schon sehr früh bin ich wach, glücklich, dass es besser geht mit meinem hinterteil. ich lieg da also nochmal, bedank mich beim schaffell, dass mich so schön gewärmt hat und der bettflasche für ihre dienste. auch versuch ich mit den engeln kontakt aufzunehmen. gestern hab ich noch karten gelegt und wieder ist das mit verzeihen und loslassen das thema. ich bin etwas verwirrt, was genau ich denn gehen lassen soll. ich frag nach und hoffe meine begleiter helfen mir..
dann wird es langsam hell am horizont und ich kuschele mich an fredels schulter. das tut doch gut. er erkundigt sich über zeichensprache, versteht sich, nach meinem wohlbefinden und ich kann den daumen auf recht gut raufdrehen. genial. beschwingt, oder zumindest semi-geschickt steig ich aus dem bett, widme mich der morgentoilett, mach musik und kaffe und ein paar fotos von "unserer" macina - der maschine, sprich der ruine einer industrieanlage die eher aussieht wie ein gestrandetes schiff - und präparier mir ein müsli.
ein schöner morgen und ich sitz bedeutend lockerer auf dem sessel als gestern ;-). gar nicht mal so lange später machen wir uns auf den weg nach iquique. wir haben beschlossen, das matzmobil erst weiter unten waschen zu lassen, das salz soll dann auch noch weg. also direkt ins flugcenter, fredel kann ja vielleicht noch etwas in die lüfte (mir ist die grosse düne zu ruppig) und ich werde mich mal wieder dem internet widmen, so der plan.
dieser wird aber mit dem blick aufs NEBEL-meer über dem meer etwas angepasst. waschen wohl eher nicht, fliegen vielleicht auch nicht, aber auf den camping gehen wir doch, sicher mal eine nacht. dafür beschliessen wir, heute das 1. august raclette zu machen, fredel möchte gerne grillieren am nationalfeiertag. heut haben wir ja auch was zu feiern: 1 jahr und 2 monate auf dem kontinent. grund genug, mal wieder käse zu schmelzen. dann haben wir noch neue "schäleli" für den raclette-ofen von gudi gekriegt.. das ist doch auch ein grund zum feiern.
vor der stadt ist stau, wir winken und grinsen etwas mit den bauarbeitern rum und schnecken die düne runter. dann gehts zielgerichtet durch die stadt im nebel und bald sind wir im flugcenter installert. der besitzter plaudert noch eine weile mit uns über sein bewässerungsystem und wir bewunder die pflanzen die da aus dem sand wachsen.. das wird mal so eine richtige oase in der wüste. schon jetzt ein platz zum wohlfühlen.
wir staunen, dass der inhaber auch börni kennt und wir sollen ihn grüssen.. aha, machen wir doch. nun gut, die wohlklingensten news die wir kriegen: es hat fast bis santiago geschneit.. ja, wir kommen, wir packen die ski und fahren rasch 2000 km südlich!! carven, schneeballschlacht, schneeschuhlaufen.. ja, wir hier.
auch kriegen wir eine geschichte mit, vom abwasser, dass früher einfach mit einem etwa 10 meter langen rohr ins meer geleitet wurde. der strand in der umgebung war masslos überschmutzt und man musste eine lösung finden und stolz teilte man mit, diese gefunden zu haben! nicht dass man eine kläranlage gebaut hätte, wo man das wasser nachher für bewässerung brauchen könnte. nein, für viele millionen bazen hat man das rohr auf 2 km verlängert, das mit grossen aufwand von maschinen und schiffen ;-). so denkt man hier noch..
aber philippe sagt es richtig: wenn man gleich denken würde wie in europa, dann wär das hier wie europa und dann würde man wohl nicht so einfach leben können und günstig dazu. ja, es gibt immer zwei seiten oder noch viele mehr!! was immer das richtig sein soll, wer kann das schon wissen. ich bin froh, mass ich mir das nicht mehr so an wie früher, zu wissen, was gut und schlecht ist.. es ist.
also, wir haben also etwas geplaudert und dann ist fredel mal die mails runterladen gegangen und ich tippe tagesbericht auf seinem compi. übrigens: ich wärme meine hüften noch immer mit meinem geliebten alpaca tuch (ja, mami, wenn du das liest, hast du wohl auch schon so eins, hoffentlich gefällts dir), mein rücken soll noch etwas geschont werden, aber es geht ihm echt schon viiiiiel besser. einmal mehr ein gedanke an all die menschen, die schmerzen leiden!!
