tagebuch 02. juli 2006
peru / cusco (camping quinta lala) - ollantaytambo


machu pichu wir kommen oder zumindest gudi machu pichu entgegen....
ja, einmal mehr, die nacht war ich ab und an auf toilette und alles ist draussen. ich bin so auch früh wach und kuschel mich an meinen warmen mann. dann geh ich hinter das kaffe und tee brauen. heut gehts weiter, also auch grad noch zusammenräumen und duschen gehen. ich bin geschäftig heut morgen. fredel ist nach dem stärkenden, energieverleihenden, dunklen getränk (wobei, seine meisterkreation ist ja eher hell mit all den zutaten) unter dem matzmobil verschwunden. ja, unser treues haus wird gecheckt und kontrolliert, alles gut und listo. es kann weitergehen.

dann macht sich mein mann mit helmie an die abrechnung und die frauen vollführen die übungen in der morgensonne. es geht nicht lange starten wir die motoren und der idyllische platz ist in dunklen rauch getüncht ;-). ja, auch das vorheizen des motores nützt nichts, auf der höhe speit unser haus schwarz, wenn es angestellt wird ;-). vor dem ausgang füllen wir noch den wassertank (so leer war er glaub noch nie) und haben somit zeit uns noch etwas mit helmie zu unterhalten. wir kriegen noch eine cd geschenkt und mich dünkt, er hat uns doch irgendwie ins herz geschlossen ;-).

dann aber einsteigen und los, aber da kommt uns cona entgegengefetzt mit ihrem pickup und wir steigen nochmal aus um uns von ihr zu verabschieden. sie meint, wir hätten wohl einfach wegschleichen wollen. genau, wir haben alles versucht ihr zu entkommen. ein lautes lachen und gute reise wünschen und weg sind wir, winkewinke. echt ein gediegener ort hier. zum glück haben wir gudi dabei, sonst wären wir sicher noch länger verhängt ;-). also, fredel steuert das matzmobil wei ein local durch die stadt und wir fahren nördlich, der plan: in ollantaytambo zugtickets für den machu pichu erstehen. das ist DIE inka-stätte, die man einfach besuchen muss. ein magischer ort, ich freu mich.

die fahrt geht durch fruchtbare ebenen, tiefe täler, im hintergrund gletscherbehangene berge.. wow.. alle sind wir etwas müde und matt, aber geniessen tu ich die fahrt sehr. es geht nicht lange, und wir sind im haupttal, dass uns ans ziel bringen soll. viele nette und stilvolle hostals und hotels säumen den weg. echt gut gemacht.. wir sind übrigens mal wieder unter 3'000 müm. eine letzte steigung ins ziel-dorf mag das nicht zu ändern. wir fahren ein durch eine kopfsteinplasterstrasse und ich meine schon, da vorne gehts wohl für uns nicht weiter. weit gefehlt, wir finden uns auf der plaza wieder und parkieren auch grad auf dem grossen platz im kleinen, schmucken, dorf.

auch hier, alles auf touris ausgelegt, aber doch ein wirklich schönes dorf. ich lass mich überzeugen, dass das ein sicherer standplatz ist für eine erkundungstour und bald sind wir von den gassen verschluckt. per zufall erwischen wir auch grad den weg zum bahnhof, es ist alles ruhig, wenig menschen zu sehen. am ticket-häuschen klopfen wir, auf anraten eines bahnvorstehers, diverse male, bis eine genervte dame informiert - sie haben grad schichtwechsel, wir sollen 5 minuten warten. machen wir doch. gudi fühlt sich nicht so gut und ersteht sich eine banane zu stärkung. zahlen kann sie etwas später, die leute im laden hatten grad kein rückgeld ;-). sie soll zuerst das ticket kaufen, dann zahlen mit kleingeld.. die menschen sind echt nett hier!

