ich hab also wirklich ab und an tief geschlafen, gute erholung. mir ist auch nicht mehr schlecht, wennschon mein magen noch lange keine ruhe gibt. da ich schon sehr früh wach bin, richt ich als erstes mal das badezimmer auf 2 ein, viel geräumiger so ;-). dann frag ich meinen mann nach kaffewunsch und der verneint: jetzt ist auch er krank??
nein, er will einfach etwas weiter an einen schöneren platz, klar doch. ich übernehm das steuer und wir sind erstaunt, was zu der frühen morgenstunde in dem dorf schon alles los ist. fredel ersteht noch etwas brot und wir kriegen den tip, wo die küstenstrasse weggeht. einmal verfahren wir uns noch, dann sind wir aber auf der, als asphalt-strasse, eingezeichneten costanera. aber von asphalt keine spur, wir werden kräftig durchgeschüttelt. ich werd fast etwas mötzig deswegen, fass mich dann aber wieder. ich bin echt müde, so was nehm ich sonst ja locker, kommt eh immer anders als man denkt. aber eben, wenn man nicht so fit ist, dann ist man auch nicht so offen, so gehts bei mir zumindest.
an den dünen werden massenweise aji (chilli) an der sonne - wobei, es ist noch neblig ;-) - getrocknet, daneben einfache strohhütten. man lebt einfach hier, ganz klar. wenn wir mal ein knrischen in den zähnen haben wenn wir mit aji würzen, wissen wir warum ;-). dann, endlich, das meer. es sieht noch etwas düster aus im nebel, aber der graue schleier verabschiedet sich schon bald. wir finden die schöne stelle für den kaffe, sinnieren sogar darüber, hier zu bleiben. aber irgendwie zieht es uns weiter auf der einsamen küstenstrasse. es sollen gut 50 km sein bis zum nächsten grossen ort, aber auch das ein fehler in der karte, es werden über 100 ;-).
ich überzeug mich davon, etwas zu essen und schieb ein wenig brot mit creamchees rein. grosse auswahl haben wir wahrlich nicht und das ist das einzige, das ich mir vorstellen kann, zu essen ;-). noch etwas kamillentee und dann auf dem bett ein pause machen. heut ist alles soo anstrengend - hab ich doch das momo (monster - schlafsack) gebändigt und wieder in die hülle gestopft, das gibt mindestens plus 50% wohnplatz ;-). ein gemütliches intermezzo, es kann weitergehen.
es folgt eine schlechte strasse mit zum teil schönen ausblicken auf kleine buchten und kakteen die aus urzeiten scheinen. ansonsten ist es aber karg und grau-braun.. wüste eben. zwei männer sind da draussen, wo einfach nichts ist, am spazieren?!? aber sonst ist nicht viel mehr als rütteln und zum teil staub schlucken wenn wir rückenwind haben. das matzmobil muss mal wieder leisten. und dann, mitten im nichts, eine fruchtfliegenkontrolle, aha!! warum nicht ;-). fredel gibt sich wieder mal verhandlungsgeschickt und überzeugt die männer, dass wir so quasi nichts dabei haben. sie wollen nicht mal in den wohnraum schauen, gut so.
und dann, noch ein paar kilometer weiter, hat uns die zivilisation wieder, rauchende schornsteine ragen in den himmel und überall dampft und rumort es, ein metall-werk der superklasse. wow!! echt eindrücklich, wenn man nicht an die natur denkt. und jammern von wegen umwelt dürfen wir eh nicht gross, auch am matzmobil hats metall, und wir sind froh, haben wir unser haus! und unser haus braucht sprit, drum tanken wir im ort noch etwas diesel. auch erfragen wir den ausgang von der kleinstadt und sind bald wieder auf kurs, um ein paar alfajores reicher. die überlass ich fredel gerne.
es geht weiter auf asphalt, jupiii.. so bleiben wir doch gerne an der küste. unterdessen scheint die sonne, wir fahren durch schöne sand-dünen und staunen ab den vielen kleinen hügeln überall.. hier wird gebuddelt, das steht fest. was genau gesucht wird, auch kupfer? wir wissens nicht, aber der plan, erst da einen platz am meer zu suchen, wo diese umgrabhügel nicht mehr sind, scheitert ;-). der platz den wir finden, ist aber auch so wunderschön, vor uns das grosse meer, ein felsen voller vögel und sand und schöne felsen. da bleiben wir!
fredel lotet einen planen platz aus (ich hatte keine geduld dafür) und wir sind bald installiert und eingrichtet. echt schön mal wieder das meer zu sehen, es bricht an den felsen in grossen fontainen, schöner anblick. fredels fischerherz schlägt höher, mein quigong auch ;-). zur weiteren freude kriegen wir von gudi ein sms, dass sie heil angekommen ist in der schweiz. sie hatte da mal so einen traum von wegen absturz des fliegers, ufff... ist ja gut gegangen!!
fredel macht sich auf, die steine zu erkunden nach einem geeigneten fisch-platz, ich schiess ein paar fotos und geniess den ausblick auf die vielen pelikan-freunde. ich hab mir sorgen gemacht, dass fredel von den felsen gerutscht ist, er sich auch, dass das mir passiert wäre ;-). aber wir sind beide heil und wir starten die computer. fredel schreibt etwas, ich ordne fotos und verabschiede mich dann für die übungen mit blick auf das tosende meer. das erste mal alleine, geht gar nicht mal so schlecht, ich konzentrier mich so fast mehr aufs atmen und das geht eh viel besser auf meereshöhe ;-). der ablauf ist noch immer nicht so ganz drin, aber kommt schon ;-)
ich steh da noch etwas draussen, geniesse die ausblicke, bin bei mir und dankbar, dass mir gudi die abläufe gezeigt hat. ich mach sicher nicht alles richtig, aber das ist mir eh egal, es ist zeit die ich mir nehmen um mit mir und der welt zu sein. auch fredel ist bald für sich in der fischwelt. uns beiden tu es gut, das auszuleben was uns gefällt . so haben wir sogar noch die energie, nochmal einen tag darnieder zuschreiben. dann ist aber die luft draussen, ich koch ein paar spagetti und verfeinere diese mit ein klein wenig (was denkst du marco?) - ketchup. die eier überlass ich gerne fredel, für mich ist das thema in peru gestorben!
