tagebuch 04. juli 2006
peru / ollantaytambo - moray im kornfeld


verfahren in die friedlichkeit.. inmiten der peruanischen kultur....
heut geht es nicht lange, bis wir im ersten lachanfall stecken ;-). gudis eselsbrücke von wegen knieblauch ist einfach zu viel am morgen früh, ich lache tränen ;-)... es soll nicht das letzte mal lachen sein heute ;-).

ist doch ein schöner start in den tag. dann gehen gudi und ich noch einkaufen am markt. ein munteres treiben der einheimischen, uns wird kaffe angeboten. wär ein platz, um frühstücken zu gehen und somit nah am volk sein, müssen wir mal machen. heute erstehen wir aber nur etwas käse, ein paar früchte und später noch brot und dann sind wir wieder im matzmobil. fredel hat alles fahrfertig gemacht und wir starten die motoren.

wir fahren das tal rauf und mich dünkt alles noch viel roter als vorher. heiliges tal, schönes tal. im nächsten grösseren dorf ist dann umfahren angesagt, irgend eine demo ist am laufen. so kommen wir in den genuss von engen gasse, vielen menschen und einer schlaufe etwas den hügel hoch. bald sind wir wieder auf kurs, das matzmobil macht mit uns problemlos, ohne zu heiss zu werden, höhenmeter, wir gratulieren. fredel fotografiert das bogner B am hang (das wird hier wohl nicht werbung für skiklamoten sein ;-) und auch ein ofen wird abgelichtet für gudis schwager.

dann tauchen wir ein in eine schöne, friedliche landschaft.. da muss die welt noch in ordnung sein, man winkt uns zu, wir geniessen die ausblicke. ein schneebedeckter berg gibt den kontrast zu den leuchtenden feldern. die farben sind gelb-braun-grün und dann der schnee.. wunderwunderschön!! wir werden sofort ruhig, wir lassen uns einnehmen von der friedlichkeit. im nächsten dorf nimmt uns dann die schmale gasse wohl etwas zu viel ein ;-). wir fahren bis ganz rauf (gudi muss holzstöcke mit plastiksäcken dran abnehmen) und verpassen so mal wieder eine abzweigung, was wir da natürlich noch nicht wissen. was aber schnell klar wird: das musste so sein, sonst hätten wir das folgende nicht gesehen, erlebt.

wir verlassen das schmucke dorf, dass zum glück wie ausgestorben war (viele menschen hätten neben dem matzmobil nicht platz gefunden ;-), über ein voleyballfeld und sind wieder in der natur draussen. was für eine schöne gegend, wir sind uns einig, wir fahren, schauen um uns, geniessen, singen und fahren. in mir breitet sich immer mehr ein frieden aus.. irlgendwie strahlt das schöne land hier solchen aus. die menschen lachen uns an und winken, sie arbeiten hart, aber ihre gesichter wiederspiegeln zufriedenheit. was ist wichtig?!? man kommt schon ins sinnieren, wenn man das hier sieht, spührt.

als wir erkennen, dass wir bald auf einer asphaltstrasse wären, wird klar, wir haben uns verfahren. wo wir hin wollen, hat es keine weiteren strassen.. wir fragen einen herren, der grad einen kaktus bearbeitet und wenden, zurück durch die friedliche welt.. im nächsten dorf wieder fragen, die hübsche frau spricht aber nur quetcha, sie versucht aber doch, uns zu helfen. uns ist es eh egal, wir geniessen einfach, hier zu sein. die nächste strasse rauf und wieder fragen und diesmal bei einer schule. ich halte das matzmobil, fredel und gudi erkunden sich und gudi übergibt der lehrerin noch die kugelschreiber aus der schweiz. immer mehr kinder lugen ins matzmobil rein, lachen und kichern und posieren gerne für ein foto ;-).

