tagebuch 21. juli 2006
peru / thermas yura


tapas abschiedsparty tapas der meisterklasse...
ich hab gut geschlafen, was für eine erholung. mein magen treibt mich dann aber doch raus und will noch nicht so richtig alles verdauen. der arme kerl, leidet echt im moment und heute ist noch tapas party angesagt, poor him. ich bitte ihn noch diesen tag durchzuhalten und dann werden ruhigere zeiten kommen. hoffentlich klappts (vorab: nein, das mass ist wohl einfach voll ;-).

der morgen ist urgemütlich, wir käffelen und teelen und ich ess milchreis, wir plaudern, geniessen uns drei und sind einfach. schöner morgen, schöner garten vor uns. der lädt förmlich ein, die übungen zu machen. als gudi und ich einen ebenen platz suchen meint sie: hoffentlich hats keine fiecher - bitte gudi, nicht mal so was denken - es hat!! die teile lenken mich etwas mehr ab vom ablauf als gudi.. es ist das zweitletzte mal dass wir zusammen die qigong übungen machen können, dann bin ich auf mich gestellt ;-).

dann gibts für mich noch einiges zu erledigen. die fotos von gudi brennen, musik auch noch etc. ich setzt mich also hinter den compi, gudi lehnt sich meine engelskarten aus und kriegt hoffentlich gute infos. ihr geb ich die von mir geliebten karten gerne. hab letzthin gemerkt, dass das nicht immer so ist, aber gudi ist mir so nah. sie hat also ihre session mit den engel, ich meine mit dem compi und fredel mit seinem fetten notzibuch. ja, fredel macht tagesnotizen und behält die bücher auf. ich reiss die niedergeschriebenen seiten aus, werf sie auf den boden und dann in den müll. fredel hat aber eine sammlung von notizien im kleinformat. gefällt mir irgendwie auch, wenn schon es nicht mein weg ist.

so geht also der morgen vorbei, wir kriegen mal noch besuch vom hotel-helfer und dann beschliessen wir: zeit für ein dreierbad.. wir ziehen uns um und sind alsbald im badehaus. schon etwas heruntergekommen und zu dritt sind wir auch nicht heute ;-). ein becken (vier im gesammten) ist voller einheimischer, in einem anderen auch noch zwei frauen und dann kommen wir gringos. das gibt genug grund zum lächeln, mit uns plaudern und witze machen, uns alles genau zu erklären - im einen becken muss man die augen baden, fredel machts - uns zuzuwinken. echt, die peruaner sind einfach ein fröhliches, aufgschlossenes volk.

der grosse clan ist mit diversen generationen vertreten, die grosmutter kann kaum noch laufen, ist zusammengeschrumpft und gebeugt, aber wird mit liebe in die becken geführt, oder manchal auch gezerrt ;-). der jüngste im bunde macht einen auf ganz cool und blinzelt uns frauen gerne mal zu ;-), was einen älteren zu einem breiten grinsen animiert - die 2 zähne leuchten aus dem maul ;-). aber eben, hier ist man auch cool, wenn man mit der urgrosmuter kur-baden geht.. so ist das. wir geniessen die zeit in den becken, etwas mehr wärme würde doch nicht schaden ;-). die duschen sind heute auch kalt, also nur rasch alles abspühlen und weg sind wir, adieu ihr netten menschen.

vor dem matzmobil lassen wir uns an der sonne wärmen und trocknen, ist das idyllisch hier, mit all den blumen. fredel verfasst noch eine brief an yarita und wir werden schon fast etwas ungeduldig, schliesslich wollen wir anstossen, feiern, gudis letzter abend. da gibts nur eins: einen meistercaipi von don alfredo und das mixte er uns dann auch. ich mach uns noch ein paar kräckers mit streichleberwurst (die aufstriche auf die tapas werden dann kreativer, versprochen) um nicht grad puren alkohol in den bauch zu lassen. und schon lange her, aber nicht vergessen: wenn man im warmen bade ist, besser nicht nur alkohol trinken. marianne wüsste was ich meine ;-))) boign engadina ich lass grüssen - das war auch der abend, wo ich fredel das erste mal gesehen hab, oder eben nicht mehr, oder doppelt??

also, jetzt wird es endlich eingelöst, die einladung zum tappasabend. das hat gudi von uns schon seit dem jakobsweg zu gute!! wir schreiten zur tat, schneiden brot, belegen es mit allem nur erdenklichem, malen gesichter drauf, oder sonstige kunstwerke.. es entstehen 4 schöne platten voller köstlichkeiten. gudi konnten wir nicht ganz davon abhalten, beim präparieren zu helfen, auch sie zeigt sich kreativ. eine flasch wein wird geöffnet (eher dessert-wein, so süss, peru ist nicht unser weinland, das steht fest) und dann stossen wir auf unseren gast, auf unser aupair, auf gudi an.. 5 schöne wochen zusammen!! wenn das kein grund zum feiern ist!