nun zum thema machu pichu: wir sind erschlagen von den preisen für den zug, dann noch 20 dollar (us) für den eintritt, wir würden also für ein paar stunden kultur grad je gute 100 chf hinlegen. jetzt brauchen wir stärkung ;-). für gudi ist klar, sie möchte sich das anschauen, für fredel ist klar: so viel gibt er nicht aus und dann bin noch ich: hin und her gerissen von der magie des machu pichu und dem geld, dass wir da liegenlassen. was nun.. als gudi das zauberwort "priorität" ins maul nimmt ist es mir sofort klar: unsere, meine prioritäten auf der reise sind eigentlich klar: wir wollen die natur geniessen, die ruhe der abgeschiedenheit, ab und an gut essen etc.. kultur ist nicht zu vorderst.. auch sind wir beladen mit erlebtem, mit eindrücken.. im moment ist es nicht nötig, noch mehr in mich zu füllen.. entscheid ist klar. gudi, danke für das zauberwort!

gudi ersteht also ein ticket und wendet sich noch zu uns und fragt: ist die 20-er note echt? ich staune etwas ab der frage und wir meinen: schon.. weiteres dazu später in dem bericht ;-). wir schlendern also in der sengenden sonne wieder richtung dorf und gudi meint mit schmunzeln: essen ist euch eben wichtiger ;-).. genau ;-))).. ah noch was: am bahnhof hab ich auch noch die gesuchte näh-lismer-tasche erstanden für ca 7 chf . jetzt herrscht bald ordung in unserer bastel-ecke ;-) und das risiko von einer versehentlichen entsorgung ist gebannt ;-).

nun gut, wir suchen noch einen platz für unser haus. bei einem schönen hotel mit noch schönerem garten fragen wir nach und werden sehr freundlich informiert, dass wir hier nicht sein könne, aber 2 andere orte könne sie uns angeben. der erste (grad neben einem wunderschönen rinderkind-muni) ist besetzt mit 3 autos ;-), und beim 2. werden wir fündig. nicht grad schön, aber sicher und toilette können wir auch nützten. wir sind bald installiert, ich räum die neue tasche ein, gudi liest zur abwechslung mal im reiseführer und fredel lümmelt auf dem bett rum.

dann brechen wir auf, das kleine dorf weiter zu erkunden. am gemüsemarkt erstehen wir die zutaten für eine cuacamole und in den kleinen lädeli etwas schockolade, chips und anderes. und in einem der läden will gudi mit einem 5-er zahlen (das mädchen vom laden war übrigens der hammer, hat gudi in sachen energieriegel beraten wie wenn es um den kauf eines ferari gegangen wäre ;-) und das kommt nicht so gut an, das sei falschgeld!! aha!! wenn gudi nicht gedankenlesen kann. sie hatte ja beim alten herren vom bahnhof das gefühl, dass sie falschgeld kriegen würde - drum hat sie uns den 20-er gezeigt. es war aber nicht die note, sondern der 5-er.. unglaublich.

das muss verdaut werden, wir setzten uns in die sonne, lassen uns säfte servieren (will meinem magen nicht schon wieder alkohol geben) und schauen dem geschehen auf dem hauptplatz zu. ich kann mich fast nicht erholen ab den inkas. die haben da gebäude in die überaus steilen flanken des tales gebaut, hammer!! die scheuten definitv keinen aufwand!! auch entdeckt fredel einen peruanischen schaf-transport (siehe bilder) und wir bestaunen die trachten der einheimischen. orange umhänge und seltsame hüte fallen uns auf. es ist ein reges treiben, die ruhe vom mittag ist vorüber, die züge von matchu pichu kommen an, gehen?

