heut übernimmt gudi die voerbereitungen für den frühstückstisch. draussen ist es noch immer minus, die ersten sonnenstrahlen erwärmen unser haus. schöner morgen mit blick auf die terassen gegenüber. wow. gemächlich machen wir uns dann bereit, eben diese kultstätte zu besuchen. wir wandern bald los, gemütlich, ich richte meinen blick immer mal wieder rauf zum matzmobil.. wie schön doch unser haus wieder mal steht, alleine in dem schönen hang, der geniale ausblick.. ja, uns geht es gut.
auf dem weg blödeln wir etwas rum, machen einen auf inka-tanz, oder schüttel befreiung, oder was es auch für jeden sein will, für mich einfach frei, glücklich, hier! trotz gemächlichem tempo sind wir schon bald am eingang des geländes und dann tut sich der blick auf.. all die terassen, kunstvoll in die hänge gelegt, die runinen, die anordung, echt schön der platz. unter uns spielt ein mann mit der flöte, die klänge wiederhallen in den felsen, geht unter die haut. noch fast keine anderen touristen, wie schön. eine blume mit schönen hellgrünen blättern fasziniert mich, und lässt meine haare schn wieder stehen.
auf einer ebenen fläche machen gudi und ich die qi gong übungen und diesmal kommt etwas bei mir an.. vor uns die terrassen der inkas, über uns der blaue himmel mit einem vogelpaar das vorbeizieht, die bewegungen, das athmen, tränen bahnen sich ihren weg, mich friert auf eine angenehme weise, es geht was ab. das ganze ist untermalt von den klängen einer flöte.. es hätte für mich nicht besser passen können, es geht rein, ich bin bei mir, bin hier und doch ist alles um mich rum.. wär am liebsten am boden angewachsen, wie ein baum, die klänge neben mir, die luft um mich, ich..
als sich das geräusch von wanderschuhen in meine welt drängt ist der zeitpunkt, wieder anzukommen, hier in pisac, über den terassen. was für ein schöner moment dieser reise.. ich bin gudi dankbar, dass sie mir das gezeigt hat, mit den übungen. ich bin gespannt, ob ich das weitermachen werde.. ob ich das für mich abwandle, ob ich es auslaufen lasse.. ist auch egal, diesen moment lang, hab ich es für mich "gehabt".. ach, mal wieder fehlen mir die worte, bin ebä kein kuno ;-). wir stehen noch eine weile da, schauen dem mann mit der flöte, der da idyllisch unter einem kleinen bau, auf einem stein, spielt, zu. ein bild, das mir bleiben wird, hingabe.
schritt für schritt entfernen wir uns auf einen rundgang in den ruinen und terassen, erklimmen steile steintreppen, durchqueren einen engen tunnel, geniessen die ausblicke. langsam aber sicher sind auch andere besucher vor ort, wir lassen uns die ruhe aber nicht nehmen, vorerst zumindest nicht. eine erste pause auf einer kleinen platform, dann weiter, etwas runter und wir werden von den grundmauern einiger häuser verschluckt. fredel findet einen inka-sessel aus stein und wir sitzen da, sinnieren, beobachten das treiben, gudi stählert ihre armmuskeln und um einer blasenentzündung vorzubeuben, gehen wir wieder weiter. apropos: mein hals ist etwas unfit im moment, aber denke, das ist morgen wieder weg (hat ich gestern schon gesagt ;-).
nun ist es fertig mit der ruhe, eine grosse reisegruppe bringt es also fertig, mich aus der inneren ruhe zu bringen, die hektik ist allgegenwärtig, besser runter - das sieht auch fredel so. uns kommen unzählige menschen entgegen, einige ältere frauen lachen uns zu und grüssen. hatten wir glück, konnten wir den ort am morgen noch fast für uns haben. aber wo touristen, da stände, da essen? ja, bald sitzen wir im schatten und verschlingen je einen monste-maiskolben. die körner der dinger sind in etwa doppelt so gross wie in der schweiz und viel heller. schmecken aber supergut.
und wo touristen, da auch souvenierstände, wir erstehen noch ein paar ketteli und meine augen erspähen etwas, dass ich schon lange gesucht hab, aber in dem jahr noch nicht gesehen: eine hippityflippity-tasche. ein sympatsiches umd en preis handeln beginnt (ich überlass das fredel ;-). gudi schlägt auch zu, auch ein täschli.. alles wird in mein teil verpackt, fredel zahlt einen guten preis, ich hab eine riesen freude an dem kleinen umhängerli.. ich pack sogar gudis bananen da rein.. wenn das kein liebesbeweis an unseren gast ist ;-).
gemütlich schlendern wir wieder zum matzmobil hoch, haben gute gespräche, bauen steinmannli für namusis, die gar nicht kommen werden. ein schöner tag, das steht schon jetzt fest.. schritt für schritt gehts unserer ferienresidenz entgegen und auf dessen terasse geniessen wir noch etwas die aussicht. gudi liest in ihrem buch, fredel und ich tippen..
