wieso ich von polizisten und schleckstengeln träumen konnte?!? na ja ;-). ich muss auf jeden fall sofort alles erzählen, so seltsam find ich das ;-). draussen ist es beim ersten wc gang sehr kalt - gute minus temperaturen. auch dem vermeindlichen brückenwächter scheint es zu frio zu sein ;-), er kommt heute nicht.. gut so. wir gönnen uns tee und kaffe und omeletten und kuchen zum zmorgen und sind super schnell wieder auf der strasse richtung titicacasee..
titicacasee, wir kommen!! ruf ich immer mal wieder.. es geht weiter durch schöne, gelb schimmernde gegend und dann, in der nächsten grösseren stadt wird unser fahrfluss unterbrochen. die polizei hält uns an und will uns eine busse von wegen nicht anschnallen verpassen.. ja aber hallo?? fredel und ich geben alles, jammern, erklären dass in der schweiz alles anders ist, dass wir gute kontakte zur polizei in huaraz haben etc.. nun gut, schlussendlich lachen alle, fredel kann nach dem 4. mal die frage nach einer kleinen entschädigung nicht mehr ignorieren und wir zahlen etwa 4 chf - anstatt 60.-, geht ja noch ;-). ob wir uns dann wirklich anschnallen, das interessiert niemanden.
die stadt kennen wir ja schon vom letzten mal, ein kaos, ein gehandel, überall markt, zum teil etwas eng, viel verkehr und wir wissen nicht genau wo durch. also fragen, konzentrieren beim fahren und dann sind wir durch, die natur hat uns wieder, die friedlichkeit einer halbinsel im titicacasee. es hat zwar überall hütten und felder, überall menschen und tiere, aber man fühlt sich hier nicht gehezt, überhaupt nicht! die menschen schlendern mit ihren tieren von hier nach da, man drescht das getreide von hand, sitzt da oder ist eifnach.. schöner ort hier, den wollen wir erkunden.
und wir erkunden bis an den zipfel der halbinsel, da gehts dann aber nicht weiter ;-). fredel macht die letzten meter noch zu fuss, fehlanzeige. auch der strand grad unter uns ist nicht so gut zu erreichen, so fahren wir wieder etwas zurück zu einem anderen, genauso schönen. da stehen wir alsbald und auch 2 mädchen vor dem matzmobil. sie sind da eifnach, schauen, stehen, sitzen später und noch später plaudert fredel eine weile mit ihnen im weichen sand. ja, wir sind an einem sandstrand am titicacasee, was für ein highlight.. das gefällt mir sehr gut.
was nicht so gefällt: gudi fühlt sich heute nicht so super fit, ihr magen reklamiert noch immer, hoffentlich geht es ihr bald besser!! sie legt sich etwas hin und ich schaffe es, sie zu wecken - wär hätte denn gedacht, dass gerade gudi am schlafen ist ;-). wir beiden - gudi und ich - machen noch einen ausflug auf den hügel neben uns und wir werden mit einem imposannten ausblick auf den titicacasee und die inseln belohnt, wow!! das alles im schönen abendlicht, was will man mehr. der perfekte ort um die qigong übungen zu machen, ganz klar.
gudi geht dann grad wieder runter, sie ist ja nicht so super fit und ich bleib noch etwas da oben, schau runter auf unser haus, mit der bucht für sich.. was haben wir doch schon für schöne plätze gesehen!!! an welch schönen orten konnten wir stehen, wohnen.. wir sind echt glückspilze. ich sitze da, geniess die ruhe, sinniere, lass meine gedanken schweifen und ich saug die energie vom heiligen see auf. meine hände formen ein mandala, heute in herzform, ein kleiner stein wird von der abendsonne angeleuchtet, das 2. herz.. ein paar fotos, ein paar gedanken an die liebe zu fredel und dann wird es auch mir zu kalt.
beim abstieg sammle ich noch ein paar vielleicht-statisten oder gar hauptdarsteller für einen film (pssst, geheimniss noch gross - würde furby sagen). auch betrachte ich nochmal die schöne bucht, unser leben im matzmobil.. schön haben wir unser haus!!! und eben in dem haus schauen wir noch einen schönen sonnenuntergang und später einen sternenüberladenen himmel und im hingergrund immer wieder aufleuchtende wolken. im dschungel scheint es deftig zu gewittern.
der abend klingt bei suppe in der schale aus, bei höhrspiel in gudis ohren, bei lesen für mich, bei gameboy spielen für fredel.
