mein morgen beginnt mit kuscheln an fredel und dann übungen machen. heut stock ich die menge wieder etwas auf, neuer monat, neues glück. und die skisaison fängt bald an für uns, also noch etwas fit machen kann nicht schaden. wie früher in der schweizerfernsehen-sendung mit den skistars ;-). fredel überlässt mir übrigens das bett und geht kaffe und tee brauen, er kriegt von mir einen dankes-ton aus der flöte.
dann will es fredel aber wissen, als wir da am zmorgentisch sitzen: er spielt mit der flöte die nationalhymne, ja, heut ist 1. august! bald geht es dann aber los, und wir fahren hippityflippity-mässig weiter, ich zumindest. heut montier ich die orange brille und sag nur eins: my name is sunshine ;-). es geht also beschwingt in den tag, wir machen im nächsten dorf lange hälse auf der suche nach einer panadieria, fredel steigt sogar mal aus um brot zu finden, aber ohne erfolg. wär ja gelacht, machen wir eben selber heut auf den feuer.
ja, wir haben gehöhrt, dass in der schweiz trockenzeit ist und feuer verboten?? wir machen also ein feuer bis zum himmel für unsere landesgenossen ;-). aber woher kriegen wir holz?? in der endlosen wüsten-einöde, ohne baum, ohne gewächst, nur steine und geröll und sand?? und es geschieht ein wunder, wenn wir uns beide was wünschen, manifestieren, geschieht auch was. am strassenrand findet fredel einen ausgetrockneten baum.. gibts ja nicht!! wo kommt den der her?!?!?
wir grinsen vor uns hin, sind eh fröhlich drauf, soniky spielt geniale musik (die wir bewerten) und es wird gesungen, diskutiert, rübli gegessen, manderinli auch noch und wir machen km für km südwerts. mal ein fotostop um die schönen farben der wüste fest zuhalten, mal einen um einen speziellen friedhof (oder töfflifabrik) abzulichten und ein fischerdorf soll auch noch auf speicherchip gebracht werden. irgendwie ist ja schon einöde hier, aber doch ist das farbenspiel, das meer - das ist heute übrigens glatt wie noch nie - die felsen, die dörfer, die tiere etc interessant. auch ein fabrikli auf einer klippe erweckt unsere aufmerksamkeit. aber in der wüste wollen wir nicht leben, wasser ist einfach zu wichtig für uns.
überall am strassenrand stehen verlassene autos, die besitzter sind im wasser (wääähhh.. kalt!!) am tauchen. vielleicht jakobsmuscheln?? hat es viele angeschwemmte hier am strand. und noch ein auto sehen wir am strassenrand, oder besser im graben. wir kehren um um zu helfen, und da sind sie schon weg, auch gut. nach dem mittag finden wir den platz für ein 1. august fest. auf einer hellen düne, über schönem blauem meer sind wir bald installiert und fredel hat die windmesser wieder ausgefahren. vielleicht fliegts ja hier auch? das wär ja sogar was für mich ;-).. doch nochmal ein flug mit meinem epsilon? heut nicht, der wind ist zu schwach und wir wollen ja schliesslich feiern nicht fliegen!
ich hab die hängersessel auf der düne plaziert, die strandmuschel kommt dazu, mich gelüstet nach sonne und darin zu baden ist mit dem wind nicht möglich. im windschatten kann ich aber mein ganzes hautorgan "schnufä lah", das tut gut. hatte ich doch einen kurze gehässige phase, die ich mit den quigongübungen grad wieder vertrieben hab und nun an der sonne noch ganz austrocknen lasse ;-). fredel ist mit der fischerrute runter ans wasser und wir verkünden uns über funk ab und an unsere liebe (auch als ton, versteht sich).
auch liebe ich mich drinnen (eine stunde sonne ist auch im winter genug), ja, nicht falsch gelesen. mein körper gefällt mir im moment recht gut. soll es auch mal geben. voller guter vipes mach ich mich daran, den brotteig zu bereiten und fredel kommt auch schon zurück. die feier kann starten. fredel mixt einen caipi, ich trage die oliven auf unsere terasse über dem meer. was für ein schöner ort, echt! ich rüste unsere sessel noch mit fellen und decken aus, schliesslich kühlt der wind für gut.
da sitzen wir also, schauen den geiern und möven beim soaren zu, prosten mit caipi (und da drin hat es eis in schweizerkreuz-form, kein witz), uns geht es gut. dann macht sich fredel an die chnoblibrote, an die chorrizpan und schlussendlich an das kilo filet. erste vorspeise: etwas verbrannt und scharf (es dürften wohl etwas weniger chnoblizehen sein ;-), aber die geier sollen auch was haben davon. die zweite vorspeise: supergut, wenn auch das brot etwas hart (für die möven) und die hauptspeise: genau auf den punkt gebracht von don alfredo grillo, aber leider ist die qualität des fleisches nicht wie gewohnt. etwas faserig und trocken. aber das lässt uns nicht davon abhalten, alles zu essen ;-).
wie könige sitzen wir also auf unserem hochsitzt, schauen der sonne zu, wie sie sich gegen das meer neigt, den tölpeln wie sie ins meer stechen um zu fischen, den geiern wie sie gerne das filet vom grill klauen würden, den möven, die sich brot schnappen. die idylle, nur wir hier, an dem schönen ort. wir sind dick eingepackt, aber in unsere welt zufrieden. fredel zündet, anstatt raketen ein paar räucherstäbli an und zu guter letzt wird die glut noch zur tabakverbrennung über eine wasserpfeiffe genützt. mir ist der rauch heute zwar nach ein paar zügen schon zu "chrazig", aber gut war es allemal.
wie gerne wir doch so zelebrieren. da macht auch der gemütliche abwasch im warmen drinnen nichts aus, das schruppen des grillrostes. wir schlüpfen zufrieden ins bett und schlafen alsbald.
