tagebuch 13. juli 2006
peru / bei den grabtürmen von sillustani - nähe santa lucia an einer lagune


see für uns ein lagünchen in der höhe...
vorab: mit gudi zu reisen ist ein genuss, wir haben immer schönes wetter, schöne schlafpläzte und auch zusammen gehts superprächtig..

ich steh relativ früh auf und tauch in ein schönes farbenmeer ein draussen, wow. drinnen geht es dann munter zu und her, gudi hat "luscht zum blöd tuä", nur zu ;-). wir lachen also viel und ich frag mich, wie es wohl sein wird, wenn sie noch kaffe getrunken hat ;-))) auch ich hab ein kaffe-flash und es geht weiter mit lachen. wärend fredel draussen notizen macht hecken wir frauen die weiterfahr-pläne aus. fredel wird informiert und bald fahren wir los.

uns gehts doch einfach gut, wir fahren im matzmobil, alle drei sind wir glücklich, unbeschweert und immer für einen spruch zu haben. abba lässt uns singen und schwelgen, wir haben ein gutes gespräch über männer, über starke frauen und was eben alles dazugehöhrt und wie gesagt, wir sind einfach alle glücklich und gefühlsgeladen heut morgen und dankbar und wer weis noch was. ich würde am liebsten grad die typischen, farbigen tücher der frauen abkaufen, nur so als errinnerung an den schönen moment ;-). ich könnt zerspringen vor glück.

an den ländern peru und bolivien schätz ich vor allem die vielfarbikeit, die friedlichkeit, die trachten der menschen, das herzliche lächeln auf den gesichtern (oder das grölen, wenn es dann lustig wird), die offenheit und die kultur (ja gudi, auch mir gefällt das ;-). klar, in chile und argentinien ist das reisen seehr viel einfacher, somit für uns traumländer. aber eben, auch peru und bolivien (haben wir ja erst wenig gesehen) möcht ich nicht missen. wir sind echt glückspilze können wir das alles sehen!!

fertig geschwelgt, wir fahren wieder in das riesenkaff rein und fragen uns durch. einmal, an der plaza vorbei, sind wir noch immer und bald stecken wir in mitten grosser brummis im stau. ausgangs ort wird gebaut, die hauptstrasse ist aufgerissen, man sucht sich den weg über nebenpisten und knapp an häusern vorbei. auch wir finden eine, obschon fredel aus angst von den grossen vermantscht zu werden, fast einen wassertopf umgefahren hätte. die frauen daneben lachen uns nur an, kein problem und weiter.

dann hat uns die natur wieder und wir durchstreifen eine hochebene und lernen zu dritt spanisch. und dann, aus heiterem himmel ein zoll?!?! verfahren? gibts ja bei uns ;-). die polizei hält uns an und will unsere zolldokumente, also das carnet sehen, warum nicht ;-). wir sind auf kurs, das steht fest und gudi hat einen plan. fredel und ich machen da nur allzugerne mit, ihre pläne fruchten ja meistens recht gut ;-). also gehts im nächsten dorf links und bald auf schotter weiter an einen see. der weg zieht sich, aber es lohnt alleweil.

in aller einsamkeit liegt da eine dunkelblaue lagune und wartet nur darauf, unser see zu sein. wir fahren etwas am ufer entlang um den besten platz zu finden und stehen alsbald in einer herde lamas, das passt. während fredel die fischgründe erkundet machen gudi und ich ein kaltes plättli und bald sitzen wir alle drei am essen. auch gudi kann es nicht mehr verleugnen, dass sie die höhe spührt, redet sie doch von spiegel mit spinat - was sie genau gemeint hat?!? ;-))) (fredel klärt mich grad auf - sie meinte spiegeleier mit speck, ist ja fast das gleiche :-) es passiert also nicht nur uns beiden, dass wir "stuss usälönd" um 4'000 müm ;-). auch wird gudi in der klimazone um eine erfahrung reicher: eine "fiäberblaterä", ein monster-herpes auf der lippe, sie riskiert also im moment eine dicke lippe ;-)

das hält sie aber nicht ab, noch einen hügel zu bezwingen, während fredel und ich unser bett geniessen. noch vor die wanderin zurück ist installieren sich fredel und ich am see, er zum fischen und ich zum lismen. mir wird die sonne bald zu viel, fredel kriegt besuch von einem einheimischen, es geht was. bald ist gudi zurück und findet mich leidend im matzmobil, mir ist etwas schlecht, hm... gibts ab und zu. da muss ich durch. fredel muss auch durch eine fischlosikeit und gudi muss doch auch etwas schnaufen, hat sie doch grad ein paar höhenmeter gemacht - fit ist sie ja, unser aupair.

und wenn ich schon wie eine tote fliege auf dem bett lieg, kann sie ja grad noch meine lismätä weiterstricken ;-). auch sie hat über 20 jahre nichts mehr dergleichen gemacht und es geht noch immer. motiviert dadurch macht sie sich grad an ein eigenes projekt: einen neuen stülper für den soniki, meiner ist verschollen (wie auch das haarband, dass ich von mercedes hab :-((.. es geht also was im hause matzmobil, die frauen stricken, der mann im hause würgt seinen gameboy. ein gemütlicheer abend geht bald um..

