tagebuch 29. juni 2006
peru / cusco (camping quinta lala)

alles anders gudi cusco tours mit fünf sterne apero....
heut scheint alles anders.. erstens: gudi ist noch am schlafen - oder es scheint zumindest so und zweitens: ich bin empfänglich für fredels kuschel atacken.. gutes zeichen, ich hoffe es geht aufwärts mit uns beiden ;-) ich steh nach einer weile kuscheln auf und hole mal eine ladung pfefferminze aus dem garten und verarbeite das zum tee.

gudi ist auch wach und bald sitzten wir alle drei am tisch. fredel kann mal wieder kaffe geniessen, das muss für ihn ein gutes gefühl sein ;-). ich und gudi bleiben beim tee. danach mach ich mit gudi die übungen und fredel filmt alles. die beiden sehen sich das resultat auch grad an und gudi meint: sie stehe mehr am boden, und ich weiss genau was sie meint. ich bin echt mit nichts verbunden im moment, häng irgendwo im nirgendwo..

dann sitzt gudi schon am compi und versucht ihren flug umzubuchen, geht aber nicht. auch helmie vom camping versucht infos zu geben.. das projekt wird dann aber schlussendlich auf heut mittag verschoben. da werden nämlich gudi und fredel ins dorf runter, ich widme mich der sicherung aller daten.

ja, man kann vermuten, und es ist auch so: unser externes will wirklich nicht mehr. ich versteh die welt nicht mehr..diesmal haben wir uns wirklich alle mühe gegeben, dieses technische gerät so schonend wie möglich zu halten.. immer im bett gereist.. ich verstehs echt nicht. aber was will man machen als alles gudi mitzugeben und zu hoffen, dass man es wiederbeleben kann. man weiss ja nie. zum glück hab ich die daten auch noch anderswo gespeichert. nun beginn ich also, eben diese daten, noch zu brennen. doppelte sicherheit soll bleiben, nun etwas aufwändiger. einziger datenverlust: die globularbilder vom fundo in chile. aber das hat rene und mein bruder sicher noch. und dann all die viiiiielen filme!!! weg, futsch :-(( das tut schon ein klein wenig weh..

klar, lieber technische sorgen als gefühlsmässige.. in diesem belang siehts heut ja mit fredel und mir schon etwas besser aus. als wir dann doch ein klein wenig "chiffled" meint gudi nur: wie soll ich das nur schreiben in meinem bericht.. ja wie?!? vielleicht mit ihren worten: ich bin duss ;-)) mir schmerzt es fast etwas in der seele, dass grad gudi (sie ist mir wirklich wichtig) uns in der phase unserer beziehung miterleben muss. aber heile welt vorspielen ist def. nicht meine sache! und aufwärts gehen wirds sicher wieder.. möchte fredel ja nicht verlieren.. auf keinen fall.

ich jammere über mail noch etwas bei kurigeri und die reagiert superpromt mit einem lieben mail dass mir so richtig unter die haut geht.. danke dir!!!! schön gibt es dich.. und das macht sie noch, trotzdem sie genug selber um die ohren hat.. ich schätze es, das ist sicher. auch mein bruder kriegt ein ehrliches mail von mir, mal nicht nur superhappy.. aber eben, es geht aufwärts und wir haben schon andere kriesen gemeistert, das steht fest (gäll sibylle ;-) vor 12 jahren.. ).

also, fertig mit dem thema, zurück zum tagesgeschehen. fredel hat also den tag zum schmüsel-kuschel tag erkohren und ich mach ab und an mit ;-). wir kriegen noch einen skype anruf von hennä, fredels ex-chef und lachen etwas rum, dann hängt gudi raus an die sonne, fredel und ich sichern daten. einmal mehr hat mein mann mit dem sonicstage zu kämpfen und verliert erneut ;-).