zum glück haben wir uns verfahren, ist es doch einfach schön, ich geniess den blick auf die schule, die menschen, gudi und fredel mittendrin ;-). wieder kriegen wir angaben, wo wir hinfahren sollen ;-).. also den nächsten weg nehmen, einem camion zuschauen, der überladen mit stroh, den schräghang runtergefetzt kommt - ein gottvertrauen haben die menschen ja schon hier, oder kein technisches verständnis? wie auch immer, es geht auch so, und wie ;-).

nun gut, wir fahren ins "erste" dorf ein, eine wunderschöne rundfahrt hinter uns, voller eindrücke, voller glück und zufriedenheit.. in aller ruhe warten, wir in der engen gasse bis eine herde rinderkinder an uns vorbei ist, bis der bauer uns herzlich dankt für unser warten, es geht weiter und wir sind auf kurs.. wir waren immer auf kurs, hätten wir doch noch lange in der gegend rumfahren können ;-). auf der nächsten anhöhe sehen wir einer gruppe bauern zu, die grad mit einem gespann eseln das korn dreschen. hier ist noch alles handarbeit, oder doch nicht ganz ;-).??

vielleicht doch nicht? neben den eseln fährt noch ein camion hin und her, zum gleichen zwecke ;-)))) später sehen wir sogar richtige landwirtschaftsmaschinen auf den feldern.. das ist neu ;-). auch erspähen wir eine schweine mutter die sich hinlegt um den 12 jungen gerecht zu werden ;-). die wollen sie aussaugen.. jöhhhh.. dann sehen wir noch bunt gekleidete frauen, die zusammen weben. was für ein anblick, wir winken und kriegen lachende gesichter zu sehen.. ist das schön hier, alles im kontrast zu den gelben kornfeldern.

wir erblicken ein ummaurertes gelände und ich rätsle noch heute, wie gudi in der idylle darauf kommen konnte, dass da drinnen "töffli" stehen könnten.. die tränen rollen, wir lachen, können fast nicht mehr weiterfahren.. was für ein tag, wie schön, mal wieder von tief raus lachen zu können. von heute an, werden die friedhöfe mir ein lächeln entlocken ;-).. es geht weiter und wir finden ein bett im kornfeld (gab es da nicht mal so einen schlager?!?).. ja, namusis waren nicht untätig und haben in den feldern einen platz gefunden.

fredel geht zuerst zu fuss und fragt die einheimschen, die grad die ernte auf esel laden, ob wir hier auch stehen dürfen - wir dürfen! wie nett die menschen hier sind!! die arbeiten hart, lassen uns aber gewähren, ja freuen sich sogar, mit uns etwas zu reden, zuzuschauen, was die gringos da alles machen. ist es schön hier, ich kann mich nicht erholen. fredel lässt nichts unversucht, uns ein gemütliches plätzli einzurichten. sogar der grosse tisch kommt mal wieder zum einsatz und an dem sitzten wir bald mit namusis, rüsten gemüse für das znacht, plaudern und geniessen. die sonne lacht vom himmel.

gudi wird kreativ und macht sich ein wunderschönes ketteli für den hals, wow! ich zeige mercedes noch unser nähtäschli und zahle noch unsere schulden bei den nachbaren (steri stripes). der redet mit dem, die mit ihr und sie mit ihm und überhaupt. wir sitzen da alle, es wird gelacht, erzählt und sinniert. dann machen gudi und ich die qigong übungen und ich tauch ins meer des energiekorns ein.. mich dünkt, die felder strahlen kraft aus, leben - das hab ich noch nie so gespührt. wow!! eine einheimische steht vor uns, schaut sich alles genau an und kichert, ihr kleiner sohn macht mit uns mit ;-), er schwingt die arme und ist sichtlich faszniert ab unserem spiel ;-)))

auch mercedes ist interessiert und gudi gibt auskunft, ich geniess weiter die "verbindung" mit den getreidefeldern.. jeder kopf der "gräser" scheint enerige abzugeben.. so, jetzt aber genug, zurück zum geschehen: wir sitzen also alle, reden quer und hin und her, gudi und ich präparieren die vorspeise (käse, peperoni, sauce etc), fredel mixt caipis und ich weiss nicht warum genau, aber es geschiet schon wieder (jaaaaa): gudi und ich kriegen einen lachanfall und eine junge frau hinter einem getreidehaufen lacht spontan mit ;-). die menschen scheinen echt fröhlich drauf zu sein! unser lachanfall wird dadruch natürlich nur noch geschürt.

