während fedel gemütllich kaffe braut, ich im bett lieg, will es gudi schon wieder genau wissen. heut aber nicht im allgemeinwissensbereich: nein, sie will ihre körperliche stabilität testen ;-). am frühen morgen in den titicacasee zum bade und dann noch zurück ins matzmobil rennen (man errinnere sich, wir sind auf 3'800 müm).. das ist dann doch etwas viel, auch für eine superfite schnitte ;-). den wärmenden tee nimmt gudi also im bett ein..
dann wird gemütlich zusammengeräumt und bald fahren wir wieder in der schönen landschaft um die halbinsel rum.. ein genuss auch dieses mal. die menschen lächeln uns herzlich an, schlulkinder winken, überall tiere, überall einfach nur friede!! hier lässt es sich leben. gearbeitet wird sicher hart, aber das scheint niemanden verbittert zu machen. fredel versucht das auf film festzuhalten, ich auf fotos.. aber man muss wohl hier sein, um den frieden zu spühren.
wechsel, wir fahren zur hauptstrasse und da stehen viele polizisten und man hält uns an. auf die frage, ob wir noch mehr leute im matzmobil hätten meint fredel sehr salop: no mucho ;-))))) und nicht viel mehr leute im auto kann hier in peru so manches heissen ;-)))). ja, fredel hat wohl die frage etwas falsch verstanden, wie auch immer, der polizist schaut ihn staunend an und winkt uns durch ;-))). als wir realisieren, was da abgieng lachen wir tränen.. nein, wir haben noch ein paar leute, aber nicht viel ;-))))
dann aber wieder zum ernst des lebens: zahlstelle.. dann lenken wir unser haus weg von der hauptstrasse und passieren so einige gehöfe, wie selten gesehen in südamerika. wunderschöne gebäude mit strohdächern und mit mauer drum rum, mit verzierungen und kreuzen auf dem dach.. wow!! echt mit viel stil gemacht, und es hat dessen viele.. wir staunen nicht schlecht und freuen uns auf unser ziel: die grabtürme von sillustani, hier haben auch die inkas ihre toten begraben, oder besser ummauert?!? bald erscheinen die pilze im blickfeld, auch eine kleine lagune, da bleiben wir heute, das ist klar.
wieder nehmen wir den geldbeutel raus, die kultur soll uns etwas kosten, kein problem. bald sind wir auf einem ausgedehnten rundgang im dem gelände, machen die übungen an dem magischen ort und gudi und ich geniessen den ausblick auf einen see hinter dem hügel, derweil fredel mit einem einheimischen über tourismus diskutiert ;-). an dem ort liegt für gudi und mich das thema tod am nächsten, wir haben ein gutes gespräch und sitzen noch da und dort um alles auf uns einwirken zu lassen. dann treffen wir wieder auf fredel und zusammen machen wir uns an den abstieg.
ich stolpere mehr als dass man von sicherem schritte reden könnte. aber ich komm heil im matzmobil an, wo wir grad eine kleinigkeit essen, kultur macht hungrig. wir sind uns einig, uns gehts gut!! bei den kleinen ständen ersteht gudi noch ein schönes ketteli und dann fahren wir ein paar meter, um uns am anderen ende der kleinen lagune zu installieren. neben uns baden die rinder (kein witz, die sind bis fast zum kopf im wasser und fressen see-tang ;-). wir haben freie sicht auf das grab-gelände und das schöne nass, den blauen himmel kriegen wir dazu. also hängerstühle raus und geniessen. wie ferien.
ab so viel schönheit werd ich kreativ und läute mit neu gebastelten utensilien das filmprojekt "geheim" ein. was dann folgt ist nicht im detail zu beschreiben, ist ja noch ein geheinmiss, aber eines ist klar: tränen fliessen, tränen vom lachen! bäuche schmerzen: vom lachen! was für ein nachmittag, wir machen nicht lange und drehen und fredel übernimmt noch den schnitt ;-)))) fertig ist das wunderwerk ;-)) sicher nicht grad profesionell, aber mit viel freude und liebe gemacht, das steht fest!!!
nach so viel lachen steht erholung an, wir hängen uns raus an die sonne - zumindest gudi und ich, fredel ist ja noch am computer. aber mit der ruhe wird nichts, wir kriegen besuch und somit unsere heutige spanisch lektion. gudi spricht übrigens meisterhaft, leider etwas zu wenig.. wäre für mich super gut ihr etwas zuzuhöhren, will sie es doch immer genau wissen und fredel und ich sind da eher die chaoten. die zeit verfliegt mit den kindern, gudi hohlt noch einen band von länder dieser erde und die welt um alles zu erklären und was uns wiederum verblüfft: die menschen in peru wollen immer wissen was wieviel kostet. das scheint ungemein wichtig zu sein. wir geben natürlich nicht auskunft in dollar-mengen, sonder reden etwas um den heissen brei. ja, das haus kostet so viel wie ein anderes haus, so in etwa ;-)
irgendwann wirds kühl und wir verabschieden uns von den 2 freundinnen und gehen zu fredel rein um uns unser kunstwerk anzuschauen. unsere augen sind wieder feucht, die bäuche gekrümmt.. gudi mixt uns noch ihren ersten caipi (nur noch kleine, mehr zutaten haben wir nicht, so quasi behinderten-caipis wie in guten alten namusi-zeiten ;-) und es kommt noch schöner: tomatensauce braut unser aupair auch noch!! ich bin voller freude und mach einen auf ego, koch mir teigwaren... für mich geht tomatensauce mit pasta einher, gudi und fredel essen reis dazu. jedem seine freude, meine ist echt gross.. ist das guuuuuutt...
dann werd ich in die zukunft versetzt. ich bin am stricken, gudi am lesen, so stell ich mir das vor im alter, wir beiden, am reden über die alten zeiten ;-). fredel draussen am rauchen, auch hier, jedem seine freude.
