aber das gericht ist gut, sehr gut (find ich zumindest ;-). zu schweiz aktuell und quer chnäbern wir die köstlichkeit und es vergeht keine ewigkeit, bis wir im bett stecken. gut nacht und auf einen guten schlaf!!
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so schön und friedlich dieser ort auch sein mag, zum schlafen ist er total ungeeignet. wir haben uns beide die halbe - schine sogar fast die ganze - nacht gewälzt gedreht und gewunden und konnten einfach nicht wirklich tief und fest geschweige denn entspannt schlafen.
eine kleine diskussion kommt am morgen auf, ob wir noch einen tag zwei hier ferien machen wollen, oder ob wir weiterziehen. wie gesagt die diskussion war klein, schnell ist entschieden dass wir weiterziehen. schliesslich fahren wir nun dem winter entgegen, wir müssen noch umräumen, und die eine oder andere organisatorische erledigung steht noch an. kommt doch señor don jack rene mal wieder aufs fundo, und ihn kann man so gut als lastesel verwenden, weil er so schöne breite und starke schultern hat....
nach teelen - man merke heute ist montag, und montag ist xsundtag - fahren wir keine fünfzig kilometer, und dann überrascht uns doch tatsächlich schon die erste wifi copec, und das noch vor der stadt. wir fackeln nicht lange, finden ein perfektes standplätzli, welches einem privat parkplatz gleicht - schliesslich sind wir auch stammkunden - und dann gönnen wir uns erstmal wieder eine richtig ausgiebige wasserverschwenderische heisse dusche. ich bin mich grad am abtrocknen, als ich höre wie schnitz draussen der kassierin erklärt dass ihr novio= nicht ihr neuer sondern ihr freund - und diesmal auch nicht dass ihre frau - bezahlen würde.
ich höre nur etwas von suzio=schmutzig, und denke zuerst jetzt gibt sie aber vollgas und macht noch witzli dass ich schmutziger sei als sie, aber der satz hat sich mehr auf die sauerei bezogen die sie in der dusche veranstaltet hat. wieder zuhause werden sämtliche uns zur verfügung stehende modernen kommunikations mittel des einundzwanzigsten jahrhunderts ausgeschöpft. ( ich hätte auch schreiben können das wir die kompis auf den tisch gestellt hätten, aber diese metapher kennen wir bereits zur genüge ) es wird gemailt, beantwortet, im www gesucht, und wir sind beide ganz vertieft.
um den zustand von geistiger abwesenheit - was das arbeiten an modernen kommunikations mitteln des einundzwanzigsten jahrhunderts manchmal auslösen kann - etwas aufzulockern verordne ich uns beiden einen frischen orangensaft am kiosco vorne. beim pläuderlen mit den beiden mitarbeiterinnen erwähne ich, dass wir mit dem casa rodante = rollenden haus ( ich glaube diese übersetzung hätte ich mir sparen können ) parkiert hätten, und ob wir wohl an der steckdose - die hab ich schon vorher ausgekundschaftet - unser kabel einstecken dürfen. klar doch kein problem. welche vorteile einem doch eine stammkunden karte oder einfach ein freundliches lächeln und fragen mit sich bringt...
nach weiterem heiterem antworten auf elektronische brife sowie antworten finden auf fragen die die welt bedeuten, stellt sich heute schnitz in die küche und bereitet das xsundtagsznacht menue auf dem herd. die gemüse pfanne mit resten reis von gestern schmeckt weltklasse, und mit je zwei tellern davon muss heute sicher niemand hungrig ins bett. wir lassen uns zum essen vom programm des schweizer fernsehens unterhalten, und sind bald mal im bett und freuen uns schon auf das morgige dreizehn jahre zusammen sein judihuibiläum.....
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