ich geniess noch die sternenpracht am dunklen himmel und lass es fliessen ;-). ein see für uns, ist doch hammer - nicht grad ein kleiner übrigens..

ich geniesse meinen kaffe draussen an der morgensonne, schaue den rindern bei ihrem bade zu, und erfreue mich am frieden und der ruhe um mich herum.

drinnen herrscht hochbetrieb, und irgendwann werde ich aus der vergangenheit meiner notizen in die gegenwart meiner frauen gerissen, und informiert, dass es per sofort weitergeht. die chiccas sind ziemlich gut drauf, und so ist die fahrt bis in die geschäftige stadt sehr kurzweilig. auch die durchfahrt ist sehr kurzweilig. an jeder ecke läuft was, alle verkaufen was, jeder ist geschäftig, und wir haben mal wieder keine ahnung wos langgeht. es ist auch nicht nötig die richtungen anzuschreiben, denn die strasse ist eh noch nicht fertig und erst im bau.

irgendwann sind wir neben aufgerissenen beton platten, zwischen drei vier desvios = umleitungen - wo keiner weiss welche nun de offizielle ist - zwischen drei lastwagen von vorne und vier brummis von hinten blockiert. ich fliehe aufs trottoir, den zurücksetzenden schwergewichtern ausweichend. als ich wieder auf die strasse zurücksetze, bemerkt gudi so nebenbei und ganz beiläufig: du siehst den trog schon oder....? wie trog was sehen. zum glück ists nur einer dieser typischen wassertröge die aus autoreifen gefertigt sind, und ausser ein paar gutschen wasser auf dem trottoir entsteht nirgends ein schaden.

irgendwann nach einem kurzen pi stop auf einer der ahlreichen semi ofiziellen desvios, werden wir mit einer asphalt strasse erlöst. diese folgt einem fluss, windet sich meter für meter in die höhe, und einer hochebene entgegen. der heute morgen, von den mädels ausgeheckte plan, sieht eine übernachtung an einer kleinen lagune vor. bald gelangen wir an ein kleines dorf, wo eine schotterstrasse von der hauptstrasse abbiegt. aber auch hier ist es wiederum nicht einfach, diese piste zu finden. obwohl wir noch immer einmal um die plaza gefahren sind, gehts hier nicht weiter. die einfahrt zum platz ist mit schweren steinen verbarrikadiert. hier wird neu asphaltiert, man suche sich gefälligst die umleitung selber.

drei ecken weiter, windet sich dann die piste wieder den berg hoch. wir wundern uns ab den einzeln verstreuten behausungen die aus nicht viel mehr als ein paar adobe steinen und etwas plastik bestehen. es gibt wirklich leute die in diesen höhen - wir bewegen uns schon wieder gegen 4'000m - freiwillig leben. nach einem kleinen pässchen eröffnet sich uns die lagune in ihrer ganzen grösse. wir fahren auf der suche nach einem schlafplatz fast um den halben see rum, und finden dann auch bald ein ebenes lauschiges plätzchen.

nach einem kleinen mittagsplättli muss sich gudi körperlich betätigen, und wandert auf einen der 4'000müm + hügel. schine und mir täte eine körperliche betätigung ebenfalls gut, aber schon liegen wir zusammen auf dem bett hinten. wir raffen uns doch noch auf, und gehen raus an die frische luft. schine lismet irgendetwas veruckti gschichten cheibs, und ich versuche mein angler glück in dieser tiefblauen lagune.

nach einer geraumen weile kommt ein einheimischer mit seiner lama herde vorbei. er erklärt mir, dass er im lama alpaca forschungslabor hinten am see arbeite. wir haben uns schon gewundert was dieser moderne klotz da hinten wohl, darstellen soll. weiter berichtet er, dass es ein riesen glück wäre wenn ich im see etwas fangen würde..... er bleibt zwanzig minuten bei mir, schaut mir beim fischen zu, und entschuldigt sich , als er wieder zu seinen lamas zurückkehrt....?

unterdessen ist auch gudi von ihrer hochtour zurück, und leidet an extremem sauerstoff mangel. als die essensfrage aufkommt, schlägt sie vor spiegel mit spinat zu machen. mit ein wenig fantasie, kann man daraus ein spiegeleier mit speck menue erkennen.... schlussendlich geniessen die fraue weder speigel noch speck sondern zaubern eine polenta masse die im geschmack als wie in der konsistenz eher einem kübel fischkleister gleicht als einer polenta. ich begnüge mich mit resten reis von gestern welchen ich mit ton und zwiebeln verfeinere, und bin froh etwas richtiges zwischen die zähne zu kriegen.

während die mädels zum dessert beide zusammen dem lismer virus verfallen sind, kümmere ich mich um super marios welt, und bald ist im ganzen haus nachtruhe angesagt.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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