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ich werde ruscheli den ganzen tag dankbar sein, für ihre gespendete körperwärme welche mich diese nacht vor dem erfrierungstod gerettet hat.
aber mit gross nächtliche bettwärme auskuscheln ist heute nichts. schnitz hat das gefühl geäussert, dass ich nie etwas mache wenn besuch da ist. so hüpfe ich um sieben aus dem bett, braue teewasser koche kaffe, und serviere die getränke den frauen ans bett. ich geniesse meinen kaffe auf dem treppchen, und warte bis auch die frauen aus dem bett kommen und wir alles fahrbereit machen können.
heut ist wieder mal ein weiterer kultur stop vorgesehen. in sillustani soll es grabtürme zu besichtigen geben, und so kommt es, dass wir auf dem gleichen weg wieder zurückfahren wie wir gestern gekommen sind. die leute sind schon in der früh geschäftig und alle winken uns freundlich zu. es scheint dass hier - wenn nirgends mehr sonst - die welt noch in ordnung ist. das gefühl bleibt genau bis zur abzweigung auf die hauptstrasse. dort erwartet uns ein lastwagen voller polizisten. wieder werden wir angehalten -natürlich sind die, die können angeschnallt -. sehr ernst werden wir gefragt, woher wir kämen und wohin wir wollen wie viele leute da hinten seien - ich dachte am see hinten - und erkläre locker :" no mucho " dann werden wir durchgewunken.
eine zahlstelle später biegen wir rechts nach sillustani ab. hier haben die gemeinden oder die hausbesitzer offensichtlich erlickt, dass diese sackgasse ein wahrer turisten zubringer ist. wir kommen darauf, dass wir bisher nirgends, schöner zurechtgemachte adobe häuser gesehen haben. alle gehöfte sind mit einer adobe mauer umgeben, drinnen befindet sich ein oder zwei wohnhäuser sowie ein stall, der eingang ist von einem schönen torbogen gesäumt, und viele haben vor der mauer ein, mit farbigen bändeln geschmücktes lama stehen. beim einen oder andern eingang sehe ich turisten büsslis stehen, und die insassen fötelis machen.
von der nächsten anhöhe aus sehen wir eine kleine lagune, und auf dem dahinter liegenden hügel, die in den himmel ragenden grabmäler. ein mal mehr müssen wir den kultur geldbeutel zücken, bevor wir uns in der weitläufigen anlage frei bewegen können. und wir bewegen uns frei. die beiden frauen begeben sich auf eine menschenleere wiese und vollführen ihre glieder streck und reck übungen, und ich versuche die mystische stimmung mit der kamera einzufangen.
oben auf dem hügel spricht mich ein einheimischer an. woher ich komme, was ich arbeite und überhaupt. als ich ihm erzähle dass ich skilehrer sei und mit turisten zu tun habe, fragt er mich, wie er wohl am besten geld verdienen könnte. es entwickelt sich eine rege diskussion über die blechdächer des dörfchens, über turistische aktivitäten welche ohne kapital betrieben werden können ect.
irgendwann mache ich mich auf die suche nach meinen frauen. die sind irgendwie verschollen, und weder beim matzmobil noch auf dem kleinen artesanal markt zu finden. aber der hunger treibt die beiden bald wieder zur basisstation zurück, und wir verleiben uns auf dem parkplatz gleich eine kleinigkeit ein. dann fahren wir ein stück aus dem dörfchen raus, fahren über eine piste zum strand der lagune, wo wir auch einen ebenen standplatz finden. in kürze sind wir wohnlich eingerichtet, und beginnen dann die matzmobilsche umrüstung in ein filmstudio.
wir haben uns ein märli über könige, schreiberlinge, sterne und berge ausgedacht, und diese soll nun zur überraschung der eigentlichen hauptdarsteller verfilmt werden. die aufnahmen werden ein voller erfolg, zumindest für unser gemüt. ich setz mich danach gleich an den kompi, das ganze noch ein wenig zu verpacken sowie der produktion einen sehr semi professionalen anstrich zu verpassen und fertig ist das kunstobjekt.
gudi und schine haben unterdessen draussen besuch empfangen und sind wacker am spanisch plaudern. bald geht die sonne unter, die kids nach hause, und die frauen mit z'nacht plänen in die gute stube rein. gudi steht an den kochherd, und lässt mit ihrem tomaten sösseli ruschelis herz höher schlagen. das ganze wird mit einer pfanne reis unterstrichen, und wir schlemmen alle drei mit wohlgenuss.
bald darauf ist es finster, die frauen plaudern noch ein wenig, und ich verbrenne draussen in einer gemütlichkeit ein räucherstäbli. wieder zuhause, sind die better gemacht, und schon bald schlafen alle....
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