die zeit verfliegt wie immer wenn wir an den vaios arbeiten und schon bald ist mittag. während fredel geduldig auf die nächsten schritte des "drecks" programmes wartet, installiert er eine slackline (wir haben das ja bei sibylle und bei den herren bergführern in huazraz gelernt). fredel wagt es grad allein und liegt bald flach im gras. besser helfen lassen. er ist sich nicht so gewohnt, dass er etwas nicht auf anhieb kann.. auch gudi und ich wagen es kurz und dann verschwinde ich wieder im büro. weitersichern ist angesagt.

auch die "abreise" von gudi und fredel verzögert sich etwas wegen dem compi, aber irgendwann gehen sie dann. ich freu mich auf eine kurze zeit alleine. wird mir wieder mal richtig klar, dass ich das brauche und das in letzter zeit etwas zu kurz kam. war alles etwas viel und aufregend in letzter zeit. viel um leute und ich brauch ab und an einfach nur MICH und sonst nichts. dann fehlen mir auch die zeiten alleine mit fredel, was unsere momentanen "probleme" sicher verstärkt..

ich geniesse natürlich den besuch, sibylle und gudi, aber ich kann nicht leugnen (auch ihnen gegenüber), dass ich zeit für mich brauche. so ist es nun mal. und nun hab ich die und nütze sie nicht so richtig, stehen doch die technischen belange im vordergrund. ich sichere was das zeug hält unter dem codewort: super save. es geht was, vor allem die zeit.

und noch was fehlt mir: das tagesberichte schreiben. seit gudi da ist, haben wir dem ritual nicht mehr viel zeit gespendet. und jetzt WILL ich einfach, wenn auch nur kurz und so entstehen diese zeilen. einmal mehr wird klar: ich brauch das zum verarbeiten, ganz klar. grad in zeiten, wo nicht nur friede freude eierkuchen herrscht ist mir das enorm wichtig. muss mir wieder mehr zeit nehmen. wir haben usn ja überlegt, in der zeit mit besuch nur eine zusammenfassung zu schreiben. ich bin jetzt aber froh, hat fredel dagegen entschieden, guter plan. alles muss verarbeitet werden!! so geht das.

ups, es ist ja schon fast zeit zum gehen, wir treffen uns um fünf auf der plaza... ich hoffe, die letzte sicherungs-dvd ist bald fertig. umziehen und dann runterfahren und gudis bett mit viel liebe bereit machen. vielleicht wird es heut ja spät und dann ist sie sicher froh, grad ins bett zu können. wie in einem hotel leg ich ihr noch ein "schöggeli" auf das kissen.. aber das wird später nicht so gut ankommen ;-). jetzt aber los, ich wetzte den hügel runter, ja renne zum teil und bin 10 minuten zu spät unten auf dem hauptplatz, wo fredel schon aufspringt. uff und sorry.. ist sonst nicht meine art. das stimmt.

ja, ich hatte etwas zeit für mich, nur am compi, aber hat doch gut getan. nun sind wir vereint und machen uns auf in den "chrälleli" laden. die beiden haben viel erlebt und erzählen das ein oder andere. dann kaufen wir das paulo buch nochmal, dass wir sibylle mit gegeben haben. weiter gehts in ein paar läden und wir sind reif für einen apero. gudi und fredel haben ein 5 stern hotel ausgemacht, warum eigentlich nicht. wir pflanzen uns in das schöne gewölbe mit bildern, grossen spiegeln, krohnleuchtern, in grosse ledersessel. wir werden verwöhnt mit chips und ähnlichem und bestellen 2 martini und gudi ein glas wein. für das geld könnte man locker znacht essen, aber ab und an muss man sich was gönnen ;-). ist echt ein wunderschöner ort mit supernetter bedienung.

mir fällt auf, dass fredel meistens in solchen gehobenen lokalen das bedürfnis hat, die füsse auf den stuhl zu legen oder ähnliches.. ein kleiner rebell? ist witztig. wir fühlen uns ja schliesslich auch wohl, so ist es schon. nach der gediegenen atmosphäre machen wir uns wieder auf, die gassen von cusco zu erkunden. wir sagen freundlich NO zu allen strassenverkäufern und suchen das restaurant green im viertel san blas. gudi hat den überblick mit dem reiseführer, sie will es ja immer genau wissen. von eben dem buch haben wir auch den hinweis vom resti. die nummer 3 wird gesucht und gefunden, eine einsame gasse, schön und ruhig.. eher für ein hotel ;-).

