tagebuch 18. juli 2006
peru / arequipa


alfredeo y ruth forever ein zeichen..........
heut ist ein grosses zmorgen geplant, aber erst etwas später, mit speck und ei (oder spiegel und spinat?!?), ich les also noch ein wenig und dann werd ich geschäftig. campingplätze sollen ja schliesslich genützt werden, oder? und mit was beginn ich noch gerne die geschäfigkeit, ja, mit pendenzenlisten ;-). und dann schnapp ich mir die wäsche und wasche sie kneipmässig im kalten wasser. fredel derweil hängt eine leine und übernimmt sogar das aufhängen der triefenden sachen, danke!! der rest macht die sonne, und zwar schnell.

auch gudi ist nicht untätig und mach spielge mit speck und wir genissen die köstlichkeit im kleinen garten hinter dem hotel. da ist es echt gemütlich. dann entscheidet fredel, die frauen ziehen zu lassen, er hat die welt zu retten (im fahrerhaus), geschenke einzupacken, wir gehen auf kultur-tour ;-). auf der plaza beginnt der rundgang und wir besuchen die grosse kirche. schön ist sie, sie berührt mich aber nich im herz, also weiter. draussen ist grad demo, eine frau ruft bestimmt die anliegen über megaphone in die menge, die zustimmt ;-). der verkehr liegt lahm, das ist aber so, macht sich niemand grosse einen kopf.

wir gehen zur nächsten, kleineren kirche und sind wiederum verblüfft ab den aufdringlichen bettlern, das ist eher unbekannt. schön ist das gotteshaus allemal und ich such vergebens den XXX am eingangstor. es soll einen puma haben und vieles mehr, wir finden nicht viel davon, betrachten so aber mal alles etwas genauer. dann gehts weiter ind en gassen von arequipa und gudi ersteht sich noch ein cooles t-shirt. wir kriegen einen gute überblick über die innenstadt und machen uns dann auf die suche nach dem museum, wo eine mumie haust..

der stadtplan vor ort an einer hausmauer stimmt genauso nicht wie der plan in unserem reiseführer. also fragen wir uns durch und finden unser ziel irgendwann dann doch ;-). wir werden freundlich empfangen, man führt uns in einen saal wo uns ein gut gemachter film über den speziellen fund gezeigt wird. ein mix zwischen heute und inka-zeit, echt interessant gemacht. ich bin das erste mal in peru, ganz tief berührt was die inka-geschichte angeht. vor etwa 500 jahren waren die inkas in südamerika weit verbreitet und haben zur opfergabe an die berggötter junge mädchen geopfer. die girls wurden darauf vorbereitet und dann auf die hohen vulkan geführt und betäubt und schlussendlich getötet und eingegbraben. wär alles eine lange geschichte, drum nur kurz.

die frage drängt sich auf, ob es sinn macht, die opfergaben wieder vom berg zu hohlen, oder ob man dem glauben den frieden lassen soll. der führer durch das museum ist überzeugt, dass es gut so ist und man stolz auf juanita ist, die mumie von hohen vulkan. wir können das mädchen auch noch im kühlkasten sehen, schon irgendwie schräg. auch andere fundstücke sind schön präsentiert und wir kriegen erklärungen dazu. die haben von der nabelschnur ein stück behalten als medizin, na ja... mir gefällt der museumsbesuch auf jeden fall super gut. danke gudi, dass du mich drauf gebracht hast.

in einem schaukasten hat es noch ein täschli, dass sehr meinem neust erstandenen hippy-teil gleicht. ich hab also wirklich etwas erstanden, dass von der inka-zeit her wähnt.. hab es grad nochmal lieber das teil. nun gut, wir verlassen den schönen innenhof bald und treffen fredel an einer kreuzung. auf einer dachterasse nehmen wir eine limonade und schauen auf die grosse kirche rüber, der wind bläst uns um die ohren, es ist aber doch angenehm warm. mal wieder entsteht ein plan: wir kaufen die zutaten für eine cuacamole und nehmen die als vorspeise.

wie wenn wir es nicht schon gewusst hätten, das wird auch unser znacht ;-). genug gibts ja bei uns immer. bei mir kommt noch ein glace dazu, bei gudi ein pack guezli und so sind wir recht überessen nach dem topf grüner sauce mit chips. alles nehmen wir im schönen garten des hotels ein und eben, wir überessen uns prompt. gudi kann die chips danch nicht mehr sehen und nimmt gerne ein nux vomica globuli von mir in empfang ;-). znacht essen heute mit sicherheit gestrichen. würde sagen, ich fühl mich wie ein kondor ;-) und gudi sicher auch, nur fredel fühlt sich noch fit.