am anfang musste gudi zwar noch etwas leiden, war die stimmung bei uns beiden (fredel und mir) nicht die beste und herr und frau chiffler liessen grüssen. aber das hat sich ja dann gelegt und wir hatten eine schöne dreisamkeit, wie auch auf den jakobsweg. gudi gehört einfach dazu. auf die letzten 5 wochen, auf alle eindrücke, auf dass du eine gute heimreise hast und dich gut erholt hast (muss man ja, wenn das rentnerpaar immer um sieben ins bett geht ;-). wir stossen an, lassen die becher klirren und setzen an, essen was das zeug hält und sitzen da draussen, in der idylle. der perfekt platz. nora singt ihre baladen, uns gehts einfach nur gut.

fredel bleibt etwas länger draussen, ein freitagszigaret ist fällig, ich und gudi verziehen uns rein, ich pottere etwas rum, wasch ab und dann ist auch fredel zurück. wir lachen über die komiker in den alten filmen und sind einfach munter und glücklich. früh schlüpfen wir ins bett, wir wollen ja nicht noch was neues anfangen ;-). der riesen schlafsack - im volks- äh matzmobilmund - momo genannt, wird ein letztes mal in die stube getragen und es heisst: gut nacht, gudi, werd dich vermissen.

schon lange haben wir alle drei nicht mehr so gut geschlafen. der friedliche ort scheint auf unsere gemüter abzustrahlen.

gemütliches kaffe tee frühstück, dann machen sich gudruth an ihre gling glong übungen inmitten der, mit liebe erstellten und gepflegten gartenanlage. zum abschluss macht gudi ihre einundzwanzig liegestütze, wobei ich wacker mithelfe. zu beginn dieses trainings habe ich ja gross praschallert dass ich erst mithelfe wenn sie bei zwanzig angelangt ist............ nun ists soweit. dann pottern wir alle drei etwas vor uns hin. schine sichert was das zeugs hält, damit gudihui unsre daten und ihre fotos in die schweiz mitnehmen kann. ich bin in meine notitzen vertieft, lese wie siddharta zum buddha wurde, und die zeit streicht uns um die köpfe.

bald mal stürzen wir uns alle drei in die badesachen. wie hotelgäste wandeln wir erst durch die garten anlage dann durch die hotelhalle. wir werden persönlich zu den heilbädern begleitet. heute ist schon recht was los, und das erste, das wärmste becken ( das tigre becken ) ist bereits mit einer ganzen einheimischen familie, sprich vier generationen gefüllt.

wir gringos hüpfen ins zweite, und geniessen die aufsteigenden bläschen. es geht nicht lange dass uns einer vom tigre becken anspricht, und uns quasi die verschiedenen heil qualitäten der becken erklärt. kruz darauf machen wir einen fliegenden wechsel mit der familie. als wir ans letze becken kommen werden wir aufgeklärt dass dieses wasser gegen augenentzündungen sei. aber zur heilung müsse man mit offenen augen untertauchen. ich tu meine bedenken kund, dass danach wohl unsere augenfarbe ebenfalls dunkelbraun bis schwarz sein werde........

zum schluss können wir uns dann doch noch etwas im tigre becken aufwärmen, obwohl die temperatur auch hier nicht sehr viel über 30°c ist. immerhin doch noch ein paar grad wärmer als die dusche, welche eiskalt aus der brause sprudelt. wir verabschieden uns von der kurfamilie und machen uns schlotternd auf den heimweg. zuhause setzen wir uns erstmal an die wärmende sonne, und lassen unsere seelen baumeln. schine und gudi geniessen den letzten angebrochenen nachmittag mit plaudern und diskutieren und vorallem auf meine versprochenen caipis warten.

ich bin aber grad noch eine weile mit brief schreiben beschäftigt. yarita mit müete und vätu kriegen mal wieder ein paar reise impressionen und perönliche gedanken mitgeteilt, und mir schreibts und schreibts... schine hat unterdessen ein paar crackers mit streichleberwurst - zur unterlage - bestrichen, und dann beginnen wir den abschieds, dankeschön für den besuch, tapa einladungs apero.

als kleine abwechlsung kommt mal noch der portier vom hotel zu uns. er hat schon gestern gemeint, caramba das ist ein haus, und gudi hat ihn nun nach dem rückbestätigen ihres fluges gleich zu uns eingeladen. er schaut sich um, macht grosse augen, und muss dann sogleich schon wieder verschwinden da die arbeit ruft.

dann machen wir uns an die vorbereitungen welche sich als nachmittag füllendes programm entpuppen. es wird gestrichen, belegt, kreiert und teller um teller gefüllt. der peruanische wein wird entkorkt und degustiert........ das ergebnis, der merlot malbec verschnitt scheint mit mindestens einem halben kilo zucker gestreckt zu sein, und würde also locker als port wein durchgehen.

mit den letzten sonnenstrahlen hauen wir dann auf unserer terasse tapas rein, bis wirklich keiner mehr platz hat. und wer hätte das gedacht, es hat sogar noch resten übrig. während sich die frauen rein in die wärme verziehen, widme ich mich der zweiten hälfte des salta stumpens, schlendere ein wenig der hauptstrasse entlang bis ich von einer vierköpfigen hundemeute zur umkehr gezwungen werde. wieder daheim vernichte ich zum rauchen noch den resten des süssen portweines, und verstaue dann die stühle und den tisch im kofferraum und begebe mich dann, wohl für lange zeit zum letzten mal, zu meinen beiden frauen ins matzmobil.........

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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