mein magen hat wieder was zu verdauen, aber das ist ja leichte kost und es geht ganz ordentlich. heut ist mal wieder kerzli für rahel, yara und nicole anzünden angesagt.. aber das licht vom lämpli zum lesen und die kerzen locken zu viel gefleuch an, wir brechen relativ früh ab und schlafen ein.
|
für einen übernachtungs platz an der tankstelle wars eigentlich noch ganz gemütlich, und sogar ruscheli konnte zwischen ein paar darmentleerungen ein wenig schlaf finden.
für z'morgenkaffe ists mir aber dann doch nicht idyllisch genug, und wir fahren weiter auf der suche nach der costanera der geteerten küstenstrasse. im dorf vorne stocke ich unseren brotvorrat auf, und werde nebenbei gerade noch auf die richtige strasse gelotst. hier verfahren wir uns nur noch ein einziges mal, und finden uns dann auf der küstenstrasse wieder. wir folgen den grossen dünen, deren fuss über und über mit chili schoten zum trocknen überlegt sind. wir witzeln, und wissen sicherlich woher die chilis kommen wenns uns zwischen den zähnen mal knirschen sollte.
der strassenzustand macht uns zwar fast mehr sorgen als ein paar sandkörnchen zwischen den zähnen. die costanera scheint entgegen den angaben auf der strassenkart nicht wirklich asphaltiert zu sein, und das matzmobil wird mal wieder kräftig durchgerüttelt. irgendwo, als die sonne schon langsam durch den nebel durchdringen kann, stationoieren wir uns mal um den morgenkäfu nachzuholen. dabei sinnieren wir, ob wir ein zwei tage hier bleiben, oder ins nächste dorf - das letzte peruanische städchen vor der grenze weiter fahren sollen. der leere kühlschrank hilft uns bei der entscheidung, und die 38 plus 17 kilometer holperstrecke können uns auch nicht wirklich abschrecken.
was dann aber folgt ist eine wellblech fahrt sondergleichen. die piste ist so ausgefahren, dass unsere stossdämpfer arg strapaziert werden, und den staub den wir aufwirbeln scheint die ganze klippen einzu nebeln. mal fahren wir zweihundert meter über der verklifften küste, um dann wieder auf meereshöhe runterzu rattern. ein zwei mal eröffnet sich unter uns eine kleine sandbucht, aber ich bin irgendwie nicht so erpicht darauf die abenteuerlichen ausflüge über die sandpisten zu machen. auch wird uns langsam aber sicher klar, dass auf der strassenkarte neben dem fehler einer asphaltierten strasse auch noch eine fehlende eins sein muss. die 38 kilometer müssen an die 138 kilometer sein........
nach zwei stunden weiterem geholper und gepolter werden wir aber von ersten anzeichen der zivilisation eingeholt. mitten im no where draussen wo nichts als sand steine gröll staub und wüste ist, haben die peruaner doch tatsächlich eine fruchtfliegen kontrolle augestellt. ich erkläre dem kontrolleur, dass wir überhaupt nichts dabei hätten, da wir eh gleich nach chile einreisen würden, und die chilenen einem alles wegnehmen.... so kommen wir durch, ohne dass er in die gute stube respektive in den kühlschrank sehen will.
einige kilometer später werden wir dann aber definitiv von der zivilisation verschluckt. vor uns türmen sich riesige qualmende schornsteine in den himmel. ob dies nun die kupfer förderanlage ist, oder was sonst da genau gefördert wird, ist nicht ganz klar ersichtlich, aber die anlage ist riesig, der rauch verdeckt die sonne, und es wird noch angebaut. am ende der anlage sind riesige haufen abgetragenen schutt, wo einige vermummte - um sich vor dem staub zu schützen - leute wahrscheinlich das ganze nach kleinmengen des fördergutes zusammensuchen.
das letzte dorf vor der grenze haben wir schnell durchquert und nebenbei noch zwei drei wüstentrockene alfajörlis erstanden. aus dem dorf raus erwartet uns noch die eine oder andere förderanlage - für was auch immer- und jene abfahrten zu kleinen strändchen zwischen den klippen. aber überall wo so eine abfahrt ist, scheinen die leute gebudelt zu haben. millionen von mannsgrossen laulwurfshügeln säumen die - nun zum glück geteerte - küstenstrasse.
einige kilometer nach dem dorf, wir dachten die sand buddlerei hätte dann irgendwann mal ein ende, was aber ein wunschtraum war, biegen wir in ein lauschiges büchtchen ab. nach einigem hin und her steht unser haus eben, und wir können uns den literarischen tätigkeiten widmen. das heisst bei mir, einen tag schreiben, zwei stunden - erfolglos - fischen, einen weiteren tag schreiben, und dann feierabend machen.
schines spaghetti werden mit ketchup verfeinert, meine kriegen ein paar spiegeleier drauf, und fertig ist unser znacht. schines magen scheint sich ein wenig erholt zu haben, hoffen wir dass es anhält......
|