uns hält aber nichts von nächsten plan ab: einen aussichtspunk zu besuchen. bald stecken wir im taxi und der fahrer wundert sich wohl etwas sehr ab der ilustren gesellschaft in seinem auto ;-). wir lachen ab allem und jedem und kugeln uns fast ;-). als ich gudi noch etwas näher komme elektrisiert sich alles.. na ja, gestern krampf in den backen, heute elektrisch geladen?!?! vone inem anderen planeten?? dem chauffeur bleibt nichts anderes übrign, als mitzulachen, wennschon er nicht weis um was es geht.

der aussichtspunkt ist eine art turm und kostet 30 rappen ;-), die zahlen wir, äh fredel, doch gerne für uns. gudi geht an der kasse vorbei und meint salop: der zahlt. das girl lacht sich kaputt und zieht das geld beim staunenden fredel ein ;-). jaja, heut haben wirs lustig. bald sind die stufen erklommen und wir geniessen einen imposannten ausblick auf die stadt in der abenddämmerung, licht für licht flackt auf, die nacht hält einzug. auch hält ein bus voller jugendlicher einzug und wir haben temporär nicht mehr so viel ruhe. ich merk sogar mal wieder etwas von wegen höhenangst in mir, aber das ist wieder weg mit der menschenmenge.

die plattform wieder für uns machen gudi und fredel noch liegestütz und ich fotografier und lache. beim abstieg entdeckt gudi ein herz an die wand gerkizelt mit der inschrift "alfredo y ruth forever", jöhhhh.. die beiden waren unlängst hier und haben ihre liebe auf die betonwand geschrieben.. ja, das höhrt sich doch gut an, machen wir und küssen tun wir uns auch noch und fotografieren muss gudi auch noch alles ;-) - die fotos sind erst morgen drin, wohl ein flasches datum erwischt - beschwingt und verliebt nehmen wir die letzten stufen und fredel meint, er wolle noch was essen. gudi ihn ihrer netten art: es hat sicher noch brot zu hause ;-). wir lachen wiederum und später noch mehr, als wir an einer hauswand eine art rangverkundigung machen auf 3 tritten ;-). na ja, schwer wiederzugeben, wir haben auf jeden fall gelacht für gut.

mit dem taxi fahren wir zurück in die stadt an die plaza und es geht etwas länger, der chauffeur geht noch tanken, im stau stecken wir auch noch, aber was solls, der preis ist abgemachte sache. wir entdecken noch eine weinstrasse und erkunden diese später noch zu fuss. aber man findet nicht grad viel da, ausser düstere gestalten, wir machen uns auf den heimweg. eine weitere strasse ist voller warmwasser-systeme (wär was fürs fabricli) und dann entdeck ich noch "tränsgi", trainerhosen, die aber mit meinem füdli nicht so ganz einher gehen ;-). auch ein rock will und will nicht über meine rundungen, was solls, geld gespart ;-).

kurz vor dem hotel machen wir noch halt in einem rollbrätli-laden und sehen danach noch ein paar jungs, die sich mir karton das haus für die nacht bauen. hier wird nicht gespielt, das ist wirklich ihr haus. ich erinnere mich an yara, die ein kartonhaus im haus hat.. gut geht es uns doch einfach, wir haben das matzmobil. und in eben diesem macht heute gudi nicht lange und schläft vor uns beiden, das heisst was. fredel findet sogar 2 stück brot und bald ist es dunkel im hause matzmobil.

potz bäumige rakete heut morgen geht aber was. während wir warten das die britischen nachbarn abfahren, und wir umparkieren können, wird erst mal gewaschen, geduscht, wäscheleine aufgehängt, und richtig gearbeitet. dann erst gibts kaffe und tee. gudi findet dann mal bei einem kleinen vecino = nachbarn schwatz heraus, dass die engländer erst am abend losfahren. also keine hektik an den tag legen, nicht überreagieren, und besser ein währschaftes frühstück mit spiegel und spinat* im garten veranstalten.