das klima hier ist bedeutend milder. wir können sogar, als die sonne hinter den ruinenbehangenen bergen verschwindet, noch etwas draussen sitztenbleiben. zurück zum matzmobil lassen wir uns dann windböhen um die ohren sausen und im schützenden bauch usneres haus wird alsbald gekocht, oder besser gemixt. ich hald mich da raus, cuacamole ist nicht mein ding in sachen zubereitung. dafür bin ich beim essen voll dabei und den abwasch übernehm ich natürlich. dann geht jeder wieder etwas dem seinen nach und recht früh stecken wir schon wieder im bett. im bett mit den vielen alpacas ;-)

kuschelen, käfelen, düschelen und dann sind wir bereit, dem sagen umwobenen mystischen machu pichu etwas entgegen zu fahren, um den preis für die zug tickets im rahmen zu halten.

bevor wir aber losfahren, krieche ich mal wieder unters matzmobil, ziehe alle schrauben der beweglichen teile an, sitzen aber immer noch bombenfest. ein allerletztes schlücklein motorenöl wird noch eingeträufelt, und dann kriegt unser wassertank mal wieder eine volltankung. dieser war schon so leer, es hat nicht mal mehr ein lämpchen geleuchtet, und ich rechnete schon damit, das kaffewasser im häuschen drüben holen zu müssen.

helmi macht unterdessen die abrechnung, und schenkt uns zum abschied noch ein power cd wie er sie nennt. als wir schon zum tor raus sind, versperrt uns ein roter pick up - helmis frau - den weg. sie beschwert sich, dass wir uns abschleichen wollten. wir bestätigen ihre befürchtung, drücken uns dann aber herzlich zum abschied, und dann sind wir schon mitten im geschehen von cuscos morgenverkehr.

schnurstracks ohne grosse umwege, lass ich das matzmobil wieder mal den hang nordwärts von der stadt raufschaufen. zum glück noch vor der ersten zahlstelle, biegt die strasse ab, und führt uns über die hochebene zum urubamba tal. die strasse schlängelt sich runter zum heiligen fluss, und bald sind wir wieder in einem fruchtbaren quebrada, in welchem in der hintersten ecke, ollantaytambo steht. dies ist ein kleines schmuckes dörfchen zwischen cusco und machu pichu, wo der zug einen zwischenstopp einlegt.

einige kilometer vor unserem tagesziel, fahren wir an der rafting meile vorbei. drei vier rafting unternehmen haben hier, direkt am fluss ihre basis eingerichtet. der ausrüstung nach zu schliessen, ist die bootsfahrt aber nicht sehr anspruchsvoll, haben doch alle gäste unter der schwimmweste ihre normale kleidung an. kurz vor dem dorf gehts leicht den hügel hoch, und es macht den anschein, als sei hinter dem damm ein gewaltiger stausee. aber der erdwall wurde wahrscheinlich nur als künstlches hinderniss für feinde errichtet.

schon die auffahrt zum dörfchen ist mit kopfstein pflaster ausgelegt, und wir machen uns gedanken ob wir auf dem richtigen weg sind. nach ein paar engen gässchen eröffnet sich uns aber die plaza, und wir beschliessen hier erst mal zu parkieren und zu fuss weiter ausschau zu halten. platz hat es genug, die plaza ist recht gross, und zwei busse zeigen gleich die parkordnung an. auch schine ist schnell überzeugt, dass dies ein sicherer platz ist, um unser zuhause ein weilchen stehen zu lassen, und wir machen uns alle drei auf den weg, den bahnhof zu suchen.

vorbei an unzähligen souvenirshops, dem eingang der inka terassen siedlung, ein staubiges gässchen runter, einem zeimlich verschmutzten bächlein entlang, zweifle ich bereits, dass sich am ende dieser piste der bahnhof befinden könnte. ein buschauffeur bestätigt aber unsere route, und wenig später stehen wir am bahnschalter. dieser ist aber geschlossen und ein bahnbeamter ermuntert uns am fenster zu klopfen. das machen wir dann auch zwei drei mal, gegen schluss schon etwas energischer, man weiss ja nie welche unendlichen weiten so eine schalterhalle in sich birgt. irgendwann geht dann das fensterchen auf, und wir werden freundlich darauf hingewiesen, dass gerade schichtweschsel ist, und wir uns noch etwas gedulden sollen.