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beim käfelen und teelen warten wir schon völlig aufs klopfen des vermeintlichen brückenwächters, aber dieser lässt sich heute nicht blicken. schade, die brötchen vom bäckersdorf hätte er alle haben können. die dinger sind trocken, süss und haben irgendein lebkuchen gewürz drin, kurzum, zu speziell um gut zu sein.
bald sind wir wieder auf der hauptstrasse und fahren gemütlich der kleinen halbinsel, einem tip der crazy fämily entgegen. wir sind alle drei höchst konzentriert, am eingang des nächsten dorfes die abzweigung nicht zu verpassen. da hält uns mal wieder die polizei an. wie immer freundlich, aber heute irgendwie anders als sonst.
genau, einer plaudert mit mir, einer mit schine, und plötzlich wird klar die prachtspolizisten wollen uns eine busse andrehen. nicht weil unser matzmobil rechtsgesteuert ist, oder weil wir abgefahrene profile hätten, nein viel offensichtlicher. wir sind alle drei nicht angeschnallt. mal davon abgesehen dass sich gudi in der mitte gar nicht anschnallen könnte. ich steige aus, stehe schnitz bei, und zusammen bringen wir es fertig, die busse von sechzig franken 170 soles! abzuwenden. als der eine polizist dann zum sechsten mal fragt señor alfredeo que hacemos = was machen wir denn nun? komme ich nicht um ein bestechungs geld von 10 soles 3 stutz drum herum.......
drum herum ist auch gleich das stichwort für gudigi lustigi. wenn im fall mal jemand von einem rund herum dings bums sprechen sollte, könnte es sich dabei im fall um ein karussell oder sogar um einen stapel lauter so rundherum dingsbums ( reifen ) handeln oder unter umständen, wenn sich die situation gerade ergeben sollte könnte auch von einem kreisel die rede sein.
wie auch immer, wir fahren wieder durch die geschäftige mit dreirädern vollgestopfte stadt, angeschnallt wie´s sich gehört, und suchen immer noch die abzweigung. nach cirka vierundzwanzig mal fragen, fahren wir schlussendlich auf einer querstrasse - jedenfalls nicht die, die wir suchten - richtung titicaca see. die gegend ist wieder ein gewaltiger, kaum zu verdauender gegensatz zur geschäftigen konsumgesellschaft der stadt. es scheint als wären wir fünfzig jahre zurückversetzt worden, und dass ueli der pächter und johanna spyri hier ihre ferien verbringen würden.
die leute spatzieren in einer selbstverständlichkeit mit ihren schafen oder kühen oder schweinen oder mit allen zusammen von hier nach dort, halten einen schwatz bei der nachbarin die in der vollen tracht gerade den weizen vom spreu trennt, oder ruft den männern, die im garten das korn treschen, einen spruch zu....
wir fahren durch zwei drei dieser märli dörfer, und dann sehen wir plötzlich von einer anhöhe aus, den titicacasee. wir fahren neben ein paar häusern vorbei, zum sandigen strand. aber dieser ist genau auf der anderen seite eines bächleins, und kann im moment grad noch nicht erreicht werden. morgen sicher, denn die gemeinde ist gerade daran eine brücke über den bach aufzuschütten. wir versuchen unser glück auf der zweiten dorf strasse. diese endet aber aprupt irgendwo auf einer kleinen anhöhe. obwohl ein einheimischer sogleich des weges kommt und mir erzählt, da weiter unten gänge es zum strand und wär kein problem mit dem fahrzeug, müssen wir nach meinem zu fuss erkundungstrip umkehren.
noch vor diesem dorf war ein strand signalisiert, und wir versuchen unser glück auf dieser seite des hügels. und siehe da, wir können direkt ans wasser fahren, haben sandstrand vor der haustüre, und eine gewaltige aussicht. auch die beiden mädels welche kurz nach unserer ankunft vor dem matzmobil stehen, geniessen die aussicht. nur eben richtung unser zuhause. die beiden können in einer seelenruhe mindestens eine halbe stunde vor der türe stehen und einfach schauen. irgendwann geh ich mal raus, setz mich zu ihnen und fange an zu plaudern.
bald wirds mir draussen zu frisch. gudruth begeben sich für ihre übungen auf den nahe gelegenen hügel, ich starte den kompi und bringe zwei ( 2! ) tage zu notebook. als die mädels vom gebetshügel zurückkommen, haue ich uns ein reissüpplein in die pfanne, und schon kurz nach dem essen sind wir reif fürs bett....
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