gudi stellt fest: martini, also apreo gibts um halb fünf. aha ;-))) es wird dann doch fünf uhr, der martini ist ohne eis nicht ganz so erfrischend (kühlschrank geht mal wieder nicht), aber wir sitzten da in der dreisamkeit und geniessen, diskutieren und sind einfach. irgendwie ja nicht selbstverständlich, dass wir so gut harmonieren, wir drei. o.k, am anfang musste gudi etwas leiden, fredel und ich waren ja nicht grad im hoch zusammen, aber unterdessen ist es einfach nur schön.
als wir da also sitzen hupt es draussen und das unerwartete geschiet: namusis sind da, siehier!! fredel geht zu ihrem stellplatz rauf, kommt beladen zurück mit zutaten für ein kaltes plättli und alsbald ist unser haus voller menschen und voller lacher und voller gutem essen. danke namusis für die guten sachen. es wird diskutiert über indien, über spital-erfahrungen im ausland (da können wir zum glück nicht mitreden, wir fiebern aber bei gudi und norbi mit) und über manches mehr. ein schöner abend geht rasch um und wir stecken alsbald alle im bett.
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wir wachen mit der sonne auf, geniessen zum käfelen und teelen die aussicht der eben erst erwachenden ruinen stätte vis a vis von uns, und machen uns kurz darauf, auf den weg, ebendiese noch aus der nähe zu betrachten.
welch eine wohltat in der sauberen morgenluft einen gemütlichen spatziergang machen zu können. wir sind praktisch die ersten pesonen in diesem riesigen gelände. weiter unten sehen wir ein paar arbeiter die daran sind die terassen zu renovieren, ein einheimischer kommt langsam einen ausgetretenen pfad hoch und spielt auf einer einfachen flöte. die akkustik ist genial, und die töne scheinen in der klaren luft zu tanzen.
gudi und schnitz lassen es sich nicht nehmen, ihre tschi gong übungen an diesem friedlichen platz zu vollführen. kaum haben sie begonnen, gesellt sich ein wenig abseits der flötenspieler unter ein bäumchen, und begleitet die beiden mit seinen peruanischen melodien. als ob das ganze gelände mit den beiden frauen und den tönen eine einheit wäre.......die bewegungen verschmelzen mit der atmosphäre und gleichen nur noch jahrtausende alter energiefeldern....... das wäre der ort und die stimmung gewesen die übungen mit der kamera festzuhalten.
dass ich dem flötenspieler nach diesem schauspiel keine cd abgekauft habe - er hat nur ganz sanft darauf hingewiesen, dass man sein flötenspiel auch auf konserve haben könnte - reut mich noch immer, und heute noch mehr, da wir nun ebenfalls im besitze einer solchen flöte sind, und mir keine melodie und kein rythmus im kopf ist welchen ich dem teil entlocken könnte.... meine beiden freundinnen von gestern abend sind unterdessen ebenfalls angekommen. sie wollen mir schon wieder etwas verkaufen, und als ich sie mit ihrem name anspreche, wollen sie mir weismachen, dass dies die namen ihrer schwestern wären, und so werde ich wieder in die konsumale souvenier technische realität zurückgerissen.
gudi schnitz und ich wandern nun durch die weitläufige anlage, über in fels gehauene treppen, um wachtürme rum durch wohn und opferstätten, und plötzlich finden wir uns in einem nicht mehr versiegen wollenden strom von bus weisem massenturismus wieder. entgegen diesem strom wandern wir dem unteren eingang zu, und werden da von der wirklichkeit wieder eingeholt. neben je einem chocclo = maiskolben mit käse um unser hüngerlein zu stillen, erstehen wir eine handvoll halsketten für zwei franken und schnitz kauft sich eine seit ewigkeiten ersehnte hipe di flippedi tasche - welche sich später herausstellt eine umhängetasche für todgeweihte vulkan opfer frauen war - und dann lassen wir die ruinen ruinen sein, und wandern zum matzmobil zurück.
da namusis schon bei ihrer abfahrt in moray angekündigt haben, dass sie ebenfalls nochmal nach pisac kommen, bauen wir auf dem rückweg ein paar steinmanndli mit plastiksack dran, damit unsere freunde dann auch wissen an welchem plätzli wir stehen. wieder zuhause lassen wir die tasten klimpern, schreiben mal wieder den einen und anderen tag nieder, warten auf unseren besuch, und lassen die zeit verstreichen. gudi meint alkohol gibts erst ab halb fünf, das hat sie bei namusis aufgeschnappt. es wird dann aber halb sechs bis wir uns einen martini einschenken. ohne den erwarteten besuch.
als wir aber unsere gläser geleert haben, hupts mal wieder an unserer seite, und norbert fährt doch noch ein. aber ohne mercedes und namus. die beiden sind zu fuss unterwegs, und kommen ebenfalls gleich. norbi übergibt mir nach kurzer z'nacht diskussion einen sack mit frischen brötchen, schinken, salami und wurst, und ich verziehe mich sofort ins matzmobil, diese köstlichkeiten zu einem kalten plättli zu verarbeiten.
bald sitzen wir alle zusammen bei uns zuhause, schlemmen, was unsere küchen hergegeben haben, schlürfen eine gute flasche wein, erzählen geschichten vom pferd, von spitalaufenthalten, von beziehungen und allerlei interessanten sachen. bald haben wir alle genug geplaudert, plagiert und celebriert, und legen uns zur nachtruhe...
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