es wär ja alles schön genug, aber mit dem meisterznacht von mercedes ist das leben noch schöner ;-). wir geniessen ein asiatisches gemüse mit reis.. ist das guuuuut!! und dann noch dessert!!! wir können unser glück nur gegenseitig mitteilen und ausleben. so ist auch der riesenabwasch egal und schnell erledigt. fredel betätigt sich draussen noch mit 2 kids mit fussballspielen und irgendwann sitzten wir alle im matzmobil. gudi und mercedes trennen eine veste von meiner lismer-lehrerin auf, norbi muss ein paar sprüche einstecken, wir schauen uns fotos von machupichu an, den superwurm film, wir lachen und bald sind wri alle reif fürs bett.

ok, vielleicht nicht ganz alle: gudi ist noch fit und schaut sich noch die grünen tomaten an in der vaio dame ;-). ich lach hinten im bett mit, haben wir doch den schönen film erst vor kurzem gschaut ;-).

gut geschlafen, weniger gut aufgewacht. neben uns ist ein altersschwacher lastwagen am motoren, und will nicht mehr aufhören. da bleibt uns nicht viel anderes übrig als aufzustehen, kaffe und teewasser zu brauen, und einen neuen kultur tag zu begrüssen.

und kultur wird uns heute geboten. gudruth gehen erst kurz an den markt, erstehen einen superfeinen käse, und ein paar früchte. als sie zurückkommen ist alles bereit zur abfahrt, und wir sind richtung moray unterwegs. in urubamba ist jedoch schluss mit flüssig fahren. die hauptstrasse ist mit grossen steinen blockiert, und eine menschenmasse ist am demonstrieren. wir werden freundlich durch die oberstrasse geleitet, und umfahren so die demo.

dann gehts wieder den berg hoch, von wo wir gekommen sind. die abzweigung nach moray haben wir auf der hinfahrt schon gesehen, und auf der karte ist die strecke zu den trichterförmig angelegten versuchsgärten der inka als gerade strecke eingezeichnet. kein problem dahin zu gelangen denken wir ........ in moray werden dann aber plötzlich die gässchen enger, und wir müssen zweimal aussteigen, um die an den kioscos angebrachten stangen mit plastiksäcken dran ( das zeichen für geöffnet ) zu demontieren.

bald sind wir aus dem dorf raus, und fahren in eine landschaft, die mit den geschäftigen freundlichen leuten, und den gold braun gelben kornfeldern an einen ueli der pächter film erinnert ( waren die nicht alle schwarz weiss..?) die ruhe und den frieden welche die gegend ausstrahlen nimmt uns ein, und wir saugen die aussicht mit den genialen farben und das gesamte stimmungsbild in uns auf. am nächsten weiler müssen wir mal wieder fragen, wos denn nun richtung moray geht. einmal wenden, und weiter vorne eine kleine abzweigung nehmen.

weiter geht die fahrt den feldern entlang, die leute sind an der kartoffel ernte, die esel werden zum dreschen über die geschnittenen korn garben geführt, und die frauen trennen die weizen von der spreu in der lauen morgenbrise. aber die moray felder sind weder angeschrieben noch in sicht. bei einem schulhaus steige ich aus, und frage zwei junge leute nach den görten. diese schauen mich nur entgeistert an und zeigen auf eine ältere lehrerin. diese gibt freundlich auskunft, dass wir auf dem richtigen weg seien.