nachdem sich gudi eine banane auf pump geleistet hat - die frau am kisoco konnte grad nicht auf 5 soles rausgeben - kriegen wir dann auch eine preisliste und abfahrtsinfos. für, dass peruaner für 30 soles = sfr 10.-- nach oben fahren können, finde ich dann den turi preis von 53.-- us$ ein wenig bis massiv überrissen. vorallem wenn dann an der endstation nochmal 7.-- us$ für den bus zu den ruinen, sowie 20.-- us$ für den eintritt berappt werden muss. für mich ist bald entschieden dass ich wohl eher opfer der quoten regulation werde als die hundert stutz für die besichtigung der sagenumwobenen wolkenstadt auszugeben. schine ist noch ein bisschen hin und hergerissen, wird dann aber von gudi darauf gebracht, dass unsere prioritäten wohl an anderen orten denn vom besuch von kulturellen stätten gesetzt sind.

so kommt es, dass gudi die einzige ist, die sich eines - der wohl in peru einzigartigten - high tech tickets leistet. bei der bezahlung der banane, leisten schnitz und ich uns dann allerdings auch noch was. sie findet endlich ihr lismer- näh- sammelsurium täschchen, und dies kostet uns nur einen bruchteil des ganzen machu pichu trips. auf dem weg zur plaza halten wir gleich die augen und ohren offen um ein lauschiges schlafplätzchen fürs matzmobil zu finden. beim ersten hotel - sehr nobel und geräumig - werden wir freundlich informiert, dass sie morgen eine grosse gruppe kriegen, und leider keinen platz für uns haben. weiter oben hätte es noch einen hinterhof, wo der besitzer autos einstelle. aber dieser war mit drei autos schon hoffnungslos überfüllt, und wir wurden einmal mehr weitergeschickt. auch die plaza ist unterdessen hoffnungslos überfüllt, und das matzmobil zwischen all den bussen kaum mehr auszumachen.

fast eingangs dorf befindet sich ein staubiger platz mit garaje angeschrieben. hier werden wir wiederum freundlich empfangen, und platz hat es auch. also nur noch das fahrzeug holen, und schon stehen wir an einem sicheren, wenn auch nicht gerade idyllischen ort. für die 5 soles dürfen wir aber auch die toiletten, und wenn nötig sogar die dusche gebrauchen. schnell haben wir einen ebenen platz für uns gefunden, und machen uns gleich darauf, auf erkundungstour. am dorfmarkt erstehen wir avocados, tomaten koriander und zwiebeln, an der plaza kauft unser au pair inca energie riegel mit einem falschen fünfer, welchen sie beim ticket kauf rausbekommen hat. ( und so unter uns gesagt sogar gespührt hat dass mit dem geld etwas nicht stimmt )

die falschgeld geschichte haben wir schnell geregelt, und schon sitzen wir bei einem glas limon und rüebli saft - welche sie glaub erst auf dem markt kaufen mussten - an einem der placa cafes und schauen dem treiben zu. die tausenden von touristen welche nun vom zug her, auf die plaza strömen, rechtfertigen auch das extreme busvorkommen, und langsam aber sicher fährt einer nach dem anderen, vollbeladen wieder richtung cusco. wohin dann der kombi schaftransport fährt, wird uns für immer ein rätsel bleiben, und obs den schafen auf dem dach wohler ist als denen im kofferraum, ist auch nicht ganz sicher, aber lustig anzusehen. ( siehe bilder )

die untergehende sonne vertreibt uns dann bald nach hause. gudi und ich widmen uns der zubereitung einer guacamole, welche schneller verdrückt ist als hergestellt. kurzum ist feierabend für schnitz und mich. gudi sitzt noch eine weile in einen reiseführer vertieft und setzt sich mit den geheimnissen von machun pichu auseinander.......

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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