wir lachen nicht zu knapp, als wir realisieren, dass wir das hotel nummer 3 gefunden haben, nicht das resti ;-). gross haben wir fredel verkündet, er könne uns blind vertrauen ;-). wir lachen tränen und sind froh, sind die beiden 3-en nicht allzweit voneinander entfernt. wir sitzen also bald im witztigen lokal, bestellen eine hauptspeise, sinnieren und plaudern und sind bald wieder im taxi nach hause. aber wo fährt der junge mit seinem kleinen auto hin? in die falsche richtung? ich weise darauf hin und bald wird klar, auf den hügel gehen 2 strassen rauf, aber wir sind auf dem falschen kurs. also wieder durch cusco und die andere seite rauf. er kriegt ein trinkgeld und wir steigen schon vorne an der strasse aus, so dass er nicht zum camping holpern muss.

fredel und ich fakeln nicht lange, stecken im bett und gut nacht.

käfelen und minzen teelen ist angesagt. unsere mägen sind wieder genesen, und ich schütt mal einen kaffe drauf um zu kontrollieren ob das dann auch verhält.

die frauen vollführen mal wieder ihre inner mitte ping pong übung und ich versuche das ganze zu filmen, damit schnitz auch noch einen anhaltspunkt hat wenn gudi nicht mehr bei uns wohnt. dann starten schine und ich mal wieder unsere compis. diesmal nicht um tagesberichte zu schreiben. heut werden daten gesichert. schine beamt eine sicherungs kopie von all den fotos und berichten was auf der erkrankten hard disk war auf dvd's und ich werde beauftragt, die aussortierte musik welche sich auf sonyki befindet zu sichern. ich hänge unsere musikdatenbank an meinen vaio und warte auf das, etwas eigenwillig und nicht gerade intuitive sonic stage program.

während der computer die daten rübebeamt, habe ich genug zeit, die utensilien für unser neues hobby einzu richten. slack line heisst das zauberwort. gelernt von der bergführer truppe in huaraz. seili tanzen in seiner perfektion ist das ziel. für mich ists eher die herausforderung vom spann mechanismus. mit eigenklemm und reibungskraft kann das schlauchband ohne einen knoten straff gespannt werden. ich habe mir das system einmal genau angesehen, und siehe da, in nullkomma dreimal karabiner ist die slack line zwischen calyptusbaum und anhängerkupplung gespannt und einsatzbereit.

der erste test vollführe ich gleich selbst. und zwar voll alleine selbst, was keine dreieinhalb sekunden dauert, bis mich das schlauchband abwirft wie ein wilder mustang einen besoffenen cowboy. meine beiden frauen greifen mir unter die arme und mit ihrer hilfe klappts dann auch besser. zwischendurch kann ich immer wieder mal rein, einen sicherungs test versuch starten, was mir dann wieder genug zeit lässt, mich mit gudi in der suche unseres gleichgewichts zu üben. am frühen nachmittag wäre dann gudi auch mal bereit, den fussmarsch nach cusco runter in angriff zu nehmen. aber ich und mein musik sicherungs projekt zögert das ganze noch ein- zwei stunden hinaus.

um zwei wird mir das ganze zu bunt, und ich breche die übung ab. sonyki soll keine schwierigkeiten machen, und überhaupt. gudi und ich wandern etwas beschwingter als gestern der plaza entgegen. bis schnitz ebenfalls runerkommt, haben wir zeimlich programm vor. gudi will je nach preis einen flug von arequipa oder la paz nach lima buchen. desweiteren will sie unbedingt ein paar sehenswürdigkeiten besuchen. ihr schwebt ein besuch der kathedrale - welchen ich ihr ausreden kann, das wär doch was wenn schnitz auch dabei wäre - die besichtigung des 12 eckigen inka steines - an welchem ich sie per zufall vorbeiführe - und einigen altstadt gebäuden vor , welche wir auf der wanderung zur post eh zu gesicht bekommen.