gudi erinnert sich daran, dass sie einige kugelschreiber von zuhause mitgenommen hat, und wir fragen die lehrerin ob sie diese an einige kinder verteilen könne. ich frage auch noch wie viele kids hier unterrichtet werden, und komme mir dann fast komisch vor, als wir die etwa zwanzig schreiber an einer schule abgeben wo an die 300 kinder unterrichtet werden. die freude ist jedoch riesig, und zum abschied stellen sich ein paar kinder noch richtig in pose für ein gruppen foto.

einige kilometer weiter auf dem feldweg, fahren wir diesmal von hinten ins dörfchen rein in welchem wir zuvor mit stecken wegräumen zu beschäftigt waren, den wegweiser nach den moray gärten zu beachten. einige kilometer weiter, ein freundlicher taxi fahrer hat an einer engen stelle extra gewartet, um uns die richtung zu bestätigen, sehen wir schon von weitem den eingang zu der kulturstätte. etwas näher am geschehen, fällt uns auf einem feldweg zwischen zwei kornfeldern namusis toyota auf. daneben ist eine bauernfamilie daran stroh in säcke zu stopfen, und ich frage ob wir ebenfalls hier stehen dürfen.

kein problem, kurze zeit und ein zweites mal umparkieren später stehen namusis und matzmbilers nebeneinander und gudi ist endlich keine geschichte mehr für mercedes norbert und namus. bald schon sitzen alle zusammen an der sonne, und rüsten gemüse für ein weiteres köstliches mercedes gemüse mahl. auch bertel legt sich kräftig ins zeug und zerkleinert zwiebeln im handhäcksler. ich mache mich ebenfalls nützlich und mixe einen langersehnten caipi für uns fünf. das ganze wird mit einem weltklasse vorspeise plättli aus käse peperoni und oliven verdrückt.

das ganze muss natürlich auch fototechnisch festgehalten werden, und wenn die kamera schon zur hand ist, kann man ja auch mal das mega zoom draufschrauben, und ein paar prtraits von einheimischen schiessen. ein kleines mädchen welches bei den bauern neben an mithilft, schaut immer wieder um die ecke, um zu sehen was bei den gringos so läuft. bald kommt auch ihr bruder dazu, und somit mir vor die linse, und zu guter letzt wandert eine junge mutter mit ihrem kleinen kind im tragetuch auf dem rücken des weges.

die kids werden zutraulicher, kommen immer näher, und plötzlich bin ich mit den beiden am spielen. der kleine gummi ball will auf dem rauhen feld nicht so wirklich springen, so nehme ich halt den fussball aus dem kofferraum, und dann spielen wir volley und fussballweltmeisterschaft. die beiden erzählen mir, dass ihre eltern beide in cusco am arbeiten seien, und nur am wochenende nach hause kämen. die kleine erzählt, dass sie alleine mit ihrem bruder im haus lebe, und immer morgens um sieben zusammen in die schule gehen.

die zeit verfliegt, und bald geht die sonne unter. es wird frisch, und die kleine in ihrem blüschen beginnt zu zittern. ich schicke die beiden nach hause, und verspreche, dass wenn wir morgen nach der schule noch da sind, wir nochmal zusammen spielen können. im matzmobil ist unterdessen der tisch gedeckt, und wir tun uns an der mercedschen weltklasse gemüsecurry und reispfanne gütlich.

zum dessert wird norbi endlich mal seinem bruder auf dem toyota peru reiseführer vorgestellt, und der eine oder andere spruch von der einen oder anderen frau muss er ebenfalls noch einstecken. das rahel superwurm nix verstahn home video sorgt dann zum dessert noch für eine angeregte verdauung, und bald sind wir alle müde genug, und legen uns zu bett für eine wortwörtliche nacht im kornfeld.....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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