der nebel lichtet sich, es sieht gut aus zum fliegen und einige starten auch schon raus. fredel muss informiert werden. der ist aber unterdessen an seinem compi im internet und da bleibt er auch, er hat ein anderes projekt: album runterladen auf kosten von sony. dieses unterfangen und etwas tagesberichte schreiben wird ihn den ganzen tag einehmen. ich schreib bis ich a jour bin, mache mich frisch unter der dusche und dann draussen die qigong übungen. ein riesen geheu mit dem ablauf, aber was solls, gut tut es doch. dann drinnen alles schön machen, räucherstäbli anzünden, mir gefällts im matzmobil.
als fredel bis zum 15. nach ist, biim ich alles auf meinen compi und entschwinde nochmal in den internetraum um alles rüberzubiimen und das nimmt eine weile. genug zeit, noch etwas über die skigebiet rauszufinden. mit news geh ich dann wieder rauf wo fredel noch immer am compi sitzt und aus den lautsprechern die neue cd von red hot läuft, genial. jetzt aber zum feier-abend, wir sind ja schliesslich 1 jahr und 2 monate hier, also martini einschenken, raclette auftischen, film starten und fertig ist unser glück.
es wirs also für unsere verhältnisse recht spät und drum schlafen wir dann auch grad ein. fredel hat natürlich sein freitagszigaret nicht vergessen, ich dafür schon alles abgewaschen, einer geruhsamen nacht kann nichts im wege stehen.
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mit dem tag wachen auch wir auf. brauen einen kaffe schlürfen tee und schauen zu wie die macina mit den ersten sonnenstrahlen zum leben zu erwachen scheint.
nach dem erhabenen schauspiel machen wir uns auf, die letzten paar kilometer bis iquique zu fressen. was wir da noch nicht wissen auch die letzten prallen sonnenstrahlen und das letzte unverhangenen stück blauen himmel. nach dem schine eines ihrer lieblings rinder kinder forografiert hat, sehen wir auch schon das meer, nämlich das nebelmeer. das grosse wasser ist gar nicht zu sehen. auf demalto hospizio die siedlung auf dem dünenplateau sind wir zwar schon unter der nebelgrenze, aber der ganze himmel und somit auch der startplatz ist verhangen und trüb.
wie auch immer, zum fly park fahren wir sowiso, und zu schreiben haben wir auch noch, also langweilig wirds uns schon nicht werden. auch die fahrt runter zur stadt wird trotz stau nicht langweilig. die beiden walzen fahrer die auf der abgesperrten spur fahren äugen immer wieder zu uns rüber und könne vor coolheit kaum gerade sitzen. zielsicher lotse ich schnitz durch die strassen auf direktem weg zum fly park.
kaum installiert taucht auch schon phillipe auf begrüsst uns und erklärt uns sein bewässerungs system welches vom abwasser gespiesen wird, und in einigen jahren zu einer frucht baum oase mitten in der sandwüste iquiques spriessen soll. mit den kleinen feigen und zitronen bäumen klappts auf jeden fall bereits, und die ersten früchte seien zuckersüss.
ich begebe mich dann mit schines vaio ins kompirüümli und leere erst mal unseren briefkasten. auch die ganze anti virus geschichte sowie das eine oder andere update werden runtergeladen. auch wenn schine plötzlich ganz aufgeregt zu mir reinkommt, und mir meldet, dass sich der himmel doch noch gelichtet hat, und die ersten schon rausgestartet sind, reizt es mich nicht sonderlich heute noch in die luft zu kommen.
und überhaupt ist doch tatsächlich noch antwort und vor allem ein neuer code von sony gekommen. und auf diese freude muss auch gleich das red hot chilli album runtergeladen und später auf sonyki gebeamt werden. auch haben wir post aus los andes erhalten. peges haben uns ein föteli von ihrem heimetli geschickt. schine ist kaum mehr zu halten, zwanzig dreisiig zentimeter schnee liegen dort, und dementsprechend sind wohl in la parva ob santiago mannshohe schneemassen zu erwarten. alles weist darauf hin, dass wir wieder um den ersten august den winter einläuten werden.
dann wird noch ein tägli geschrieben, geduscht, nochmal ein tägli geschrieben. nachdem schine den halben mona aufs internet gestellt hat, widmet sie sich ihrer lieblings beschäftigung in chile, nämlich der vorbereitung eines raclettes. und wenn wir schon strom haben, schauen wir auch mal wieder einen film zu z'nacht. heute muss van helsing der monster jäger daran glauben. so feiern wir also unser ein jahres zwei monate - nur südamerika reise - oder zwei jahre ein monat - inklusive europa reise und schweizer winter - juhubiläum.
mit genügend martini und käse feiern wir beiden bis spät in die nacht hinein - doch etwa viertel nach neun - ich verbrenn noch den allerletzten resten des salta stumpens und legen uns dann schlafen.....
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