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dies ist nicht der platz unser gesamt schweizerisches solidaritäts erst august feuer zu entfachen. die letzten news die wir aus der schweiz mitgekriegt haben, ist trockenheit seit 40 tagen, kein grill- kein höhen- ja nicht mal ein baby erstaugust feuer, geschweige denn feuerwerk..... auch hier herrscht trockenheit, aber da es in der wüste an entzündbarer substanz fehlt, dürfen hier soviele und so grosse feuer entfacht werden wie man will. das einzige was uns zu unserem feuer bis zum himmel noch fehlt, sind eben ein paar äste, holzschiter, bäume.......
auf der weiterfahrt richtung antafogasta hoffen wir immer wieder im einen oder anderen dörfchen vielleicht eine panaderia zu finden, wo wir den brotvorrat für chorriz pan aufstocken können. aber man merke, nicht überall wo panaderia draufsteht, ist auch brot zu kaufen.... schon wieder etwas mehr in der einöde draussen, viele haben hier einen bretterverschlag als wohnsitz zusammen gehäuft, sticht uns mal wieder ein fabrikli ins auge. direkt am meer, ein riesiger bau, mehr oder weniger dem zerfall preisgegeben. das haus selber wär ja perfekt, auch die aussicht ist nicht zu verachten, aber die gegend...? mitten in der wüste....? ist nicht ganz unser ding, aber wir fragen uns wieso nicht der eine oder andere seinen bretterverschlag hierher verlegt....?
wir fahren jedenfalls weiter, und immer wieder schwanenhalsen wir, ob nicht ein lastwagen am strassenrand eventuell ein zwei drei holzchischtli verloren hat. aber es kommt noch besser. wenn zwei an etwas glauben, und es sich ganz fest wünschen, kann es sein dass sich plötzlich der wunsch manifestiert, und so kommt es auch bei uns. oder wie kann es sein, dass man irgendwo im nirgendwo, draussen in der wüste ohne einen strohhalm vegetation, am strassen rand ein vertrocknetes bäumli sauber in drei armdicke aststücke geschnitten findet......?
ein kleiner hilfe versuch, eine camioneta aus dem sand am strassen rand zu ziehen scheitert, da diese, bis wir gewendet haben und an die stelle zurückgefahren sind sich schon lange selber gerettet hat. nicht lange nach diesem kleinen zwischen intermezzo, und nicht weit vor antafogasta wagen wir einen kleinen abstecher über eine geteerte strasse richtung strand. hier werden wir überrascht von einer gewaltigen strand bucht mit estacionamientos auf einer kleinen düne und betonierten treppen an den strand runter. und das beste..... menschenleer. hier bleiben wir. ich fahr gleich mal bucheli aus, es könnte ja sein, dass der wind plötzlich noch zu einem flügli passt.
schnitz schnautzt kurz spitz, widmet sich dann ihren übungen, und ich mich dem baumaterial für die grillstelle. die zwei übriggebliebenen randsteine eignen sich hervorragend, und bald ist ein herrliches von vorne unten gelüftetes erster august cheminee gebaut. ruscheli präpariert unterdessen die stühle und tischli auf der kleinen düne vorne und legt sich dann im windschatten der strandmuschel in die sonne. ich gehe derweil mein fischerglück ausprobieren. mir schwebt so ein flacher flunder neben dem filet auf dem grill vor augen, aber das wäre wohl zuviel des guten gewesen, deshalb gehe ich auch leer aus.
dann gehts aber schlag auf schlag. ich präparier einen blumenwasen caipi, dessen erste paar schlücke wir mit ein paar oliven geniessen. nach den ersten vier schlücken, entfache ich das feuer, schine zerkleinert die knoblauchzehe wovon zum glück die hälfte schon verfault war, sonst wären unsere knoblauch brötli noch schärfer geworden. die kohle wird aufs feuer geschmissen, meine frau hat vor langer zeit gesagt : " ja nicht schmürzelen mit der kohle " aufgrund dieser erinnerung ich gleich noch die zweite hälfte des sackes draufschmeisse.
auf zwei schlucke caipi folgen die beiden vorbereiteten brote in backförmli und alufolie und einen weiteren zünftigen schluck später folgen auch die chorizzos auf die glut, so quasi als zwite vorspeise. das gibt mir dann die zeit, drinnen die wasserpfeiffe vorzubereiten, und das kilo filet einzusalzen und zu pfeffern. das ganze natürlich immer wieder unterstützt von einem oder zwei schluck caipi.
mit der untergehenden sonne, ist dann auch das filet perfekt durch. dick eingepackt in unsere duvets, von unten mit dem schaffell von der kälte geschützt verputzen wir auch diesen mocken fleisch bis zum allerletzten bissen, und schlürfen auch noch den allerletzten schluck caipi aus den blumenvasen.
zum abschluss entzünde ich dann mit einem stück kohle noch die wasserpfeiffe und das tischtuch, was schine daran erinnert mir bei der nächst besten gelegnheit ein grillwerkzeug zu kaufen. dann wirds aber zügig und kalt. schnitz erledigt schon mal den abwasch, ich lass noch ausrauchen, und dann legen wir uns hin, auf dass das leichte drehen nicht die ganze nacht durch anhalten möge......
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