im einen gässchen, gleich um die 13. ecke des 12 eckigen steines, besuchen wir ein paar schmucke artesanal lädeli. im einen sind wir eine halbe stunde in die preis verhandlungen von zwei gürteln und zwei hängematten verwickelt. die tienda verlassen wir schlussendlich nur mit den beiden gürteln, aber die option auf die hängematten ist immer noch offen. nächste erledigung ist briefmarken besorgen. es gibt tatsächlich leute die in der heutigen zeit noch postkarten versenden...... briefmarken und postkarten finden wir dann in einem kleinen lädeli wo man deutsch spricht, und sehr positiv, informativ und unaufdringlich auf uns eingeht.

zwei quadras weiter ist wieder mal ein kleiner artesanal markt, wo ich an einem einzigen stand sämtliche gschenkli finde welche ich gerne nach hause mitgeben würde. zur verwunderung des jungen beginne ich mit einem artikel, märte schon mal, lege dann noch einen dazu, um nach verwirrendem weiteren handeln noch zwei sachen mehr auf den haufen zu legen. schnell sind wir uns über den preis einig, und ich bin mit götti und uncle gschneklis eingedeckt. nach dem grosseinkauf ist es aber an der zeit meine frau an der plaza abzuholen. gudi und ich sputen uns, dass wir rechtzeitig an der kathedrale sind.

aber meine frau kommt nicht. wir warten fünf minuten, und sie kommt nicht. die ersten spekulationen kommen auf. vielleicht hat sie die engelskarten gelegt, und es hiess sie sollte sich ein bisschen ausruhen und dann hat sie glatt verschlafen...? gudi ist sich plötzlich nicht mehr ganz sicher ob sie um fünf oder halb sechs abgemacht hat...? zehn nach fünf ist ruscheli da. die datensicherung wars was sich in die länge gezogen hat.

wir gehen alle drei in den chrälleli laden und erstehen einigen bastelplunder um chöteli, chrälleli und so sachen herzustellen. dann gönnen wir uns ein apero der superlative. gudi und ich haben das hotel monestario gefunden. neben dem namen prangen eine handvoll sterne, und die angestellten sind extrem freundlich. wir spatzieren rein, werden höflichst begrüsst, und bedient. zum wein, und den beiden martinis kommen massen pommes chips wir werden nach der zimmer nummer gefragt und weil wir keine haben gleich nochmal mit bienvenidos begrüsst. wenig später wandert eine service angestellte mit einer riesen platte tapas an unseren tisch, und wir geniessen die gediegene freidliche freundliche atmosphäre. andere welt, schön kann man da auch ab und an reinschauen.

zum znacht suchen wir das schwestern restaurant von dem thai nagehauchten an der placa. gudi und schnitz geben vor, alles im griff zu haben, ich soll ihnen nur blind vertrauen. das blinde vertrauen endet dann irgendwo in einem der unzähligen namenlosen cusco gässchen, wo die beiden dann merken dass sie was ganz anders als das greens gefunden haben. zum glück nicht allzuweit vom gesuchten restaurant entfernt. bald sitzen wir an einem tischchen, bestellen alpaca, gemüse und sonstige köstlichkeiten. jeeeeaaaahhh wir könen wieder richtig essen, haben apetit, könnens behalten, gebührend verdauen, und seinen normalen weg gehen lassen.

wenn wir dann gegessen haben, sind wir schnell mit bezahlen. treppe runter zu einer kleinen plaza und schon sitzen wir in einem taxi nach sacsayhuaman, wie der inka trümmerhaufen gleich bei unserem camping heisst. dass diese ruinen aber einmal vom camping und einmal von hinten her angefahren werden können, merken wir, respektive schine erst, als der junge in eine komplett falsche richtung fährt. darauf hingewiesen, kommen wir zu einer kleinen sight seeing, und sind dann auch bald wieder neben der plaza vorbei auf der richtigen zufahrtstrasse.

vollgefressen, voll von eindrücken, und gschenkli vorfreude legen wir uns alle ins bett.

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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