* dies ist gudis suaerstoff gemängelte bezeichnung für spiegeleier mit speck

die frauen verspüren plötzlich einen unsäglichen drang nach kulturellem austausch. ich hingegen habe seit nunmehr zwei monaten peru einen kleinen kulturellen überschuss, und mache bei diesem stadt, kirchen, mumien besichtigungs gang nicht mit. ich begleite die beiden ein kurzes stück um das neue carnet zu kopieren, und dann mache ich mich an die vorbereitung der mitbringsel, welche gudi freundlicherweise mit in die schweiz nimmt. desweiteren wurde ich damit beauftragt darauf zu achten dass die wäsche nicht übertrocknet, und nebenbei rette ich auch noch die welt - diese hat ja auf einer der rüttelpisten den pfau gemacht wie super surli sagen würde - .

die zeit verfliegt mit briefe schreiben, und gschenkli verpacken. um halb drei haben wir in einem cafe an der plaza abgemacht. die beiden stadtindianerinnen haben jedoch schon ein anderes malerisches gässchen ausfindig gemacht, und wir geniessen über den dächern der kathedrale eine limonada. als wir die dachterasse wieder verlassen überkommt uns alle drei ein kleines akkutes hüngerlein. ich schlage vor dieses mit einer leicht bekömmlichen kleinen guacamole zu verscheuchen.

schnell sind die inkredenzien eingekauft, und wir sind wieder im gärtchen hinter dem hotel am chips und avocado masse schlemmen. nach der kleinen zwischen mahlzeit, welche eigentlich nur eine überbrückung bis zum picanteria = restaurant mit vielen spezialitäten besuch hätte sein sollen, fühlt sich gudi plötzlich wie ein wal oder ein condor oder beides zusammen.

nach einer ausgedehnten fiesta = wiederum ein sauerstoff bemängelter ausdruck gudis, der eigentlich siesta bedeutet.... schnappen wir uns dann aber doch noch ein taxi und lassen uns zu einem mirador fahren, in eben dessen nähe es eine empfehlenswerte pikanteria hätte. aber auch das treppensteigen regt die verdauung nicht genug an, und das z'nacht ist definitv gestrichen für heute. dafür geniessen wir den sonnenuntergang vom aussichtsturm, und lassen uns weder von der heranströmenden pupertierenden, die plattform füllenden schulklasse noch von sonst etwas stören.

beim abstieg über die treppe haben schine und ich dann die erleuchtung...... an einer wand, wo tausende von liebeszeichen, parolen und namen eingeritzt, gekritzelt und geschrieben sind, ist ein herz gezeichnet, und in der mitte steht alfredo y ruth for ever. die inschrift ist noch gar nicht so alt, und wir nehmen dieses zeichen gerne an, den nächsten part der ewigkeit miteinander zu verbringen......

das taxi zurück, fährt uns mit einem kurzen zwischen stop an der tankstellebis zur plaza. auf dem weg dahin sind wir durch die wein gasse gefahren. das heisst hier sind all die garagen welche zu weinläden umfunktioniert wurden. wir wollen mal noch einen peruanischen wein probieren und versuchen unser glück in dieser gasse. bis wir dort ankommen, muss ich mich noch in ein zwei tiendas für solar betriebene boiler umsehen. man weiss ja nie, was schlussendlich im fabrikli am wirtschafstlichen ist.

in der weingasse angekommen werden wir auf der ganzen länge enttäuscht. erstens hat hier niemenand in diesen lädelis einen blassen schimmer, was der unterschied zwischen wein, psico und port sein könnte und zweitens muss ich den wenig interessierten verkäufern gleich erzählen, dass ich für 28 soles = 10.-- sfr einen der besten chile weine kaufen kann. somit wäre die geschichte vom weinhandlungs flaschen kauf abgeschlossen, und wir machen uns zu fuss auf den nachhause weg.

ich hatte bis ganz am schluss die hoffnung eventuell noch an einem spiessli stand ein kleines z'nacht ergattern zu können. aber wenn man denn mal einen spiessli stand sucht, sind die wie weggefegt. so kommt es, dass wir bald wieder zuhause sind, und ich dem rat gudis folge. sie hat bei unserem entscheid, das nachtesse abzusagen verkündet, dass ansonsten zu hause sicher noch irgendwo ein stück brot zu finden sei. also ein trockenes brötli zum znacht für schnitz und mich und dann ( fast ) ohni z'nacht ins bett.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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